Probleme mit Fischen, Wasser, Filter und überhaupt HILFE :-(

Hallo ich bin Natalie und habe mich gerade neu bei Euch angemeldet, da ich keine Idee mehr habe, was ich falsch mache, ob ich einen Gedankenfehler mache oder ob ich jetzt erstmal Geduld haben soll und abwarten muß.

Wir haben seit Januar 2005 ein Trigon mit 180 l, angeschlossen haben wir eine Eheim Aussenfilter mit, mein ich ausreichender Laufleistung, wurde uns vom Fachpersonal entsprechend empfohlen.

Hauptsächlich haben wir lebendgebärende Fische : Guppys, Mollys, Schwertträger. Dann noch Panzerwelse, Prachtschmerlen, Garnelen, Ancistrus, drei Algenfresser und einen großen goldenen Fadenfisch.

Nun zu meinem Problem (en) :

Ich hatte wirklich jetzt lange Zeit überhaupt keine Probleme mit meine Fischen und dem Filter / Wasserqualität und -klarheit.

Jetzt habe ich mir vor ca. 2 Wochen wunderschöne blaue Guppy-Männchen in einem großen Zoofachhandel bei uns in der Nähe gekauft. 2 Fische in der einen Woche und weil sie so toll waren, nochmal zwei die Woche später.
Zwei Tage nach dem zweiten Kauf, fing eins dieser Guppy-Männchen an die Flossen zu klemmen und wurde immer dünner.
Auf einmal über Nacht waren alle Guppy-Weibchen "angesteckt". Nur die Weibchen. Sie wurden dünner und schmaler, hatten nur noch eine gerade schmale Körperform. Allen anderen Fischen gings bestens. Man konnte stündlich beobachten, dass mehr Fische angesteckt wurden und dass sich der Zustand verschlechterte.
Ich habs im Laden reklamiert und bekam die Aussage, dass es durchaus sein kann, dass ich ander Züchtungen /Bakterien im Becken habe als der Laden und dass dadurch das eine Männchen krank wurde und die anderen ansteckte, sie könnten da nichts für und ich müßte da jetzt durch und mit Medikamenten behandeln. Und zwar mit JBL Furanol. habs gemacht, brachte gar nichts, im Gegenteil, alle Guppy-Weibchen starben nach und nach. Und ein einziger Molly, alle anderen waren wohl auf.

Habe einen großen Wasserwechsel gemacht und wollte abwarten, was passiert. 1 1/2 Wochen war Ruhe, war in einem anderen Fischgeschäft, habe neue Guppy-Weibchen gekauft, da die übriggebliebenen Männchen bereits am rad drehten und auf die Mollys losgingen. Habe als Art Kur das Tremazol von Sera mitbekommen und habe es auch dosiert. Am nächsten Tag waren vier-fünf der neuen Guppy-Weibchen tot. Habe einen riesengroßen Wasserwechsel gemacht, neue Bakterien dem Wasser zugeführt.

Dann fällt mir am nächsten Morgen auf, dass im Becken ganz viele Schwebeteilchen rumschwimmen, so als wäre das Wasser nicht gewechselt worden und als würde der Filter nicht richtig arbeiten. Auf den Pflanzen lag ganz viel Belag / Staub und beginnende, kleine, kurze Häärchen von Algen, hatte ich bisher noch nie Probleme mit.

Habe nun gestern Abend die Filtermatten gewechselt, der Filter stank bestialisch. Bis heute keine Besserung. Habe nun heute vormittag die Filtermedien (Röhrchen, Kügelchen) erneuert in biopur und biopur forte von Sera, wurde mir empfohlen. Im Nachhinein von einigen anderen als nicht so toll bewertet. habe auch alle Schläuche ordentlich gereinigt, da nun diese auch so komisch beschichtet waren.

Bis gerade eben hat sich an der Wasserklarheit noch nichts getan, bin ich eigentlich, seit ich den Aussenfilter habe, nicht gewohnt, normalerweise filtert er immer schnell Partikel raus und das Wasser ist glasklar.

Nun meine Frage, was mache ich jetzt ?

Ist der Filter kaputt ?
Liegt es an den Medikamten, dass ich jetzt so einen bescheidenen Zustand in meinem Becken habe ?
Warum sterben die Fische und warum sinds nur die Guppy-Weibchen ?
Soll ich weiter behandeln oder abwarten ?

