Fadenalgen, ich werde die Dinger nicht los

Es geht um ein 240l Becken das nun gute 3 Monate läuft. Es bilden sich immer mehr Fadenalgen. Nur weiß ich absolut nicht warum. Die anderen Becken laufen alle stabil von mir!

So hier mal meine Bilder. Betroffen ist vor allem die Schwertpflanze und die Vallisnerien.
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Selbst schnellwachsende Pflanzen wie Wassernabel sind betroffen.
Alle Pflanzen zeigen keine Mangelerscheinungen und wachsen sehr schnell. Alle 2 Wochen werden Wassernabel, Schaumkraut und Froschbiss halbiert.
Im Zooladen wurde mehrfach auf Silikat und Posphat getestet. Mir wurde gesagt das es Bestwerte sind und das Wasser allgemein sehr sauber sei. Vielleicht zu sauber?
Also keine belastenden Stoffe oder Überschüsse im Becken.

Zudem ist ein Silikat- und Posphatfiltereinsatz im Filter. Evtl. entfernen?

Neue Lampen habe ich auch schon gekauft. 2x54 Watt. Die Beleuchtungsdauer habe ich von 11 auf 10 Stunden herabgesetzt. Reflektoren sind keine vorhanden.

Momentan wechsel ich ca.50l die Woche aus und gebe dazu 60ml Astra Volldünger.
Als nächstes steige ich auf Easy Life Pro Fito Profito 2000 ml Planzendünger.
Dann bin ich mit meinem Latein am Ende.

Hier die neusten Daten mit dem Streifentest (ich weiß, nicht die beste Möglichkeit zu testen):
NO3: 0
NO2: 0
GH: >9°d
KH: 3°d
pH: 6,6

Besatz sind weiterhin 4 Schmetterlingsfische, ca. 25 Keilfleckbarben inkl. Nachwuchs und 30-50 RF Garnelen inkl. Nachwuchs.
Hat jemand eine Idee was ich noch ändern kann/soll/muss?
 
Hey,
JollyRouge schrieb:
Es bilden sich immer mehr Fadenalgen.
also für mich sieht das mehr nach Bartalgen aus.
Im Zooladen wurde mehrfach auf Silikat und Posphat getestet. Mir wurde gesagt das es Bestwerte sind und das Wasser allgemein sehr sauber sei. Vielleicht zu sauber?
Und wie war der Zahlenwert für PO4? Wahrscheinlich gegen Null.
Zudem ist ein Silikat- und Posphatfiltereinsatz im Filter. Evtl. entfernen?
MEine Empfehlung: Raus mit dem Zeug!
Die Makros sind quasi nicht vorhanden, wenn der PO4 wirklich bei null liegt. Das ist schlecht.
Wie siehts aus mit CO2?
 
Moin,
Zu 1. Ja das sind Bartalgen zusätzlich zu meinen Fadenalgen :oops:
Die Strömung werde ich ändern bzw. eine kleinere Pumpe einbauen mit einem Strömungsrohr. Vielleicht hilft das schon etwas.

2. Ammonium lasse ich jetzt nochmal testen. Ich hatte leider nie im Leben Chemie von daher habe ich auch so gut wie 0 Ahnung wie solche Sachen enstehen etc. Ich verstehe nichtmal das Periodensystem.
Ammonium ensteht doch bei bakteriellen Mineralisationsprozessen, oder (Ausatmen der Fische)? Wenn es oxidiert wird es dann nicht zu NO2? Dh. Zu viele Fische im Becken etc? Kann ich mir bei meinem spärlichem Besatz kaum vorstellen.

3. Filtereinsätze kommen morgen raus!

4. Wie gesagt ich habe nur diesen Streifentest zu Hause und die sind ja nicht gerade die Zuverlässigsten!
Wenn zu wenig CO2 vorhanden ist, müssten die Werte nicht komplett anders sein? Dann würden bei ph 6,6 und kh 3 doch gar nicht passen!? :?:

Vielleicht sind es ja viele dumme Antworten aber leider weiß ich es nicht besser.
 
Nachtrag, wenn es Bartalgen sind, dann sollte ich doch Ammonium ausbringen? Aber woher soll das Ammonium bei mir kommen?
Langsam raucht mir für heute der Kopf und ich geh morgen erstmal Wasserwerte testen lassen! Besser ist das wohl!
 
