Fadenalgen durch falsche Ausströmrichtung?

Hallo.

Wie man meiner Vorstellung entnehmen kann, bin ich zwar gerade erst hier angemeldet, muss mich aber gleich mit einem Problem an Euch wenden: Fadenalgen. Ich lese oft, dass diese aufgrund erhöhten Nährstoffangebots bei mangelndem Pflanzenwuchs auftreten, allerdings treten sie bei mir erst seit wenigen Monaten auf, ohne dass ich was grundlegend verändert hätte, bis auf einen neuen Ausströmer für den Filterauslauf.

Hier also der Fragebogen:

Größe des Aquariums: 285 Liter, 120x50x50 (Panorama)
Seit wann läuft es: Im Prinzip seit Jahren, Umzug im April 2011, alles weitgehend weiterverwendet
Wie lange war die Einlaufzeit (ohne Fische):
Sind in dieser Zeit Algen aufgetreten - welche:
Sind seit dem Krankheiten im Becken aufgetreten:
Sind Fische gestorben (wenn ja: welche): Nur altersbedingt

Wie lange wird das Aquarium beleuchtet: 12 Stunden ohne Pause
Welche Leuchtmittel werden verwendet (Hersteller, Watt): je eine á 30 Watt: Sylvania Aquastar, Grolux, PowerGro, Osram 840

Fischbesatz: 2 Crossocheilus latius, ~25 Neontetra, 5 Corydoras, 1 Chaetostoma thomsoni, 4 Militärhelmschnecken, 4 Zebraschnecken, Posthörner, Turmdeckelschnecken

Temperatur: ~24-25°
PH: 7,3
KH: 6
GH: 9
NO2: 0
NO3: 0, s. Erklärung unten
PO4: 0, s. Erklärung unten
FE: 0, s. Erklärung unten
NH4: 0
O2: unbekannt, bei erhöhter Zufuhr von CO2 (pH <7,3) und Düngung perlen Pflanzen kräftig
CO2: ~8-10 (errechneter Wert)
Leitwert: 400 µS/cm

Wird spezieller Nährboden verwendet (welcher): Nein
Wie hoch ist die Kiesschicht (Sand): Im Schnitt 4,5 cm
Wie oft - wieviel wird gedüngt: s. Erklärung unten
Mit was wird gedüngt: DRAK EuDrakon P, EuDrakon N, FerrDrakon
Wie oft findet ein Wasserwechsel statt: Selten
Ist das Wasser aufbereitet (Osmose etc.): Nein
Wieviel Wasser wird gewechselt: ~25%
Wird ein spezieller Wasserzusatz verwendet (Eichenextrakt etc.): Sporadisch mal ein Seemandelbaumblatt

Pflanzenliste (http://www.tropica.com): Echinodorus argentinensis, Ludwigia mullerti, Cryptocoryne undulata, unbekannter Echinodorus (entgegen seiner Natur mit schmalen Blättern wachsend), Lysimachia nummularia, Cabomba und noch 3, deren Namen ich nicht mehr weiss

Technik im Aquarium (Filter, UVC, Bodenfluter...): Eheim 2215, kein Bodenfluter, Ausströmung über diese gelochten Rohre (Eheim 4005310), Ansaugkorb auf der Gegenseite für Querströmung
Läuft der Filter 24h am Tag: Ja
Kommen die Algen im Strömungsbereich vor: Ja, hauptsächlich in dem Bereich, in den das Rohr nach unten ausströmt
Wird eine Membranpumpe verwendet: Nein

Wieviel und wie oft und was wird gefüttert: TetraMin, einmal täglich

Bilder...?! Fadenalgen wurden gerade abgeerntet, Bilder folgen bei Bedarf

Ich lese gerade mit Erstaunen die Frage, ob die Algen im Strömungsbereich liegen. Kann das Ausströmen nach unten einen Einfluss auf die Algenbildung haben? Ich werde versuchsweise das Rohr so verstellen, dass das Wasser wieder ausschliesslich zur Oberfläche gelangt.

