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kH senken
Wie schon erwähnt ist der Weg, die Karbonathärte zu senken, meist die erste Wahl. Man macht sich den Hebel kH-pH zunutze, statt gegen ihn anzublubbern, und bekommt meist auch noch weiches Wasser...
Osmoseanlage
Osmoseanlagen stellen sehr reines, extrem weiches Wasser her (gH=0, kH=0) und entfernen Keime und viele Schadstoffe. Das Prinzip dieser Anlagen ist simpel: Durch den Leitungsdruck wird das Wasser durch eine Membran gedrückt. Vor der Membran befindet sich noch ein weiterer, sehr kleiner Abfluss, über den die zurückgehaltenen Stoffe ausgeschwemmt werden. Die Geräte sind ab 80€ erhältlich, sehr wartungsarm. Nachteilig ist, dass die Membranen etwa jährlich (je nach Nutzung und Wasserhärte) getauscht werden müssen, und, dass viel Abwasser entsteht (~1:3). Dieses Abwasser ist aber immer noch bestens für den Garten, Toilettenspülung etc. geeignet.
Ionenaustauscher
Bei Ionentauschern wird das Wasser in Säulen über Kunstharze gespült, die dem Wasser die Härtbildner entziehen. Zwar hat man nicht das Problem mit dem Abwasser. Aber die Harze müssen regelmäßig mit nicht ungefährlichen Chemikalien regeneriert werden - Salzsäure und Natronlauge. Weiter entsteht bei der Assimilation der Karbonathärte CO2, die senkt den pH des Ausgangswassers und muss unter Umständen ausgetrieben werden.
Torf
Torf ist eine zwar etwas aufwendigere, aber günstige Methode, das Wasser weicher und saurer einzustellen. Es entsteht gelbstichiges Wasser. Das kann man mögen oder auch nicht - schlecht oder schlimm ist das nicht. Es gibt verschiedenste Formen von Torf im Zoohandel. Für sinnvoller erachte ich jedoch, da man schon eine nicht unerhebliche Menge verbraucht, die Verwendung von einfachem Gartentorf. So wird man nicht arm. Es gibt verschiedenste Methoden das Wasser anzutorfen. Man kann das Torf in Säcken in das Aquarium hängen oder in den Filter einlegen. Will man aber das Wasser einigermaßen gezielt einstellen und nicht bloß ein bisschen Kosmetik betreiben, empfiehlt sich die Aufbereitung außerhalb des Beckens. Dazu kursieren duzende Bauanleitungen für im Internet. Erlenzapfen lassen sich ähnlich verwenden, sind halt schwerer zu beschaffen. Aber einige Aquarianer schwören auf die Dinger.
Remo Wicherts Torfkanone
Säure
Gebräuchlich ist ebenfalls, die Karbonathärte durch Salzsäure "aufzubrauchen". Die richtige Berechnung und Dosierung ist hier das A & O. Nachteilig ist hier natürlich vor allem, dass man so kein weiches, sondern entkarbonisiertes Wasser entsteht. Wichtig: Das ganze sollte im Wechselwasser und nicht im Aquarium geschehen. Es kann immer mal was schief gehen und bei der Reaktion entsteht auch wieder CO2, dass unter Umständen ausgetrieben werden muss. Dass man auch für sich selber die nötigen Vorsichtsmaßnahmen trifft sollte klar sein.
"Aquaristik ohne Geheimnisse" über pH-Senkung