Bodengrund schwarz

Hallo !

Heute werd ich mir auch mal ein paar Schläge abholen.

Meine Tochter hatte sich ein Aquarium gewünscht und so habe ich mich darauf eingelassen.
Also mal hier geschaut, dort geschaut, mich umgehört, verschiedene Tips bekommen, gelesen, am Ende ist es ein 100 Liter Becken geworden, Bodengrund mit Depotdünger, darüber Kies (3-6 mm)..... Pflanzen rein, einlaufen lassen, Fische rein und dran gefreut. Dann konnte ich beobachten, wie sie von unten herauf ein schwarzer Rand nach oben bewegte, dieser kam immer höher mit der Zeit, habe mir darum aber nicht so viele Gedanken gemacht, es lief ja alles. alle 7-10 Tage einen Wasserwechsel, alles schick, viel Nachwuchs bei den Guppys...............

Dann fuhren wir in den Urlaub. Meine Mutter hat mich falsch verstanden oder es zu gut gemeint oder beides, jedenfalls kamen wir nach 1 Woche zurück und es war der Horror, fast der ganze Boden mit einer braunen Masse bedeckt, es roch nach Fäulniss und die Fische bewegten sich wenig bis gar nicht mehr. Sie hatte in 1 Woche die doppelte Menge an Futter gegeben, wie wir in 10 Wochen.

Am nächsten Tag ein großer Wasserwechsel, dann abends nochmal einen kleineren, dann Rat im Fachgeschäft geholt, befolgt und das ganze wieder in Ordnung bekommen..................
Zwar schwammen die Fische sehr viel an der Oberfläche, dies wurde mir allerdings damit erklärt, das sie dort in den Wurzeln meiner Schwimmpflanzen die meiste Deckung hätten und Schwimmpflanzen hatte ich reichlich und sehr gute und vermehrungswillige. Zwischenzeitlich habe ich immer wieder einen Test gemacht, die werte waren immer im grünen Bereich.
ca 3 Wochen laufen lassen, alles war gut, außer, das mir die Pflanzen immer wieder abbrachen oder vielleicht auch abfaulten ? Habe mir dies damit erklärt, das der Grund ja etwas scharfkantig ist (beim nachlesen im Forum)... Also wieder neue Fische nachgekauft, 1 - 2 Wochen später dann langsam immer trüberes Wasser, es stiegen Bläschen aus dem Boden auf, dort, wo ich Deko beiseite genommen habe löste sich ein schwarzer Nebel ins Wasser, die Deko war von unten schwarz, was allesdings nach ein paar Std an der Luft wieder weg war, ich habe versucht es wieder mit Wasserwechseln hinzubekommen, aber es ging nicht mehr, es kippte immer weiter, viele Fische starben, habe dann innerhalb von 36 Std ein "neues" kleines Aquarium besorgt (Kleinanzeigen), das was übrig war an Fischen da reingesetzt und das große leer gemacht. Nebenbei habe ich wieder viel gelesen, ich hatte ja etwas groberen Grund, habe die WW immer mit der Mulmglocke gemacht und bin dabei auch schön durch die erste Schicht gegangen, da habe ich dann die Erklärung gefunden, das ich mit der Technik wahrscheinlich die Probleme noch verstärkt habe, da ich die überschüssigen Nährstoffe tiefer gedrückt habe und die sich dort zersetzen konnten......
Also.... ALLES raus, der Kies war unter der Oberfläche richtig schön schwarz, so wie man es von Teichen kennt, wenn man dort am Ufer mal einen Spatenstich in die Tiefe geht....

Nun habe ich mich als neuen Grund für Sand entschieden, unter 1mm, OHNE Depotdünger, der vielleicht zuviel sein kann und dann Nährstoffe ins Wasser abgibt, habe den (neuen) Pflanzen stattdessen Düngetabletten gegeben. Ca 1 Woche einfahren lassen, Wasser aus dem Notbecken mit dazugenommen, Fische wieder umziehen lassen, die schwimmen nun überall und fühlen sich wohl, die weihnachts(geschenk)fische bekommt meine Tochter dann eben zu Neujahr, das ist nicht das Problem....................


NUR : nun kommt an der Scheibe schon wieder an einer Stelle etwas eine kleine schwarze Einfärbung und nun bekomme ich langsam dann doch die Krise, wenn ich sie nicht schon habe....

Was ist das ?


Ja, ich weiß, ich bin böse, hätte mich vor der Anschaffung durch kiloweise Bücher wühlen müssen, will etwas, ohne Ahnung zu haben...... schlagt mich.
Aber vielleicht weiß ja einer eine Erklärung und einen Rat, damit ich nicht nochmal komplett wühlen muß.

Das Becken ist ein 80 cm (100 Liter) der Filter ein Fluval 205 und unser Wasser ist fast das härteste, was in Deutschland zu bekommen ist.
 

Jürgenzwei

Mitglied
Hi,

Heute werd ich mir auch mal ein paar Schläge abholen.

