Zucht von Boraras Maculatus (Zwerg Bärbling)

Hallo,
Ich habe seit kurzem ein Aquarium mit Zwergbärblingen. Jetzt würde ich ganz gerne wissen, ob die sich vermehren oder ob ich irgendwie "nachhelfen" kann.
Danke schonmal im Vorraus!
 


Moin,

die habe ich noch nicht nachgezogen. Ich kann dir aber mal sagen wie das bei B. urophtalmoides gut ging:
1. Ansatz in einem V- Becken
Alternativ sollte es auch gehen, die Elterntiere nach spätestens 1 Woche aus dem Becken zu entfernen. Bei einem Daueransatz in einem 12 Literbecken ist bei mir nie waas hochgekommen. In dem Becken sollte reichlich Javamioos oder ähnliches Ablaichsubstrat sein (Perlonwolle)
2. Temperatur hoch. Bei den Uros hatte ich rd. 28 Grad. Das brauchte es auch schon, bei 25 Grad ist nichts passiert
3. Regenwasser mit einem Schuß Leitungswasser.
4. Erlenzapfen und Laub in das Becken, bis das Wasser eine tiefbraune Färbung hat (wie Tee, der ewig gezogen hat)
5. Regelmnäßig mit Artemianauplien füttern.
6. Auf Wasserhygiene achten. Beim Wasserwechsel vorsichtig sein, die Jungen sind echt klein.
7. Anfüttern der Jungfische mit: Pantoffeltierchen, Rädertiere, Liquifry, nach rd. 1 Woche nehmen die Artemianauplien.
 
Hey!
sind ja schonmal ganz gute tipps, aber wenn ich Laub und so reintue, muss ich das vorher irgendwie waschen oder so?
Oder kann ich das auch weglassen (dann seh ich sie ja nichmehr)?
wieviele Jungtiere hatten deine Boraras dann, bzw. wieviele hattest du überhaupt?
 
Moin,

das Laub würde ich unbehandelt da reintun und halte ich auch für wichtig. Ich hatte immer wieder Jungtiere, es kam aber nichts hoch. Erst nachdem ich Laub in das Becken getan habe (Tipp von FKS) kamen kleine so weit, dass sie Nauplien fressen konnten, dann ist es geschafft. Durch das Laub entwickeln sich Mikroorganismen, die als Erstnahrung dienen.

Mengen hatte ich nie, da ich keine Pantoffel oder Rädertiere gezüchtet habe. Die größte Ausbeute hatte ich, als sich im Becken von selbst Pantofffel wie blöd vermehrt haben, da waren es 12 Stück auf den Schlag, sonst immer mal wieder 5-8. Insgesamt um die 40.

Die Alttiere habe ich mittlerweile abgegeben, ich habe nur noch die 12 halbwüchsigen (ca. 1,5 cm)
und damit du weißt worauf du dich einlässt, die sind echt mistig klein:
Uro1.jpg

