Werde einfach nicht Herr über die Algen

Hallo zusammen

Ich bin jetzt bestimmt seit 10 Jahren Aquarianer und habe eigentlich immer alle Situationen meistern können. Was ich jedoch nie wirklich in den Griff bekommen habe, ist die Sache mit den Algen. Ich weiß nicht, ob ich von einer Algenplage sprechen soll, doch wenn nach einer Woche die Frontscheibe fast komplett grün ist (vermutlich Kieselalgen) und Einrichtungsgegenstände 2 Wochen nach der Reinigung schon wieder mit Pinselalgen bedeckt sind, ist das bestimmt nicht in Ordnung.
Ich will mein derzeitiges Becken zunächst beschreiben. Es ist seit Jan. 2007 in Betrieb.
Das Becken ist 150 x 70 x 70 cm groß. Nach Abzug einer Kiess Schicht von 8 cm und der Einrichtungsgegenstände, komme ich auf ein Wasservolumen von ca. 625l. Zur Filterung kommen ein Eheim 2228 und ein Eheim 2226 zum Einsatz. Der 2228 ist zusätzlich mit einem Oberflächenabsauger ausgestattet. Beheizt wird es mit einer 300W Bodenheizung von Dupla. Wassertemperatur 27°C. Den PH Wert (soll 6,8) regele ich durch die Zugabe von Co² mittels Dennerle PH Control und externem Reaktor am Eheim 2226.
Wasser:
Ich mische das Wasser aus 3 Sorten zu einem Mix von GH 5 und KH 4 zusammen. Ausgangssorten sind Leitungswasser GH30 KH16, entkalktes Wasser GH 0 KH 16 und Regenwasser GH 0 KH 0. Das Regenwasser wird über mehrere Filterstufen inkl. Aktivkohle gereinigt. Regelmäßige Tests ergeben folgende weitere Wasserwerte: No³ = 12,5 mg/l. Der Wert hält sich konstant. Po4 = 0,5 mg/l. Der Wert sinkt im Laufe der Zeit und wird durch Zugabe von Kaliumhydrogenphosphat ausgeglichen. Fe = 0,25 mg/l. Dieser Wert sinkt rapide ab und ich versuche ihn mit Dennerle E15 zu regulieren. Weiter gebe ich dem Wasser noch Spurenelemente S7 und Volldünger V30 gemäß Anleitung dazu.
Licht:
Beleuchtet wird mit 2 x 150 W Osram Powerstar HQI TS Excellence daylight. Beleuchtungsdauer Mo – Fr: 9:00 – 13:00, 15:30 – 21:30. Sa u. So 9:30 – 21:30. Die Brenner sind seit Dez. 2011 im Einsatz.
Pflanzen:
Im Becken befinden sich 10 Echinodorus Bleherae, 1 Echinodorus Osiris Ruba, 7 Echinodorus Tropica, 3 Vallisneria Gigantea und auf einer Fläche von ca. 60 x 30 cm Cryptocoryne. Im Wasser hängen zusätzlich 6 Dieffenbachien und 1 Efeutute, die den Rand und die Ecken ausfüllen.
Fische:
4 Diskus (gruß), 6 Diskus (klein, erst seit kurzem), 13 Panzerwelse, 1 Ancistuswels, 1 L ??, 2 Kuckuckswelse und ca. 20 Königssalmler.

Ich hoffe, ich habe alle nötigen Angaben gemacht um euch ein Bild von meinem Becken zu geben. Ich hoffe jetzt einfach darauf, das einer von euch eine Idee hat, warum ich die Algen nicht los werde und wo die Ursache liegt. Werde noch einige Bilder machen und sie hier einstellen.

Gruß
edition
 
Ich kann dir nur Easy Carbo empfehlen! Hat mir Black Avenger empfohlen. Damit habe ich in allen Becken in dem Pinsel-Algen ect vorhanden waren, alles und zwar alles restlos wegbekommen!

Ist nicht teuer und taugt was.
 

Starmbi

Mitglied
Hallo!

Ich kenne Pinselalgen in Zusammenhang mit zuviel Düngung und zu wenig CO2.
Ich habe mal versehentlich mein CO2 für 3 Tage abgestellt.
Sofort waren Pinselalgen da. Hattest Du mal eine Zeitlang zu wenig CO2 im Becken?
Fe = 0,25 mg/l.....noch Spurenelemente S7 und Volldünger V30 gemäß Anleitung....
Ich glaube Du überdüngst Dein Becken massiv.

