Wasserhärte ändert sich durch Enthärteranlage- was beachten?

Guten Morgen,

bei uns wird demnächst wohl eine Wasserenthärtungsanlage im Haus eingebaut, da wir hier hartes Wasser (Härtebereich3) haben. Dadurch wird die Gesamthärte von 16 auf ca. 6 abgesenkt. Hat das Folgen für die Fische (Platys, Mamor-Panzerwelse, Perlhuhnbärblinge)? Wegen den Apfelschnecken mach' ich mit am meisten Sorgen, die wachsen so toll in meinem Wasser. Was tun? Oder einfach ausprobieren und notfalls Fische/Schnecken abgeben und Arten für weicheres Wasser holen?
Vielen Dank für eure Hilfe.
VG, Eva
 


Hallo Eva

Ich wäre froh, wenn bei mir auch so eine Anlage eingebaut würde. Da könnte ich mit den Ionenaustauscher sparen.
Was Deine Fische betrifft, den Panzerwelsen wird dieses Wasser wohl am wenigsten ausmachen, ganz im Gegenteil. Sie werden sich sogar wohler fühlen. Platys, vertragen bis zu 30°dH und Perlhuhnbärblinge eigentlich von 10 - 25°dH.
Wenn Du sie langsam daran gewöhnst müsste es eigentlich funktionieren.
Deine Apfelschnecken müssten auch damit klar kommen solange die kH nich zu weit sinkt und sie damit das Calcium, welches sie für ihr Haus brauchen, nicht da ist. Müsstest halt mal den kH Wert messen wenn die Anlage eingebaut wurde und notfalls die kH anheben.

MfG Andre'
 
Hallo Eva,

bei den Apfelschnecken habe ich das Problem, das auch die Nachzuchten, welche sich ja angeblich den Gegebenheiten des Wasser besser anpassen - extrem unter meinem Wasser leiden.
Meine Wasserwerte sind ohne Gegenmaßnahme: GH 15°, KH 4°, PH 5,8
Also behalte vor allem den pH Wert im Auge - sonst lösen sich die Gehäuse auf.
Inzwischen verwende ich pH und KH+ - die Wasserwerte sind nun deutlich besser - KH 8, pH 7,6
Nun bleibt nur zu hoffen, das meine Schnecken in Zukunft besser überleben.

Gruß Klaus
 

bierteufel

Mitglied
Klausile schrieb:
Hallo Eva,

bei den Apfelschnecken habe ich das Problem, das auch die Nachzuchten, welche sich ja angeblich den Gegebenheiten des Wasser besser anpassen - extrem unter meinem Wasser leiden.
Meine Wasserwerte sind ohne Gegenmaßnahme: GH 15°, KH 4°, PH 5,8
Also behalte vor allem den pH Wert im Auge - sonst lösen sich die Gehäuse auf.
Inzwischen verwende ich pH und KH+ - die Wasserwerte sind nun deutlich besser - KH 8, pH 7,6
Nun bleibt nur zu hoffen, das meine Schnecken in Zukunft besser überleben.

Gruß Klaus

Hallo Eva.

Die Wasserwerte von Klaus deuten auf absolut unzureichende Wasserwechsel hin, falsche Messwerte oder andere grobe Schnitzer hin, also bitte nicht von Klaus kirre machen lassen. Diese Messwerte ergeben rechnerisch 180 mg CO2 / Liter !!
Möchtest du genaue Antworten, mußt du noch mehr Informationen liefern. Welche Art Wasserenthärtung wird denn für das Haus durchgeführt. Eine echte enthärtung wird das wohl eher nicht sein, vermutlich eher ein Ionentauscher. Das wäre wichtig zu wissen.

Die neuen Wasserwerte mit Scheuklappen (wenn man nicht wüsste, das hier eine Haus-Wasseraufbereitungsanlage im Spiel ist) betrachtet, wäre das Wasser unproblematisch.

Gruß Arne
 
Hallo,

es wird eine Anlage von Lindsay Ecowater eingebaut, ich weiß nicht genau wie das funktioniert, das Wasser wird durch irgendein Salz gefiltert.
Zitat Prospekt: "Ein Ecowater-Lindsay Wasserenthärter entfernt den
unnötigen Kalk im Wasser. Das Wasser wird rein und weich wie Regenwasser. Alle lebenswichtigen
Spurenelemente, Mineralien und Salze, bleiben dem Wasser voll erhalten."
Also kein Problem, oder?

