Zucht von Lebendfutter

Hallo,

ich möchte mich gerne darüber informieren, inwieweit es sinnvoll ist, Lebendfutter, z.B. Artemia, selbst "im Glas" (quasi in vitro ;) ) zu züchten, und ob es meinen Fischen gut/besser tut als bisher.
Ich füttere Flockenfutter, Granulat, Artemia-Blocks und Tubifex-Würfel (beide letzteren zerkleinert mit der Kratz-Seite meines Ersatz-Magnetscheibenreiniger). Für meinen Betta habe ich noch Mückenlarven, das fressen die Guppys aber auch gern. Das alles füttere ich immer in verschiedenen Zusammensetzungen. Aber Frostfutter oder Lebendfutter besitze ich nicht.

Ich weiß, dass es quasi unerlässlich ist, wenn man Fischnachwuchs hat und sie alle gewissenvoll durchbringen möchte, Artemianapulien (schreibt man das so?) zu füttern. Aber bringt das auch etwas bei ausgewachsenen bzw heranwachsenden Fischen (hätte da noch heranwachsende Endler Guppys)?

Habe im Handel schon öfters irgendwelche Zucht-Sets gesehen. Bringt das was, oder kann man sich das selbst basteln (wie Bio-CO2-Anlage statt "echter" CO2-Anlage)?

Gruß
Adri
 

mausilibaer

Moderator
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Hi,
adri schrieb:
Habe im Handel schon öfters irgendwelche Zucht-Sets gesehen. Bringt das was, oder kann man sich das selbst basteln
Diese Sets kann man sich getrost auf die Glatze nageln, das ist rausgeschmissenes Geld. Nauplien sind ganz einfach in einem flachen Gefäß zum Schlupf zu bringen.
 
Hallo, danke für die Antworten,

also heißt das:
a) sich über die "natürlichen" Lebensbedingungen der gewünschten Zucht-Tiere informieren
b) diese Verhältnisse im kleinen nachstellen
c) Tiere kaufen und einsetzen
d) warten auf Vermehrung
e) verfüttern?

Wie siehts mit Pflege, Wasserwechsel, Temperatur (sprich: Jahreszeit) aus?
Wo bekomme ich lebende Exemplare von bspw. Artemia her? Habe noch nie welche lebenden Futtertiere für Fische im Handel gesehen (es gibt leider hier nur Baumärkte und große Zoohandlungen, aber keine reinen Aquaristik-Läden).

Leider ist Google voll von Forenbeiträgen, die genau dieselben Fragen haben wie ich. Ich wünschte Google gäbe mir eine Seite mit einer Anleitung...

Gruß
Adri
 
Hey,

Martin Krüger hat auf seiner Homepage beschrieben, wie er Artemia dauerhaft angesetzt hat: Klick Wenn du nur die frischgeschlüpften Nauplien zur FIschaufzucht brauchst, findest du dazu hier im Forum und im Internet dutzende Beiträge.
In letzter Zeit les ich auch immer öfter von Erbsenläusen, scheint auch einfach zu gehen.
Drosophila (flugunfähige Mücken) brauchen quasi nur ein Einmachglas mit Nährlösung.
Grindal, Ofenfischchen.. Es gibt noch eniges, was man selbst ziehen kann. Terraristikforen haben oft zu den "krabbelnden" Tieren entsprechende Tips parat.

MfG
 

mausilibaer

Moderator
Teammitglied
Hi,

- Artemiennauplien kauft man sich entweder im Päckchen oder in der Dose. Das sind quasi Eier in Trockenform.

- Die natürlichen Lebensbedingungen sind in diesem Fall scheißegal und brauchen deshalb auch nicht nachgestellt werden, dazu leben diese Tiere zu kurz. Es reicht ein flaches Gefäß wie Schale / Suppenteller / Schüssel, in das man je nach Größe bzw. Fassungsvermögen / Einfüllmenge eine bestimmte Menge Salz einrührt (pro Liter ca. 2 Teelöffel). Wenn das Salz vollständig aufgelöst ist gibt man eine Prise oder so viel man eben von dem Viechzeugs will, in diese Salzbrühe rein. Da dieses Pulver schwimmt empfiehlt es sich, daß man so nach einer Stunde ungefähr die Kapseln nochmals einrührt.
Dann stellt man dieses Gefäß wenn man es eilig hat auf eine Aquariumabdeckung, wenn man Zeit hat, eben irgendwohin. Bei normaler Zimmertemperatur dauert es bis zum Schlupf so 30 Stunden, wenn es wärmer ist, weniger.

- Wenn die Viecher geschlüpft sind, kann man diese mittels des Scheines einer Taschenlampe in eine Ecke locken (bei Rundgefäßen könnte das mit der Ecke problematisch werden :wink: ) und mittels einer Spritze bequem absaugen. Dann kann man entweder den gesamten Inhalt der Spritze direkt ins Aquarium geben oder die Viecher mittels eines Artemiensiebes oder eines Dauerteefilters absieben und etwas unter lauwarmen Wasser spülen.

- Wenn alles abgefischt wurde wird die alte Brühe weggeschüttet und ein neues Zuchtbad angerichtet. Wenn man dauerhaft Artemiennauplien benötigt empfiehlt es sich deshalb mit einer Zweitschale zu arbeiten.
 
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