Bestehenden Pinselalgen zu entfernen ist ziemlich schwer.
Deshalb würde ich die Pinselalgen vom Bodengrund einzeln mit der Pinzette entfernen.
Auf der Wurzel finde ich die sehr dekorativ und würde die da lassen-.
Habe lange Zeit ein Becken mit einer Wurzel, komplett mit Pinselalgen zugewachsen gehabt, ohne daß sich die Algen auf andere Oberflächen ausgebreitet haben.

Dann würde ich CO2 auf ca. 6.65 einstellen und die Düngung komplett für ca. 4-6 Wochen einstellen.
In einem eingefahrenen Becken/Filter befindet sich genügend inaktiver Dünger um ein Becken erstaunlich lange ohne Düngung "weiterfahren" zu lassen.
Wenn Du dann wieder düngst, dann maximal auf 0.1mg/l Fe, auf jeden Fall weniger als vom Hersteller angegeben.
Wenn du wöchentlich düngst, darf der Wert auch ruhig mal auf 0 mg/l zurückgehen.

Ich würde aber täglich düngen: Wenn ich eine Wochenration Volldünger ins Becken kippe bekomme ich auch am nächsten Tag grüne Scheiben, besonders bei frisch eingerichteten/sauberen Becken.
Das kann man minimieren indem man täglich die herunter gerechnete Menge an Dünger hinzugibt.
Dann wird es auch schwerer für die Algen.

2 Fragen noch:
Zur Filterung kommen ein Eheim 2228 und ein Eheim 2226 zum Einsatz.
Welche Filtermaterialien hast du?

Ich mische das Wasser aus 3 Sorten zu einem Mix von GH 5 und KH 4 zusammen
Schon mal über eine Umkehrosmoseanlage nachgedacht?

Gruß
Stefan
 
Hallo Starmbi

Ich möchte zunächst Deine Fragen beantworten.
Umkehrosmose war noch nie ein Thema, weil ich die Wasserwerte, die ich haben möchte mischen kann.
Beide Filter sind nach Herstellerangaben gefüllt. Also Tonrollen, blauer Filterschwamm, Efisubstrat und oben ein Filterflies.
Es gab vor längerer Zeit einmal eine Phase, bei der zu wenig Co² im Wasser war. Ich hatte damals den Wasserwechsel ausschließlich mit Regenwasser durchgefüht. Dadurch ist KH gegen 0 abgesackt und es wurde kein Co² zugegeben. Gleichzeitig sank auch noch Po4 gegen 0 und Fe gegen 0. Nachdem ich den Fehler erkannt hatte, habe ich das Wasser wieder aufgehärtet, Po4 und Fe angehoben. Dann stellte sich massives Pflanzenwachstum ein und die Algen gingen zurück. Ich dachte, das war es. Doch das hielt nur kurz. Der alte Zustand stellte sich wieder ein.

Genau darum bin ich ja so ratlos. Wasser, Licht und Düngung waren zu diesem Zeitpunkt ja so, wie jetzt auch. Und es hat funktioniert.

Gruß
edition
 
Hallo BL!zZ4rD

Ich wollte nicht mit chemischen Mitteln gegen die Algen vorgehen, ohne die Ursache für die Verbreitung zu kennen. Ohne die Beseitigung der Ursache kommen sie immer wieder.

Gruß
edition
 

Starmbi

Mitglied
Hallo!

Lutron schrieb:
Beide Filter sind nach Herstellerangaben gefüllt. Also Tonrollen, blauer Filterschwamm, Efisubstrat und oben ein Filterflies.
Ich konnte mal Nährstoffungleichgewicht durch Entfernen von Efhisubstrat pro beseitigen.
Viele pflanzenpflegende Aquarianer benutzen nur Filtermatte, bzw. Watte.
Wasser, Licht und Düngung waren zu diesem Zeitpunkt ja so, wie jetzt auch. Und es hat funktioniert.
Mit der Aussage wäre ich vorsichtig.

Ein gut eingespieltes Aquarium besitzt verschiedene Puffer-Systeme die Veränderungen abfangen können.
Wenn man nun etwas ändert kann das Becken es bis zu einem gewissen Maße tolerieren, dann fällt es aus dem Gleichgewicht. Es hat dann eine Zeit lang nur scheinbar funktioniert.