So, mein Roman ist nun vorerst zu Ende und ich hoffe auf die Antworten von Euch Profis. Ich weiß nämlich nicht weiter und so wie mein Aquarium jetzt aussieht, beunruhigt es mich.
 

Thrain

Mitglied
Hallo,
und Kopf hoch...Das neue Guppies die "alten" anstecken und die dann sterben ist möglich, um nicht zu sagen "normal". Das hatte ich auch, als ich noch Guppies als Futterfische gezüchtet habe.
Zu akzeptieren ist einfach, dass der Guppy nicht mehr der einsteigerfreundliche "Millionenfisch" ist, sondern ehochgezüchtet bis zum geht-nicht-mehr.

Den Filter halte iche rst für kaputt, wenn er kein Wasser mehr bewegt :wink: Ich denke, du hast einfach ein bisschen viel in kurzer Zeit dran rumgedoktort und die Bakterien im Filter zum Streiken gebracht...Warte da einfach mal ab, kipp keine Mittelchen mehr rein und wasch den Filter nicht mit heißem / kochendem Wasser aus oder ähnliche Ideen :mrgreen:

Den Zustand, zumindest nach deinem Beitrag zu schließen, würd ich echt auf den aquaristischen Drogen-Cocktail schieben. Ich komme seit Jahren komplett ohne Mittelchen aus und außer bei neugekauften Guppies hatte ich keine Probleme mit Krankheiten o.Ä.....Soweit ich weiß geht es den meisten hier genauso :wink:

Mach einfach weiter normal Wasserwechsel und lass den Filter in Ruhe...Schläuche reinige ich auch nur, wenn der Durchfluss behindert wird.

Ansonsten bedenke vielleicht bitte nochmal den Besatz deines Beckens, der (auch ohne Zahlenangaben) recht üppig zu sein scheint. Vor allem Prachtschmerlen gehören in 600l+
MfG der zurückromanende Thrain
 
