Aquaristik - Neuanfang nach einigen Jahren

Hallo zusammen,

auch ich möchte mich kurz vorstellen: Ich bin 26, komme aus der Nähe von München und möchte nach einigen Jahren "Abstinenz" wieder der Aquaristik widmen. Ich habe vor ei nigen Jahren (noch bei meinen Eltern wohnend) mit einem 60er Becken angefangen, mich dann zum 100cm (200l) hochgearbeitet :lol: . Nachdem ich nun aber schon ein paar Jahre ausgezogen bin, kommt wieder der Ruf nach einem eigenen Becken in der eigenen Wohnung.

Leider ist von der alten "Ausstattung" nichts mehr vorhanden, da mein Vater das alte Becken daheim nicht weiterpflegen wollte - und es abgegeben hat.

Nachdem ich nun auch den "Leitfaden" mir mal durchgelesen habe - habe ich festgestellt, daß ich damals einiges, wenn nicht sogar vieles - grob falsch gemacht habe. Mir wurde auch einiges von sogenannten "Aquaristikfachleuten" und "Erfahrenen Aquarianern" völlig falsch erklärt. (bzw. die Meinungen waren einfach anders).

V.a. im Bezug auf den Wasserwechsel.

Damals hatte ich große Algenprobleme, welche wirklich oft zur demotivation führten. Damals wußte ich einfach nciht, daß ich vieles Falsch gemacht habe. Heute, durch die vielen Foren und das Internet, ist das schon ein bisschen anders.

So. Genug aber "geschwätzt". Zu meiner Eigentlichen ANFANGSFRAGE:

ICh möchte wissen, ob mein Wohnzimmer denn überhaupt AQ-geeignet ist. Ich wohne im ersten Stock - und das WOhnzimmer ist hell mit Sonne lichtdurchflutet. Schattenplatz (wie beim AQ ideal) gibts nicht wirklich.

Einzig der Platz zwischen den beiden Balkontüren (ca. 140cm breit) würde sich dafür anbieten.

Was mir aber noch Sorgen bereitet, ist die große Wärme, die ich im Sommer bzw. bei Sonneneinstrahlung im Zimmer habe. Das steigt schnell mal auf 25-30 Grad oder mehr.

Wäre das eine große Gefahr für die Fische? Belüftung ist im Sommer bei richtig Starker Sonne immer schwierig.

Ansonsten hatte ich vor, evtl. wieder mit einem 200er oder 180l Becken "neu" zu starten.

Meint Ihr da komme ich mit 600€ incl. CO2, Pflanzen usw. hin?

Was haltet Ihr von ner "Bodenheizung"? Ein alter Bekannter hat da immer drauf geschwört, und meinte, er habe deswegen so wenige Algen. :?: :cry:

Auch habe ich mal über Osmose nachgedacht, da bei uns das Wasser sehr, sehr hart ist (~18 °dH) :shock: .. was haltet Ihr da davon?

Was ich eigentlich möchte, ist ein schönes Pflanzaquarium mit einigen (nicht zu vielen) Fischen drinnen, das wenig Algengeplagt (ohne gehts sowieso fast nicht, oder?) ist - und das mit dem notwendigen Aufwand gut gepflegt wird. 1-2x die Woche hab ich schon eingerechnet.

Was meint Ihr dazu? Sollte ichs mit dem Wohnzimmer wagen? Und die anderen "Punkte"?

Freue mich auf Tipps und Anregungen.

