Wasserwerte für Apistogramma Zuchtbecken (Aktivkohle, Torf oder Eichenextrakt)

Hallo zusammen,

nach langer Zeit habe ich mir ein neues Becken zugelegt, eingerichtet und es läuft gerade seit 3 Tagen ein (54L Becken mit Abdeckung).

Ich möchte gerne Apistogramma Macmasteri darin züchten.
Dazu sollte nach meinem Kenntnisstand der PH zw. 6 und 7und der KH bei ca. 3 liegen.

Nach meiner ersten Messung habe ich als Leitungswasser (und aktuell auch im einlaufenden Becken) folgende Werte (Tröpfchentest):
PH = 7
KH = 12
Für den GH habe ich aktuell leider keinen Test.
Habe am Anfang in das Becken schonmal ein Seemandelbaumblatt und 4 Erlenzäpfchen gegeben.

Grundsätzlich: Wie würdet ihr am einfachsten (d.h. am unkompliziertesten) die Wunschwerte erreichen?

Ich habe mich schon zum Thema etwas durchgelesen und habe Torf oder Eichenextrakt entdeckt, um den KH und PH zu senken. Meint ihr, man könnte nur durch die Zugabe des Torfs ins Becken oder durch Eichenextrakt zum Leitungswasser an diese Werte ran kommen? Die Färbung durch den Torf wäre mir egal.

Ansonsten habe ich gelesen das man Regenwasser benutzen könnte, dieses über Aktivkohle filtern könnte und dies dann mit dem Leitungswasser mischen kann um auf die Werte zu kommen. Dazu noch eine Frage: Wie könnte so eine Aktivkohle Filterung aussehen? Kann man das als "einmalige" Durchlauffilterung realisieren? Zum Beispiel mit einem leeren Kanister, der mit Aktivkohle und anderen Filtermaterialen gefüllt ist? Hinweise, wie ihr das macht wären da nett.

Was meint ihr? Kommt man irgendwie um "den Aufwand" mit dem Regenwasser drum rum oder nicht? Oder habt ihr noch ne andere Idee?

Danke und Gruß,
Daniel
 
Zuletzt bearbeitet:

Wolf

Moderator
Teammitglied
Hallo,
Das ist eigentlich eine frage für unseren Stefan, aber ich werd mal antworten.
Von 12 auf 3 kh ist schon ne Hausnummer. Ähnliche Werte habe ich hier auch. Früher habe ich es mal mit torf versucht, konnte den gesenkten wert aber nicht lange halten.
Dann habe ich mir destilliertes Wasser besorgt, dass war aber eine schlepperei. Schließlich hatte ich ein240l Becken.
Danach bin ich hergegangen und habe mir einen kati ani vollentsalzer besorgt, bis mir das regenerieren mit Salzsäure und Ätznatron auf die nerven gegangen ist.
Heute habe nun eine umkehrosmose und das ist wohl die einfachste Lösung.
Regenwasser über Kohle filtern wäre natürlich auch eine Möglichkeit.
Wir hatten erst diese tage einen threat zu diesem Thema. Dort wurde von Stefan und Olli schön erklärt, wie man die kh auch mit salzsäure senken kann, ohne die Fische zu töten.
L.g. Wolf
 

Starmbi

Mitglied
Hallo,

da schreit alles für mich nach Umkehrosmose-Anlage.
Bei der KH müsste schon viel Torf ran.
Der pH erscheint mir ein bisschen niedrig für die hohe KH, oder düngst Du mit CO2?

Mit Säuren(Eichenextrakt) kannst Du die KH sowie denn pH erniedrigen.
Das geht mit anderen Säuren billiger, aber der Organik-Anteil der Humin/Eichen-Extraktsäuren ist auch förderlich für die Fischgesundheit.
Siehe aber dazu aus aktuellem Anlass auch hier.
Der Nachteil ist halt eine Aufsalzung des Wassers.

Regenwasser nimmt während des Niederschlags Stoffe aus der Luft auf.
Früher war das schädlicher (saurer Regen) als heute.
Kann man machen, aber da der Regen über die Dachflächen läuft, spült er auch viel Dreck ab.
Deshalb sollte man die Regentonne für das Aquarium erst nach einiger Zeit nach Regenbeginn öffnen.
Aber wer ist schon immer rechtzeitig an der Regentonne?
Man kann das Regenwasser auch mechanisch von Feststoffen/Staub befreien indem man es durch einen Filter gibt. Oder man ignoriert den Staub einfach.

Natürlich ist der bessere Weg, das Wasser durch Aktivkohle zu leiten.
Aber eine einmalige Filterung durch Aktivkohle wird da nicht ausreichen.
Evtl. könnte es mit einem "Aktivkohle Blockfilter" funktionieren, google mal danach.