Hallo,
dem Artikel von Thrain ist kaum noch etwas hinzuzufügen.
In einem längere Zeit betriebenen Aquarienfilter haben sich große Stämme von Bakterien gebildet, die das Wasser teilweise von Schadstoffen reinigen. Vorraussetzung ist aber eine stetige Frischwasserzufuhr, da die meisten im Filter "tätigen" Bakterien auf Sauerstoff angewiesen sind.
Bei einem so funktionierender Filter haben die Filtermassen nur einen etwas modrigen Geruch. Stinkt es, ist die Frischwasserzufuhr zu lange unterbrochen worden oder der Filter völlig mit organischem Abfall überladen. Eine Ausnahme sind Situationen, in denen ein unterdimensionierter Filter so mit organischen Abfallprodukten uberschwemmt wird, daß eine biologische Reinigung gar nicht erst aufgebaut werden kann und alles nur fault.
Aber auch bei länger gut gelaufenen Filtern sollte man gelegentlich eine Reinigung vornehmen, um nicht eine völlige Versottung des Filtermaterial zu erreichen. Hier lässt man nur einen Teil des bakterienbesetzten Materials zurück, um eine schnelle Neubesiedlung des gereinigten Materials zu erzielen.
Meinen Außenfilter schalte ich während der Fütterung meiner Fische zwar auch manchmal ab, aber nie länger als ca. 15min.
Je länger und umfangreicher sich Bakterienkulturen in einem Außenfilter bilden konnten, desto höher ist die Sauerstoffzehrung und umso geringer die mögliche Stillstandszeit.
Deshalb soll man einen eingefahrenen Filter auch bei längeren Arbeiten am Aquarium, die ein Entfernen des Filters erfordern, diesen in der Zeit an einem Eimer Wasser ö. ä. weiterlaufen lassen, um die wichtigen Filterbakterien zu bewahren.
Der Einsatz von Medikamenten schädigt Filterbakterien oder vernichtet sie völlig; und nicht nur diese, sondern auch im Wasser und Bodengrund des Aquariums vorhandene Kulturen, welche ebenfalls einen beträchtlichen Teil der kleinen Helfer stellen.
Der "Neuschnee" am Morgen in Deinem Aquarium bestand wahrscheinlich aus den sterblichen Überresten der stattlichen Bakterienkolonie, die nach langer ungestörter Entwicklung im Außenfilter durch die chemische Keule ein jähes Ende erlitt und nun herausgeschwemmt wurde. Das erklärt auch den Gestank.
Was die tollen Hochzuchtguppys betrifft, habe ich auch meine Erfahrungen damit gemacht.
Diese stammen fast ausnahmslos aus Importen, in der Regel aus tropischen oder subtropischen Gebieten.Hier werden die Fische im Freiland in sonnigen Becken gezüchtet, wobei streng ausgemerzt wird, was farblich nicht ins gewünschte Bild passt.
Es wird überwiegend qualitativ hochwertiges Lebendfutter verabreicht, was Größe und Farbigkeit außerordentlich fördert.
Die streng selektive Auslese führt aber zu Inzuchterscheinungen und damit verbunden zur Schwächung der Individuen.
Die lange Reise vom Ursprungsland in die Becken unserer Fachhändler ist der erste Schritt in eine Reihe von unglaublichen Strapazen für diese Tiere. Um sie auf dem Transport zu "stabilisieren", werden in vielen Fällen Medikamente zugesetzt, die das Immunsystem der Fische pushen, und sie (nicht ohne Folgen) vorrübergehend widerstandsfähiger machen.
Abschnitt 2 der traurigen Reise sind die Importstationen, wo die ankommenden Fische in Quarantäne gesetzt und meist abermals vorbeugend gegen eingeschleppte Krankheitserreger behandelt werden.
Die Qualität ihrer Aufbewahrung nimmt im Verhältnis zur einstigen weiter ab, da sie nach ihrem Aufenthalt im Medikamentencocktail des Transportes nun in großer Dichte im Händlerbecken landen.
Ich habe Kontakt zu einer Mitarbeiterin einer Importstation für Aquarienfische, welche mir mitteilte, daß speziell auf den Guppy bezogen dem Endabnehmer in verantwortungsloser Art und Weise und nur aus reiner Profitgier Todeskandidaten angedreht werden. Sie selbst hatte sich aus einer Importsendung einige sehr schöne Exemplare für ihr Fachgeschäft mitgenommen, von denen ich fünf Tiere erstand, die bald nach dem Einsetzen ins neue Becken eines nach dem anderen starben. Als ich kurze Zeit später beschloss, es noch einmal mit einem Paar zu versuchen, mußte ich das Geschäft unverrichteter Dinge wieder verlassen,da auch ihre verbliebenen Tiere inzwischen gestorben waren. Eine weitere traurige Folge der umfangreichen medikamentösen Behandlung ist, sofern die Fische überleben, oft der Verlust ihrer Fruchtbarkeit oder die Produktion verkrüppelten Nachwuchses.
Häufig wird auch scheinbar gesunder Nachwuchs abgesetzt, der jedoch kaum Futter annimmt und kurze Zeit später eingeht.
Erwirbt man Fische, die das alles noch recht gut überstanden haben, ist trotzdem die ürsprüngliche Schönheit bald dahin, da gerade diese Tiere hohe Ansprüche an Wasserqualität, Futterzusammensetzung und Haltungstemperatur stellen, denen man bei Unterbringung im Zimmeraquarium kaum noch gerecht werden kann.
Dies trifft auf kaum einen Importfisch in dem hohen Maße zu wie auf den einst unverwüstlichen Guppy.
Auch soll das keine generelle Anklage gegen Importeure und Händler von Zierfischen sein, da man trotz genannter Ausnahmen auch hier sorgfältig und gewissenaft arbeitet, um dem Kunden die auch für das eigene Geschäft wichtige Freude an seinem Hobby zu erhalten.
Es sind auch gewissenlose Verbraucher, die Fische aus einer kurzen Laune heraus kaufen, ohne sich vorab über ihre Ansprüche an die Haltung informiert zu haben.Sind die dann erst mal "totgepflegt", geht es bald wieder mit vollem Geldbeutel und voller Euphorie zum Händler, um sich die nächste bunte Kollektion zusammenzustellen.Der Fisch wird zur Ware und mancher Verkäufer bedient mit fragwürdigen Sonderangeboten diesen Trend zum eigenen Nutzen.
Mancher Händler hat auch hin und wieder Guppys aus deutscher Zucht in seinen Becken schwimmen, die meist die etwas verwaschenen Mischfarben der früher bekannten Exemplare aufweisen. Diese sind widerstandsfähig und agil, sie können für Zuchtabsichten eher empfohlen werden.
Auch wenn es gelingt, die anfälligen Hochzucht- Guppys über den Berg zu bringen, stellt man fest, daß mit jeder Generation, die folgt, Farbe und Größe der Ausgangstiere nicht mehr erreicht werden und sich nach und nach die Urform herauskristallisiert.
Interessanterweise erhielt ich einmal von einem Aquarianer ein paar Tiere, deren Vorfahren ursprünglich als bunte Schleierschwanzguppys gekauft worden waren.
Diese wurden in unzähligen Generationen jahrelang ohne Zusatz neuer Exemplare weitervermehrt und hatten bezüglich Farbe und Beflossung wieder ein Niveau , wie man es von Wildfängen kennt.
Als Anfänger neigt man allzu oft dazu, sich ein buntes Sammelsurium an Fischen anzuschaffen.
Deine Besetzung enthält zwar recht friedliche Arten, aber die Ansprüche aller genannten Arten in deinem Aquarium unter einen Hut zu bringen, wäre schon ein Kunststück.
Der goldene Fadenfisch beispielsweise bevorzugt ruhige, abgedunkelte Becken mit stellenweise dichter Bepflanzung und eine Gruppe von Artgenossen, um sich wohlzufühlen. Ein lebhaftes Treiben ist ihm eher Belastung als gute Gesellschaft. Es ist nicht so, daß er deshalb gleich eingeht, aber beim Auftreten von Krankheitserregern sind gestresste Fische meist die ersten, die erkranken.
Auch die Prachtschmerle liebt es über alles, mit vielen Artgenossen umherzustreifen oder dicht gedrängt unter einer großen Wurzel o.ä. beieinander zu liegen und zu dösen.
Selbst mein größtes (430l) Aquarium halte ich für eine artgerechte Haltung von Prachtschmerlen zu klein, da diese auch unter Aquarienbedingungen ohne weiteres eine Größe von 15cm und mehr erreichen.
Verantwortungsvolle Aquaristik heisst vor allem, die Ansprüche der gepflegten Tiere den eigenen voranzustellen.
Da die Fische nun einmal unfreiwillige Hauptdarsteller unseres schönen Hobbys sind, sollten wir es ihnen so angenehm wie möglich gestalten.
Schließlich ist es auch kein Geheimnis mehr, daß die Aquaristik einen bedeutenden Beitrag zur Arterhaltung leistet, da viele der von uns gepflegten Arten in freier Natur durch Gewässerverschmutzung stark gefährdet oder bereits vollständig verschwunden sind.
Für die Zukunft wünsche ich Euch auf jeden Fall allzeit gutes Gelingen und noch viel Freude an diesem schönen Hobby.
 