BorarasBaby3.jpg

Boraras-1.jpg
 
Hi,
ich hab meine Erfahrungen mit Boraras bei zeiten mal (grob) niedergeschrieben. Vielleicht findestdu noch etwas, was Frank noch nicht erörtet hat:
Die Beckeneinrichtung sollte aus einer dünnen Schicht dunklen Bodengrundes mit Laub, einigen kleineren Moorkienwurzeln und einem kontinuierlichen, stellenweise sehr dichten Pflanzenwuchs (v. a. Javafarn und Javamoos u. ä.) bestehen. Schwimmpflanzen senken deutlich die Scheu der Tiere und gedämpftes Licht sowie eine leichte Braunfärbung des Wassers mit Hilfe von Laub, Wurzeln, Torf oder Erlenzapfen fördert deutlich ihre Farbenpracht. Die Filterung des Aquariums sollte ausreichend effektiv gewählt werden, sollte aber keine zu starke Strömung erzeugen. Berichte anderer Halter, nach denen Boraras gerne und ausgelassen in einer Strömung schwimmen, zeigen jedoch, daß ein gewisses Maß an Wasserbewegung den Tieren sichtlich entgegen kommt. Um den Tieren zusätzlich Deckung zu geben sollten die Rückwand und eventuell die Seiten des Aquariums abgedunkelt werden.
Zur Zucht von Boraras-Arten (am Beispiel von B. maculatus) kann als gezielter Ansatz im Artbecken in kleinen Schwärmen von 1-3 Männchen und etwa doppelt so vielen Weibchen, als auch im Daueransatz im Haltungsbecken vorgenommen werden.
Das Zuchtwasser sollte etwas saurer und weicher eingestellt (Torf, Laubblätter, CO2 und Quell- oder Regenwasser sind hier sehr hilfreich), gleichzeitig aber auf etwa 28°C Wassertemperatur angehoben werden. Bei entsprechender Beckengestaltung, Wasserwerten und einer abwechslungsreichen Ernährung mit Lebend- und Frostfutter (Cyclops, junge Artemia, Bosmiden, junge Daphnia, junge Drosophila, Plankton und kleines Wurmfutter) zeigen die Weibchen schnell einen Laichansatz und die Männchen stecken kleine Balzreviere, meist an schattigen Plätzen im Pflanzendickicht ab.
Die Männchen zeigen nun eine intensive, (je nach Art) rote Färbung mit pechschwarzem Kontrastmuster und balzen meist morgens (etwas Tageslichteinfall im Aquarium scheint die Tiere anzusprechen) die Weibchen mit zuckenden Bewegungen an. Laichbereite Weibchen lassen sich in das Balzrevier locken und die Tiere laichen mehrmals am Tag innerhalb weniger Sekunden im tiefen Pflanzendickicht ab.
Die Tiere stellen ihrem Laich zwar nach, doch tauchen die Tiere meist so tief in die Pflanzen ein, daß die Eier geschützt bleiben. Dicke, dichte Javamoospolster sind zum Schutz des Laichs sehr hilfreich und werden gut angenommen. Beim gezielten Ansatz sollten die Tiere nach etwa einer Woche und wiederholtem Ablaichen aus dem Laichbecken genommen werden. Die „Ausbeute“ an Jungtieren ist bei dieser Methode deutlich höher als beim Daueransatz.
Die bereits geschlüpften Jungfische (Schlupf je nach Art nach ca. 24-48 Stunden) sind winzig und kaum sichtbar. Die Anzahl der Jungtiere schwankt je nach Art des Ansatzes zwischen meist 5 und 50 Stück.
Gut „eingefahrene“ Javamoospolster bieten meist eine gute Nahrungsgrundlage für die Brut, können aber gut durch Pantoffeltierchen (o. ä.) ergänzt werden. Artemia-Nauplien werden erst mit einsetzender Körperpigmentierung und (deutlichem) Freischwimmen aufgenommen (nach ca. 8-14 Tagen). Eine dichte Schwimmpflanzendecke fördert das Wohlbefinden der Jungtiere. Wichtig ist nun eine hohe Wasserqualität mit (mehrfachem) täglichem Wasserwechsel, denn die Brut ist relativ empfindlich gegenüber bakteriellen Infektionen und alle Boraras-Arten zeigen bei mangelhafter Sorgfalt bei der Aufzucht schnell Körperdeformationen (was man leider oft genug bei im Handel erhältlichen Tieren aus Massenzuchten beobachten kann).
Bei reichlich Fütterung mit feinem Lebendfutter wachsen die Tiere schnell und gleichmäßig heran. Mit etwa 3-4 Monaten sind die Tiere (je nach Art) mit 1,5-2 cm geschlechtsreif. Im Daueransatz heranwachsender Nachwuchs gesellt sich mit Einsetzen der Körperfärbung in die Gruppe adulter Tiere ein.
 
Ok Danke!
Ich denke ich probiere es jetzt mal mit viel Moos und Laub und Regenwasser. nach einer Woche setze ich die Tiere dann um.
 


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