Hi,
es gibt betimmt viele desinteressierte Verkäufer - eintüten, Geld kassieren und tschüß!
Aber ich habe auch schon etliche kennengelernt, die, wenn sie gefragt werden, von einem Besatz abraten und passende Alternativen vorschlagen. Die geben sich wirklich Mühe. Das sind nämlich genau die, die sich einen langfristigen Kundenstamm aufbauen und unterm Strich mehr Umsatz machen. Das haben nur leider noch längst nicht alle begriffen.
Das Hauptproblem sehe ich wirklich in der Ahnungslosigkeit vieler Verkäufer. Die meisten im Fischhandel tätigen sind entweder Aushilfen oder sie sind Einzelhandelskaufleute mit dem Schwerpunkt Aquaristik/Terraristik. Und was lernen Kaufleute? - Buchhaltung, Bilanz, Kalkulation, Warenpräsentation, Grundlagen des Verkaufs, etc... Über die Tiere lernen sie fast nur durch 'learning by doing' in ihrer Abteilung. Viele Verkäufer kennen die meisten Fische auch nur aus ihren Händlerbecken. Die haben keine Ahnung, wie sich diese Fische ausgewachsen in einem größeren Aquarium mit anderem Besatz verhalten, woher denn auch? Wie soll so einer z.B. wissen, dass sich Corys nicht gut ZBB vertragen? - Die sitzen bei denen doch in unterschiedlichen Becken. Sie haben nur Erfahrung mit den Fischen, die sie selber mal gepflegt haben. Wenn man sie gezielt etwas fragt, wird der Mergus gezückt. Eine Freundin von mir ist Abteilungsleiterin in einem D-Markt. Sie ist ständig von der Firma aus auf Seminar. Anfangs hatte ich wirklich ganz naiv gedacht, sie wird da über die Fische weitergebildet, aber weit gefehlt. Da geht es um Produktpräsentationen verschiedener Hersteller, Mitarbeiterführung, Warenbestellsystheme, etc.. Wenn diese Leute sich intensiv über die Fische informieren wollen, dann müssen sie das in ihrer Freizeit tun. Und dazu haben viele eben keine Lust. Irgendwie verständlich, aber für die Kunden sehr ärgerlich und noch mehr für die Tiere.
Viele Grüße von Henny