Schwarmbildung ist die natürliche Verhaltensweise.
Es ist eine , nicht
die natürliche Verhaltensweise. Das, was so als Schwarmverhalten angesehen wird, ist ein Schutzverhalten um es möglichen Räubern schwerer zu machen sich auf ein Beutetier zu konzentrieren und es fixieren zu können.
Es ist aber nicht das dauerhafte Verhalten (bzw. sollte es nicht sein). Wenn solche 'Schwarmfische' dauerhaft als Schwarm im Aquarium schwimmen, sollte man vielmehr in die Richtung denken, ob etwas im Aquarium nicht stimmt. Bis auf einige Ausnahmen schwimmen die gängigen(für die Aquaristik geeigneten) kleinen Salmlerarten nicht im Schwarm. Sondern eher in losen Trupps durch das Aq. Die Männchen besetzen kleinere Reviere(wie von Buthus beschrieben). Diese sind nicht unbedingt von Dauer, sondern können die Position durchaus wechseln. Dieses Verhalten entspricht dem (ich nenne es mal) 'Alltagsverhalten'. Wenn sie sich durch einen bestimmten Grund erschrecken, ziehen sie sich zusammen( aus oben beschriebenen Gründen) und lösen den Schwarm wieder auf, sobald die Gefahr vorüber ist.
Wenn man sich nun vor Augen führt, dass ein Aquarium kein natürliches Habitat ist (sondern eben durch Glasscheiben auf kleinem Raum begrenzt ist), wird man schnell zu der Erkenntnis gelangen, dass das Auslösen eines ständigen Fluchtinstinkts nicht das Mittel der Wahl sein kann. Wenn in ein 54l Becken (sprich 60x30x30 cm) ein Fressfeind oder 'Angst-Gegner' gesetzt wird, werden die Tiere also gezwungen immer in maximal 59cm Abstand zu einem (für sie) potentiellen Todfeind zu schwimmen und so ihr natürliches Schutzverhalten zu zeigen. In der freien Natur würde keine Fisch ständig um einen Raubbarsch herumschwimmen, keine Gazelle in 2 Meter Abstand um einen Löwen herumtrapseln oder eine Taube neben einem Bussard auf dem Ast sitzen. Auch ein Mensch würde sich in einer 8qm -Zelle nicht sehr wohl fühlen, wenn mit ihm ein 2,10 großer Typ mit einem Messer eingesperrt ist, der ihn verspeisen will. Wenn man also bei so einem Unterfangen schon nicht ums Leben kommt, so würde man doch dauerhaftem Stress ausgesetzt sein. Und Stress ist ja bekanntlich nicht sehr gesund in Bezug auf Lebenserwartung und -qualität.
Kurz gesagt : von dem Einsetzen von 'Angst-Gegnern' in das Setting Aquarium ist absolut abzuraten und eher eine Form von perfider Quälerei.
ps. Wenn ich das Überbesetzen von beispielsweise Skalaren anspreche, hat das 'Schwarmverhalten' andere Gründe . Das ist mir bewusst. Hier wird vielmehr das Bilden von Revieren unmöglich gemacht und die Aggression damit unterdrückt, dass es den Tieren nicht möglich ist, durch gezielte Attacken Störenfriede zu vertreiben. Sie sind hier quasi ständig in einer Defensivposition. Eine gezielte Attacke auf einen Skalar würde zur Folge haben, dass der Angreifer wiederum von anderen von allen Seiten attackiert werden könnte oder würde. Deshalb halten sie die Flossen still. Auch das ist eine Form von Dauerstress und nicht angemessen.
@Starmbi Das ist keine Aufforderung zum gegenseitigen bashen. Sachliche Diskussionen wären super und sind immer willkommen.
@Buthus90 Bei deinen Fischen ist verhaltenstechnisch alles in Ordnung. Die zerfetzen Flossen liegen an der Größe des AQ. Die Unterlegenen haben nicht genug Ausweichmöglichkeiten. Sie schwimmen quasi von einem Revier ins nächste. Das Vergrößern des Schwarms würde also noch mehr zerfetzte Flossen zur Folge haben oder bei extrem zu vielen Tieren das hervorrufen, was ich hier zu den Skalaren beschrieben hab.
So nun habe ich mich ich mich genug ausgelassen (und sicher noch einiges Vegessen zu erwähnen). Wenn ihr denkt, dass ich mich mit meiner Meinung irre, bitte immer raus damit. In dem Sinne noch einen schönen Morgen
Grüße
Mezzo