Du bist irgendwie masochistisch unterwegs. Kann das sein?

NUR : nun kommt an der Scheibe schon wieder an einer Stelle etwas eine kleine schwarze Einfärbung und nun bekomme ich langsam dann doch die Krise, wenn ich sie nicht schon habe....

Kannst Du ein Foto einstellen? Der Bodengrund ist komplett neu. Das hab ich doch richtig verstanden?

Schöne Grüße

Jürgen
 
Ja, der Bodengrund ist komplett neu, war lt Aussage vom Händler feuergetrocknet und wurde von mir auch noch zusätzlich ausgewaschen.

Danke, der Link hat schon mal weitergeholfen.

Werde an der Stelle mal probieren, ob sich das einfach entfernen läßt und wann es dann wiederkommt.
 

fischolli

R.I.P.
Moin,

ich glaube die Algentheorie nicht so wirklich. Ich kenne die Probleme auch, wenn man dann die Stellen freilegt, steigen auch oft rihtig übel richende Gasblasen auf. Aktuelle habe ich das im Aufzuchtkasten meiner Ancistrus-Larven. Die halte ich auf Sand, weil ich auf reinem Glasboden erheblich mehr Probleme mit Keimen hatte.

Das Problem hat sich gelöst, nachdem ich in betroffenen Becken Turmdeckelschnecken eingebracht habe. Die Faulstellen (für die ich das halte) sind vorwiegend an den Stellen aufgetreten, an denen sich Futter ablagert.

Besorge dir irgendwo (ggfs. hierim Forum) eine Handvoll Turmdeclschnecken. Ansonsten weniger füttern, damit sich dort garnicht viel Futterreste ansammeln können.

Gruß
 
Ich denke nicht, das es aktuell am Futter liegt, da sich das Schwarze von unten hoch"arbeitet" und das Aquarium mit dem aktuellen Sand erst seit 1 Woche überhaupt "befüttert" wird. Davor habe ich es ohne Besatz 1 Woche einlaufen lassen, 2 oder 3 Tage dann die Pflanzen rein, danach die Fische inkl. Restwasser aus dem Notaquarium......

Habe jetzt mal ein Bild gemacht.
Leider nicht so gute Quali, da die Größe hier ja eingeschränkt ist.




Über Schnecken habe ich sowieso nachgedacht oder aktuell auch über Garnelen, muß dazu aber die Meinung meiner Tochter einholen, ist ja immer noch ihr Becken und steht in ihren Zimmer .....
 

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fischolli

R.I.P.
Hi,

okay, das direkt an der Glasscheibe sind wohl doch eher Algen. Ich hatte das so verstanden, das die schwarzen Stellen mitten im Becken sind. Sorry.

Gruß
 
Hallo,

sieht aus wie biologische Tätigkeit im Sandboden.
Das Becken ist hin!
Ausräumen, alles auskochen, keine Biologie mehr ins Aquarium einbringen, dann hört das auf!

Beste Grüße
Martin
 
Hallo,

@Martin:

Könntest Du es bitte näher erklären oder sagen, wo ich die Erklärung nachlesen kann?

Zum Glück habe ich das Problem (noch?) nicht, aber es interessiert mich.

Danke

LG Alora
 
Was für eine biologische "Tätigkeit" ist das denn ?
Habe vor einem Monat ALLES, was da jetzt drin ist ausgekocht (Steine, Brücke, Plastefelsen), den Bodengrund KOMPLETT gewechselt, nagelneue Pflanzen, das einzige, was ich nicht ausgekocht, sondern nur gespült habe, ist der Filter, ist da mein Problem, warum passiert das dann zuerst so weit unten im Boden ?
Wobei ich heute den Plastefelsen mal vorsichtig angehoben habe, dort bildet sich das auch schon wieder, traue mich gar nicht den Stein zu bewegen.

Liegt es am Glas ? Am Filter ?

Langsam glaube ich an böse Mächte :shock:
 

baum

Mitglied
Hi,
wenn ich das richtig deute und die Zusammenhänge richtig im Kopf habe ist das durchaus "biologische Tätigkeit".
In deinem Sandboden hat sich organisches Material, was angefangen hat zu faulen. Dadurch entsteht Schwefelwasserstoff, der erstens stinkt und zweitens für Fische giftig ist. Eine fiese Sache, die wenn massenweise an den falschen Stellen gebuddelt wird, ungesund fürs Becken und die Fische sind.
Ob man das ganze Becken neu machen muss, kann ich aber nicht beurteilen. Genaues Beobachten der Lage und Wasserwechsel dürften aber nicht verkehrt sein.

