Durch den Datenbank Crash ist mein Thread leider weg. Dank Google konnte ich ihn restaurieren, der erste hier folgende Beitrag ist die Zusammenfassung, was bisher geschrieben wurde:
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Hallo,
nach fünf jahren Aquaristik ohne größere Katastrophen mit Becken zuhause und im Büro habe ich jetzt ein etwas größeres Projekt angegangen, ich will euch Schritt für Schritt (quasi in Echtzeit) an Erfölgchen und Rückschlägen teilhaben lassen. Das Ganze wird sich etwas hinziehen, weil ich nicht kontinuierlich dranbleiben kann (Beruf, Familie, Reparaturen am Haus, Weihnachten etc.).
Alles fing damit an, daß ich beim ungezielten Stöbern im Web auf diesen Desktophintergrund gestoßen bin (@ Mods: ich weiß leider den Link nicht mehr, aber das Bild war zum allgemeinen freien Download angeboten, wenn es gegen Forenregeln verstößt, bitte löschen, alle anderen Bilder im Thread stammen von mir):
Als ich dann auch noch Anleitungen zum Selbstbau einer Rückwand, sowie einer Überwasserregion gefunden habe, war mir klar: das wird mein neues Projekt.
In der Wohnung kam nur ein Platz in Frage, allerdings stand da noch mein altes 200l Becken, das mir trotz stabiler Verhältnisse einfach nicht mehr gefallen hat. Ein Arbeitskollege vom Sohn hat das Problem gelöst und Becken mit Unterschrank zu sich nach Hause geholt - der Weg war frei für meine neuen Ideen.
Ich wollte ein Panoramabecken. Die Breite ist begrenzt durch die Abmessungen einer Mauernische im Wohnzimmer, nämlich genau 1m, wenn man rechts etwas Putz abschlägt ... aber in der Höhe ist Platz. Herausgekommen ist ein 240l Becken einer Hamburger AQ Manufaktur (verkauft über Ebay) mit 60cm Höhe, auf einem Juwel Unterschrank in Bucheoptik.
In diesem Becken plane ich eine Unterwasserlandschaft, sehr frei an die Vorlage oben angelehnt. Insbesondere soll links, rechts und hinten eine durchlaufende Felslandschaft hinein, um Zimmerwand, seitliches Sonnenlicht, aber auch sämtliche Technik zu verstecken. Und jetzt kommt's: diese Felslandschaft soll aus dem Becken herausragen, ca. 50cm, die Filterpumpe schafft diese Höhe und pumpt das Wasser an die Spitze der Felslandschaft, von wo das Wasser über Terrassen / Kaskaden zurück ins Becken plätschert. Die Terrassen sind bepflanzt, das ganze Feuchtbiotop soll selbstlaufend werden, sprich: alle Pflanzen werden vom laufenden Wasser benetzt, außer Wasser im AQ nachfüllen und gelegentliche Düngung darf für die emersen Pflanzen keinerlei Aufwand anfallen. Im allerersten Rohbau sieht das so aus:
Man sieht die Wasserschläuche, direkt ins Becken für Servicearbeiten oder - wenn dieser Ausfluß gesperrt wird - über den Schlauch nach oben ins "Gebirge". Rechts das Mattenfilter, die Kerben vergrößern die Oberfläche, im Endausbau steht das Filter in einer Höhle und wird praktisch nicht mehr wahrgenommen. Hinten rechts liegt später die Pumpe drin. Der grüne Rohrbogen bringt Frischwasser (Anschluß ist unten im Schrank) und entsorgt Abwasser (in Schrankhöhe habe ich ein Loch in der Hauswand, der Schlauch mündet direkt in unseren Regenwasserablauf), ein Zweiwegeventil erlaubt wahlweise Absperren oder Befüllen oder Entleeren.
Die LED Leiste habe ich aus einzel LEDs selbst gefertigt, in Summe sind dies 49 Watt mit rund 115 Lumen/Watt, aufgeteilt in 19 Watt mit 6500 Kelvin, 15 Watt in 5000 Kelvin und 15 Watt in 2700 Kelvin, gemeinsam von einer Funkuhr im Unterschrank gesteuert:
Die Felswand wird aus Styrodur aufgebaut. Der Stapel Rohmaterial in unserem Wintergarten ist riesig und etwas desillusionierend:
Als Werkzeug benutze ich Stichsäge, Lötkolben, Teppichmesser, Metermaß und Schutzhandschuh (heißes Styrodur gibt häßliche Wunden):
Im Becken oben sieht man die ersten Ebenen im Rohschnitt, noch ohne Feinschnitt und natürlich ohne Färbung / Schutzschicht (Harz), auch noch nicht verklebt. Andere Rohlinge liegen aktuell noch neben dem Becken:
Am kommenden Sonntag geht's weiter. Vorher komme ich nicht dazu .. wahrscheinlich wird's Januar, bis das erste Wasser einläuft ..
Jede Form von konstruktivem Feedback ist ausdrücklich willkommen.
Gruß,
Bernhard
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Zitat von PN-Schrauber » 11.12.2012 21:31
klebst das Styrodor fest oder wie hälst du es unten
kann ich mir gerade nicht vorstellen, wie das unten bleiben soll, da es wie Styropor ja recht großen Auftrieb hat
aber so ein gutes Projekt, bin echt mal auf das Ergebnis gespannt
PN-Schrauber
