kein konkretes Krankheitsbild, weiß keinen Rat mehr

Hallo

Vor ca. 2 Wochen habe ich den ersten Fisch in ein 20l Quarantänebecken umgesiedelt weil er die Flossen stark klemmte. Heute habe ich 5 Platys in diesem Becken, 2 andere sind schon gestorben und die noch lebenden sprechen auf kein Medikament an was ich bisher verabreicht habe (eSHa 2000 und Furanol).
1 Fisch hat, so sieht es zumindest aus, ein Geschwür oder eine Wucherungen am Maul (sieht aus wie eine Warze). Ein weiterer Fisch hat dem Anschein nach das Maul sogar gespalten( Fische kämpfen/jagen sich nicht). Die Kiemen stehen ab und darunter sieht es weiß aus.
Ich kann den Fisch schlecht beobachten weil er sich nur versteckt hält.
Ein weiterer verhält sich normal und ein anderer ist etwas aufgedunsen aber die Schuppen stehen nicht ab.Der schlimmste Fall liegt seitlich auf dem Grund und kann sich nicht mehr bewegen.Er liegt fast regungslos und kommt nicht mehr hoch.Ich werde ihn erlösen, weil ich keine Rettung für ihn sehen kann.
Alle Fische haben verschiedene Sypthome aber ich glaube das sie alle an der gleichen Krankheit leiden.Sie sind alle zur etwa gleichen Zeit erkrankt und alle haben angefangen mit Flossenklemmen.Paradoxerweise kann ich jetzt kein Flossenklemmen mehr, bis auf einen Fisch, erkennen. Die Fische sind aber nach wie vor definitiv krank.

Im 60l AQ ist derweil alles in Ordnung. Ich teste alle 2-3 Tage die Wasserqualität,laut Testtreifen sind alle Werte im grünen Bereich, und mache min. einmal die Woche einen Teilwasserwechsel. Die Temp. ist konstant bei 27 Grad.Ich beobachte mehrmals am Tag aber die Fische( 5 Schwarmfische, ca. 8 Platys) verhalten sich normal.

Wer kann mir sagen woran meine Fische leiden und was ich noch tun kann?
Ich habe einige Bücher gewälzt und stundenlang das Internet durchsucht aber ich weiß keinen Rat, weil es versch. Anzeichen sind. Ich werde versuchen ein paar Bilder zu machen und sie so schnell wie möglich reinstellen.
Ich bin sehr verzweifelt weil ich meine Fische so leiden sehe. Wenn es wirklich, wirklich, wirklich sein muß, würde ich sie ja auch erlösen.



Danke für eure Hilfe, Zitronenschnecke
 
Hi Zitronenschnecke,

ich glaub da braucht es noch ein paar mehr Informationen um Dir helfen zu können.
wie lange hast Du die Fische schon in dem Becken?
Wie lange läuft das Becken schon?
Hast Du bevor die Fische sich komisch verhalten haben was am Becken geändert?

Spontan kommen mir 27Grad ein wenig viel vor, jedenfalls für Platys.

Was für andere Fische genau hast Du in dem Becken?
 
Hi, das ist viel Text, ich weiß, aber bitte mach dir die Mühe, es zu lesen....danke.


das 60l AQ läuft seit ca. einem 3/4 Jahr. Ich hatte noch nie Probleme.
Ich hatte zu Anfangs 3 Platys (2W 1M)die sich dann auch schnell vermehrt haben. Ich habe immer so gut es ging Nachzuchtfische abgegeben damit der Bestand niedrig bleibt. Bis Ende 08 hatte ich dann aber ca. 20 kleine Platys in dem Becken, die mit zunehmendem Heranwachsen auch agressiver wurden. Zum Glück konnte ich die Hälfte davon kurz nach Neujahr abgeben.
Seitdem habe ich,oder hatte ich bessergesagt, 10 Platys und die Schwarmfische deren offizielle Bezeichnung ich leider nicht kenne weil ich sie in noch keiner Abbildung nirgends gesehen habe.Ich habe recherchiert, aber leider erfolglos. Um sie grob zu beschreiben, der Bauch ist silbrig weiß, ab der Mitte rot und diese rote Färbung ist durch einen schwarzen Streifen unterbrochen, der am Schwanzflossenansatz in einem schwarzen Punkt endet.Die Färbung setzt sich in den Flossen fort, die eher schleierartig sind.Der Fisch ist lang und schmal,das Maul richtet sich nach oben.

Meine Wasserwerte kontrolliere ich wöchentlich mithilfe von Teststäbchen( 5 in1 von JBL) die die 5 wichtigsten Werte messen. Ausser einem hohen GH- Wert von 20 habe ich alles immer im grünen Bereich. Ende letzten Jahres (ca Nov.) habe ich das AQ grundgereinigt, den Kies gewaschen, neu bepflanzt und umgestaltet. All das haben Wasserwerte, Fische und Pflanzen gut überstanden.