MFG,
Sebastian
 
Floribel schrieb:
Was für eine biologische "Tätigkeit" ist das denn ?
Habe vor einem Monat ALLES, was da jetzt drin ist ausgekocht (Steine, Brücke, Plastefelsen), den Bodengrund KOMPLETT gewechselt, nagelneue Pflanzen, das einzige, was ich nicht ausgekocht, sondern nur gespült habe, ist der Filter, ist da mein Problem, warum passiert das dann zuerst so weit unten im Boden ?
Wobei ich heute den Plastefelsen mal vorsichtig angehoben habe, dort bildet sich das auch schon wieder, traue mich gar nicht den Stein zu bewegen.

Liegt es am Glas ? Am Filter ?

Langsam glaube ich an böse Mächte :shock:

Mitunter ist es wirklich etwas beschämend was hier von einem Aquarium als "Bioreaktor" so erwartet wird.
Biologische Vorgänge also nur im Filter weil die ja "gut" sind?

Leute, kommt mal runter und auf den Boden der Tatsachen. :mrgreen:
 
baum schrieb:
Hi,

In deinem Sandboden hat sich organisches Material, was angefangen hat zu faulen. Dadurch entsteht Schwefelwasserstoff, der erstens stinkt und zweitens für Fische giftig ist.


Das war auch meine Laienerklärung für das Problem vorher.
Weil ich da ja grobkörnigen Boden hatte, wo sich leichter was reinfriemeln kann, das dann dort verrottet.
darum bin ich jetzt auf Sand umgestiegen, dort kann schlecht was einsinken. :?:



*Sarkasmus an* mein Schwager meinte, mit einer Chlortablette aus dem Poolhandel würde ich das Problem lösen können, *sarkasmus aus*
 

Starmbi

Mitglied
Hallo,
Floribel schrieb:
Weil ich da ja grobkörnigen Boden hatte, wo sich leichter was reinfriemeln kann, das dann dort verrottet.
darum bin ich jetzt auf Sand umgestiegen, dort kann schlecht was einsinken.
Tja, und das ist der Grund warum ich auf Kies umgestiegen bin. :mrgreen:

Ich finde es wichtig, daß die Stoffe in den Kies eindringen und dort mineralisiert werden. Evtl. entstehen dort auch anaerobe Zonen die speziellen Bakterien einen Lebensraum geben können. Der entstehende Detrius hat eine Pufferfunktion und kann ein Becken enorm stabilisieren.
Ich mulme vielleicht 1 x im Jahr.

Und ja, es entstehen auch verschiedene Gase. Schwefelwasserstoff kann nur entstehen wenn auch Schwefel da ist (2% in Trockenfutter).

Ich kann an einen Fluß an einen See, oder ans Meer gehen. Wenn ich da lange genug herum stochere, wird es stinken.
Hat die Natur doch weise gemacht, und den Gestank im Boden verpackt. :lol:
Und genau da soll er auch bleiben!

Gestank muß nicht giftig sein.
Wenn jemand das Bedürfnis nach Mulmen verspürt, sollte er besser das Wohnzimmer saugen, um sich abzureagieren. :wink:

Ich hatte auch mal Sandboden, hat mir nicht so gefallen. Habe dann mal alle Fäulnisherde aufgewühlt, und die Fische in der -ach so giftigen- Brühe schwimmen gelassen. Ist nichts passiert.
Es existieren verschiedene ineinander verzahnte Biotope in unserem Aquarium. Daran würde ich erst rumfummeln wenn irgend etwas schrecklich schief gegangen ist.

Gruß
Stefan
 
Nachdem hier lange nichts geschrieben wurde, werd ich mal einen Abschluß unter den Threat setzen.

Ich habe mir mal in Ruhe die Becken bei meinem Händler angeschaut und ihn auch ein Foto meines Problems gezeigt.
Zunächst einmal : seine Becken sehen genauso aus.
Seine "Diagnose" : es ist alles normal und in Ordnung, das sind halt Algen.

Beruhigend war vor allem die letzte Antwort für mich.
Ich weiß auch, das diese "Brühe" an jedem normalen See in einem halben Spatenstich Tiefe zu finden ist.
Und ja, es macht Sinn, die Natur einfach machen zu lassen. Ich habe nun damit aufgehört, alles beim Wasserwechsel umzuwühlen und wenn es mir doch mal passiert, das ich ein wenig an der Oberfläche kratze und es kommt eine Stelle mit schwarzer Erde zum Vorschein.................... die verschwindet auch von alleine wieder.

An alle, die dieses Problem vielleicht nach mir haben :
Immer mit der Ruhe.
Beobachtet die Fische, geht es ihnen gut, schwimmen sie in der "richtigen" Wasserzone ?
Sind sie fröhlich und bewegen sich je nach Art viel ?
Dann weiter beobachten und dran freuen.

Oder versammeln sie sich IMMER und nicht nur zum Fressen an der Wasseroberfläche und schnappen nach Luft ?
Steigen Blasen aus dem Boden ?
Dann ist im Boden im wahrsten Sinne des Wortes irgendwas faul und es ist an der Zeit Rettungsmaßnahmen einzuleiten.

So dann noch einen Gruß
Floribel
 
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