Jetzt kommen die fische!

Moin moin,

Aquarium-Bochum schrieb:
Hallo Britta,

für fast jeden fisch habe ich geschrieben.

Im ursprünglichen Post nicht und einen ursprünglichen Post noch zu änderen wenn es schon Antworten darauf gegeben hat, finde ich etwas seltsam.

Aquarium-Bochum schrieb:
... Zudem kann ich dir Hersteller/Produzenten nennen die je nach Fischart Werte von 0,5 bis 1,0 als tödlich angeben. ...

Hersteller? Produzenten? Von was?

Im Übrigen nutze ich selbst zwar auch E asylife, allerdings wäre mir neu, dass das Zeug, wie von Dir im Grunde behauptet, Nitrit reduziert.
Stessmindern - ja, möglichweise.
Allerdings habe ich selbst noch keinen Unterschied bemerkt, ob ich die Fische nu mit oder ohne EL einsetze.

Gruss,
Britta
 
Hallo,
Aquarium-Bochum schrieb:
… Nitrit ist direkt auf 0,8mg/l geschossen (tödlich für fast jeden Fisch).
Aquarium-Bochum schrieb:
Ich will überhaupt nicht abstreiten, dass Fische das aushalten können, aber ich denke nicht das die handelsüblichen Fische dazugehören.

Na was denn nun ? Ich interpretiere das so: unsere (handelsüblichen) Fische im Aquarium sterben bei NO2 = > 0,8 mg/l

Der Gehalt im Wasser alleine ist nicht entscheidend für die toxische Wirkung, entscheidend ist die artspezifische Toleranz und vor allem: Wieviel Nitrit kommt im Fisch an und hat die Möglichkeit hier zu wirken!

Ich persönlich empfehle aber auch ab einem Wert von 0,5 mg/l zu handeln.

Aquarium-Bochum schrieb:
Das man mittelfristig an Wasserwechsel nicht herum kommt ist auch klar, ,
Wenn Nitrit erhöht ist, dann sollte man kurzfristig/zeitnah/sofort handeln !

Im Übrigen unterstellst du Dinge oder besser gesagt spekulierst du über Dinge um deine These zu stützen. Ich glaube nicht, dass Nachzuchten empfindlicher reagieren.

@Jochen:
das sind nun verschiedene Situationen die du ansprichst, nämlich Fische vom gleichen Händler und Fische aus unterschiedlicher Herkunft.

Ich persönlich bin für einen Besatz nach und nach. Warum ?
Zuerst würde ich Wildfänge oder empfindlichere Arten einsetzen. Die können sich eingewöhnen und sich stärken und stabilisieren (Stress beim Händler). Danach erst wird weiter besetzt.
Die Gefahr gegenseitiger Infektionen mit fremden Keimen besteht meiner Ansicht nach immer, egal ob die Fische nun gleichzeitig oder nacheinander eingesetzt werden.
Eine Quarantäne kann die Gefahr minimieren.

Erfahrung ? Ich schiebe das eher auf Ungeduld. Welcher Newbie geht schon mehrmals in einen Laden und schaut sich die Fische genau an bevor er sie erwirbt ?
So sollte man aber immer verfahren, egal ob Newbie oder alter Hase.

Gruß Knut
 
Morgen Knut,

ich sehe meinen Fehler ein und ziehe meine vorher gemachten Aussagen zurück. Ihr habt ja recht. Ich hatte mich während der Diskussion da ein wenig reingesteigert, was gelinde gesagt fatal war.
Daher entschuldige ich mich bei euch!

Grüße Björn
 

bierteufel

Mitglied
Hi...

Erstmal zum Topic dann zum Streitgespräch.

Ich finde den Besatz ganz gut. Aber ich könnte mir vorstellen, das die Blutsalmler recht ruppig sind. Ich würde also mit den Panzerwelsen anfangen.


Es sollte schon ordentlich zugewachsen sein dass sich auch einzelne Fische zurückziehen können.

Und zum Nitrit:

Ich behaupte einfach mal: Nitrit ist nicht tötlich. Tödlich sind die Folgen. Ich könnte mir vorstellen, dass Fische in einem Bis zur Sättigung mit Sauerstoff vollgepumptem Becken deutlich höherer Werte vertragen werden als in einem Becken in dem vielleicht 0,2 oder 0,4 mG/L Sauerstoff im Wasser gelöst sind. Soweit ich weiss behindert Nitrit die Sauerstoffaufnahme über die Kiemen, kann dadurch auch Organe durch Sauerstoffunterversorgung schädigen, sodaß auch Spätfolgen durch Nitritpeak möglich sind.

Natürlich ist Wasserwechseln eine gute Lösung beim Nitritpeak, aber zusätzlich Sauerstoff ins Wasser bringen kann auch nicht schaden.

Offen ist noch
- was diese komische Mittelchen bringen soll
- warum man pro Forma dieses komische Mittelchen nimmt.

