Raumteiler 90 Liter

Hallo alle zusammen,

vor ca. 10 Wochen habe ich damit begonnen, ein Aquarium für den Salon eines Bekannten neu einzurichten. Wenn Ihr die Bilder seht, wird es sicherlich einige geben die laut aufschreiben, und mich fragen, ob ich mir denn auch ausreichend Gedanken zu diesem Becken gemacht habe. Nun, ja, ich habe mir sehr viele Gedanken zu den baulich bedingten Nachteilen des Beckens gemacht, und gehe davon aus, alles notwendige bzgl. Einrichtung, Technik und Besatz gedacht und umgesetzt zu haben. Dennoch freue ich mich natürlich sowohl über positives Feedback als auch über berechtigte Kritik.
Und zu einem bestimmten Aspekt benötige ich auch noch einen guten Rat. Hierzu später mehr. Angaben zu Besatz, Wasserwerten etc. folgen ebenfalls. Beginnen möchte ich allerdings mit einigen Fotos.
 
So, nun zu den Fotos:
 

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Wasserwerte: Nitrat 10 - Nitrit 0 - GH 14°-21° - KH 6°-10° - pH 7.2 - Chlor 0

Beckenmaße: hxbxt - 65x110x15

Pflanzen: Vallisneria spiralis, Anubias nana, Vesicularia dubyana, Cryptocoryne wendtii green

Einrichtung: 3 Mangrovenwurzeln, EH Pumpe 300 Compact, Filtermatte grob, Heizstab 100W, Röhre von Dennerle Amazonas Day mit 18W (Lampenhalterung und Reflektor Eigenbau, Fotos folgen), JBL Nährboden 2,5l, JBL Monado Bodengrund ca. 7,5l

Besatz: Stand 12.03.2013 - 12 blaue Neon aktuell ca. 2 cm (Paracheirodon simulans), 3 Ancistrus aktuell ca. 3 cm (genaue Art unbekannt, Fotos folgen)
 
Kurze Geschichte des Beckens:

Das Becken steht in einem Friseursalon und ist ohne spezielle Gedanken über die spätere Verwendung eingebaut worden. Anfangs war es noch geplant, es als übergroße Blumenvase zu nutzen. Letztlich wurden Tuxedo Platys und ein Filter eingesetzt. Keine Bakterien, kein Bodengrund, keine Heizung, keine Pflanzen, Verdunstungswasser auffüllen ohne Wasserwechsel etc. pp..... Wem jetzt schon der Kragen platzt, der sollte weiterlesen :D

Nach ca. 3 Monaten habe ich von anfangs ca. 15 Fischen noch 3 retten können. Im Anschluss wurde das Becken mit den großen Wurzeln, Bodengrund und Goldfischen besetzt. Da die Fische relativ klein und nicht besonders viele waren, ging das für längere Zeit gut. Obwohl der Filter "ausgewaschen" wurde. Im Januar habe ich die Besitzer aber dann davon überzeugen können, den Fischen und sich selbst keinen Gefallen zu tun, und mich das Becken komplett neu einrichten zu lassen.

Die Goldfische haben alle überlebt. Auch wenn sie zum Schluss doch sehr unter dem stark belasteten Wasser gelitten haben werden. Mein Aquarienshop war so nett mir alle abzunehmen. Sie tummeln sich jetzt in einem 1000 Liter Schaubecken und sind inzwischen wieder komplett fit.
 
Neueinrichtung:

edit: Einlaufzeit 8 Wochen (SERA aquatan - nitrivec - florena, Filterbeutel mit Torf für die ersten 4 Wochen, Seemandelbaumblätter, Seemandelbaumrinde, Erlenzäpfchen)

Die Wurzeln habe ich zunächst mit kochendem Wasser übergossen und soweit möglich von Algen und Dreck befreit. Die kleine Wurzel ganz links vor dem HMF hatte ich noch aus einem alten Becken übrig. Die Seemandelbaumrinde dient in erster Linie als Versteck für Garnelen. Die Filterung über einen HMF ist der Tatsache geschuldet, dass ich das AQ zunächst ausschließlich mit Garnelen besetzen wollte. Daher auch der Bodengrund von JBL und kein Aquarienkies. Die Bauart des AQ finde ich für die Haltung von Fischen nicht wirklich perfekt. Durch die geringe Tiefe von lediglich 15 cm ist die Auswahl natürlich auch sehr beschränkt. Da die Besitzer des Beckens aber außer der Garnelen gerne noch Fische haben wollten, musste ich mich auf die Suche nach einer kleinbleibenden Art machen, die mit den Eigenheiten des Beckens gut zurecht kommt. Zunächst rückte der Perlhuhnbärbling (Danio margaritatus) in meinen Fokus. Da ich allerdings nur alle 4 Wochen zum WW beim Becken sein werde, konnte ich keine Art, die Lebend- bzw. Frostfutter benötigt, mit ins AQ setzen. Mir wäre hier einfach das Risiko zu groß, dass die Wasserbelastung die Leistung des HMF übersteigt. Zumal in dem Salon auch vorher zu viel gefüttert wurde. Nun habe ich in der letzten Woche einen kleinen Schwarm blauer Neons eingesetzt. Die drei Ancistrus sind bereits seit 4 Wochen drin. Ich warte jetzt ab, wie die Fische sich im Laufe der nächsten Wochen entwickeln und verhalten. Sollte es nicht gut klappen, kommen die Neons direkt in mein 250l AQ. Die Ancistrus sind ohnehin nur zu Gast, und werden umgesetzt, sobald sie zu groß werden. Sobald die Temperaturen wieder steigen, erhalte ich noch 30-40 Red Fire bzw. Red Cherry Garnelen. Bei den Pflanzen habe ich vor allem darauf geachtet kein CO2 zuführen zu müssen, und mich für relativ pflegeleichte Arten entschieden, die den Garnelen aber später auch genug Versteckmöglichkeiten bieten. Die Wassertemperatur ist auf 24°C eingestellt.
 
