Waldboden-Aquarium mit Humus und Laub?

Hallo zusammen,

ich habe vor mir demnächste ein 96l Aquarium einzurichten in das dann später Hummelgarnelen und vielleicht ein paar Panzerwelse kommen sollen.

Nun zu meiner Frage:

Ich wollte das Aquarium an einen Waldboden anlehen, das heißt als Bodengrund Humus oder ähnliches und darauf dann einige gtrocknete Blätter platzieren.

Gibt es da einen bestimmten Boden den man nehmen kann oder würde der Humus mit der Zeit anfangen zu faulen oder ähnliches?
Von Tetra gibt es ja zum Beispiel das sogenante Complete Substrate, dass ich auch in meinen anderen Becken habe, allerdings nur unter dem normalen Kies/Sand. Könnte das alleine schon als Bodengrund reichen?

Gleiches gilt für das Laub. Mir ist bekannt, dass man manche Blätter unter anderem dafür verwenden kann um die Wasserwerte ein wenig anzupassen, aber ich denke dass auch diese Blätter sich mit der Zeit auflösen werden, oder?

Für Pflanzen müsste so ein Bodengrund ja eigentlich optimale Bedingungen bieten, oder?

Mich würde es freuen wenn mir jemand weiterhelfen könnte der schon etwas ähnliches probiert hat oder zumindest wenn mir jemand sagt, dass das ganze Vorhaben nicht durchführbar ist.

Mit freundlichen Grüßen

Julian
 
Hallo Julian,

ich habe vor einigen Monaten ein Aquarium für Schwarzwasser-Cryptocorynen eingerichtet. Da besteht der Bodengrund aus Buchenlauberde. Das ist die obere Streuschicht, die noch nicht zu stark zersetzt und wenig erdig ist. Das Ganze habe ich mit Regenwasser aufgefüllt.
Es funktioniert ohne Gammeln. Das problem liegt in der Verfärbung des Wassers. Das Laub gibt viele Humstoffe ab, die das Wasser dunkel machen. Das hat bisher bei mir noch nicht aufgehört. man sieht die Rückwand in dem 30 Liter Becken nicht. Zudem säuert das Laub das Wasser stark an.

Liebe Grüße Maike
 

Mudskipper

Mitglied
Moin,

prinzipiell sind solche Becken möglich, aber dazu gehört einiges an Erfahrung und Fingerspitzengefühl.
Laub ist relativ einfach in der Handhaben, wenn Du Passendes benutzt. Diese Nährboden-Geschichten sind durch Diana Walstad mal etwas populärer geworden(google mal). Interessant, aber wie gesagt - nicht easy.
Und für Corydoras denkbar ungeeignet. Diese Fische sind auf sandigem Untergrund sehr gut zu halten, so Nährboden-Geschichten können wegen Bakterienherden gefährlich werden - darauf reagieren selbst robuste Corydoras sehr empfndlich. Dazu würde sie Dir die ganze Zeit den Boden aufwühlen.

Das ist eine interessante Aquaristik, aber ich würde in der "Erkundungsphase" unbedingt Fische weglassen.

lg
 
LILALAUNEBAER schrieb:
H...und vielleicht ein paar Panzerwelse kommen sollen.
Hi

für Corys nehme lieber feinen Sand - das ist übrigens auch der "original-Boden" in vielen natürlichen Habitaten wie z.B. im Rio Negro.

Darauf Blätter zu "werfen" entspricht ebenfalls den natürlichen Habitaten - oft gesehen im Negro gebiet (bzw. Berichten dazu).

Auf "Nährboden" oder "Blumenerde" insbesondere an der Oberfläche im direkten Kontakt zum Wasser würde ich verzichten. Das gammelt zu leicht bzw. setzt leicht zu viel Nährstoffe frei.

Was gut geht, ist eine Handvoll Torf in das Becken zu werfen.
Oder diese Orchideen-Erde - das sind ja eigentlich eher "viele kleine Holzstückchen". Die brauchen etwas, bis sie sich vollsaugen unter untergehen. - und: man bekommt sie auch in kleinen Mengen... :wink:
 
Hallo!

Joern schrieb:
für Corys nehme lieber feinen Sand - das ist übrigens auch der "original-Boden" in vielen natürlichen Habitaten wie z.B. im Rio Negro.
Oder Kies, oder Schotter, oder Stein, oder Laub....

