Verzweifelter Neuaquarianer

A

Anonymous

Guest
Benötige von Euch Aquaristik-Experten dringende SOS-Hilfe!!!

Habe mir am 12.12.2005 ein Starterset von Vitakraft käuflich erworben, d.h. ein Aquarium der Größe von 54l mit Innenfilter, Heizstab, Thermometer und Fischfutter.

Am 13.12.2005 begann ich mit der Einrichtung, also Kieswaschen, Bepflanzung, Dekoration(Stein, Wurzel) und schließlich der Wassereinlauf sowie die Inbetriebnahme der technischen Gerätschaften. Wasseraufbereiter und Anfängerbakterien setzte ich während der Einlaufphase dem Wasser zu und kurz nach dem Neuimport (5 Neons, 2 Black Mollys, 4 Schwarzflosser, 2 Welse, 1 Zwergkrallenfrosch, die Schnecken waren auch bei mir wahrscheinlich mit den Pflanzen inklusive) am 22.12.2005.

Am 07.01.2006 erfolgte der 1. Teilwasserwechsel (30%) mit der Eimer-Methode. Über Nacht ließ ich brav das abgefüllte Leitungswasser bei normaler Raumtemperatur stehen. Ihr wißt ja um die Gefahr der berühmtberüchtigten Taucherkrankheit. Beim Einfüllen des neuen Wassers benutzte ich einen kleinen Teller zur Verhinderung einer Bodenaufwirbelung und damit drohenden Wassertrübung. Das Aquariumwasser hat ca. eine Temperatur von 25-26 Grad, nach erfolgtem Teilwasserwechsel waren es erstmal kurzzeitig "nur" 21 Grad. Wie schon in mancher Lektüre gelesen sah man ebenso "meinen" Tierchen die Freude über das neue Wassergefühl an.

Die Fütterung mit dem Flockkenfutter erfolgt 2-3 mal täglich (früh, mittag, abend). Dabei achte ich auf die entsprechende Menge, also lediglich soviel, wie die Fische in wenigen Minuten auffressen können.

Nun das Problem bei der ganzen Sache: Die Bilanz nach fast 4 Wochen betriebener "Aquaristik" ist die, daß sich das "Fischbecken" um 2 Welse( einen davon konnte ich bis heute nicht mehr auffinden - kann denn der so schnell verwesen oder gar von den anderen "Mitbewohnern aufgefressen werden?!?), 1 Schwarzflosser (paar Tage nach dessen Einsetzung) und 1 Frosch (11.01.) ungewollter Weise reduziert hat.

Ich bin über diesen Verlauf sehr bestürzt, da das Aquarium sonst ein wunderschöner Blickfang ist und ich nach Möglichkeit das Beste zu tun versucht bin, damit mein Aquaristik-Neueinstieg nicht in einer ernüchternden Katastrophe endet.

-> Was läuft also falsch, daß so viele Tiere schon "die Hucke" hoch gemacht haben?
-> Liegt es an der ungünstigen kurzen Einlaufphase von 10 Tagen oder dem zu spät erfolgten Teilwasserwechsel (3 Wochen später) oder der noch nicht erfolgten Filterreinigung?
-> Hätte ich weiter Bakterien zusetzen sollen, die Temperatur konstanter halten müssen?
-> Was sind naheliegende Gründe für oben beschriebene Entwicklung?
-> Wer kann mir helfen und ein paar grundlegende Tips geben für eine gelingende Zierfischhaltung in der Zukunft?
-> Was kann getan werden, damit sich ein förderliches biologisches Gleichgewicht auch in meinem 54l-Aquarium einstellt?
-> Wann ist es erst ratsam, wieder neue Tiere hinzuzutun?

Freue mich über jegliche Unterweisung erfahrener und kundiger Aquarianer bzgl. geschilderter Problematik.
 
Hallo Knusse,

erstmal herzlich Willkommen hier im Forum.

