Ob ich da wohl einen Fehler gemacht habe?

Hallo und guten Tag an alle.

Ich habe gestern mein 200 Liter Aquarium mit Handwarmem Wasser befüllt. Dann habe ich ein paar Pfllanzen, so ca 70-80 Stück, eingesetzt.
Danach habe ich eine große Flasche Wasseraufbereiter dazu gegeben.
Die dürfte so für 250 Liter ausreichen. Da steht ja immer drauf bindet sofort Schadstoffe aus dem Leitungswasser. Meine Frage wäre:

"Wenn ich nun heute das Aquarium ganz befülle, also noch ca. 60 Liter nachfülle. Muss ich dann auch neuen Wasseraufbereiter hinzufügen, oder wirkt der von gestern noch?"

Und wo sind die gebunden Schadstoffe hin? Sind die in irgendeiner Form sichtbar, oder verflüchtigen die sich einfach in der Luft? :hm:

Irgend jemand hat mal gesagt.
"Es gibt keine dummen Fragen"

Schönen Gruß
 


Hallo und guten Morgen!

Hast du denn Schadstoffe im Wasser? Oft ist dieser Wasseraufbereiter überflüssig, aber schaden wird er auch nicht.
Wenn da schon eine ganze Flasche im Wasser ist, würde ich jetzt nicht noch einmal nachdosieren.

Ansonsten schau mal hier in den Anfängerleitfaden, wenn es dein erstes Becken ist.

PS: die Schadstoffe werden gebunden und landen vermutlich im Filter (wenn es ein Fällungmittel ist) oder als harmloses Salz im Wasser. Die Dosierungsangaben sind normalerweise "worst case"-Angaben, also für richtig schlechtes Wasser gedacht.
 
Hallo!

Welche Schadstoffe sollen denn im Wasser sein? Für Leitungswasser gelten strengere Auflagen als für Mineralwasser und Abfallstoffe, die im Aquarium entstehen, werden dort auch von Bakterien abgebaut, bzw. durch Wasserwechsel entfernt oder Pflanzen als Dünger genutzt.

Nutze mal die Suche zu dem Thema, da wurde schon viel zu gesagt.

Wenn Du Aufbereiter hast, kannst Du ihn nutzen, bis die Flasche alle ist, benötigst aber keinen neuen.


Viele Grüße,

Bäbs
 
Bäbs schrieb:
Welche Schadstoffe sollen denn im Wasser sein?

Chlor
Kupfer
Blei
andere Schwermetalle

... und noch sicher das eine oder andere, das zwar der Trinkwasserverordnung genügt, aber den Fischen bzw. vor allem bestimmten Wirbellosen so gar nicht gefallen dürfte ...
 
Chlor lässt sich durch starke Wasserbewegungen austreiben.
Kupfer tritt meist nur bei betroffenen Leitungen auf.
Schwermetalle werden von den Chelatoren in den Aufbereitern gebunden und lagern dann im Boden des Aquariums. Das allerdings nur für einen gewissen Zeitraum, dann sind sie wieder ungebunden. Lohnt sich dafür ein Aufbereiter?

Kann ja jeder selbst entscheiden, aber ich bin bisher immer gut ohne Aufbereiter gefahren, auch bei empfindlichen Fischen oder Wirbellosen.

Hier mal etwas genauer:
Was ist Wasseraufbereiter und was bezweckt "Es" wurde mir wie folgt erklärt - zu diesem Zeitpunkt bezogen auf eine mögliche Wechselwirkung "Wasseraufbereiter/Medikament" (klammer ich hier mal aus) :

Wasseraufbereiter bestehen in der Regel aus drei verschiedenen Bestandteilen:

1. einem Chelator, der sich an Metallionen bindet und diese in Lösung hält. Meist wird dieser Chelator auf Anfrage bzw. in der Inhaltsangabe als EDTA bezeichnet. (Das heißt Ethylen-Diamin-Tetraacetat, tut aber nichts zur Sache).
Soweit mir bekannt, kann jedes der Acetat-Enden eine Wertigkeit eines Metall-Ions binden, so kann ein EDTA-Molekül z.B. 1 Fe(II)-Ionen binden.

( Fe(II) beispielsweise hat 6 Koordinationsstellen, die "zangenartig" von den 2 Stickstoffen und den 4 Sauerstoffatomen (..tetraessigsäure) belegt werden.)

Das Problem kommt erst im Filter:
Um zu Nitrifizieren benötigen Bakterien eine Quelle für organischen Kohlenstoff. Im Aquarium sind solche Verbindungen jedoch absolute Mangelware. Nun kommt fröhlich das ein oder andere EDTA-Molekül vorbeigezwitschert. EDTA
ist eine eher ungewöhnliche Kohlenstoffverbindung, andererseits sind Bakterien in der Lage, sich auch an ungewöhnliche Kohlenstoffquellen zu gewöhnen, so auch ans EDTA. Was passiert? Knabberknabberknack, das EDTA wird verstoffwechselt.
In Aquarien, die regelmäßig Wasseraufbereiter oder Dünger mit EDTA bekommen, gibt es ganze Bakterienstämme, die sich auf den Verbrauch von EDTA spezialisiert haben.

2. Natriumthiosulfat
Natriumthiosulfat dient dazu, Wasser zu entchloren.

Elementares Chlor wird von Natriumthiosulfat leicht reduziert gemäss folgender Gleichung:

Na2S2O3 + 4Cl2 + 5H2O → 2NaHSO4 + 8HCl

Die entstehende Salzsäure wird im AQ natürlich vom Carbonat neutralisiert.


3. lösliche Proteine
Einige Wasseraufbereiter enthalten lösliche Proteine, die als Schleimhautschutz verkauft werden "Fühlen Sie mal, wie gut der die Fische schützen wird".
Die Reaktion des Beckens ist dieselbe, als wenn sich beim Füttern Proteine im Wasser lösen: Die Bakterien schnappen sie sich und bauen sie ab.
by Tobias M. + Rainer N.

Wie also soll Wasseraufbereiter das Leitungswasser "fischgerecht" machen?
Wenn die Wasserwerte in einem eingefahrenen Aqua dem Leitungswasser und den Fischen entsprechen, ist es im Allgemeinen "fischgerecht".
Chlor - falls tatsächlich im Trinkwaser vorhanden - riecht man und kann man "ausbrausen".
Schwermetalle sind FE (Pflanzennahrung) und CU (eher selten).
CU ist für manche Fische - z.B. Welse - ein Prob.
Wenn jedoch die EDTA-Moleküle von Bakis "verarbeitet" werden, bleiben wieder die Schwermetalle über - im Aqua.
Da müsste man mit anderen Filtern arbeiten. Oder nur mit Osmose arbeiten und diese gegebenenfalls wieder aufhärten.
"Schleimhautschutz" ?
Proteine werden auch mit dem Futter eingebracht - und von den Bakis "verspeist"

Text von Jochem Knörzer, Aquarienforum
 


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