Habe ein vergleichbares Problem vor einigen Jahren gehabt.
Grund waren Düngekugeln die zu viel des Guten enthielten.
Da diese aber nach dem feuchtwerden direkt in Ihre Bestandteile zerfielen, konnte ich sie nicht mal eben entfernen.
Habe daraufhin eine Wasserkur, sprich jeden Tag 10% gewechselt ca. 4Wochen lang.
Gleichzeitig habe ich jegliche Düngung eingestellt.
Und ganz wichtig: 2 Lichtphasen eingeführt, 3 Stunden Licht dann 4 Stunden Pause dann 5 Stunden Licht.
Und keine Angst - den Fischen und Wasserpflanzen macht das nichts aus.
Man kann den Prozeß auch steigern wenn man die CO2 Versorgung anhebt, etwas Kohle filtert und den PH Wert absenkt z.B. mit Erlenzapfen.
Wunder wirkt auch manchmal schon allein der einsatz eines UV-Klärers.

Gruß
Oliver

Achso, Du redest davon das Du noch andere Becken hast die Problemlos laufen.
Nimm das Filtermaterial aus einem der anderen und Filtere damit das neue Becken.
In einem neuen Filter ist noch kein funktionierendes Bakterium vorhanden - auch nicht nach 3 Monaten!
 
fischolli schrieb:
Woher hast du diese Erkenntnis? Irgendwie belegbar? - ich bin gespannt.

Hallo Olli,
belegbar... lass mal überlegen.
Ein Filtermaterial welches noch nie eingesetzt wurde hat 0 Bakterien.
Sogenannte "sessile Bakterien" brauchen mehrere Wochen um in genügender Menge Ihre Arbeit effektiv durchführen zu können. Dabei spielt in der Ansiedlungsphase der Konkurrenzkampf zu Pilzen, Algen und andere Nicht-sessile (planktonische) Bakterien eine große Rolle für die Besiedelung.
Ja - nun kann man sagen, es gibt doch spezielle Bakterienstarter-Präparate. Ich gehe aber mal davon aus das diese hier nicht zum Einsatz gekommen sind.
Ich habe seit über 30 Jahren Aquarien und kann nicht alles belegen, vieles macht man aus der Erfahrung und intuitiv heraus. Von diesen ganzen Produkten der Industrie halte ich nicht viel. Gut Ding will eben seine Zeit brauchen.
 
Danke Gaertner für so viel Mühe mit deiner Antwort.
Den großen Filter hatte ich bereits angeimpft und auch ca 40% Wasser von den anderen Becken genommen. Zudem bekam das Becken eine Einlaufphase von 4 Woche ohne jeden Besatz!

Das mit der Lichtpause ist ja ein stark umstrittenes Thema. Bei Bakteriellen Befall soll dies ja helfen, sprich Blau- und Grünalgen.
Wenn ich zu viele Stoffe im Becken habe, was bringt mir dann die Pause. Pflanzen bauen ca. noch eine Stunde weiter Stoffe ab wenn das Licht abgeschaltet ist. Dann verfallen Sie ja in eine "Standbyphase". Bis die Pflanze wieder komplett aktiv ist, braucht sie aber auch wieder ihre zwei Stunden. Somit filter ich doch noch weniger überschüssige Stoffe aus?

Das Thema mit der Düngekugel finde ich da schon besser. Meine Schwertpflanze hatte ganz am Anfang eine bekommen, der Javafarn und auch der kleine Wald mit den Vallisnerien. Sind dann 3 Kugeln schon zu viel für ein 240l Becken?
Ein Kohlefiltereinsatz ist ja von Anfang an dabei beim Bioflow 3.0. Der zieht ja auch noch Nährstoffe raus. Daher war ich am überlegen, ob ich den am Anfang komplett entferne damit das Wasser erstmal einfahren kann. Ich habe dann aber den Kohlefilter im Becken gelassen.

Ich suche ja noch immer nach einem Ansatzpunkt bei den Wasserwerten aber da sind, meiner Meinung, keine Auffälligkeiten dabei. So bin ich noch immer auf der Ursache für den Befall.
Was ich gestern geändert habe, einen Diffusor an den Filterauslass angebracht damit die Strömung sehr schwach wird.
 
Ob die Stömung eine Fadenalge begünstigt weiß ich nicht, denkbar halte ich es aber schon. In den Aquarien mit wenig Umlaufströmung habe ich so gut wie nie Algen gehabt. In denen mit richtig Umlauf dagegen schon mehr. Aber diese Becken waren auch meist nicht so bepflanzt...
Also ich kann das nicht bestätigen oder dementieren.