Die Einlaufzeit war natürlich viel zu kurz. Diese sollte min. 4-6 Wochen sein, bevor du Fische einsetzt. Den Filter solltest du auf keinen Fall jetzt säubern. Hier müssen sich erst wichtige Bakterien bilden. Erst wenn das Wasser nur noch tröpfchenweise hinaus läuft.

Das beste wäre wenn du erst mal einen Wasserwerte hier postest. Wichtig sind die Werte PH, kH, gH und vor allem No2=Nitrit. Diese Werte solltest du mit Hilfe von Tröpfchentests von JBL oder Sera testen (bitte keine Streifentests verwenden, die sind zu ungenau). Das kann eventuell auch dein Fachhändler durchführen. Die sollten das kostenlos machen.

Weiterhin solltest du hier in der Suchfunktion mal "Nitritpeak" eingeben. Ich denke das wird dein Fischsterben begründen. Solltest du dir gut durchlesen. Und bis dieser überstanden ist, solltest du auf keinen Fall neue Fische einsetzen. Wie sieht es denn mit der Bepflanzung aus? Pflanzen sind auch sehr wichtig in der Einlaufphase.

Ansonsten wünsche ich dir zukünftig viel Spaß und Erfolg mit der Aquaristik.

Gruß,

Micha
 
Hallo,

also erstmal keine Panik schieben, es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen :wink:
1. Es reicht völlig aus wenn du deinen Fischis alle 2-3 Tage einmal was zu Fressen gibst (Voraussetzung: sie sind so gut wie Ausgewachsen). Es sollte, wenn möglich kein Flockenfutter sein, da dieses sich sehr schnell im Becken verteilt und sich im Innenfilter ansammelt. Ich empfehle eigendlich immer Granulatfutter, da man eine bessere Kontolle über die Futtermenge hat.
2. Je kleiner das Becken, um so öfter muss ich das Wasser wechseln (1x pro Woche)!
3. Was waren das für Welse? Die meissten W. werden zu groß für dein Becken und Harnischwelse (Saugwelse) benötigen eine Wuzel im Becken, da sie die Cellulose zur Verdauung benötigen. Man kann auch ein Ausgleich durch spezielle Futtertabletten schaffen.
4. Versuche einen Wassertest durchzuführen um dir einen Überblick zu verschaffen, ob vielleicht irgendwelche Schadstoffe vorhanden sind. (zB. NO2, NO3, Po4) also Nitrit, Nitrat, Phosphat.
Das kannst du auch in den meisten "guten" Zoofachgeschäften kostenlos machen lassen.

Es kann vorkommen, dass andere Beckeninsassen den Wels gefressen haben (auch Schnecken verköstigen sich daran)! :? :wink:
 
Hallo Knusse

Hast du den Wels schon mal hinter dem Innenfilter gesucht, da fand ich einen meiner Zwergpanzerwelse nach drei Tagen, total verklemmt.
Heute schwimmt er wieder freudig im Schwarm mit.

LG
Oliver
 
Hey!
Mir ist letzthin mein kleiner Wels eingegangen,weil ich Kupfer im Becken hab,an dem er sich wahrscheinlich vergiftet hat.Natürlich hab ich das mit dem Kupfer erst rausgefunden,nachdem er schon tot war.
Teste oder lass mal dein Wasser,auch das Leitungswasser,mit dem du Wasser wechselst,auf Kupfer testen!
Vielleicht liegts ja auch daran.
Gruß Anna
 
A

Anonymous

Guest
Many Thanks!!!

Zunächst erst einmal tausend Dank für die so rasant schnell erfolgte Resonanz auf meinen verzweifelten SOS-Hilferuf als verzweifelter Neuaquarianer!!! Bin wirklich davon noch heute überwältigt, auch bezüglich der herzlichen Aufnahme unter Euch "Forumlern"! Leider kann ich diesem Euren Antworttempo als dreifache Mutter nicht ganz mithalten. Deshalb auch erst an diesem Montag mein Statement zur beschriebenen Problematik. Beginne mal mit den positiven Fakten:

1) Der Frosch ist vorerst das letzte Tier gewesen, welches in meinem 54l verendet ist!
2) Der Nitrittest fiel sehr gut aus, d.h. eine Analysewert von < 0,3 mg/l. Laut beiligender Testbeschreibung also eine Wasserqualität, die diesbezüglich vollkommen im grünen Bereich liegt (Habe diesen Test übrigens VOR dem zweiten Teilwasserwechsel seit der Neueinrichtung gemacht).