Du hast jetzt 3 Auswahlmöglichkeiten:
  • Regenwasser (+diverser Filter)
  • Säure-Einsatz
  • Osmose-Austausch

edit: Wolf war schneller:
Wenn du günstig an entsalzenes/destilliertes Wasser ran kommst, wäre das auch noch eine Option.

Gruß
Stefan
 

fischolli

R.I.P.
Moin,

erstmal zum weicher machen. Ich seh das mit Regenwasser deutlich entspannter und nehme das so aus der Tonne, wie es drin ist. Wenn du nicht gerade neben einem Industrieschornstein wohnst, halte ich die Belastung durch Staub und Dreck für vernachlässigbar. Zum Testen kannst aber mal ein Glas Regenwasser von euch nehmen und ein paar Wasserflöhe einsetzen. Wenn die am nächsten Tag noch leben, ist alles gut. Dann würde ich höchstens mechanisch den groben Dreckrausfiltern, sofern der sich nicht schon am Boden der Regentonne abgesetzt hat.

Als weitere Alternative zu Osmose und Vollelntsalzer gibt es die Torfkanone. Ist letztlich auch ein Ionentauscher. Bei lediglich einem 54l-Becken kann das Sinn machen.

Aber mal grundsätzlich. Du schreibst, du willst Macmasteri in einem 54l-Becken halten und züchten. Mal abgesehen davon, dass ich ein 54l-Becken bei der Art für grenzwertig halte, was willst du denn mit den Jungfischen machen, wenn das dein einziges Becken ist? Um hier noch eine Horde Jungbarsche aufzuziehen, bis die eine abgabefähige Größe haben, ist das Becken definitv zu klein.

Für eine Dauerhaltung, zusammen mit Jungtieren, solltest du eine andere Art nehemn, die kleiner bleibt und möglichst friedlich ist. Neben Apistogramma minima käme noch A. ermenopyge in FRage, mit denen ich das erfolgreich gemacht habe.

Gruß
 
Hallo und danke für eure Infos.
Zu deiner Frage Olli:
Die Jungen würde ich in einem zweiten Becken aufziehen und größten Teils abgeben. Plane aber zusätzlich fürs Wohnzimmer ein 500l Becken wo ich auch ein paar Männchen als Gruppe einsetzen wollen würde.
Zur Regenwasser Qualität:
Wir wohnen sehr ländlich, daher denke ich ist die Staub Belastung wirklich gering.
Was meinst du genau mit "mechanischer" Filterung? Das heisst ohne Aktivkohle? Hatte schonmal die Überlegung mir einen 30l Kanister zu besorgen, darin Regenwasser zu tun und jede Woche einen kleinen Innenfilter mit Filter Watte und Aktivkohle laufen zu lassen. Das ganze jede Woche nach dem WW neu ansetzen und dann für den nächsten WW in einer Woche benutzen. Meint ihr das könnte funktionieren? Oder ginge es auch noch einfacher?
Reichen 30L Regenwasser um die Werte zu erreichen?
Danke
 

fischolli

R.I.P.
Hi,

ein Mischung 50:50 sollte für brauchbare Werte ausreichen. Aber, das ganze Gefiltere kannst dir m.E. sparen. Ich sehe eher das Problem des Nachschubs. Wir haben jetzt ja schon 6 Wochen keinen nennenswerten Regen gehabt (zumindest hier in Bremen), das wird bestimmt im Sommer nicht besser werden. So eine kleine Osmose-Anlage kostet 50-60,-- und ist eine einmalige Anschaffung. Vor allem, wenn du mit einem 500l-Becken mit gleichen Werten nachlegen willst, seh ich das kritisch mit der Regenwasserversorgung, ausser ihr habt ne richtige Zisterne.

Reine Männchenhaltung, warum? In einem 500l-Becken kann man wunderbar eine GRuppenhaltung mit beiden Geschlechtern machen. Ohne Weibchen bringst du dich doch um einen der interessantesten Aspekte, nämlich die Balz und die Brutpflege.

Gruß
 
Um die Menge an Regenwasser mache ich mir keine Sorgen, aber du hast schon recht wegen der Osmose Anlage. Kannst du mir dazu eine gute Seite sagen wo man eine kleine Anlage her bekommt?
Und wie läuft das genau damit? Hast du da vielleicht eine gute Seite was die Einrichtung und funktion gut erklärt ist?
Danke
 

fischolli

R.I.P.
Hi,

da frag nochmal in die Runde. Ich bin der letzte Nutzer eines Vollentsalzers, bei dem man zum regenerieren mit Säuren und Laugen rumpanschen muß. Das ist den meisten Aquarianern zu umständlich und gefährlich.:p

Gruß
 
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