Übrigens, der eine Fisch, der nur am Grund lag und sich garnicht mehr bewegen konnt, ist heute verendet. Ich arbeite immernoch an den Bildern, aber da ich grade renoviert habe, ist die Camera noch nicht gefunden worden. Ich suche fieberhaft.....

Ich hoffe die Info reicht für den Moment und ich sage erstmal vielen, lieben Dank für dein Input.

Gruß, Zitronenschnecke
 
Hier möchte ich noch etwas zufügen, das mich wirklich entsetzt hat. Ich habe mir einen der kranken Fische angesehehn, von dem ich dachte die Kiemen würden abstehen.
Jetzt habe ich mit Entsetzen festellen müssen, das die Unterseite des Kopfes offen ist. An der Unterseite des Kopfes, zwischen den Kiemen klafft ein riesiges Loch, das mir ermöglicht, in den Kopf des Fisches rein zu schauen. Und dieses Loch verursacht den Eindruck, das die Kiemen abstehen.
Ich glaube ich brauche kein Aquaristik- Fachmann zu sein um zu erkennen das dieser Fisch so nicht mehr lebensfähig ist.
Ich werde seinem Leiden so schnell wie möglich ein Ende setzen. Ich bin total fertig weil ich sowas noch nie gesehen habe und der Fisch tut mir unendlich leid.
Ich habe aber trotzdem eine allgemeine Frage. Hat sowas schon mal jemand im AQ gehabt oder gesehen? Wenn ja, was war die Ursache einer solchen Erkrankung? Ist sie im Frühstadium heilbar und erkennbar?

Ein anderer Fisch ,der vor ein paar Tagen verendet ist, hatte am Bauch auch ein winziges Loch das ich aber erst bemerkt habe, als der Fisch schon tot war.


Ich bin für jede Information dankbar. Langsam krig' ich Panik.

Zitronenschnecke
 
A

Anonymous

Guest
Hi,

hast Du irgendwann vor Ausbruch der Krankheit einen neuen Fisch hinzubekommen? Den Symptomen nach tippe ich auf Fisch-TB. Den Ausbruch können mehrere Faktoren verursacht haben: Neu hinzugekommener Besatz, Veränerungen in der AQ-Flora (Boden reinigen), schlechter Allgemeinzustand durch äussere Faktoren (Temperatur, Wasserbelastung, einseitige Ernährung etc.)

Der Erreger der Fisch-TB ist wohl überall vorhanden (so wie bei Menschen auch). Er kommt aber erst zum Ausbruch, wenn irgendetwas die Fische schwächt oder aber durch einen Neubesatz mit einem Fisch mit akuter, offener TB, durch den dann die Keimdichte entsprechend erhöht wird.

Die Bekömpfung dieser Krankheit ist sehr schwierig. Hier kannst Du Dich darüber etwas informieren: http://de.wikipedia.org/wiki/Fischtuberkulose
 
Hi

Ich habe seit Inbetriebnahme keine neuen Fische hinzugesetzt. Weder gekaufte noch geschenkte.
Die Pflanzen beziehe ich von einem sehr kleinen aber zuverlässigen Aqaristik-Fachhändler. Der schwatzt mir nix auf und alles was ich da gekauft habe, war 100% in Ordnung. Das schließe ich als Problemursache aus.
Einseitige Ernährung könnte ein Faktor sein. Ich füttere nur GRANA von JBL. Ich weiß das das zu einseitig ist und würde auch gerne Lebendfutter geben, aber ich bin mir da nicht so sicher. Ich habe immer wieder davon gelesen das Lebend- oder Gefriernahrung auch wiederum seine Tücken haben kann. Parasiten oder Bakterien die dann eingeschleppt werden können.
Ich bin mir da sehr unsicher.
Aber vielen Dank für den Link. Ich schau gleich mal rein.

Gruß, Zitronenschnecke
 
Wenn ich die einzelnen Syptome betrachte, kommt das wohl wirklich hin mit TB. Da hattest du wohl recht mit deiner Diagnose.

Meine Frage:
Kann ich, in meinetwegen 4 Wochen, auch noch Syptome an den nichterkrankten Fischen erkennen oder kann ich davon ausgehen, das meine restlichen Platys nicht betroffen sind?
Was kann ich jetzt tun, um die Krankheit zurückzudrängen und die Lebensqualität der Fische so zu verbessern, damit nicht doch noch eine totale Erkrankung eintritt?
Die erkrankten Fische sind dann wohl alle verloren nehme ich an. :( :( :(
 
A

Anonymous

Guest
Hi,

zunächst einmal solltest Du regelmässig Wasserwechsel machen, nach möglichkeit wöchentlich 30%. Dann könntest Du momentan erst einmal Erlenzapfen und/oder Seemandelbaumblätter ins Becken geben.