So, nun zunächst, bevor ich die neuen Bilder einstelle, eine für mich sehr wichtige Frage:
Die Wasseroberfläche ist im Verhältnis zum Beckenvolumen sehr gering. Um die Oberflächenbewegung zu verbessern, habe ich einen kleinen Diffusor an die Pumpe angeschlossen. Ist das inkl. der Pflanzen ausreichend, um das Wasser mit genügend Sauerstoff zu sättigen, oder wird es auf lange Sicht notwendig sein, Sauerstoff zuzuführen? Einen zusätzlichen Ausströmer möchte ich nicht unbedingt (und wenn auch nur nachts) betreiben, um nicht zu viel CO2 auszutreiben.
Und habt Ihr selbst schon Erfahrungen mit der Nachtabschaltung der Heizung gemacht? Ich las vor ein paar Tagen, es würde sich dadurch ein besseres Pflanzenwachstum ergeben, da so der Wasser- und Gasaustausch im Bodengrund verbessert würde.

Soweit zu meinen Fragen. Weitere Fotos folgen heute Abend.
 

fischolli

R.I.P.
Moin,

wenn ausser den geplanten Garnelen nicht gross mehr reinkommt, sollte es mit Sauerstoffversorgung auch ohne Difusor kein Problem geben. Aber das ist ja eine SAche, die man wirklich gut am Verhalten der Fische erkennen kann. Wenn die ordentlich pumpen und an der Oberfläche hängen, Sauerstoffstein reinhängen und beobachten. Wird es dann besser, ist hier ein Änderung nötig.

Ich seh wegen der Ancistren auch kein Problem, die drin zu lassen, auch wenn sie größer werden. Es ist ehr das Problem bei beiden Geschlechtern mit dem Nachwuchs.

Ich betreibe einige Becken ganz ohne Heizung. Alle gehaltenen Fische brauchen nicht unbedingt hohe Temperaturen. Wenn das Aquarium in einem normal temperierten/beheizten Raum steht, ist die nicht notwendig. Einfach mal ausmachen und auf das Termometer achten. Frage ist, was ist nachts. Oft kühlen gerade Läden doch deutlich aus. Also würde ich den Heizer als Sicherung auf 22/23 Grad einstellen, damit der im Notfall anspringt.

Bei einem Durchsichtbecken finde ich persönlich einen HMF ziemlich sch...eußlich. Zumindest würde ich über eine Eckvariante nachdenken und den dann bepflanzen. DAnn sieht es wenigstens nur von einer Seite häßlich aus.

Gruß
 
Weitere Fotos:
 

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Meine Vallisneria haben ein wenig unter ihren zunächst sehr schattigen Plätzen gelitten, kommen aber wieder gut nach. Habe ein wenig zu viel Bodengrund über dem Nährboden, und musste sie etwas tiefer stecken.
Den Namen von meinem Bodendecker muss ich gleich noch mal nachschauen. Sieht aus wie kleiner Klee und wächst wie Unkraut. Zusätzlich ist letzten Freitag noch eine mittlere Menge Javamoos mit ins Becken gekommen, das ich sowohl in den Spalten der Wurzel, als auch über die Freiflächen am Boden verteilt habe.
 
Moin Olli,

habe Deinen Post erst ganz übersehen.
Die Sauerstoffsättigung scheint aktuell gut zu sein. Der Besatz ist ja auch noch gering. Fische schwimmen ordentlich und zeigen keine Anzeichen für Luftnot. Allerdings hatte ich heute dennoch 2 Verluste bei den blauen Neons. Bei Neubesatz kann das ja schnell mal passieren, aber ich warte die laufende Woche ab, wie sich die anderen entwickeln.
Sollte es sich tatsächlich zeigen, dass die Sauerstoffsättigung zu gering ist, werde ich einen Oxydator verwenden.

Zum HMF: Einen Außenfilter zu nutzen war aufgrund der Bauhöhe des Unterschranks und sonstig fehlender Möglichkeiten zur Unterbringung nicht machbar. Ein normaler Innenfilter wäre in diesem Becken auch nicht zu verstecken gewesen, und hätte mehr Arbeit bedeutet. Die Matte des HMF ist mit Javamoos bepflanzt, und der abgegrenzte Teil des Beckens mit Tafelfolie überklebt. Diese wird auf der Vorderseite noch gegen eine Folie mit Logoschriftzug des Salons ausgetauscht, die ich dann von der Innenseite her mit grünen LED's "durchleuchte".

