Hallo Anke,
nein keine Sorge. Ich sehe es nicht als Angriff. Und ich finde es gut, dass du meine Aussagen kritisch beäugst.
Also steht Euer Wohlbefinden über dem der Tiere.
Auf gar keinen Fall! Sondern das Gegenteil. Ich bin selbstverständlich bereit, die Crossocheilus abzugeben, wenn es ihnen dadurch besser geht. Nur bezweifle ich sehr stark, dass sie sich im Fachhandel besser fühlen, wenn ich mir die dortigen Becken und "Experten" so ansehe...
Woher weißt Du, daß sie nicht noch anderes Verhalten zeigen würden in einer optimalen Gruppengröße in einem optimal großen Becken?
Du hast absolut Recht! Ich weiß das nicht. Und soweit ich recherchieren konnte, gibt es auch keine Fachliteratur zur Haltung von Crossocheilus. Man weiß ja nicht mal, wie ihr Paarverhalten aussieht...
Woran stellst Du fest, daß es einem Fisch nicht gut geht? Wenn er nicht mehr frisst oder krank wird, ist man schon sehr weit von "gut gehen" entfernt. Vorher merkt man nichts.
Hast Du Dich mal bezüglich Krüppelwuchs informiert?
Was ist mit schlechterer Immunabwehr und kürzerer Lebenserwartung durch suboptimale Haltung?
Ja, ich bin selbst noch sehr weit davon entfernt, Ahnung über Fische zu haben (ich poste ja auch echt viel) .... Aber ich denke, ich kann trotzdem noch beurteilen, ob sich ein Fisch nun "normal" verhält oder "gestört" - also das ist ja das, was ich im Studium maßgeblich lerne (zwar hauptsächlich bezüglich Säugetiere, aber im Kern sind wir ja auch alle gleich). Ich informiere mich auch fortlaufend innerhalb meines Studiums über Fische, deren Krankheiten etc., sofern das möglich ist (Fisch"medizin" ist halt eher ne Nischenerscheinung).
Und ich hatte ja jetzt schon mehrere Todesfälle, Erkrankungen etc. Erst neulich an den zwei übrig gebliebenen Corys habe ich sofort gesehen, dass sie nicht glücklich waren über ihre Zweisamkeit (z.B. anhand ihres stark reduzierten Schwimmverhaltens) - und das sind ja auch sehr aktive Schwarmtiere.
Die Crossocheilus (ich weiß, das sind keine Corys) aber - trotz dessen, dass sie nur zu zweit sind - sind sehr aktiv im Becken (und das bisschen, was man über sie weiß ist, dass sie sehr aktive Schwimmer sind) und sie haben ja auch die Möglichkeit, sehr viel rumzuschwimmen (das Becken ist ja nicht zugestellt - auch im Hinblick darauf, dass sie ja größer werden) und das tun sie auch. Hätten wir nun ein Becken, das kürzer als 1 Meter wäre oder wirklich nur ein Cube oder so... Ja, das wäre dramatisch und ich glaube, dass die Fische dann längst ein Störverhalten aufgezeigt hätten (bspw. Apathie) ... Da muss man ja kein Experte sein.
Sie haben quasi das gesamte Becken für sich. Wir haben ja nicht mal viele Fische und wir werden auch nicht viele Fische haben.
Wie gesagt, sie schwimmen sehr viel, sind aktiv, fressen munter und vor allem wachsen sie auch (klar, jetzt könnte man argumentieren, ob sie nicht in diesen 2 Monaten schon längst hätten noch mehr wachsen müssen - aber dazu gibt es keine Infos, nur die, dass die nach einem Jahr ihre stattliche Größe von ca. 16cm erreichen) und da sie schon echt ein gutes Stück gewachsen sind, nehme ich an, dass das innerhalb der Norm ist - natürlich kann ich da falsch liegen.
Kann aber überhaupt jemand, der ein Aquarium hält behaupten, dass seine Fische
artgerecht gehalten werden? Im Grunde müssten wir ja alle Fische zurück in ihre Heimatgewässer setzen und mit der Fischerei aufhören, den Klimawandel aufhalten etc. etc. etc., damit die Fische artgerecht leben etc.
Da könnte man jetzt natürlich eine Grundsatzdiskussion führen. Ich glaube aber, das führt zu nichts.
Ich bin sehr gewissenhaft und ich bin bereit alles mögliche für meine Fische zu tun, damit sie sich wohlfühlen. Und glaub mir, sobald ich merke, dass es meinen Crossocheilus oder den Fächergarnelen (wie gesagt, hätten wir darüber gewusst, hätten wir sie ja auch nicht gekauft) oder den anderen Fischen in unserem Becken, nicht gut geht, versuche ich alles zu tun, damit es ihnen wieder besser geht (deswegen frage ich hier ja auch soviel).
Ich halte sie nicht zu meinem Vergnügen, aber ich glaube, dass es ihnen
momentan bei mir besser geht, als im Fachhandel. Sollte ich merken, dass sich ihr Verhalten zum schlechteren wendet, bin ich selbstverständlich bereit, sie zu abzugeben. Das Tierwohl steht bei mir immer an erster Stelle, deswegen werde ich schließlich Tierärztin.
Ich finde aber, man sollte sich dessen bewusst sein und den Tatsachen ins Auge sehen und sich nichts schön reden.
Ich bin mir bewusst, dass es nicht optimale Bedingungen sind (habe ich ja auch schon vorher gesagt) und ich rede mir ja auch nichts schön - ich weiß ja auch, dass es in unserem Becken Probleme gab (auch, wenn die Crossocheilus davon sichtlich unbeeindruckt sind - toi toi toi). Ich empfinde es nur
momentan nicht als notwendig, sie abzugeben.
Liebe Grüße,
Malo und Melo