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.. ich verwende wasserfesten Kleber aus dem Baumarkt, 310ml Kartuschen. Alles andere wäre ziemlich teuer, ich muß alles großflächig kleben, damit sich später nichts gegeneinander verschiebt, denn dadurch könnten ungewollte Risse entstehen. Die Styrodurplatten werden weitgehend ausgehöhlt, damit sich der Auftrieb verringert. In den Hohlräumen entstehen übrigens kleinere Strömungen, die dafür sorgen, daß sich hinter und zwischen den Platten kein faulendes Wasser bildet. Hierfür führen an der Rückseite der Platten auch Kanäle in Richtung Pumpe und am Boden in Richtung Sandgrund. Im laufenden Betrieb wird so durch den Sand hindurch kleine Mengen Wasser hinter den Platten zur Pumpe gesaugt, zu schwach, um Sand mitzureißen, aber ausreichend, die Plattenrückseiten frei von Fäulnis zu halten.
Fortsetzung folgt.
Gruß,
Bernhard
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Zitat von mausilibaer » 12.12.2012 10:22
Hallo Bernhard,
schön, endlich mal wieder eine Basteldoku!
Das hier verstehe ich aber jetzt nicht so ganz.
bv33 hat geschrieben
ie Styrodurplatten werden weitgehend ausgehöhlt, damit sich der Auftrieb verringert. In den Hohlräumen entstehen übrigens kleinere Strömungen, die dafür sorgen, daß sich hinter und zwischen den Platten kein faulendes Wasser bildet. Hierfür führen an der Rückseite der Platten auch Kanäle in Richtung Pumpe und am Boden in Richtung Sandgrund. Im laufenden Betrieb wird so durch den Sand hindurch kleine Mengen Wasser hinter den Platten zur Pumpe gesaugt, zu schwach, um Sand mitzureißen, aber ausreichend, die Plattenrückseiten frei von Fäulnis zu halten.
Ist das nicht etwas zu kompliziert? Die Platten komplett zu lassen, also ohne Aushöhlung, das Zeugs dann mit einfachem Silikon am Boden fixieren und fertig ist das. Da schwimmt nix auf und diese Wirbelkammerpumperei kann man sich dann sparen.
Gruß aus München
Tom
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.. dieselbe Überlegung hatte ich am Anfang auch, meine Gedanken waren u.a.:
- es ist illusorisch, anzunehmen, daß hinter die Platten kein Wasser gelangt
- wenn dieses dann länger steht, wird es sich mit Schadstoffen (Ausdünstungen aus Kleber und anderen Baumaterialien) anreichern oder schlicht faulig werden
- der Kleber trägt etwas auf, eine Klebenaht der Dicke 0mm gibt es nicht, also entstehen Spalte, durch die Wasser dringen wird
- das Mattenfilter ist sowieso da, die Pumpe im Becken auch, also ergibt sich ohne Mehraufwand bereits ein gewisser kleiner Unterdruck am Pumpeneingang
- im Becken soll keinerlei Technik sichtbar werden, also muß ich in der Rückwand Bereiche frei schneiden, um Schläuche und Kabel verlegen zu können. Diesen freie Raum nutze ich, um der Pumpe das Wasser aus den toten Ecken der Vekleidung zuzuführen
Der Mehraufwand beschränkt sich also auf ein paar senkrecht angeordnete Hohlräume in den Styrodurplatten, durch die Wasser vom Grund des Beckens durch den Sand hindurch sickert und dann langsam in Richtung Pumpe fließen wird. Die Geschwindigkeit wird niedrig sein, vielleicht braucht das Wasser einen Tag oder länger, um die Pumpe zu erreichen, aber es wird sich aufgrund der Druckverhältnisse auf jeden Fall bewegen.
Gruß,
Bernhard
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.. endlich geht's weiter.
Heute habe ich die Rückwandelemente weiter bearbeitet, Fugen geschnitten, mit dem Lötkolben Höhlen und Terrassen gebrannt und zum Schluß mit dem Gasbrenner "flambiert", sprich: flüchtig über die Oberflächen gehuscht, wodurch das Styrodur quasi glasiert wird, Kanten und Oberfläche wirken dadurch natürlicher.
Spannend war, ob ich das Styrodur direkt würde anstreichen können oder einen Harzgrund brauchen würde. Es hat sich gezeigt, daß die glasierte Oberfläche direkt mit Acrylfarbe gestrichen werden kann. Der Anstrich soll letztlich einer Felswand ähneln, also habe ich erst mal alles mit der hellsten Farbe beschichtet, die darüberliegenden dunkleren Schichten folgen, sobald die erste Farbe trocken ist. Ich verwende einen Ockerton, manche Stellen werden dann kaminrot, andere dunkelbraun und schwarz eingetönt. Mal schaun, wie's wird. Im Moment siehts so aus:
Im Detail sieht man die Höhlen, die ich an fast jeder dickeren Stelle der Rückwand eingebrannt habe, sowie eines der Becken, die ich auf den größeren Vorsprüngen vorsehe für eine Bepflanzung auf halber Aquariumhöhe:
Fortsetzung folgt.
Gruß, Bernhard
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Zitat von Bunkerfreak » 08.01.2013 20:26
Hallo Bernhardt