Nachtabschaltung der Heizung: Wie vorab bereits erwähnt, verfügt der Salon über eine Klimasteuerung, und die Raumtemperatur unterschreitet auch nachts nicht die 19°C Grenze. Mich interessiert nun, ob jemand von Euch seine Heizung auch mittels einer Zeitschaltuhr steuert, und über Nacht die Temperatur von 24-25°C auf 20°C absinken lässt. Ah, jetzt habe ich auch den richtigen Begriff wieder auf Lager: Wie sinnvoll ist eine Nachtabsenkung?
 

Moderlieschen

Moderator
Teammitglied
Hi Olli,

fischolli schrieb:
Ich seh wegen der Ancistren auch kein Problem, die drin zu lassen, auch wenn sie größer werden.

Nur interessehalber...geht das wirklich? Drei 15 cm lange Ancistren (wenn man mal von den "normalen" Ancistren ausgehen würde) in einem 15 cm tiefen Becken?

Grüße Petra
 
Nein, definitiv nicht :D
Und um das direkt zu klären: Die Tiere kommen raus, sobald sie für das Becken zu groß sind. Also ab 4-4,5cm.
 

Moderlieschen

Moderator
Teammitglied
:D
Das beruhigt mich ungemein. Hatte schon Angst, sie würden eines Tages stecken bleiben, wenn sie sich umdrehen wollen :wink:

Grüße Petra
 

fischolli

R.I.P.
Hi,

zu den Ancis. Warum sol das nicht gehen. Auch die Ancistrn sind keine Fische, die sich riesig bewegen. Es geht eher mal darum, vor einem Artgenossen Reißaus zu nehmen. Dafür reichen die 110 cm LÄnge m.E. völlig aus. Die Breite spielt dafür kein grosse Rolle. Aber wenn der TE sie eh rausnehmen will, ist es auch gut. :D Es gibt übrigens auch kleinbleibendere Ancistrusarten, die sehhr hübsch sind, z.B. die A. sp. "Rio Paraguay" Meine ausgewachsenen Tiere sind keine 10 cm lang, ich schätze mal so max 8 cm für das Chef-Männchen.

Gruß
 

Moderlieschen

Moderator
Teammitglied
Hi,

hätte ich jetzt wirklich nicht gedacht, dass sowas geht. Aber gut...dir glaube ich "fast" alles :D
Und wie gesagt, ich bin vom normalen Wald-/Wiesen-Ancistrus ausgegangen, der so ca. 15 cm lang werden kann.
Wir wissen ja auch nicht, um welche Ancistrus-Art es sich handelt.
Aber ich denke trotzdem, es ist besser, wenn sie zu gegebener Zeit rauskommen :wink:

Grüße Petra
 
Schlechte Neuigkeiten:
Ich hatte letzte Woche bei einem der blauen Neons weiße Pünktchen entdeckt, und habe direkt mit Sera Costapur F behandelt. Grober Fehler. Es handelte sich um einen Pilz. Die 12 Neons sind inzwischen alle gestorben. Ein Ancistrus auch. Ich hoffe die Behandlung gegen Pilzbefall rettet noch die anderen beiden. In 8 Jahren mein erstes Problem mit Pilzbefall. Sehr sehr unschön. Hoffe ich bekomme das schnell in den Griff....
 

fischolli

R.I.P.
Moin,

sowas ist immer blöd, mein Beileid.

Schmeiss ruhig mal einige Erlenzapfen und/oder Seemandelbaum- oder Walnussblätter rein, da die ebenfalls eine infektionshemmende Wirkung haben.

Aber, normalerweise treten Verpilzungen nur als Sekundär-Infektionen auf. Hast du dir mal einen der verstorbenen Fische unter einer Lupe angesehen, ob da nicht doch noch mehr ist? Gerade offene Wunden können bei hoher Keimdichte schnell verpilzen. Insofern überprüfe auch mal deine Becken-Hygiene bzgl. Filterreinigung, Mulmabsaugen und regelmäßige grosse Wasserwechsel.

Gruß
 
Erlenzapfen, Seemandelbaumblätter und Rinde sind im Becken. Wasserwerte sind gut. Wasserwechsel mache ich alle 2 Wochen 20%. Verletzungen waren nicht sichtbar. Habe ich alles peinlichst genau überprüft.
Komisch war für mich aber vor allem, dass die Neons mit weißen Pünktchen übersät waren, der Ancistrus aber an der Schwanzflosse eindeutig eine Verpilzung hatte. Eine Bestätigung meines Verdachts habe ich mir noch in meinem Aquarienshop geholt.
Allerdings werde ich den Besatz mit Fischen in diesem Becken ohnehin überdenken müssen. Die fehlende Möglichkeit einer dunklen und ruhigeren Ecke wird bei den Neons zusätzlich für Stress gesorgt haben.
 
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