Hi Finn,
Joshi schrieb:
...Du fragtest ja warum sie Sicherheit vermitteln. Laut meinem Aquaristikhandbuch vermitteln Schwarmfische Neuankömmlingen Sicherheit da die meisten Fische Schwarmfische als "Gefahrdetektoren" nutzen indem sie auf deren Verhalten achten. Schnelle hektische Bewegungen und verstecken = Gefahr...
ich glaube nicht, dass die Salmler anderen Fischen Sicherheit vermitteln. Gerade einige Salmler können im AQ sogar sehr scheu sein und flitzen sofort ins Dickicht, wenn Mensch vor das AQ kommt. Im dem Fall würden dann die Salmler sogar andere Fische hektisch bzw. unsicher machen, sollte diese Theorie stimmen. Ich könnte mir noch vorstellen, dass eine entspannte Salmlerart einer scheuen Salmlerart Sicherheit vermittelt. Allerdings weiß ich nicht, ob die sich artübergreifend ein wenig anheften würden. Ich hatte so eine Kombi noch nicht. Salmlern sollte also immer eine dichte und hohe Randbepflanzung als Rückzugsmöglichkeit/Versteck gegeben werden. Natürlich gilt das für fast alle 'Obenfische'
Meine seit Jahren extrem scheuen C. julii und LDA 67 rasen immer noch hektisch los, wenn ich mich den AQs nähere. Da hat schon so manch anderer gar nicht scheue Fisch fast einen Herzinfarkt bekommen und ist vor Schreck gegen die Scheibe gedonnert.
Metallpanzerwelse und C. paleatus sind tendenziell nicht scheu und Guppys/Platys schon gar nicht. Die brauchen also keine Salmler zur vermeintlichen Sicherheit. Die wird das überhaupt nicht kümmern. Die werden nur ggf. scheu durch scheue Salmler.
Joshi schrieb:
...Da Salmler aber in einem AQ sicher sind werden sie das nicht tuen und anderen Fischen zeigen das es hier sicher ist

...
Wieso sollten Fische meinen, dass es in einem AQ sicher ist? Woher sollen die das wissen? Die sitzen dort in einem kleinen einsehbaren Glaskasten mit häufig noch mäßiger Bepflanzung. Die können sich dort voreinander nur sehr begrenzt verstecken. Z.B. können die Lebendgebärenden-Weibchen den ständig nachstellenden Männchen gar nicht richtig ausweichen. Das ist richtig Stress für die.
Und woher sollen die Fische wissen, dass nicht doch plötzlich ein Raubfisch oder ein Reiher daherkommt? Und dann taucht da immer noch so ein undefiniertes Riesenvieh direkt vor ihnen auf. :shock: Ich glaube, aus Fischsicht gibt es kaum etwas unsichereres und stressigeres als ein AQ.
Deswegen sind artgerechte Rückzugsmöglichkeiten auch so wichtig.
Zu den Mollys: Dass Dir der Verkäufer erzählt hat, adulte Mollys wären gut in 54l zu halten, finde ich voll daneben. Bitte kaufe künftig nicht mehr aufgrund von Aussagen von Verkäufern. Guck Dir im Laden die Tiere an, lass Dir meinetwegen was vom Verkäufer erzählen, und dann frage vor dem Kauf erst hier nach.
Ich würde versuchen, die beiden Mollys zurückzugeben. Aber die meisten Händler nehmen keine Fische zurück, weil sie sich keine Krankheiten und neuen Keime einschleppen wollen. Dann wird der Händler/Verkäufer vermutlich auch fragen, wo der dritte Fisch abgeblieben ist. "Gestorben" wird die Begeisterung zur Rücknahme vermutlich nicht steigern.
Versuchen würde ich es trotzdem. Ansonsten müsst Du die beiden Weibchen eben behalten. Nachwuchs wird sich dann leider auch bald einstellen. Wenn ein Weibchen geworfen hat, würde ich die gesamte Mannschaft ca. drei Tage lang nicht füttern. Dann besteht eine Chance, dass der Nachwuchs weitgehend vertilgt wird und es hoffentlich bei den beiden Weibchen bleibt. Gemäß meiner Erfahrung mogelt sich aber doch immer der eine oder andere Jungfisch durch.
Vielleicht könntest Du die beiden Mollys auch privat in gute Hände abgeben.
Hast Du denn eine Ahnung, warum das Männchen gestorben ist?