Hallo,

ich habe jetzt den laaaaangen Post meines Vorredners nicht komplett gelesen. Er hat es erwähnt, ich möchte es aber nochmal genauer machen. Beim googeln nach "Furanol" fand ich, dass es gegen bakterielle Krankheiten wirkt "besser als ein Antibiotikum" und das klingt schon sehr heftig. Daher kann man davon ausgehen, dass es nicht nur den "schlechten" Bakterien schadet, sondern auch den "guten" im Filter.
Das erklärt dann den stinkenden Filter und dem folgend, würde ich vermuten, dass die Schwebeteile eine Bakterienblüte sind. Dafür spräche auch, dass du etwas von einem "Belag" in den Schläuchen schreibst.

Wie bist du denn vorgegangen nach der Medikamentengabe? Hast du das alte Medi rausgefiltert, bevor ein neues hinzukam? Wasswechsel hast du ja gemacht, wie du schreibst. Kannst du genauer sagen, was "großzügig" heißt (wieviel % des AQ-Inhaltes bzw. wieviele Liter)?

Das AQ ist sicherlich ziemlich aus dem Gleichgewicht geraten durch die Medikamentengabe und daraus folgend dem Absterben der Bakterien. Was mich vor allem etwas wundert, warst du dir denn sicher, woran die Fische leiden? Abmagern kann auch durch Wurmbefall hervorgerufen werden, da helfen antibakterielle Mittel sicher nicht besonders gut. Da war sicher das zweite Mittel (Tremazol) schon näher dran, aber die Fische wahrscheinlich schon deutlich geschwächt, so dass es auch nicht mehr den gewünschten Erfolg hatte.

Was ich machen würde: Jeden Tag große Wasserwechsel, wenn möglich, Filter reinigen und dann animpfen und 1 Woche über Aktivkohle filtern.


P.S.: Ich habe deinen Thread mal ins Unterforum "Krankheiten" verschoben.
 
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