Was die Ernährung angeht: mit weißen Mückenlarven ist das Risiko, sich etwas einzufangen, relativ gering. Ausserdem sollte man zumindest mehrere Futtersorten abwechselnd füttern. Hinzu kannst Du ab und zu überbrühten Salat, Löwenzahn, Brennnesseln, mal ein Stück rohe Nudeln u.s.w. füttern. Meine Corys (die ja angeblich Fleischfresser sind) lieben das. Schau mal, was die Küche so (ungewürzt) hergibt. Da ist der Phantasie keine große Grenze gesetzt, ausser natürlich beo solchen Dingen wie rohes Fleisch oder so, das entspräche nicht dem natürlichen Lebensraum. Aber Futter zur Abwechslung gibt es reichlich.

Du könntest bei den erkrankten Tieren das Gleiche versuchen. Vielleicht hat der andere noch Glück. Wie gesagt, im Hauptbecken solltest Du jetzt auf viel Hygiene und sehr abwechslungsreiche Nahrung achten. Ich drück Dir die Daumen.
 
Hi Zitronenschnecke,

Wasserwechsel und Erlenzäpfen bzw. Seemandelbaumblätter wären auch mein heisser Tip gewesen.

Evtl. könntest Du noch versuchen Vitamine ins Wasser zu geben. Habe ich mal eine Zeitlang gemacht als ich 8 Guppys in mein 112l Gesellschaftsbecken gesetzt hatte und die irgendwie auch ziemlich kränklich wirkten. So nach und nach sind dann alle Guppys bis auf 2 innerhalb von einem 3/4 Jahr gestorben bzw. von mir erlöst worden. Was allen gemeinsam war das sie immer krummer geworden sind und nicht mehr gerade schwimmen konnten. Heute bin ich der Überzeugung das das ebenfalls Fisch-TB war.

Die Frage ist jetzt natürlich ob die Vitamine, deren Leben verlängert hat oder nicht.

Unbestreitbar ist aber das es wichtig ist abwechsungsreich zu füttern. Jutta sagte das ja auch bereits schon.

Dabei sollte Lebendfutter meiner Meinung nach nicht fehlen. Lange Zeit habe ich auch nur Dosenfutter (Flocken, Granulat und Co.) verwendet, zwar verschiedene Sorten aber nichts Frisches.
Bis ich letzten Sommer angefangen habe regelmässig selbstgefangene schwarze Mückenlarven aus der Regentonne zu verfüttern. Da sind mir meine Rotkopfsalmler, Kakadu Zwergbuntbarsche und auch die Guppys das erste Mal so richtig "lebendig" vorgekommen!
Ausserdem bilde ich mir ein das bei allen die Farbe intensiver geworden sind.

Jetzt füttere ich 2mal die Woche gefrorene Artemias und Cyclops. Ab und zu hole ich auch mal frisches Lebendfutter.
 
Das ist alles schon mal sehr aufschlußreich und hilft mir auf alle Fälle weiter.Ich wusste garnicht das man auch Nudeln oder angebrühtes gemüse füttern darf. Ich dachte das ist nur für Schnecken.

Das mit den Bildern ist schwierig. Im Moment habe ich leider nicht die technischen Möglichkeiten. Dieser Rechner ist nicht geeignet und der neu ist noch nicht zusammengebaut. Ich sag mal meinem Mann der soll sich dahinterklemmen vom Büro aus das einzustellen.

Furanol habe ich folgendermaßen angewand.
Etwas AQ-Wasser in ein Gefäß und eine ganze Tablette auf 20l aufgelöst.
Die Beleuchtung habe ich ausgemacht und die Fütterung für 4 Tage eingestellt. Natürlich auch Kohle aus dem Filter genommen und durch Filterwatte ersetzt. Nach 4 Tagen habe ich einen Wasserwechsel gemacht (ca die Hälfte), 1 Tag gefüttert und die ganze Prozedur noch mal genauso wiederholt. Die Flossen richten sich zwar teilweise wieder auf, aber die Fische sind alles andere als gesund.

In Wikipedia steht ja, das das alles zimlich hoffnungslos ist wenn der Bestand befallen ist.Die raten eher zur ganzen Vernichtung des Fischbestandes.

Was mir so nebenbei eingefallen ist, in wie weit hat diese TB Einfluß auf andere Haustiere so wie Hunde, Katzen oder andere Kleintiere wenn sie ,wie auch immer, mit dem kontaminierten AQ Wasser in kontakt kommen?
Ich hab nämlich 2 Katzen. Hat da jemand Wissen oder Erfahrung drüber?

Vielen Dank an euch alle!

Gruß, Zitronenschnecke
 
Was Erlenzapfen sind weiß ich jetzt. Ich hab mal rumgekuckt. Aber ich kann mich nicht entsinnen das sowas bei uns wächst. Falls man in der Gegend keine Erlen hat. Kann man diese Zapfen auch kaufen?
Ich habe wieder einen Fisch umgesiedelt. Er hat auch Flossenklemmen und ein dickes Auge. :(


Gruß, Zitronenschnecke
 
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