Gruß
 
Hi,

JollyRouge schrieb:
Das mit der Lichtpause ist ja ein stark umstrittenes Thema. Bei Bakteriellen Befall soll dies ja helfen, sprich Blau- und Grünalgen.
Wenn ich zu viele Stoffe im Becken habe, was bringt mir dann die Pause. Pflanzen bauen ca. noch eine Stunde weiter Stoffe ab wenn das Licht abgeschaltet ist. Dann verfallen Sie ja in eine "Standbyphase". Bis die Pflanze wieder komplett aktiv ist, braucht sie aber auch wieder ihre zwei Stunden. Somit filter ich doch noch weniger überschüssige Stoffe aus?
kommt wohl auf die Pflanze an. Hornkraut wächst auch während der Mittagspause. Nach der Mittagspause wächst es ungehindert weiter, siehe http://www.laus-hiel.de/videos/hornkraut.mpg .
Warum Pflanzen dem Licht entgegen wachsen? Weil Licht ein Wuchshemmer ist und sie daher verstärkt auf der Schattenseite wachsen und sich so zum Licht hinbiegen.

Meine Stengelpflanzen klappen nach 10h Licht die Blätter hoch. Für mich ein Zeichen dafür, daß sie mit Energie vollgetankt sind, oder ihr Biorythmus gibt es ihnen vor. Jedenfalls scheinen sie sich vor noch mehr Energie schützen zu wollen. Wenn man mit einer Mittagspause diesen Schutzeffekt hinauszögern, also einen Teil der Energie bereits während des Tages in Wachstum umsetzen kann, verbraucht die Pflanze mehr Nährstoffe als ohne Mittagspause. Und wenn Algen nicht über die Fähigkeit verfügen, bei Dunkelheit wachsen zu können (oder nur kurzfristig), haben Aquarienpflanzen mit der Mittagspause ihnen gegenüber einen Vorteil.
Bewiesen ist das m.W.n. aber nicht.

Grüße, T.
 

fischolli

R.I.P.
Moin Oliver,

das mit der Bakterienansiedlung ansich meine ich nicht. Mich interessiert, wie du auf den Zeitraum von 3 Monaten kommst, in der keine funktioniernde Bakterienpopulation vorhanden sein soll.

Übrigens, wenn die so oft gepriesene Beleuchtungspause das Allheilmittel gegen Algen wäre, gäbe es nicht so viele Hilfe-Rufe dazu. Hab ich alles ausprobiert, wenn irgendwas nichts geholfen hat, dann diese Methode. Ich beleuchte meine Becken 14 Stunden durchgehend, hab zwar ein paar Algen in manchen Becken, aber in den meisten bin ich "algenfrei". So, und nun?

Gruß
 
Hallo,
fischolli schrieb:
Übrigens, wenn die so oft gepriesene Beleuchtungspause das Allheilmittel gegen Algen wäre, gäbe es nicht so viele Hilfe-Rufe dazu. Hab ich alles ausprobiert, wenn irgendwas nichts geholfen hat, dann diese Methode. Ich beleuchte meine Becken 14 Stunden durchgehend, hab zwar ein paar Algen in manchen Becken, aber in den meisten bin ich "algenfrei". So, und nun?
das sehe ich genauso wie Olli. Habe auch schon einiges ausprobiert. Allerdings ohne sichtbaren Erfolge.
Was m.M.n. wichtiger ist, dass man das das Nährstoffangebot auf die Beleuchtungstärke und die jeweiligen Pflanzenbedürfnisse abstimmt. Wenn hier ein ausgewogenes Gleichgewicht herrscht, haben die meisten Algen kaum eine Chance. Das dauert allerdings seine Zeit und braucht Geduld.
 

MOOSKUGEL

Moderator
Teammitglied
Moin,
trinitron schrieb:
Warum Pflanzen dem Licht entgegen wachsen? Weil Licht ein Wuchshemmer ist und sie daher verstärkt auf der Schattenseite wachsen und sich so zum Licht hinbiegen.
wenn Licht ein Wuchshemmer ist, warum beleuchtet man denn dann überhaupt Aquarien?
Und ich dachte immer, die wachsen Richtung Licht, um mehr davon abzubekommen.
So kann man sich täuschen.

Bei mir wachsen Fadenalgen auch eher in gut bewegten Schichten, das hängt sicher mit einer besseren Nährstoffversorgung, in Folge der Strömung, zusammen.

Gruss Heiko
 
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