Nun der negativen Punkt an der ganzen Sache:

--> Da nun also das von Euch am meisten befürchtete Problem des Nitritpeak nicht vorliegt, bin und bleibe ich weiter im Dunkeln, woran das Tiersterben gelegen haben könnte.

Welche Schlußfolgerungen und weiteren Schritte sind jetzt zu tun? Bin auf die "Phantasie" von Euch Spezies wirklich angewiesen! Einige Fragen noch:

1) Soll ich einen wöchentlichen Wasserwechsel von ca. 1/3 des Gesamtvolumens beibehalten?
2) Ist die tägliche Fütterung von 1 Portion Flockenfutter O.K.?
3) Wie sieht es nun mit der Wartezeit bezüglich des Einsetzens neuer Tiere?
4) Was kann man gegen bereits schon vorhandene Fadenalgen effektiv tun?
5) Wie oft sollte der Nitrit-Test durchgeführt werden?
6) Ist die Belichtungsdauer von ca. 12h (einschließlich 2-stündiger "Mittagspause") in Ordnung, auch auf das Algenwachstum bezogen?

Gut, ich glaub, daß langt jetzt wieder mal!

Vielen Dank schon im Voraus für Euch liebensgewürzige Aquarianer! Fühlt Euch von mir gedanklich gedrückt!!!
 
A

Anonymous

Guest
Re: Many Thanks!!!

Hi,

zu den Fragen:

1) Soll ich einen wöchentlichen Wasserwechsel von ca. 1/3 des Gesamtvolumens beibehalten?

20 - 30 % sollten reichen. Eventuell die nächsten zwei Wochen mal zwei mal die Woche.

2) Ist die tägliche Fütterung von 1 Portion Flockenfutter O.K.?

Ja, und nur soviel wie die Fischen in rund 2 Minuten fressen können. Wenn sie zu wenig fressen bekommen, solltest du das sehen.

3) Wie sieht es nun mit der Wartezeit bezüglich des Einsetzens neuer Tiere?

Ich würde zwei bis drei Wochen warten. Das Wasser mal durchgehend Testen. Auch andere Wassertests bezüglich Wasserhärte usw. hinzuziehen.

4) Was kann man gegen bereits schon vorhandene Fadenalgen effektiv tun?

Garnelen ?! ka, kann ich dir nicht beantworten. Muss jemand anders tun. Algenprobleme sind mir fremd.

5) Wie oft sollte der Nitrit-Test durchgeführt werden?

Das kommt ganz drauf an. Es gibt Leute die machen das jeden Tag, andere einmal die Woche, oder auch gar nicht, solang alles läuft. Auf jedenfall wenn es keine Probleme gibt unter Umständen einmal im Monat. Jetzt am Anfang ist natürlich umso öfter umso besser.

6) Ist die Belichtungsdauer von ca. 12h (einschließlich 2-stündiger "Mittagspause") in Ordnung, auch auf das Algenwachstum bezogen?

Ja, 10-12 Stunden Beleuchtungsdauer. Wobei 2 Stunden Pause gegen das Algenwachstum sind, da Algen diesen "Beleuchtungsausfall nicht ganz so gut wegstecken können.

Einen schönen Abend wünsche ich noch :wink: .
 
Knusse schrieb:
1) Soll ich einen wöchentlichen Wasserwechsel von ca. 1/3 des Gesamtvolumens beibehalten?

