Die Beckeneinrichtung sollte aus einer dünnen Schicht dunklen Bodengrundes mit Laub, einigen kleineren Moorkienwurzeln und einem kontinuierlichen, stellenweise sehr dichten Pflanzenwuchs (v. a. Javafarn und Javamoos u. ä.) bestehen. Schwimmpflanzen senken deutlich die Scheu der Tiere und gedämpftes Licht sowie eine leichte Braunfärbung des Wassers mit Hilfe von Laub, Wurzeln, Torf oder Erlenzapfen fördert deutlich ihre Farbenpracht. Die Filterung des Aquariums sollte ausreichend effektiv gewählt werden, sollte aber keine zu starke Strömung erzeugen. Berichte anderer Halter, nach denen Boraras gerne und ausgelassen in einer Strömung schwimmen, zeigen jedoch, daß ein gewisses Maß an Wasserbewegung den Tieren sichtlich entgegen kommt. Um den Tieren zusätzlich Deckung zu geben sollten die Rückwand und eventuell die Seiten des Aquariums abgedunkelt werden.
Zur Zucht von Boraras-Arten (am Beispiel von B. maculatus) kann als gezielter Ansatz im Artbecken in kleinen Schwärmen von 1-3 Männchen und etwa doppelt so vielen Weibchen, als auch im Daueransatz im Haltungsbecken vorgenommen werden.
Das Zuchtwasser sollte etwas saurer und weicher eingestellt (Torf, Laubblätter, CO2 und Quell- oder Regenwasser sind hier sehr hilfreich), gleichzeitig aber auf etwa 28°C Wassertemperatur angehoben werden. Bei entsprechender Beckengestaltung, Wasserwerten und einer abwechslungsreichen Ernährung mit Lebend- und Frostfutter (Cyclops, junge Artemia, Bosmiden, junge Daphnia, junge Drosophila, Plankton und kleines Wurmfutter) zeigen die Weibchen schnell einen Laichansatz und die Männchen stecken kleine Balzreviere, meist an schattigen Plätzen im Pflanzendickicht ab.
Die Männchen zeigen nun eine intensive, (je nach Art) rote Färbung mit pechschwarzem Kontrastmuster und balzen meist morgens (etwas Tageslichteinfall im Aquarium scheint die Tiere anzusprechen) die Weibchen mit zuckenden Bewegungen an. Laichbereite Weibchen lassen sich in das Balzrevier locken und die Tiere laichen mehrmals am Tag innerhalb weniger Sekunden im tiefen Pflanzendickicht ab.
Die Tiere stellen ihrem Laich zwar nach, doch tauchen die Tiere meist so tief in die Pflanzen ein, daß die Eier geschützt bleiben. Dicke, dichte Javamoospolster sind zum Schutz des Laichs sehr hilfreich und werden gut angenommen. Beim gezielten Ansatz sollten die Tiere nach etwa einer Woche und wiederholtem Ablaichen aus dem Laichbecken genommen werden. Die „Ausbeute“ an Jungtieren ist bei dieser Methode deutlich höher als beim Daueransatz.
Die bereits geschlüpften Jungfische (Schlupf je nach Art nach ca. 24-48 Stunden) sind winzig und kaum sichtbar. Die Anzahl der Jungtiere schwankt je nach Art des Ansatzes zwischen meist 5 und 50 Stück.
Gut „eingefahrene“ Javamoospolster bieten meist eine gute Nahrungsgrundlage für die Brut, können aber gut durch Pantoffeltierchen (o. ä.) ergänzt werden. Artemia-Nauplien werden erst mit einsetzender Körperpigmentierung und (deutlichem) Freischwimmen aufgenommen (nach ca. 8-14 Tagen). Eine dichte Schwimmpflanzendecke fördert das Wohlbefinden der Jungtiere. Wichtig ist nun eine hohe Wasserqualität mit (mehrfachem) täglichem Wasserwechsel, denn die Brut ist relativ empfindlich gegenüber bakteriellen Infektionen und alle Boraras-Arten zeigen bei mangelhafter Sorgfalt bei der Aufzucht schnell Körperdeformationen (was man leider oft genug bei im Handel erhältlichen Tieren aus Massenzuchten beobachten kann).
Bei reichlich Fütterung mit feinem Lebendfutter wachsen die Tiere schnell und gleichmäßig heran. Mit etwa 3-4 Monaten sind die Tiere (je nach Art) mit 1,5-2 cm geschlechtsreif. Im Daueransatz heranwachsender Nachwuchs gesellt sich mit Einsetzen der Körperfärbung in die Gruppe adulter Tiere ein.