Gruß Arne
 
Hallo Arne,
bierteufel schrieb:
Und zum Nitrit:

Ich behaupte einfach mal: Nitrit ist nicht tötlich. Tödlich sind die Folgen. Ich könnte mir vorstellen, dass Fische in einem Bis zur Sättigung mit Sauerstoff vollgepumptem Becken deutlich höherer Werte vertragen werden als in einem Becken in dem vielleicht 0,2 oder 0,4 mG/L Sauerstoff im Wasser gelöst sind. Soweit ich weiss behindert Nitrit die Sauerstoffaufnahme über die Kiemen, kann dadurch auch Organe durch Sauerstoffunterversorgung schädigen, sodaß auch Spätfolgen durch Nitritpeak möglich sind.

Natürlich ist Wasserwechseln eine gute Lösung beim Nitritpeak, aber zusätzlich Sauerstoff ins Wasser bringen kann auch nicht schaden.

Offen ist noch
- was diese komische Mittelchen bringen soll
- warum man pro Forma dieses komische Mittelchen nimmt.

Gruß Arne

Das ist nur teilweise richtig.
Nitrit besetzt die Sauerstoffbindungsstellen in den roten Blutkörperchen, ganz genau im Hämoglobin.
Das bedeutet, es kann kein Sauerstoff mehr transportiert werden. Ab ca. 20 % so reduzierten Hämoglobins kann es für die Fische problematisch werden ausreichend Sauerstoff zu transportieren. Da sie bei Sauerstoffmangel unruhig werden und dies zu einem erhöhten Sauerstoffbedarf führt.
Das ist (relativ) unabhängig von der Sauerstoffkonzentration im Wasser.

Chloride und einige andere Ionen konkurrieren mit dem Nitrit an den gleichen (Kiemen)Zellen um die Aufnahme in den Fisch.

Gruß Knut
 
A

Anonymous

Guest
Hallo,

bierteufel schrieb:
Ich behaupte einfach mal: Nitrit ist nicht tötlich.
Soso. Cyankali ist auch nicht tödlich, wenn es im Giftschrank rumsteht. Tödlich wird es erst dann, wenn ich es in der entsprechenden Menge inkorporiere.

Nitrit wird über die Chloridzellen im Kiemengewebe aktiv vom Fisch aufgenommen. Das bedeutet, die Nitritkonzentration im Blut ist deutlich höher (bis zu 60 mal) als im umgebenden Wasser. Das Nitrit oxidiert das Hämoglobin im Fischblut zu Methämoglobin. Das Blut verliert so seine Fähigkeit, Sauerstoff zu transportieren. Das erklärt aber nur zum Teil seine unmittelbare Giftigkeit. Ein von Fischart zu Fischart unterschiedlicher Anteil des Hämoglobins liegt nämlich bereits ohne Vorliegen von Nitrit im Wasser als Methämoglobin vor. Vom Getüpfelten Gabelwels weiß man, daß er zwei Tage überleben kann, wenn 100 % seines Hämoglobins zu Methämoglobin oxidiert ist. Das erklärt die unterschiedliche Nitrittoleranz unterschiedlicher Fischarten. Darüberhinaus ist Nitrit schlicht und ergreifend ein Zellgift, das unterschiedliche Organe wie z.B. die Leber schädigt.

Ich könnte mir vorstellen, dass Fische in einem Bis zur Sättigung mit Sauerstoff vollgepumptem Becken deutlich höherer Werte vertragen werden als in einem Becken in dem vielleicht 0,2 oder 0,4 mG/L Sauerstoff im Wasser gelöst sind.
Bei 0,2 oder 0,4 mg/l Sauerstoff brauchst Du keinen Gedanken mehr an Nitrit zu verschwenden, denn unter 2 mg/l Sauerstoff sterben die meisten Fischarten an Sauerstoffmangel. Von den Auswirkungen her ist es eher umgekehrt: Nitrit verschlechtert die Sauerstofftoleranz der Fische nach unten. Der bereits erwähnte Gabelwels zeigt beim Vorhandensein von Nitrit schon bei 5 mg/l Sauerstoff Anzeichen von Atemnot, obwohl er normalerweise weit niedrigere Sauerstoffwerte verkraften kann.

Soweit ich weiss behindert Nitrit die Sauerstoffaufnahme über die Kiemen, ...
Nein. Nitrit behindert die Sauerstoffaufnahme des Blutes.

kann dadurch auch Organe durch Sauerstoffunterversorgung schädigen,
Nein. Es schädigt die Organe schlicht und ergreifend durch seine Eigenschaft als Zellgift.

sodaß auch Spätfolgen durch Nitritpeak möglich sind.
Spätfolgen sind z.B. Schädigungen des Kiemengewebes, das dadurch anfällig wird für Infektionen.

Natürlich ist Wasserwechseln eine gute Lösung beim Nitritpeak, aber zusätzlich Sauerstoff ins Wasser bringen kann auch nicht schaden.
Primär ist wichtig, das Nitrit wieder aus dem Wasser zu bringen, und das Mittel der Wahl ist der Wasserwechsel. Zudem kann man Kochsalz ins Wasser bringen, weil ein Wert von 10 mg/l Chlorid die Aufnahme des Nitrits über die Kiemen um etwa den Faktor 10 hemmt.

Viele Grüße
Robert
 
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