Umzug in neues MW-Becken

Hallo,
erstmal guten Abend. Ich bin neu hier in diesem Forum und erhoffe mir viele tolle Tipps bezüglich der Riffaquaristik.
Und natürlich habe ich gleich eine Frage:
Zur zeit besitze ich ein 70 l Kompaktaquarium, besetzt mit Korallen, Anemonen, etlichen lebenden Steinen, Schnecken, Röhrenwürmer und Garnelen (Sexy Shrimps).

Da mich der Meerwasservirus befallen hat, habe ich mir ein größeres (litermäßig doppelt so groß) Kompaktbecken zugelegt und fiebere jetzt, es in Betrieb zu nehmen. Aber jetzt kommt das Problem: Das neue Becken muss auf den Stellplatz des jetzigen Beckens. Das heißt, ich muss aus meinem jetzigen Becken das Wasser ablassen und auffangen, den Inhalt raus nehmen und erst mal eine große Wanne packen, dann das alte Becken wegnehmen und das neue aufstellen.

Selbst wenn ich einen Teil des alten Wassers verwenden kann, muss natürlich zusätzliches neues Wasser rein. Das Wasser will ich schon einige Tage vorher ansetzen. Dann will ich das Wasser in das neue Becken füllen, und das Wasser in der Übergangswanne auch langsam mit neuem Wasser mischen, um die Werte anzugleichen. Aber was mache ich dann?

Meine Korallen etc. sollen ja nicht tagelang in der Wanne wohnen. Ich muss also den Inhalt möglichst schnell ins neue Becken packen, und dann den bereits vorhanden Sand dazu und noch ein bisschen neuen Live-Sand.

Ich habe aber große Angst, dass die Wirbellosen Schaden nehmen, da ja im Prinzip jegliche Einfahrphase fehlt.
Die Alternative unbeleuchtete Badewanne für mindestens eine Woche ist ja nun auch nicht wirklich prickelnd.

Hat jemand mit einem derartigen Umzug schon Erfahrungen gemacht und kann mir hilfreiche Tipps geben.
Danke und viele Grüße von Erika :?:
 
Hallo Erika,

ich habe zwar einen Umzug in dieser Form noch nicht gemacht, möchte dir aber dazu raten, den alten Bodengrund nicht weiterzuverwenden, wenn das Becken schon längere Zeit stand.
Beim Umfüllen gerät die Beckenbiologie durcheinander, weil Bakterien, die sauerstoffarme Zonen benötigen, nach oben geraten und andere, die keinen mögen, nach unten. Auch können Faulstellen freigelegt werden.
Zum Animpfen kann man aber ruhig etwas vom alten Bodengrund benutzen.

Ohne Risiko ist das Ganze sicher nicht, du wirst eine neue Einfahrphase durchmachen. Die Wasserwerte sollten gut kontrolliert werden. Falls Ammonium/Ammoniak ansteigen sollte, hilft als schnelle Maßnahme Zeolith-Pulver (oder E a s y L i f e Filtermedium). Das bindet Ammoniak.

Viel Erfolg!

Grüße
Ingrid
 
Hallo Ingrid,

danke für den Tipp mit dem Bodengrund. Ich werde noch neuen Live-Sand besorgen und den alten Sand dann wirklich nur zum Animpfen nutzen, der Rest wird entsorgt.
Vielleicht kannst Du mir noch einen Tipp geben:
ich habe mein bisheriges Becken immer ohne Abschäumer gefahren, da ich keine Fische pflege, sondern bisher nur Wirbellose. Meine Wasserwerte sind immer super, der "Dreck" wird durch den bisherigen wöchentlichen Wasserwechsel von 10 l entsorgt (und durch das häufige Ausspülen eines Filterschwammes).
Das neue Becken hat standardmäßig einen Abschäumer.
Macht es Sinn, diesen Abschäumer direkt nach der Neueinrichtung in Betrieb zu nehmen? Oder soll ich erst ein paar Tage warten?
Ich bin sowieso noch gar nicht sicher, ob ich den Abschäumer überhaupt nutzen soll oder muss. Höchstwahrscheinlich werden auch in dem neuen größeren Becken keine Fische gepflegt, eher kommen noch einige Korallen dazu.
Du scheinst ganz viel Erfahrung zu haben. Zu was rätst Du mir?

Danke und viele Grüße
Erika (teemubaer)
 
Hallo Erika,

gerade nach der Umräumaktion ist der Abschäumer sicher sinnvoll. Wenn etwas abstirbt, werden die organischen Substanzen rausgeholt, ehe sie weiter abgebaut werden können.
Später kannst du ihn dann sicher wieder abschalten, wenn keine Fische einziehen sollen.

(Erfahrung ist relativ; ich bin selbst erst seit gut zwei Jahren vom Meerwasservirus infiziert. ;))

Grüße
Ingrid
 

OR

Mitglied
Hi

ich habe zwar selber kein MW becken, doch ein Freund hat vor vor einiger Zeit eins angefangen und ich arbeite kräftig mit :D
Ich könnte mir vorstellen, dass es gut ist wenn du das Wasser aus dem alten Becken verwendest(ist ja eh geplant) und versuchst für den Rest ebenfalls eingefahrenes Wasser zu bekommen (von Freunden oder deinem Händler).

LG
Oscar
 
HI,

wieso "eingefahrenes" Wasser? Welchen Nutzen soll denn das bringen? Das dies im Süßwasserbereich üblich ist, habe ich auch schon gehört aber im Meerwasser macht das nach meinem Kenntnisstand nicht viel Sinn. Die ganze Biologie ist doch Substrat gebunden d.h. im Sand und vor allem im Lebendgestein. Das was im Wasser schwimmt ist zu vernachlässigen. Ich würde lieber das eigene benutzte Wasser und frisches nehmen. Da schleppt man sich wenigstens keine Krankheiten ein und hat die Kontrolle darüber was im Wasser ist. Denn so top müssen die Werte des Händlers ja nicht zwingend sein.
 

OR

Mitglied
Hi

ich dachte wenn das Becken zu mind. 1/2 mit frischem Wasser aufgefüllt wird könnte dieses noch relativ agressiv sein. Aber ihr seid die Fachleute :wink:

LG
Oscar
 

elchi07

Moderator
Teammitglied
Hallo Oscar,

die heutigen Salze sind nicht mehr so aggressiv. Wenn man sie auflöst und eine Zeit umwälzt, reicht das aus. Manche MW-Aquarianer geben bei Wasserwechseln das Salzwasser ganz frisch ins AQ ohne Nachteile.

Viele Grüße
Roman
 
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