Hauttrübung und rote Flecken bei Blauaugen

Hallo,
ich pflege seit ein paar Jahren Gabelschwanz-Blauaugen (Pseudomugil furcatus) in einem 60er Artaquarium mit Crystal Red Garnelen und habe Anfang diesen Jahres den Bestand von 8 auf 14 Exemplare aufgestockt. Dabei wurde wohl eine fiese Krankheit miteingeschleppt, die ich bisher weder genau diagnostizieren noch erfolgreich behandeln konnte: Alle paar Wochen erkrankt immer wieder ein einzelnes Tier und ist nach einiger Zeit entweder wieder scheinbar von selbst geheilt oder bereits nach den ersten Symptomen verloren.
Äußern tut sich die Krankheit in einer Trübung des gesamten Fisches (normalerweise sind die Blauaugen ziemlich transparent) mit gleichzeitiger langsamer Lähmung und im Endstadium rote Flecke unter der Haut im Muskelgewebe. Anfangs stört die Lähmung wohl nicht viel und die Tiere fressen normal, spätestens bei den roten Flecken werden sie aber apatisch und scheu. Da der Kot normal erscheint, schätze ich, dass es wohl keine Darmparasiten sind. Auch die bei Gabelschwanzblauaugen so typische pH-Wert Empfindlichkeit kann ich ausschließen, da der pH-Wert bei 7,5 liegt und ich keine CO2-Anlage an dem kleine Becken betreibe.
Ich hatte bisher auf eine bakterielle Infektion getippt (Bauchwassersucht!) und mit Salzzugaben, Seemandelbaumblätter, Tetra GeneralTonic oder mit dem Desinfektionsmittel von JBL behandelt. Da die Trübung auch auf Oodium hindeuten könnte, hatte ich eine Zeit lang mit eSHa EXIT und mal mit Tetra ContraIck behandelt. Jeweils leider komplett ohne Wirkung.

Ich habe ein Bild angehängt von meinem ältesten Männchen angehängt, welches derzeit als einziges Exemplar erkrankt ist und bereits die roten Flecken unter der Haut im Gewebe zeigt.

Das geht nun schon einige Monate so und ich bekomme das nicht unter Kontrolle. Der Bestand ist mittlerweile auf 5 Tiere gesunken. Vielleicht erkennt ja jemand das Krankheitsbild und könnte vielleicht die richtige Krankheit diagnostizieren, denn langsam werde ich ratlos.

Viele Grüße
Simon

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Anonymous

Guest
Guten Morgen, Simon

Mein erster Gedanke bei Deiner Beschreibung des Verlaufs war ein akuter Ausbruch von Tuberkulose. Das Blöde bei dieser Krankheit ist, daß die Symptome so unterschiedlich sein können, daß sie schwer diagnostizierbar ist.

Um Dir da Sicherheit zu verschaffen, könntest Du Dich mal in Deiner Gegend umhören, welcher Tierarzt in der Lage ist, daß mikroskopisch festzustellen. Die inneren Organe eines infizierten Tieres geben Aufschluss darüber. Da Du zur Zeit ein infiziertes Tier hast, wäre das eine Chance, es herauszufinden.

Sollte es sich tatsächlich darum handeln, hättest Du nur die eine Möglichkeit, zu warten, bis der Bestand auf 0 ist und dann das Becken komplett auszuräumen und zu desinfizieren. Denn wenn die Erreger erst mal durch einen akuten Ausbruch freigesetzt sind, führt jede kleine Verletzung bei einem Fisch zur Infektion. Gute Abwehrkräfte können den Ausbruch zwar unter Kontrolle halten, aber mich hat die Erfahrung gelehrt, daß das nur eine Frage der Zeit ist. Bei mir haben damals nur die Schilderwelse überlebt, die scheinen irgendwie immun zu sein.

Ich weiß nicht, wo Du herkommst. Solltest Du irgendwo in der Nähe von Braunschweig angesiedelt sein, hätte ich jemanden, der Dir Aufschluß geben könnte, auch dann, wenn es sich nicht um TB handelt.
 
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