Hallo,
fornie schrieb:
Lieber Robert, wir sprechen hier von Wasserpflanzen und nicht von Menschen.
Ja, und? Beide sammeln Photonen auf: die Lichtsammelfallen der Pflanzen, und die Sinneszellen der Netzhaut. Das Auge ist sogar ein ziemlich empfindliches Meßgerät, daß rund 16 Mio. Farben differenzieren, und Farbtemperaturunterschiede bis herab zu 50 K im direkten Vergleich erkennen kann. Um das mit Meßtechnik zu bewerkstelligen, braucht man schon ziemlich teures Equipment.
Dermaßen geringe Differenzen machen nichts aus. Garantiert nicht! Die Pflanzen in der Natur sind weit größeren Schwankungen ausgesetzt. Deshalb bitte ich Dich, irgendwelche Firmensprüche nicht so unreflektiert nachzubeten. Es stimmt einfach nicht.
Ein Farbtemperaturmeßgerät misst das Verhältnis der roten, grünen jund blauen Spektralanteile. Dieses Verhältnis bleibt bei der Lampenalterung nahezu konstant, so konstant, daß man schon sehr empfindliche Meßgeräte braucht, um bei alten Lampen einen Unterschied festzustellen. Und jetzt sage mir, warum Pflanzen eine dermaßen geringe, kaum detektiertbare Änderung übelnehmen sollen? Warum soll ich an etwas Geheimnisvolles glauben, was ich nicht sehen kann (ok, das mag ja vielleicht menschlich sein...), wenn mir sowohl Auge als auch Meßtechnik bestätigen, daß da nichts ist?
Glaube ich dir gerne, aber nur weil es bei dir nicht so war, heißt das nicht, das es bei anderen nicht doch sein könnte.
Na, dann nenne doch einfach mal Leute, bei denen Pflanzenverlust nach Leuchtstofflampenwechsel auftrat.
Quatschen alle Firmen grundsätzlich Mist daher, nur um zu verkaufen?
Grundsätzlich nicht, aber manchmal schon. Das hier ist so ein Fall von Unsinn.
Vielleicht ist doch was dran?
Nein, garantiert nicht!
Ist dieser Bach denn repräsentativ für alle tropischen Gewässer?
Nein. Aber er ist ein gutes Beispiel, was in einem eutrophen Bach an Pflanzenwuchs möglich ist.
Ich habe auch Analysen von Bächen gesehen (Horst/Kipper "Das optimale Aquarium") bei denen Nitrat nicht nachweisbar war. Was soll man jetzt im Aquarium anstreben?
Nachweisbare Nitrat- und Phosphatwerte, weil sich mittlerweile rumgesprochen hat, daß Pflanzen, die gut im Futter stehen, besser wachsen. Sogar Dennerle, früher erklärter Gegner der Makronährstoffdüngung, hat mittlerweile einen NPK-Dünger im Programm.
Wenn Du 3 mg/l zudüngen mußt, würde mich mal interessiern was für Nitratwerte Du im Becken so hast.
Doch sicherlich keine 25mg/l, oder?
Nein, NO3 ist nicht nachweisbar, worüber ich gar nicht so glücklich bin.
Das Ding ist recht gut, und bei Algenproblemen einen Blick wert.
Ganz allgemein wehre ich mich dagegen, das Leute meinen, Einzelerfahrungen könnten allgemeingültig sein.
Es gibt allerdings schon ein paar, die allgemein gelten:
- Pflanzen müssen gut im Futter stehen, um sich gegen die Algen zur Wehr setzen zu können,
- Leuchtstofflampen braucht man nicht jedes Jahr zu tauschen, und daß Pflanzen allein aufgrund eines Wechsels von einer alten zu einer neuen Lampe beleidigt sind, ist Humbug,
- ... (to be continued)
Aquaristik ist ein Puzzle mit 1 Mio Teilen und jeder kriegt ein anderes Motiv.
Wenn die Aquaristik ein Ratespiel wäre, könnte man sich sämtliche Bücher und Foren wie diese sparen, weil die Hinweise beim anderen nicht zuträfen. Gut, daß dem nicht so ist.
Viele Grüße
Robert