VG Eva
 
Moin Eva,

ich weiß nicht exakt, wie solche Geräte funktionieren, würde aber den Leitwert des Wasserversorgers raussuchen und mit dem Leitwert der Enthärtungsanlage vergleichen.
Oftmals wird Deine Gesamthärte sinken, die Karbonathärte jedoch entsprechend bleiben.

Mach einfach mehrere kleine Wasserwechsel und gewöhne Deine Tiere langsam an diese Werte.
Was Deine Fische betrifft, den Panzerwelsen wird dieses Wasser wohl am wenigsten ausmachen, ganz im Gegenteil. Sie werden sich sogar wohler fühlen. Platys, vertragen bis zu 30°dH und Perlhuhnbärblinge eigentlich von 10 - 25°dH.
Woher weißt Du, dass die Panzerwelse sich wohler fühlen? Woher weißt Du, dass Platys bis 30 dGh vertragen- bei 31 kippen sie um-? Sterben Perlhuhnbärblinge bei einer Gh von 5 oder wieso darf man sie nur von 10-25 halten?
 

bierteufel

Mitglied
Hi Eva hi Line...

So in etwa hab ich das erwartet. Das Wasser wird weicher gemacht in dem Ionen getauscht werden. Vereinfacht: Statt Kalk (CaCO3) ist dann ein anderes Salz im Wasser. Letztendlich ändert sich an der Menge Salze im Wasser nichts, sondern eher die Zusammensetzung der gelösten Salze.

Das Prinzip ist ähnlich wie eine pH-Wert Senkung durch Verwendung von Salzsäure.

"Hinten raus" soll Trinkwasser kommen. Das sollte Fischen auch "bekommen". Wie Line schon schreibt, gewöhne sie langsam an das andere Wasser um.... vielleicht eine Woche lang, täglich 10 % Wasser wechseln, und dann nach und nach wieder zu größeren Mengen in längeren Abständen übergehen.

Ein Leitwertmessgerät würde vermutlich zeigen, daß vor dem "Weichmacher" weniger gelöste Ionen im Wasser sind als nach dem "Weichmacher".

Gruß Arne
 


bierteufel

Mitglied
Hi

Aus einer Werbung des Herstellers entnommen schrieb:
• Wie wird Wasser enthärtet?
Bei der Enthärtung von Wasser werden harte Ione wie Magnesium und Kalzium durch weichere Natrium oder Kalium Ione ersetzt. Wasserenthärter müssen auf regelmäßiger Basis regeneriert werden, wobei ihre Fähigkeit, dem Wasser die Härte zu nehmen, erneuert wird.

Demnach werden Magnesiumkarbonate und Calciumkarbonate zu Natriumkarbonat und Kaliumkarbonate umgewandelt

Gruß Arne
 
Hallo allerseits

Ich habe bis vor ca 2 Jahren in einem MFH mit Entkalkungsanlage Fische gehalten. Bei mir wars aber mit der GH/KH andersrum wie oben "vermutet". GH blieb konstant und die KH wurde gesenkt. Schliesslich heissen diese Maschinerien auch "Entkalkungsanlage", was sie nicht wäre, wenn sie nicht die KH verringern würde.
Leider sind diese Maschinerien nicht direkt mit Vollentsalzern zu vergleichen. Das Salz in den Geräten benützt die Anlage und das Harz zu regenerieren. Darum liefern sie auch nicht kontinuierlich enthärtetes Wasser. Kleinere Geräte, welche nur über einen Harzbehälter verfügen, benötigen nach gewissen (vom Installateur voreingestellten) Härtelitern eine Spülzeit zum regenerieren - in der Regel nachts, wenn kein Wasser bezogen wird und der Boiler gefüllt ist. Grössere Anlagen verfügen über 2 Harzsäulen, welche im Pendelbetrieb benützt werden - während die eine regeneriert wird, läuft die andere und umgekehrt.