Zur Düngung bzw. den Stickstoff- bzw. Eisenwerten:
Da ich lange Zeit mit stagnierendem Pflanzenwachstum zu kämpfen hatte und die besagten Werte immer bei (nahezu) null lagen, entschied ich mich vor einem halben Jahr, nach Redfield zu düngen. Die Teils in meinen Augen extremen Zugaben von Nitrat und Phosphat brachten das Pflanzenwachstum in Gang, die Erhöhung von Nitrat auf 15 und Phosphat auf 1,5 mg/l waren nach 2 Tagen komplett verschwunden, denitrifiziert, aufgezehrt oder was weiss ich. Das Gleiche passiert mit der Fe-Zugabe, nach kurzer Zeit ist nichts mehr zu finden.

Ich begann also damit, die Komponenten alle paar Tage zuzugeben, immer drauf bedacht, die Redfield-Ratio einzuhalten. Letzteres bedingt allerdings ein ständiges Analysieren des Wassers, denn wenn ich das mal nach Bauchgefühl bzw. anhand der vorher ermittelten Werte zugab, lief das schnell mal aus dem Ruder und es gab Grünalgen, denn der Abbau unterlag Schwankungen.

Also hiess es, entweder die Zugaben zu reduzieren, oder ständig zu messen und rumzudoktern.

Womit wir wieder bei meiner Eingangsfrage sind: Ein reiches Angebot an Nährstoffen bei schwachem Pflanzenwuchs fördert also das Fadenalgenwachstum. Gebe ich nun wieder Nährstoffe hinzu oder nicht? "Verdrängen" die Pflanzen die Algen, oder gehts dann erst so richtig los mit der Pest? :autsch:

Ratlose Grüße,
Monty
 


fischolli

R.I.P.
Moin,

kannst du mal ein Bild des Beckens einstellen, damit man sich einen Eindruck von deinr Bepflanzung verschaffen kann?

Danke

Gruß
 
Hallo,
ich hatte auch so ein ähnliches Problem.
Bei mri sind die Fadenalgen hauptsächlich im Bereich der Austroms gewachsen. Sie sind dann verschwunden als ich den Bereich nochmal kräftig geschrubbt habe als ich den Bodengrund gewechselt hatte.
Die Redfieldratio gibt auch nur ein Optimum an, das NIE in der Natur so vorkommt und von den Pflanzen so genutzt wird.
Ich vermute dass es eine Algenblüte "trotz" guter Düngung gab, lag wohl daran dass hier der Kohlenstoff der limitierende faktor wurde. Kohlenstoff (C) ist auch auschlaggebend und dieser Wert kann im Aquarium stark schwanken kann, hast du schnell zuviel Stickstoff und Phosphor im Becken was den Algen sehr zu Gute kommt.
Eisen ist ein weiterer wichtiger Faktor beim Pflanzenwachstum, da es oft limitierend wirkt. Es ist auch normal, dass Eisen relativ schnell nicht mehr im Wasser nachzuweisen ist, da Eisen die Eigenschaft besitzt gerne zu reagieren und sehr schnell in die unlösliche Form reagiert und nicht mehr nachweisbar ist
Viele Grüße
Christina
 
Hi Christina.

piratbaby schrieb:
Eisen ist ein weiterer wichtiger Faktor beim Pflanzenwachstum, da es oft limitierend wirkt. Es ist auch normal, dass Eisen relativ schnell nicht mehr im Wasser nachzuweisen ist, da Eisen die Eigenschaft besitzt gerne zu reagieren und sehr schnell in die unlösliche Form reagiert und nicht mehr nachweisbar ist
Du meinst dreiwertiges Eisen? Das war auch mein Verdacht, aber eine Rückfrage bei JBL ergab:

JBL-Support schrieb:
Der JBL Eisen-Test zeigt 2 und 3-wertiges, sowie chelatisiertes Eisen an.
 