Sieht sehr Spannend aus werde das mal Weiter Verfolgen. Der Baum rechts sieht echt klasse aus ich glaube das würde sich auch gut in meinen Becken machen da ich eh ein wenig umräumen will.
Grüße aus Rastatt
Raik
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Zitat von Akiiim » 09.01.2013 15:22
Hallo!
Sieht spannend aus!
Und hört sich auch so an...
Gibt´s hier eigentlich keinen Button "Thread folgen"?
Ich bin gespannt, wie es weiter geht.
Grüße
Achim
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Zitat von BL!zZ4rD » 09.01.2013 15:35
Weiter unten im Footer unter Partner Thema verfolgen
Lg euer BL!zZ4rD
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.. endlich geht es weiter.
Die mit Lötkolben und Gasbrenner geformten Teil habe ich in mehreren Schichten mit Acryl gestrichen, sandfarben, rot, braun und schwarz, zum Schluß kam eine Schicht Epoxydharz drauf. Die Teile sahen dann so aus:
Sinnvoll aufeinandergetürmt sah es immerhin schon so aus:
Jetzt ging es ins Glasbecken rein. Als Kleber nehme ich einen wasserfesten Baukleber in 310 ml Kartuschen, in sichtbaren Bereichen schwarzes Aquariumsilikon. Das Ganze ist höchst fummelig, die Teile passen eben ins Becken, das Risiko, mit aufgetragenem Kleber beim Einsetzen irgendwo anzustoßen und alles mit Silikon zu versauen, ist groß. Vor allem die aussteifenden Glasstege vorne und hinten im Bcken behindern hierbei enorm. Nach viel Schwitzen sind die Teile alle drin und der Kleber ausgehärtet. Zwischenzeitlich habe ich den Erstbesatz an Pflanzen bestellt und erhalten, zunächst ausschließlich Moose. Das Becken wird zum ersten Mal mit Wasser gefüllt, unten kommt Sand drauf, ein paar Brocken schwarzes Basalt vom nahegelegenen Natursteinwerk bilden Terrassenstufen, die mit terracottafarbenem Feinkies gefüllt sind. Seit einer Stunde sieht das Ganze so aus:
Mein Liebling, der Baum, im Detail. Die Moosbüschel (Trauermoos / Vesicularia ferriei Weeping) habe ich mit dünnen Kabelbindern befestigt, nachdem ich mit feiner Angelschnur grandios gescheitert bin (irgendwie bräuchte man dafür mindestens vier Hände). Auf dem "Weg" sitzt Teichlebermoos / Riccia fluitans. Im Hintergrund eine der Terrassen, bestückt mit Bonsai-Nadelsimse / Eleocharis sp. 'mini', dahinter das Mattenfilter:
Die zweite Unterwasserterrasse wird ebenfalls mit Bonsai-Nadelsimse / Eleocharis sp. 'mini' bestückt. Die senkrechten Felsspalten, von denen eine im Hintergrund zu sehen ist, sind mit Stachelmoos / Taxiphyllum spec. Spiky Moos gestopft:
Direkt unter der Wasseroberfläche sitzen weitere Terrassen, die wieder mit Bonsai-Nadelsimse / Eleocharis sp. 'mini' bepflanzt sind, die dadurch emers wachsen. Mal schauen, wie sich das entwickelt:
So lasse ich das Becken jetzt erst mal einfahren. Irgendwann kommen 2-3 "Pilotfische" hinein, vermutlich rote Eilandbarben, damit sich die Bakterienkulturen entwickeln können.
Bis dahin gehe ich den Überwasserteil an, zwei Berglandschaften. Rechts eine, die eigentlich nur das Mattenfilter abdeckt, eventuell mit einer Süßwassermangrove bestückt. Links ein etwas höherer Aufbau aus Terrassen, über die später das Wasser aus der Pumpe laufen soll, in Kaskaden bis zurück ins Becken.
Dazu später mehr, sowie es wieder Bilder gibt.
Ein schönes Wochenende wünscht Bernhard
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Zitat von kaffeetassenhalter » 11.01.2013 19:25
Hallo Bernhard,
das gefällt mir richtig gut. Ich hoffe Du hast mit der Nadelsimse mehr Glück wie ich. Bei mir ist die immer eingegangen.
Ich freu mich schon auf die nächsten Bilder!
Schöne Grüße, Sonja
Das ganze Leben ist ein Quiz...
kaffeetassenhalter
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Zitat von catty » 14.01.2013 19:01
Hi,
bin begeistert und gespannt, wie sich die nächsten Tage und Wochen alles entwickelt!! Sehr schön.
catty
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Hallo,
nach fünf jahren Aquaristik ohne größere Katastrophen mit Becken zuhause und im Büro habe ich jetzt ein etwas größeres Projekt angegangen, ich will euch Schritt für Schritt (quasi in Echtzeit) an Erfölgchen und Rückschlägen teilhaben lassen. Das Ganze wird sich etwas hinziehen, weil ich nicht kontinuierlich dranbleiben kann (Beruf, Familie, Reparaturen am Haus, Weihnachten etc.).
Alles fing damit an, daß ich beim ungezielten Stöbern im Web auf diesen Desktophintergrund gestoßen bin (@ Mods: ich weiß leider den Link nicht mehr, aber das Bild war zum allgemeinen freien Download angeboten, wenn es gegen Forenregeln verstößt, bitte löschen, alle anderen Bilder im Thread stammen von mir):