Viele Grüße
Markus
 
Hallo,
mein Aquarium steht auch im Wohnzimmer Südseite. Gegen den starken Sonneneinfall habe ich Jalousien an den Fenstern. Die sind im Sommer praktisch ständig unten :)
Gegen die Hitze helfen die auch etwas und für den Rest habe ich fürs Aquarium eine Ventilatorleiste, die ich einfach auf den Aquariumrand klemmen kann. Wirkt Wunder, man hat halt nur den Nachteil einer stärkeren Verdunstung.
Ob Bodenheizung ja oder nein, da scheiden sich die Geister. Ich habe so ein Teil schon seit ewigen Zeiten in meinen Aquarien (etwa 18 Jahre) und würde es immer wieder einbauen. Durch die ständige langsame Bodendurchströmung hat man einen riesigen biologischen Filter und Fäulnisherde habe ich seitdem nie mehr gehabt.
Zudem hat Diana Walstad eine Theorie (ob sie stimmt, keine Ahnung). Durch eine Bodenheizung kann der plötzliche Pflanzenbeckentod, der ab und zu nach 1-2 Jahren wahrscheinlich aufgrund von der Ansammlung alleopathischer Stoffe auftritt, verhindert werden.
lg
Beate
 
Hallo Markus!

na Nachbar, mach die alten Aquaspezis doch nicht gleich so nieder.. Nur weil man hier viel drüber redet, heisst das nicht, dass man nie mehr etwas (vieles) falsch machen kann.. (eigentlich soll, weil man sonst nix lernt)..
Das hängt von vielen Faktoren ab, ..und so manch ein Aquarianer ohne Internet und Foren hat sein AQ auch nicht gleich in die Tonne gekloppt weils nicht funktioniert hat.

Anyways.. zu deinen Fragen:
zwischen 2 Balkontüren fände ich eher schlecht:
1: Da ziehts wahrscheinlich öfter mal (= Temperaturschwankungen?)
2: Sonneneinstrahlung (= Temperaturerhöhung)
3: Balkontür aufreissen (= Beckenglas treffen = Aquarium im Arsch)
Muss ja nicht direkt voller Schatten sein, aber ein Platz wos nicht direkt reinstrahlt wäre gut. Dein Wohnzimmer hat doch bestimmt auch 4 Ecken, 4 Wände,..etc ..oder? Irgendwo sind doch bestimmt keine Fenster in der Wand.


Ich kann mir gut vorstellen, dass du mit 600 €ganz gut hinkommst. kann aber nur von meinem 54er hochrechnen.. kommt auch drauf an welche pflanzen du wählst..

Bodenheizung hab ich nicht. Kann ich auch nicht wirklich was mit anfangen. Meine Pflanzen sind top auch ohne dünger und Bodenheizung Ausserdem: Wenn dus tatsächlich zwischen die Balkontüren stellst.. Sonne seitlich reinstrahlt.. brauchst du dann wirklich auch noch die Bodenheizung?! edit: den einwurf meiner vorrednerin finde ich jedoch sehr interessant.

Ich dachte hartes Wasser tut eigentlich nur bestimmten Fischen nicht gut. wenn du aber eher ein Pflanzenaquarium willst und dir die Fische nicht im Vordergrund stehen, dann brauchst du doch keien Osmose, oder? Oder ist weiches Wasser notwendig für Pflanzen? Nicht das ich wüsste.. Ausser natürlich du weisst schon was für einen Besatz du willst und der braucht weicheres Wasser.. dann schon.

LG
mom
 
Hi Ihr 2,

ersteinmal vielen lieben Dank für die Antworten. Mhm, das mit dem "Stellplatz" macht mir irgendwie noch Sorgen. An den beiden Wänden, an denen keine Fenster sind, stehen leider zwei Wandfüllende Schränke, die gebraucht werden. Mhm, muss ich mal schauen, wie ich das mache.

Gegenüber der Balkontüren ist auch keine gute Idee, da sonst die Sonne permanent reinscheint. Leider habe ich keine Jalousien - warum auch immer. Relativ "dichte" Vorhänge existieren aber schon.

Werde ich wohl nicht darum herum kommen, Jalousien oder ähnliches zu installieren.

Zum Thema Osmose: Ich dachte eigentlich, daß auch weiches Wasser für weniger Algenwachstum verantwortlich ist. Ist das ein Irrglaube?