Hallo,
ja, ich meinte 3 wertiges Eisen...ich bin von Fach :roll: ...aber das ist mir nicht mehr eingefallen und bevor ich Mist schreibe....
Nein die Tests zeigen das nicht alles an. Um die geringen Mengen die man ins Becken kippt nachzuweisen muss man da genauere Tests machen. Da Eisen ein Spurenelement auch für Pflanzen ist, wäre es auch fatal zuviel rein zu tun.
Vor allem das Eisen dass als Eisenoxid oder ähnlichem gebunden ist, erkennen die Tests nicht. Du kannst ja mal so ne Eisentablette in einen Eimer mit 10 litern geben und schauen wieviel du nachweisen kannst und wie lange.
Hab ich auch noch nicht gemacht...wäre aber interessant.
Viele Grüße
Christina
 

fischolli

R.I.P.
Moin Monty,

sorry, ich kann auf dem Bild nur ein sehr schönes Becken, aber kein Algenproblem erkennen. :lol:

Da müsste ich hier deutlich mehr "Hilfe"-Aufrufe absetzen. Aber, ich habe noch nicht gehört/gelesen, dass Eisenmangel zu Fadenalgen-Wachstum führt. :shock:

Gruß
 


Moin Olli.

fischolli schrieb:
sorry, ich kann auf dem Bild nur ein sehr schönes Becken, aber kein Algenproblem erkennen. :lol:
Drum schrieb ich ja im Eingangsposting:
Fadenalgen wurden gerade abgeerntet, Bilder folgen bei Bedarf
:wink:
Ich bin dummerweise erst nach der "Ernte" auf die Idee gekommen, mal hier zu fragen. Aber vielleicht hat sich das ja auch weitestgehend erledigt, denn die Fadenalgen scheinen zumindest im Moment Ruhe zu geben. Ob es an der veränderten Ausströmung liegt?
 
Hallo Olli,
fischolli schrieb:
Aber, ich habe noch nicht gehört/gelesen, dass Eisenmangel zu Fadenalgen-Wachstum führt. :shock:
Das habe ich auch gar nicht gesagt....Ich denke das Becken war überdüngt, da die Pflanzen aufgrund von zu wenig CO2 und/oder Eisenmangel das Nirtat und Phosphat nicht verarbeiten konnten.
Da wachsen die Fadenalgen besser, weil sie ein besseres Oberflächen-Volumen-Verhältnis besitzen und die benötigten Stoffe durch Diffusion besser aufnehmen können.
Außerdem habe ich vor einem knapp einem Jahr gelernt, wenn man große Mengen Eisen in ein eisenlimitiertes Meeresgebiet (Antarktis) mit einem großen Gefährt (Polarster) kippt, gibt es eine tolle Kieselalgen-/Diatomeenblüte :dance: .
Nein Scherz beiseite..wie Olli immer gerne sagt, düngen ist überbewertet (ich hoffe ich habe das so richtig verstanden).
Viele Grüße aus Spanien
Christina
 
Der Fadenalgenbefall kam erst 2 Monate nachdem ich nach Redfield zu düngen begonnen hatte. Mittlerweile hatte ich dieses aufgrund der Algen auch wieder aufgegeben, ohne dass es was genützt hätte. Hätte ich besser formulieren sollen.

Und bei NO3: 0, PO4: 0, FE: 0 würd ich nicht von Überdüngung ausgehen, zumal der Pflanzenwuchs nach Absetzen von Redfield wieder fast stagnierte.

Und zum CO2: pH 7,2-7,3 bei KH6 dürfte nicht zu wenig sein... :wink:

Das Verändern der Ausströmrichtung weg vom Boden scheint den Algen jedenfalls nicht zu gefallen: Sie wachsen jetzt viel langsamer, vielleicht verenden sie sogar. Mal sehen...
 


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