Probleme mit neuem Betta?

nwdwn

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Hallo,

Ich bin seit letztem Samstag stolze Eigentümerin eines furchtbar niedlichen Betta-Weibchens (mein erster Fisch überhaupt!), sie lebt in einem 35L Scapers Tank und sie wirkt grundsätzlich fröhlich, aktiv und gesund, hat sogar schon an ein paar Stellen an Farbe zugelegt. Ich habe aber ein paar Sachen beobachtet, die mich leicht verunsichern und die ich gerne klären würde:

Ich habe wahrscheinlich bereits den ersten Fehler gemacht und sie falsch gefüttert. Die Fütterung habe ich einen Tag, nachdem sie ankam, begonnen, mit Söll Organix Color Pellets. Ich hatte darauf geachtet, dass es Futter aus guten Inhaltsstoffen ist, ich wusste aber nicht, dass man es einweichen sollte und habe es immer direkt reingegeben, wo sie es dann an der Oberfläche gefressen hat. Ich denke nicht, dass ich zu viel gefüttert habe - zwei Mal am Tag, jeweils so 1-2 von diesen kleinen Pellets (nochmals zerkleinert, weil sie die ganzen nicht fressen konnte). Sie wirkte auch nie aufgebläht. Allerdings habe ich nun gestern nachmittag festgestellt, dass an ihr Kot (ein längerer Strang) hing, und zwar über längere Zeit und immer wieder. Online recherchiert und gelesen, dass es wahrscheinlich Verstopfung ist (ich habe sie auch aus einem kleinen Laden, wo sie wahrscheinlich nur mit Lebendfutter oÄ gefüttert wurde, sodass es sicher auch eine Ernährungsumstellung für sie ist). Also habe ich ihr seitdem (also mittlerweile ca. 1,5 Tage) erstmal nichts mehr zu essen gegeben. Sie war und ist immer noch aktiv, schwimmt den ganzen Tag herum (ich sehe sie auch nie schlafen) und hat sonst keine mir ersichtlichen Symptome.
Nun, heute nachmittag war der Kot nunmehr nicht mehr bräunlich, sondern schon eher weißlich. Dazu steht im Internet (von dem ich natürlich weiß, dass es nicht allwissend ist), dass das eventuell an Parasiten liegen könnte. Ich denke aber nicht, dass es das war, weil sie sonst keine Symptome hat, der Kot nicht lebendig aussah und ich dachte, vlt. kommt die weißliche Farbe einfach daher, dass da kein Futter mehr war, was raus konnte. Was meint ihr? Seit ein paar Stunden hängt jetzt nichts mehr an ihr, so dass ich hoffe, dass die Verstopfung langsam abklingt. Nun frage ich mich: Sollte ich sie überhaupt weiter fasten und wenn ja, wie lange noch? Ich habe ihr inzwischen auch Lebendfutter (weiße Mückenlarven) und gefriergetrocknete Mückenlarven besorgt (wobei letztere eher ein Leckerli sein sollen und soweit ich weiß eher fettig sind) und würde ihr als nächste Mahlzeit dann ein paar von den MüLas geben. Seit heute nachmittag hat sie auch ein Seemandelbaumblatt im Aquarium schwimmen und ich habe die Temperatur auf 27°C eingestellt (vorher war sie bei 26), damit ihr Stoffwechsel angekurbelt wird. Ist das so richtig?

Ich denke (hoffe), das war jetzt kein allzu tragischer Fehler und sie wird bald wieder normalen Stuhlgang haben (ich werde weiter beobachten und berichten), aber ich wollte auch nochmal fragen, wie es mit der Futtermenge aussieht, um zukünftige Fehler zu vermeiden. Ich weiß nicht genau, wie alt sie ist. Ich gehe davon aus, dass sie noch nicht komplett ausgewachsen ist, sie ist ca. 4 cm lang (komplett von vorne bis hinten). Die Pellets, die ich ihr bisher gegeben habe, sind im trockenen Zustand nur vlt. so 1mm groß, aber wie gesagt, schafft sie die nur im stark zerkleinerten Zustand. Gestern vormittag wollte ich ihr eigentlich zwei davon geben, aber ich hatte den Eindruck, das war dann schon ziemlich viel für sie und habe nach ca. 1,5 schon aufgehört. Oder ist das Quatsch? Ich kann das so schwer einschätzen. Da sie ein Weibchen ist und allgemein eine etwas rundere Körperform hat, finde ich das mit dem "vollen Bauch" auch etwas schwerer einzuschätzen (was man im Internet liest, ist zu 90% auf männliche Bettas ausgerichtet :rolleyes: Da täte etwas Emanzipation der Betta-Community vielleicht auch gut! Aber ich schweife ab...). Auch wenn ich ihr dann MüLas füttern will, weiß ich gar nicht, wie viele. Die sind ja schon relativ groß. Kann mir da jemand helfen?