Zum Thema "alte Aquaspezis": Ich meinte natürlich nicht die Leute hier aus dem Forum! Sondern eher die alten "Hasen" (wortwörtlich alt!) die mir damals empfohlen haben, wenig bis garnicht das Wasser zu wechseln ("Ein gut eingefahrenes AQ braucht das nicht!" -> :roll: , CO2 Anlage is ja nicht so wichtig, geht auch mit ner Flasche mineralwasser -> :roll: und -> Filter immer Komplett reinigen -> :roll: )

Und ich hab mich gewundert warum die Algen gewuchert sind... :? :cry:

Naja. Kann ja nur besser werden. :oops: :wink:

Aber ich seh schon kommen, wenn ich mir ne gescheite AQ-Kombi, Eheim FIlter, Dennerle CO2 u. Bodenfluter mit allem Krimskrams kaufe, reichen mir die 600€ wohl himmelweit nicht... :cry:

Was habt Ihr so zum Einstieg ausgegeben? Eigentlich möchte ich, wenn ich wieder einsteige, nicht sparen, um dann misserfolge beim Betrieb zu haben, nur weil ich dies oder das nicht investiert habe...

Gut, CO2 könnte man auch selbst bauen, aber das ist mir zu doof, ganz ehrlich.

So, und nun mal ne andere Frage: Sand oder Kies? Hatte ja früher Kies, eher feinkörnig aber - ist Sand mit Bodenheizung eh ein Problem, oder?
 
Hallo,
man muss nicht in allem zu Dennerle geifen.
Schau mal nach den Preisen von:
-20W Bodenfluter von Dupla (Dupla Thermik Set 120)
-Thermostat Lucky Reptil Thermo Control II
-Co2-Anlage von A quamas oder us-aquaristik (die handelt bei eba..)
Du wirst angenehm überrascht sein. Und die Qualität stimmt auch.

Weiches Wasser ist leider kein Garant dafür, dass keine Algen kommen.

High-Tech-Becken sind leider auch kein Garant dafür, dass alles ohne Probleme läuft. Jedes Becken entwickelt nun mal so seine Eigenheiten und ist einzigartig. Technik kann hilfreich sein, aber zu sagen: Ich gebe jetzt mal so eben 1000 Euro aus und dann läuft mein Becken wie eine eins, ist nicht so ganz richtig.
Genauso wenig kann man sagen: ich habe kein Geld für diesen ganzen technischen Schnickschnack, daher werde ich keinen Erfolg haben.
Ein Becken steht und fällt aufgrund der biologischen und chemischen Vorgängen, die sich darin abspielen. Und in einem Low-Tech-Becken kann sich genauso wie in einem High-Tech-Becken ein "gesundes" Mileu bilden oder eben auch nicht.
Letzendlich muss man selbst entscheiden, was und wieviel man an Technik einsetzt oder einsetzen möchte. Zum Beispiel ist eine CO2-Anlage nicht das Ende aller Pflanzenprobleme. Die Pflanzen brauchen auch noch andere Nährstoffe. Wenn die fehlen, kann eine CO2-Anlage sogar Pflanzenprobleme noch verstärken.
Und da es immer Aquarianer gibt, die für oder wider einer Sache sind, ist das für Einsteiger natürlich verwirrend. Hier hilft es nur sich die Argumente genau anzusehen und dann den Mut haben, eine Entscheidung zu treffen.
Ich habe den für mich optimalen Weg gefunden, der hat aber beileibe keine Allgemeingültigkeit und den werde ich bestimmt keinen anderen aufzuzwingen versuchen.
lg
Beate
P.S. Ich nehme z.B. seit einigen Jahren weder Kies noch Sand, sondern nur noch Tongranulat. Optisch für mich nicht zu toppen und die Pflanzen fühlen sich darin auch sehr wohl.
Für Bodenfluter wird im Allgemeinen eine Korngröße von 1-2mm empfohlen, es gibt aber auch Leute, die so einen Fluter unter Sand ohne Probleme laufen haben. Ich habe damit aber keine Erfahrung, habe bis ich aufs Tongranulat umgestiegen bin, immer nur Kies gehabt.
 
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