Als ich dann auch noch Anleitungen zum Selbstbau einer Rückwand, sowie einer Überwasserregion gefunden habe, war mir klar: das wird mein neues Projekt.
In der Wohnung kam nur ein Platz in Frage, allerdings stand da noch mein altes 200l Becken, das mir trotz stabiler Verhältnisse einfach nicht mehr gefallen hat. Ein Arbeitskollege vom Sohn hat das Problem gelöst und Becken mit Unterschrank zu sich nach Hause geholt - der Weg war frei für meine neuen Ideen.
Ich wollte ein Panoramabecken. Die Breite ist begrenzt durch die Abmessungen einer Mauernische im Wohnzimmer, nämlich genau 1m, wenn man rechts etwas Putz abschlägt ... aber in der Höhe ist Platz. Herausgekommen ist ein 240l Becken einer Hamburger AQ Manufaktur (verkauft über Ebay) mit 60cm Höhe, auf einem Juwel Unterschrank in Bucheoptik.
In diesem Becken plane ich eine Unterwasserlandschaft, sehr frei an die Vorlage oben angelehnt. Insbesondere soll links, rechts und hinten eine durchlaufende Felslandschaft hinein, um Zimmerwand, seitliches Sonnenlicht, aber auch sämtliche Technik zu verstecken. Und jetzt kommt's: diese Felslandschaft soll aus dem Becken herausragen, ca. 50cm, die Filterpumpe schafft diese Höhe und pumpt das Wasser an die Spitze der Felslandschaft, von wo das Wasser über Terrassen / Kaskaden zurück ins Becken plätschert. Die Terrassen sind bepflanzt, das ganze Feuchtbiotop soll selbstlaufend werden, sprich: alle Pflanzen werden vom laufenden Wasser benetzt, außer Wasser im AQ nachfüllen und gelegentliche Düngung darf für die emersen Pflanzen keinerlei Aufwand anfallen. Im allerersten Rohbau sieht das so aus:

Man sieht die Wasserschläuche, direkt ins Becken für Servicearbeiten oder - wenn dieser Ausfluß gesperrt wird - über den Schlauch nach oben ins "Gebirge". Rechts das Mattenfilter, die Kerben vergrößern die Oberfläche, im Endausbau steht das Filter in einer Höhle und wird praktisch nicht mehr wahrgenommen. Hinten rechts liegt später die Pumpe drin. Der grüne Rohrbogen bringt Frischwasser (Anschluß ist unten im Schrank) und entsorgt Abwasser (in Schrankhöhe habe ich ein Loch in der Hauswand, der Schlauch mündet direkt in unseren Regenwasserablauf), ein Zweiwegeventil erlaubt wahlweise Absperren oder Befüllen oder Entleeren.
Die LED Leiste habe ich aus einzel LEDs selbst gefertigt, in Summe sind dies 49 Watt mit rund 115 Lumen/Watt, aufgeteilt in 19 Watt mit 6500 Kelvin, 15 Watt in 5000 Kelvin und 15 Watt in 2700 Kelvin, gemeinsam von einer Funkuhr im Unterschrank gesteuert:

Die Felswand wird aus Styrodur aufgebaut. Der Stapel Rohmaterial in unserem Wintergarten ist riesig und etwas desillusionierend:

Als Werkzeug benutze ich Stichsäge, Lötkolben, Teppichmesser, Metermaß und Schutzhandschuh (heißes Styrodur gibt häßliche Wunden):

Im Becken oben sieht man die ersten Ebenen im Rohschnitt, noch ohne Feinschnitt und natürlich ohne Färbung / Schutzschicht (Harz), auch noch nicht verklebt. Andere Rohlinge liegen aktuell noch neben dem Becken:

Am kommenden Sonntag geht's weiter. Vorher komme ich nicht dazu .. wahrscheinlich wird's Januar, bis das erste Wasser einläuft ..
Jede Form von konstruktivem Feedback ist ausdrücklich willkommen.
Gruß,
Bernhard
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Zitat von PN-Schrauber » 11.12.2012 21:31
klebst das Styrodor fest oder wie hälst du es unten
kann ich mir gerade nicht vorstellen, wie das unten bleiben soll, da es wie Styropor ja recht großen Auftrieb hat
aber so ein gutes Projekt, bin echt mal auf das Ergebnis gespannt
PN-Schrauber
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.. ich verwende wasserfesten Kleber aus dem Baumarkt, 310ml Kartuschen. Alles andere wäre ziemlich teuer, ich muß alles großflächig kleben, damit sich später nichts gegeneinander verschiebt, denn dadurch könnten ungewollte Risse entstehen. Die Styrodurplatten werden weitgehend ausgehöhlt, damit sich der Auftrieb verringert. In den Hohlräumen entstehen übrigens kleinere Strömungen, die dafür sorgen, daß sich hinter und zwischen den Platten kein faulendes Wasser bildet. Hierfür führen an der Rückseite der Platten auch Kanäle in Richtung Pumpe und am Boden in Richtung Sandgrund. Im laufenden Betrieb wird so durch den Sand hindurch kleine Mengen Wasser hinter den Platten zur Pumpe gesaugt, zu schwach, um Sand mitzureißen, aber ausreichend, die Plattenrückseiten frei von Fäulnis zu halten.
Fortsetzung folgt.
Gruß,
Bernhard
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Zitat von mausilibaer » 12.12.2012 10:22
Hallo Bernhard,
schön, endlich mal wieder eine Basteldoku!
Das hier verstehe ich aber jetzt nicht so ganz.
bv33 hat geschrieben
Ist das nicht etwas zu kompliziert? Die Platten komplett zu lassen, also ohne Aushöhlung, das Zeugs dann mit einfachem Silikon am Boden fixieren und fertig ist das. Da schwimmt nix auf und diese Wirbelkammerpumperei kann man sich dann sparen.
Gruß aus München
Tom
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.. dieselbe Überlegung hatte ich am Anfang auch, meine Gedanken waren u.a.:
- es ist illusorisch, anzunehmen, daß hinter die Platten kein Wasser gelangt
- wenn dieses dann länger steht, wird es sich mit Schadstoffen (Ausdünstungen aus Kleber und anderen Baumaterialien) anreichern oder schlicht faulig werden
- der Kleber trägt etwas auf, eine Klebenaht der Dicke 0mm gibt es nicht, also entstehen Spalte, durch die Wasser dringen wird
- das Mattenfilter ist sowieso da, die Pumpe im Becken auch, also ergibt sich ohne Mehraufwand bereits ein gewisser kleiner Unterdruck am Pumpeneingang
- im Becken soll keinerlei Technik sichtbar werden, also muß ich in der Rückwand Bereiche frei schneiden, um Schläuche und Kabel verlegen zu können. Diesen freie Raum nutze ich, um der Pumpe das Wasser aus den toten Ecken der Vekleidung zuzuführen
Der Mehraufwand beschränkt sich also auf ein paar senkrecht angeordnete Hohlräume in den Styrodurplatten, durch die Wasser vom Grund des Beckens durch den Sand hindurch sickert und dann langsam in Richtung Pumpe fließen wird. Die Geschwindigkeit wird niedrig sein, vielleicht braucht das Wasser einen Tag oder länger, um die Pumpe zu erreichen, aber es wird sich aufgrund der Druckverhältnisse auf jeden Fall bewegen.
Gruß,
Bernhard
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.. endlich geht's weiter.
Heute habe ich die Rückwandelemente weiter bearbeitet, Fugen geschnitten, mit dem Lötkolben Höhlen und Terrassen gebrannt und zum Schluß mit dem Gasbrenner "flambiert", sprich: flüchtig über die Oberflächen gehuscht, wodurch das Styrodur quasi glasiert wird, Kanten und Oberfläche wirken dadurch natürlicher.
Spannend war, ob ich das Styrodur direkt würde anstreichen können oder einen Harzgrund brauchen würde. Es hat sich gezeigt, daß die glasierte Oberfläche direkt mit Acrylfarbe gestrichen werden kann. Der Anstrich soll letztlich einer Felswand ähneln, also habe ich erst mal alles mit der hellsten Farbe beschichtet, die darüberliegenden dunkleren Schichten folgen, sobald die erste Farbe trocken ist. Ich verwende einen Ockerton, manche Stellen werden dann kaminrot, andere dunkelbraun und schwarz eingetönt. Mal schaun, wie's wird. Im Moment siehts so aus:

Im Detail sieht man die Höhlen, die ich an fast jeder dickeren Stelle der Rückwand eingebrannt habe, sowie eines der Becken, die ich auf den größeren Vorsprüngen vorsehe für eine Bepflanzung auf halber Aquariumhöhe:

Fortsetzung folgt.
Gruß, Bernhard
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Zitat von Bunkerfreak » 08.01.2013 20:26
Hallo Bernhardt
Sieht sehr Spannend aus werde das mal Weiter Verfolgen. Der Baum rechts sieht echt klasse aus ich glaube das würde sich auch gut in meinen Becken machen da ich eh ein wenig umräumen will.
Grüße aus Rastatt
Raik
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Zitat von Akiiim » 09.01.2013 15:22
Hallo!
Sieht spannend aus!
Und hört sich auch so an...
Gibt´s hier eigentlich keinen Button "Thread folgen"?
Ich bin gespannt, wie es weiter geht.
Grüße
Achim
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Zitat von BL!zZ4rD » 09.01.2013 15:35
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.. endlich geht es weiter.
Die mit Lötkolben und Gasbrenner geformten Teil habe ich in mehreren Schichten mit Acryl gestrichen, sandfarben, rot, braun und schwarz, zum Schluß kam eine Schicht Epoxydharz drauf. Die Teile sahen dann so aus:

Sinnvoll aufeinandergetürmt sah es immerhin schon so aus:

Jetzt ging es ins Glasbecken rein. Als Kleber nehme ich einen wasserfesten Baukleber in 310 ml Kartuschen, in sichtbaren Bereichen schwarzes Aquariumsilikon. Das Ganze ist höchst fummelig, die Teile passen eben ins Becken, das Risiko, mit aufgetragenem Kleber beim Einsetzen irgendwo anzustoßen und alles mit Silikon zu versauen, ist groß. Vor allem die aussteifenden Glasstege vorne und hinten im Bcken behindern hierbei enorm. Nach viel Schwitzen sind die Teile alle drin und der Kleber ausgehärtet. Zwischenzeitlich habe ich den Erstbesatz an Pflanzen bestellt und erhalten, zunächst ausschließlich Moose. Das Becken wird zum ersten Mal mit Wasser gefüllt, unten kommt Sand drauf, ein paar Brocken schwarzes Basalt vom nahegelegenen Natursteinwerk bilden Terrassenstufen, die mit terracottafarbenem Feinkies gefüllt sind. Seit einer Stunde sieht das Ganze so aus:

Mein Liebling, der Baum, im Detail. Die Moosbüschel (Trauermoos / Vesicularia ferriei Weeping) habe ich mit dünnen Kabelbindern befestigt, nachdem ich mit feiner Angelschnur grandios gescheitert bin (irgendwie bräuchte man dafür mindestens vier Hände). Auf dem "Weg" sitzt Teichlebermoos / Riccia fluitans. Im Hintergrund eine der Terrassen, bestückt mit Bonsai-Nadelsimse / Eleocharis sp. 'mini', dahinter das Mattenfilter:

Die zweite Unterwasserterrasse wird ebenfalls mit Bonsai-Nadelsimse / Eleocharis sp. 'mini' bestückt. Die senkrechten Felsspalten, von denen eine im Hintergrund zu sehen ist, sind mit Stachelmoos / Taxiphyllum spec. Spiky Moos gestopft:

Direkt unter der Wasseroberfläche sitzen weitere Terrassen, die wieder mit Bonsai-Nadelsimse / Eleocharis sp. 'mini' bepflanzt sind, die dadurch emers wachsen. Mal schauen, wie sich das entwickelt:

So lasse ich das Becken jetzt erst mal einfahren. Irgendwann kommen 2-3 "Pilotfische" hinein, vermutlich rote Eilandbarben, damit sich die Bakterienkulturen entwickeln können.
Bis dahin gehe ich den Überwasserteil an, zwei Berglandschaften. Rechts eine, die eigentlich nur das Mattenfilter abdeckt, eventuell mit einer Süßwassermangrove bestückt. Links ein etwas höherer Aufbau aus Terrassen, über die später das Wasser aus der Pumpe laufen soll, in Kaskaden bis zurück ins Becken.
Dazu später mehr, sowie es wieder Bilder gibt.
Ein schönes Wochenende wünscht Bernhard
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Zitat von kaffeetassenhalter » 11.01.2013 19:25
Hallo Bernhard,
das gefällt mir richtig gut. Ich hoffe Du hast mit der Nadelsimse mehr Glück wie ich. Bei mir ist die immer eingegangen.
Ich freu mich schon auf die nächsten Bilder!
Schöne Grüße, Sonja
Das ganze Leben ist ein Quiz...
kaffeetassenhalter
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Zitat von catty » 14.01.2013 19:01
Hi,
bin begeistert und gespannt, wie sich die nächsten Tage und Wochen alles entwickelt!! Sehr schön.
catty