Deine Werte (zu hohes Phosphat, zu hohes Eisen) sind ein Paradebeispiel für Pinselalgen.
Pflanzen können Phosphat gut einlagern, deshalb würde ich -wenn die Pinselalgen dann mal weg sind- nur sporadisch stoß-düngen (edit: ca. 1 mg/l ) und den Wert wieder auf 0 fallen lassen.

Deine Pflanzen sind ja auch nicht gierigsten Nähstoffkiller.

Ich bleibe bei:
Starmbi schrieb:
Dann würde ich CO2 auf ca. 6.65 einstellen und die Düngung komplett für ca. 4-6 Wochen einstellen.

Gruß
Stefan
 
Hallo Starmbi

Meinst Du wirklich, das 0,5 mg/l Po4 und 0,25 mg/l Fe zu Viel sind? Laut Tetra soll Po4 möglichst unter 2mg liegen und Fe zwischen 0,25 und 0,5. Ich denke mel nicht, das Tetra hie so gravierend falsche Angaben macht.
Ausserdem wiederlegen Po4 Werte von 10 mg und No³ Werte von 100 mg im Aquarium meines Bekannten für mich eindeutig, das Algenwachstum allein von schlechten Wasserwerten abhängig ist. Er hatte nämlich keine Algen!

Ich werde Deinen Vorschlag aber trotzdem aufgreifen und den PH Wert absenken. Die Fische sollten das problemlos mitmachen. Um die Kuckuckswelse mache ich mir allerdings ein wenig Sorgen.

Gruß
edition
 

Starmbi

Mitglied
Hallo!

Nur mit pH-absenken wirst Du nicht so weit kommen.
Ich sehe an Deinen anderen Beiträgen, daß Du ein Dünger-Fetischist bist. :lol:
Ausserdem wiederlegen Po4 Werte von 10 mg und No³ Werte von 100 mg im Aquarium meines Bekannten für mich eindeutig, das Algenwachstum allein von schlechten Wasserwerten abhängig ist.
1. Jedes Becken ist anders.

2. Durch die Messung von 3 Werten kennst Du ein Becken noch lange nicht.

3. Du darfst Dir nicht nur 2 Werte isoliert ansehen, sondern mußt das Zusammenspiel, sprich das Verhältnis aller Komponenten sehen.

Zu 2:
Wenn Du mal einen Einblick in die "versteckteren" Zusammenhänge bekommen möchtest, kann ich Dir die (Gast)-Beiträge von Olaf Deters Seite empfehlen.
Im Kapitel Phosphat:
Dr. Kassebeer schrieb:
Manche Aquarien mit 10 mg PO4/L gedeihen wunderbar, andere mit 0,5 mg PO4/L sind voller Pinselalgen. Die Sache ist nicht einfach!
Schau Dir auch mal die Seiten Mulm, Mineralisation, Redoxspannung an.
Die dort genannten Prozesse haben großen Einfluß auf ein Aquarium, können aber schlecht oder gar nicht gemessen werden.

Zu 3:
Mittlerweile hat sich zur Phosphatdosierung das sog. Redfield-Ratio etabliert.
Es besagt daß man ein Verhältnis von 10:1 Nitrat zu Phosphat einhalten sollte.
Bei Deinem Bekannten mit 100 mg Nitrat zu 10 mg Phosphat haut das schon mal super hin. :mrgreen:
Bei Deinen 10 mg/l Nitrat wären das also nur 1 mg/l Phosphat.
Meinst Du wirklich, das 0,5 mg/l Po4 und 0,25 mg/l Fe zu Viel sind? Laut Tetra soll Po4 möglichst unter 2mg liegen und Fe zwischen 0,25 und 0,5.
Die allgemeine Meinung (also fast alle außer Tetra) sagt 0,02-0,1 Fe mg/l ist OK, ab 0,2 g/l gibt es Probleme.

Ich habe in meiner Anfangszeit auch mal zu reichlich gedüngt und hatte arge Probleme mit Kahmhaut.
Kommt Dir das bekannt vor?
Der 2228 ist zusätzlich mit einem Oberflächenabsauger ausgestattet.


Gruß
Stefan
 
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