Julian, wenn dir vor allem die Waldboden-Optik wichtig ist, würde ich an deiner Stelle feinen, braunen Kies oder Sand (kommt farblich "Erde" am nächsten, da gibts sehr hübsche dunkle Brauntöne) wählen, darauf eine Laubschicht. Wenn du Garnelen im Becken haben willst, "lösen" sich die Blätter voraussichtlich schneller auf- sprich: sie werden gefressen :lol: Wenn du dir einen kleinen Vorrat zulegst, kannst du die Blätterschicht aber auch gut austauschen, unabhängig von der "Zerfallsgeschwindigkeit". Musst mal gucken, welches Laub du nehmen kannst, da gibts mehrere Möglichkeiten. Deine Pflanzen werden mit Kies und Co auch prima klarkommen :) Die Welse sowieso.

Joern schrieb:
Oder diese Orchideen-Erde - das sind ja eigentlich eher "viele kleine Holzstückchen". Die brauchen etwas, bis sie sich vollsaugen unter untergehen. - und: man bekommt sie auch in kleinen Mengen... :wink:
Ääähm... meinst du handelsübliches Orchideensubstrat? Das in den schönen bunten Päckchen bei Dehner und Co? Da ist neben Rindenstücken und Torf auch Styroporzeugs und Dünger drin... das würde ich mir nun nicht ins Becken kippen :? Oder meinst du was anderes?

Gruß,
Denise
 
Denise83 schrieb:
Ääähm... meinst du handelsübliches Orchideensubstrat? Das in den schönen bunten Päckchen bei D****r und Co? Da ist neben Rindenstücken und Torf auch Styroporzeugs und Dünger drin... das würde ich mir nun nicht ins Becken kippen :? Oder meinst du was anderes

Hi

ich meinte das aus den Fachläden, dass ausschließlich aus Rinden (mit bißchen Torf) besteht.

In den Terrarienabteilungen bekommt man ähnliches, heißt das RIndenmulch oder so.
 
Grüß dich Joern!

Ah okay :) Wobei es da auch verschiedene Substratmischungen gibt... gibt ja auch terrestrische, litophytische, epiphytische Orchideen... glaub, da muss man sich wenn schon ganz genau schlau machen. Dass nur niemand auf die Idee kommt, das Bunte-Plastikbeutel-Zeugs ins Becken zu kippen :lol:

Gruß,
Denise
 
Vielen dank für die vielen Antworten.

Mittlerweile bin ich von der Humusidee abgekommen und habe als Bodengrund einen Nährboden und darüber dunklen Kies (1-2mm). Den Waldboden werde ich dann wohl mit getrockneten Blättern und Moorkienwurzeln gestalten.

Da hätte ich dann noch eine Frage.
Da ich auf meinem Waldboden natürlich auch gerne Rinde liegen hätte wollte ich wissen ob es spezielle Aquarienrinde gibt, da die meisten einheimischen Rinden unter Wasser ja vermutlich faulen würden.

Viele Grüße

Julian
 
LILALAUNEBAER schrieb:
da die meisten einheimischen Rinden unter Wasser ja vermutlich faulen würden.
korrekt. Die beste, aber leider auch sehr arbeitsaufwendige Möglichkeit so einen Boden zu imitieren ist, Moorkien- oder Mangrovenholz in kleine Stückchen/Splitter zu zerstückeln. Geht ganz gut mit Hammer und Meißel, Zange, Säge, etc. Das (+Laub) dann einfach auf Sand. Feddich.
 

MOOSKUGEL

Moderator
Teammitglied
Nabend,

oder du greifst etwas tiefer in die Geldbörse und orderst dir 'nen Kilo Rinde vom Seemandelbaum :mrgreen:

Gruss Heiko
 
FKS schrieb:
LILALAUNEBAER schrieb:
da die meisten einheimischen Rinden unter Wasser ja vermutlich faulen würden.
korrekt. Die beste, aber leider auch sehr arbeitsaufwendige Möglichkeit so einen Boden zu imitieren ist, Moorkien- oder Mangrovenholz in kleine Stückchen/Splitter zu zerstückeln. Geht ganz gut mit Hammer und Meißel, Zange, Säge, etc. Das (+Laub) dann einfach auf Sand. Feddich.

DIE Idee gefällt mir auch!!! Darf ich hier im thread kurz stören und nachfragen ob das auch den Zwergkrallenfröschen gefallen würde??
 
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