Hallo zusammen,
dieses Becken macht mir in mehrerer Hinsicht Kummer. Ich erzähle euch mal davon, vielleicht habt Ihr ja Rat oder eigene Erfahrungen für mich:
Erstens habe ich seit Februar Probleme mit
Fadenalgen (siehe Fotos oben von Feb/März). Die besiedelten zunehmend die Scheiben in der Strömung und ältere Pflanzenblätter, v.a. von Rosettenpflanzen und Farn. Ich war unschlüssig, ob es an zu wenig oder zu viel Nährstoffen lag. Zu der Zeit war NO3 trotz täglicher Düngung bei 5mg; PO4 trotz Düngung nie nachweisbar; K etwa 5-8mg. Eisenvolldünger (Ferrdrakon) dünge ich bei Bedarf; den Mangel zeigt die sessiflora mit weißen Spitzen gut an. KH ist 3-4; CO2-Dauertest dunkelgrün.
Letzte Woche hatte ich die Idee (bzw. das „Handgefühl“), dass das Becken evtl. zu warm sein könnte. Das habe ich mit einem anderen Thermometer geprüft: 27 Grad gemessen . (Der Thermostat am Eheim-Heizer stand auf 23, mein lange benutztes Schwimmthermometer zeigte 25.) Also habe ich die Temperatur langsam absinken lassen, ist jetzt bei 25 Grad - mit mehreren Thermometern geprüft). Ich hatte gelesen, dass
Fadenalgen sich über 26 Grad besonders stark vermehren.
Zweitens ging mir dann (ausgerechnet am Samstagnachmittag) der
Filter (Eheim Prof. 4+)
kaputt. Ich bekam ihn nach dem Wasserwechsel einfach nicht mehr in Gang. Wirtschaftlich nicht so schlimm, den hatte ich im November 2024 gebraucht mit dem Aquarium gekauft. Trotzdem bei einem gerade eingefahrenen Aquarium sehr ärgerlich. Ich ersetzte den Filter in einer Blitzaktion (Samstagnachmittag ) mit einem Eheim Xperience 350. Von dem alten Filter brachte ich eine Hälfte der benutzten Tonkügelchen zusammen mit der Hälfte des neuen Eheim „Substrat“ ein, dazu die drei enthalten blauen Filterschwämme und den weißen.
Zwei Wochen später messe ich NO3: 30 mg, PO4: 0,2. Nach Wasserwechsel jeweils die Hälfte.
Die
Fadenalgen habe ich am vergangenen Freitag noch kräftig ausgeputzt, leider auch mehr ältere Blätter entfernt, als ich das normalerweise tun würde. Zusätzlich habe ich eine 2,5-stündige Beleuchtungspause eingestellt (dann leuchtet nur eine von 4 Classic-LED). Die volle Beleuchtung von 25 lumen/l läuft nun nur noch für 8 Stunden. Außerdem habe ich 1/3 der Wasseroberfläche mit Schwimmpflanzen abgeschattet, v.a. dort, wo die Algen auf dem Farn nahe der Wasseroberfäche wuchsen.
Nach einigen Tagen scheint das Wachstum der Algen endlich zu stagnieren.
Drittens ist mir das
apistogramma baenschi („Inka“) Weibchen eingegangen.
Ich hatte seit einigen Monaten im ein Männchen und zwei Weibchen (glaubte ich) des apistogramma baenschi. Das eine Weibchen wuchs gut heran, das andere kümmerte zusehends. Das Männchen war dem schwachen Weibchen „treu“. Weil das kleine Weibchen immer weiter kümmerte und auch das Männchen kaum noch zu sehen war, setzte ich das große Weibchen vor zwei Wochen in das 120er
aus diesem Thread.
Das ausgesiedelte Tier färbte sich zusehends und entpuppte sich in wenigen Tagen als Kakadu-Zwergbuntbarsch. Es ist inzwischen zum Züchter zurück; das ist aber ein anderes Thema.
Hier verhielt sich das verbliebene Pärchen weiterhin scheu und fraß kaum. Vor drei Tagen fand ich das tote Weibchen. Das Männchen drückt sich meist in Ecken herum und scheint nicht oder kaum zu fressen. Es wirkt dünn, andere Hinweise auf eine Erkrankung sehe ich nicht.
Natürlich sind die 13 Schmucksalmler im Becken schnelle und starke Fresser. Gestern habe ich dem Inka eine halbe Futtertablette vor dem Maul platziert, am Tag davor ein Häufchen lebende rote Mückenlarven. Ich konnte nicht beobachten, dass er gefressen hätte. Vor drei Wochen beteiligte er sich noch aktiv an der Fütterung.
Nun frage ich mich, ob die Ursache vielleicht ist, dass er allein geblieben ist. Vielleicht habe ich auch zu oft am Becken gearbeitet (nämlich jeden Tag).
Sollte ich abwarten, ob er überhaupt durchkommt? Oder sollte ich ein oder zwei Weibchen dazusetzen?
Mit dem vorhandenen Besatz (9 corydoras arcuatus, 13 Schmucksalmler, 20 nannostomus marginatus, 5 otocinclus, Amano- und Neocaridina-Garnelen) waren die Apistogramma lange Zeit zurecht gekommen, auch in Bezug auf das Futter.
Vielleicht sorgte der Besatz auf die Dauer für Stress bei den apistogramma?
Vielen Dank für das geduldige Lesen und vielleicht habt ihr einen Rat bezüglich des Inka oder sonst Erfahrungen zu meinen Baustellen.
Euch allen einen schönen Feiertag.
LG, Peter