Meine Beobachtungen: Das Wasser ist zwar von der KH her weicher, jedoch werden keinerlei andere Stoffe wie Nitrate, Silikate oder andere Bestandteile gebunden oder herausgelöst. Es gibt Aquarianer in unseren Geraden, welche mit dem so "aufbereiteten" Wasser immer mal wieder Probleme mit verstärktem Algenwuchs berichten, welche ich jedoch nicht betätigen kann, obwohl ich jahrelang solches Wasser in Gebrauch hatte.
Die einzige Beobachtung war, dass das Wasser sich schneller verfärbte (gelb/grün Stich) und der Wechselintervall, möglicherweise dadurch etwas verkürzt werden wird. Jedoch bemerkte ich dies erst, als ich in die jetzige Wohnung umzog, wo das Wasser durch eine Teilentsalzungsanlage aufbereitet wird und ich es zusätzlich mit Osmosewasser verschneide.
 
A

Anonymous

Guest
Hallo,

plug1981 schrieb:
Schliesslich heissen diese Maschinerien auch "Entkalkungsanlage", was sie nicht wäre, wenn sie nicht die KH verringern würde.
Das ist falsch. Übliche, mit Kochsalz zu regenerierende Hauswasser-Entkalkungsanlagen basieren auf Neutralaustausch. Dabei wird die GH veringert, aber das Säurebindungsvermögen, was wir Aquarianer als KH messen, das bleibt unverändert.

Viele Grüße
Robert
 

Dreamtem

Mitglied
Hallo zusammen,

bei uns im Haus wird jetzt eine Judo i-Soft TGA Enthärtungsanlage eingebaut. Bei uns soll die Härte von 19°dH auf 6-8°dH heruntergepanscht werden.
http://www.judo.eu/judo/DE/Produkti...oft/i-soft_TGA.php?action=Bedienungsanleitung

Habe ich es richtig verstanden, dass das Wasser durch Ionenaustausch nur vermeintlich weicher wird?

Kann ich jetzt auch Fische pflegen, die weiches Wasser benötigen oder muss ich mich (so wie ich es verstanden habe) immer noch an Hartem Wasser orientieren?

Gruß Martin
 

fischolli

R.I.P.
Moin Martin,

gibt sicher welche, die das besser erklären können, aber diese Haus-Enthärtungsanlagen sind meist Neutral-Tauscher. Hier werden die Calcium-Ionen gegen Natrium-Ionen (Kochsalz) getauscht. Damit wird zwar die Kalkausfällung reduziert, bzw. vermieden, aber die Gesamthärte ändert sich deswegen nicht. Das kannst du durch eine Messung des Leitwertes nachprüfen. Somit ist das Wasser nicht für echte Weichwasser-Mimosen geeignet.

Gruß
 

Starmbi

Mitglied
Hallo Martin,
Kann ich jetzt auch Fische pflegen, die weiches Wasser benötigen oder muss ich mich (so wie ich es verstanden habe) immer noch an Hartem Wasser orientieren?
Das Ionenspektrum ändert sich gewaltig, Du hast dann fast kein Kalzium/Magnesium mehr im Wasser, dafür dann aber Natrium im Überfluß.

Wenn Du ein bisschen im Netz suchst wirst Du viele Komentare finde, die behaupten daß ein solcher "Neutralaustausch" absolut ungeeignet für Aquarien ist. Darauf würde ich erst mal nicht viel geben.
Damit ist lediglich gemeint, diesen Austausch nur für das Aquarium zu benutzen.
Aber Du wirst ja quasi gezwungen. :lol:

Wenn ich die Wahl hätte würde ich lieber das unbehandelte Wasser nehmen, aber ich habe noch nichts haltbares über Schäden durch Neutralaustausch gehört. Sorgen würden mir eher die Pflanzen machen.
Das Wasser ist natürlich weiterhin als hart im Sinne der Aquaristik einzustufen.

Du solltest die Fische langsam an das neue Wasser gewöhnen.
Das Wasser wird am ehesten dem Wasser des Tanganjikasees ähneln. Wäre das was für Dich?

Gruß
Stefan
 

Dreamtem

Mitglied
Hallo,

ich werde jetzt erst mal schauen wie sich die Tiere verhalten. Den ersten kleineren Wasserwechsel hab ich schon gemacht. Die Fische zeigen keinerlei Auffälligkeiten.

Ich möchte eigentlich beim Gesellschaftsbecken bleiben.

Warum machst Du die Sorgen um die Pflanzen? Die müssten das meiste doch über den Dünger (Ferrdrakon) bekommen, oder?

Gruß Martin
 


Oben