Ich hab auch ein 54 Liter AQ. Ich mache jeden Montag 30% bis 50% Wasserwechsel, je nachdem wie verfärbt das Wasser ist.
Knusse schrieb:
2) Ist die tägliche Fütterung von 1 Portion Flockenfutter O.K.?
Ist auf jeden Fall richtig. Und die genannate "2-Minuten-Regel" beachten. :)
Knusse schrieb:
3) Wie sieht es nun mit der Wartezeit bezüglich des Einsetzens neuer Tiere?
Wie schon gesagt, die Wasserwerte müssen sich regulieren und dann konstant bleiben. Hierzu am Besten Tröpfchentest verwenden und auch protokollieren. Ich mache das über eine Excel-Tabelle.
Knusse schrieb:
4) Was kann man gegen bereits schon vorhandene Fadenalgen effektiv tun?
Also ich würde vielleicht mal einen Tag lang das Licht auslassen. Allerdings dann den Innenfilter (nehme mal an, dass Du einen hast) höher setzen, so dass das Wasser, welches herauskommt, auf die Wasseroberfläche plätschert, damit Sauerstoff ins Becken kommt. In den Dunkelphasen verbrauchen nicht nur die Fische, sondern auch die Pflanzen Sauerstoff.
Diesen Prozess würde nach einem 50 %igen Wasserwechsel machen, damit das Nitrat, welches auch die Algen gerne haben, gesenkt wird und Du mehr Sauerstoff im Becken hast.

Momentan würde ich die befallenden Blätter abschneiden.
Knusse schrieb:
5) Wie oft sollte der Nitrit-Test durchgeführt werden?
Ich teste meine Wasserwerte wöchentlich, ist aber eine Einstellungssache. :)
Knusse schrieb:
6) Ist die Belichtungsdauer von ca. 12h (einschließlich 2-stündiger "Mittagspause") in Ordnung, auch auf das Algenwachstum bezogen?
Die Pause würde ich verlängern. Als Bsp.:
6 Uhr bis 11 Uhr beleuchten
11 Uhr bis 15 Uhr pausieren
15 Uhr bis 22 Uhr beleuchten

So haben die Pflanzen eine Art "Regenerationsphase", die Algen hassen lange Lichtpausen und man hat morgens wie auch bis Spätabends etwas vom Aquarium.

Ich würde vom Baumarkt auch mal eine 840er Dreiphasenröhre besorgen. Kostet so 3 bis 8 Euro, je nach Marke und Baumarkt. Die sind billiger als die AQ-Leuchten und halten länger (bis zu 3 Jahre) ohne Verlustleistung.
 
Hallo,

wie sieht es den mit der Bepflanzung von deinem Becken aus???
Eine entsprechende Menge an schnellwachsenden Pflanzen würden den Algen die Nahrungsgrundlage nehmen und Sie würden absterben.

Hatte das selbe Problem in meinem 54 ltr. Aufzuchtbecken. Wie gesagt hab einfach noch ein paar Pflanzen rein gemacht und die Algen haben den Geist aufgegeben.

Die Fische werden 2 x pro Tag gefüttert, bei mir. Da die kleinen etwas mehr Nahrung brauchen. Im großen Becken nur einmal!

Wasserwechsel mache ich höchstens 1 x in der Woche ca. 20-30%. Wobei ich aber das entnommene Wasser sofort wieder auffülle. Bei der Menge von Wasser ist eigentlich nicht mit einer Gasblasen-Krankheit (Taucherkrankheit) zu rechnen.

Die Fisch könnten evtl. an den Temperaturschwankungen zu grunde gegangen sein. Die müssen nicht sofort tot "umfallen", jedoch macht denen eine größere Temperraturschwankung zu schaffen.

Evtl. ist auch Sauerstoffmangel der Grund für den Tod.
Vielleicht postest du mal ein Bild vom AQ und wir schauen mal ob da noch ein paar Pflanzen rein müßen.

Wie sieht es aus mit deinen Wasserwerten, treffen die so ungefähr auf deine Fische zu?
 
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