Außerdem dreht sie öfter wilde Kreise an den Aquariumscheiben. Da bilde ich mir aber ein, dass das schon seltener geworden ist. Ich beobachte es erstmal weiter.

Das war jetzt ein wilder Wust verschiedenster Themen und Fragen, ich freue mich auf Hilfe und Antworten. Danke!

Julia
 

Starmbi

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Hallo,

es hängen schon öfter mal Kotfäden an den Fischen, ohne dass es besorgniserregend ist.
Fisch sind Kaltblüter und müssen nicht aktiv heizen, wie Säugetiere und benötigen deshalb viel weniger Futter.
Da sie im Wasser "schweben" benötigen sie auch nicht soviel Energie wie Säugetiere zur Fortbewegung.

Unser Essen hat oft einen Wassergehalt von 50-95%, Trockenfutter, oder Pellets werden eher um die 10-20% haben, sind also wesentlich energiereicher. Daher verschätzt man sich oft bei der Menge.
Die meisten Fische werden überfüttert (meine wohl auch).

Auch längere Futterpausen (über Wochen!) kann so ein Fisch überstehen, obwohl man das nicht ohne Grund machen sollte.
Deshalb lieber weniger füttern als gedacht.
Abwechslungsreich ist nicht verkehrt.

Gruß
Stefan
 

nwdwn

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Ich fürchte, sie hat auch Probleme mit der Schwimmblase bekommen. Ich war mir gestern nicht ganz sicher, weil sie sehr viel schwimmt, aber es sieht so aus, als ob ihr Hinterteil immer ein bisschen von selbst nach oben treibt. Das konnte ich seit gestern beobachten. Das ist ein Symptom, oder? Sie kommt noch überall hin, zum Boden und an die Oberfläche und ist weiterhin aktiv, aber sie ist jetzt schon öfter an der Oberfläche als vorher und muss immer wieder gegensteuern. Das heißt, heute erstmal weiter fasten, oder? Sollte ich mir Sorgen machen oder sonst noch irgendetwas tun?
 

Starmbi

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Hallo,

das hört sich leider nicht gut an.
Wahrscheinlich hat sie eine Krankheit, welche die Schwimmblasenfunktion beeinträchtigt.
Du könntest ein Breitbandmedikament ausprobieren, aber ob das hilft?

Gruß
Stefan
 

nwdwn

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Jetzt habe ich sie mir wieder etwas länger angeschaut und bin doch nicht mehr sicher, ob sie was mit der Schwimmblase hat oder ob sie das einfach bewusst macht. Vorhin schwamm sie eine Weile im unteren Bereich rum und ihre Schwanzflosse war ganz normal und trieb nicht hoch. Manchmal bleibt sie auch stehen und bleibt waagerecht. Also war es vielleicht doch nix. Schwer zu sagen, denn sie schwimmt auch viel rum und ändert oft ihre Position. Die klassischen Sachen, die man unter Schwimmblasenkrankheit versteht (falsch herum schwimmen oder nur rumliegen) macht sie definitiv nicht... Vielleicht bin ich einfach nur paranoid. Ich möchte halt, dass es ihr gut geht... Ich kann mir aber eher nicht vorstellen, dass sie jetzt ernsthaft krank ist. Oder liege ich falsch?
 

nwdwn

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So, ich habe nun seit gestern versucht, ihr weiße Mückenlarven zu verabreichen und sie hat bisher kein Interesse gezeigt. Fehlender Appetit ist es nicht, ihre Pellets hat sie nämlich gefuttert wie sonst auch. Gibt's da irgendeinen Trick, um sie zum Fressen der MüLas zu bringen? Ich hab schon überlegt, ob die ihr vielleicht zu groß sind (auf dem Bild im Anhang kann man das Größenverhältnis etwas sehen), aber sie könnte ja davon abbeißen eigentlich. Ich wollte jetzt zwei Larven einfach mal eine Weile im Becken liegen lassen, damit sie sich daran gewöhnen kann und vielleicht doch noch auf den Geschmack kommt...
 

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nwdwn

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... und zwei Minuten später war das Problem gelöst. Der Trick war, die Larven unter die Wasseroberfläche zu drücken :)
 
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