Leitwert in µS

Hallo,
bei vielen Garnelen Auktionen sehe ich, dass die Züchter zu ihrem PH wert auch den Leitwert des Wassers angeben.
Nun weiß ich aus meinem Studium, dass der Leitwert für den Salzgehalt bzw. die Salinität des Wassers steht.
Gibt es eine günstigere Möglichkeit, als sich eine teure Elektrode zu kaufen um den Leitwert zu bestimmen?
Ist der Leitwert überhaupt so wichtig/aussagekräftig?
Bestimmt ihr den Leitwert auch für eure Garnelenbecken und warum scheint er nur bei Garnelenbecken wichtig zu sein?

LG
 
Hallo,

dann hat man es dir im Studium leider etwas falsches beigebracht. Der Leitwert ist der Kehrwert des elektrischen Widerstandes und für die Aquaristik irrelevant.

Anders als die Leitfähigkeit, also die Fähigkeit eines Stoffes über eine bestimmte Strecke den elektrischen Strom zu leiten.
Um den zu ermitteln benötigt man leider ein elektronisches Messgerät. Da sind mir leider keine Heimwerkertricks bekannt, um das billiger hinzukriegen.
Das ist für dich allerdings auch nicht so wichtig. Diese Größe gibt ja nur eine allgemeine Auskunft über alle leitfähigen Stoffe im Wasser. Damit ist er erst mal keine große Hilfe, ohne mehr über das Wasser zu wissen, in dem er gemessen wurde. In diesem Fall gibt er dir eventuell noch eine ungefähre Auskunft über den Härtegrad, oder die Salinität des Wassers, aber mehr auch nicht.

Er ist nicht nur für Garnelenbecken wichtig. Auch in Bereichen der Aquaristik, wo Fische in extrem weichem Wasser (KH teils <1°dh) gehalten werden, man mit Vollentsalzern, Ionentauschern etc. arbeitet, taucht dieser Wert hin und wieder auf. Und ja, ich messe ihn, falls erforderlich.


Grüße
Niels
 
Hey,
danke für die Antwort.
Dann habe ich den Leitwert wohl mit der Leitfähigkeit vertauscht (?).
Jedenfalls wüsste ich gerne, was genau mir die Auskunft über einen Leitwert von zB 250 µs bringt.
Was heißt das für das Wasser?

LG
 

Starmbi

Mitglied
Hallo!

Mit der Leitfähigkeit kann man die geladenen Substanzen im Wasser messen.
Das sind meistens die Salze.
Für "normales" Wasser könnte man darüber die Härte bestimmen, aber was ist schon normal.

Du kannst also eine Hand voll Salz in's Wasser kippen, ohne daß die KH oder die GH steigen, aber die Leitfähigkeit wird dramatisch in die Höhe schnellen.

Nützlich ist die Messung des Leitwertes um z.B. die Leistungsfähigkeit eines Ionenaustauschers oder einer Umkehrosmoseanlage zu bestimmen.
Einige Aquarianer verwenden den Wert auch um die Wasserwechselintervalle anzupassen.

Gruß
Stefan
 
Hallo

Fisch_Gosu schrieb:
Jedenfalls wüsste ich gerne, was genau mir die Auskunft über einen Leitwert von zB 250 µs bringt.
Was heißt das für das Wasser?
Wie gesagt, nicht viel. Dieser Wert hat ohne irgendeinen Bezug keine große Aussagekraft.
Bei 250 µS kann man vieleicht noch sagen, dass es sich möglicherweise um einigermaßen weiches Wasser handelt, mehr nicht.

Leitfähigkeitsmessungen sind eher was für eigene Zwecke. Die Leitfähigkeit des Aquarienwassers anderer Leute interessiert mich persönlich nicht, da ich aus oben genannten Gründen ja ohnehin nicht viel damit anfangen kann.


Grüße
Niels
 
Hallo,

soll ja Leute geben, die meinen, die Qualität eines Wassers - auch in toxikologischer Hinsicht - allein anhand seiner elektrischen Leitfähigkeit beurteilen zu können.
 
Hallo,

du willst doch wohl nicht den wissenschaftlichen Erkenntnissen Professor Louis-Claude Vincents widersprechen wollen.
Noch dazu, wo die sukzessive die Erhöhung des Grenzwertes von 280 µS auf 2790 µS deutlich belegt, dass unser Trinkwasser immer schlechter geworden ist und diese Aufweichung der Gütekriterien erfordert. Außerdem ist doch das deutsche Trinkwasser in der WHO Studie zur Trinkwasserqualität auf dem 57,58 oder 59, Platz gelandet ist. Und überhaupt: Irgendwas muss man den leichtgläubigen Menschen doch erzählen, damit man seine Wasseraufbereitungsapparate diverser Coleur verticken kann.
 
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