Geschlechterbestimmung

Wolf

Moderator
Teammitglied
Hallo Olli.
Deshalb laufen meine Becken so gut, weil ich nämlich ca.50- 60% wechsle.
Ich könnte dir aber bestimmt ein paar Anfänger Bücher zeigen, wo das mit den 30% alle 2 wochen steht, aber klar, die Entwicklung geht weiter.
Wenn man so viele Jahre wie ich Aquarien hat, dann schaut man nicht auf den Kalender, sonder macht den Wechsel, ganz nach Gusto.
O.k. einpflegen tu ich den wasserwechsel in mein aquarix Programm schon. Da bekomm ich dann regelmässig ein schlechtes gewissen.
Aber mal was anderes. Stimmt du marisa nun zu, dass bei ihrem besatz der wasserwechsel reicht, oder nicht.
Dann wäre ihre frage nämlich auch beantwortet.
L.g. Wolf
 

Starmbi

Mitglied
Vielleicht kann Stefan das ja genauer erklären.
Dein Wunsch ist mir Befehl:

Mit dem Wasserwechsel will man Schadstoffe aus dem Becken entfernen.
Bei einem Wasserwechsel von 50% entfernt man die Hälfte die Schadstoffmenge.
Bei einem Wasserwechsel von 25 % entfernt man nur ein Viertel der Schadstoffmenge.

Nun kann man jede Woche 25% entfernen, oder alle 2 Wochen 50%.
Hier ist der Wasserverbrauch gleich.
Entfernen beide Methoden auch die gleiche Schadstoffmenge?

Nun kommt es auf den Blickwinkel an!
  • Will man möglichst viel Schadstoffe entfernen, ist ein großer Wasserwechsel besser als zwei kleine.
  • Will man den maximalenen Schadstoffgehalt begrenzen, so ist es egal!
Im ersten Fall schaut man auf den Schadstoffgehalt unmittelbar nach dem Wasserwechsel.
Im zweiten Fall schaut man auf den Schadstoffgehalt unmittelbar vor dem Wasserwechsel.

Dazu ein Rechenbeispiel:
Wir haben zwei Aquarien neu aufgesetzt und eingefahren.
Durch Fütterung tragen wir 5mg/l Nitrat pro Woche ein.
Bei einem Becken machen wir 25% Wasserwechsel pro Woche, bei dem anderen Becken 50% alle 2 Wochen. Das Wechselwasser ist Nitrat-frei.
Wie entwickelt sich der Nitratgehalt über die Zeit?

25-vs-50-png.75163

Die oberen Zacken einer Kurve sind der Nitratgehalt vor dem Wasserwechsel.
Die unteren Zacken direkt nach dem Wechsel.
Man sieht, daß man mit einem großem Wasserwechsel doppelt so viel Schadstoffe aus dem Becken herausholt.
Man sieht aber auch, daß sich die maximale Schadstoffmenge vor dem Wechsel auf einen konstanten Wert von 20 mg/l einpendelt!

Spielen wir das Beispiel mit einem Wechsel von nur 15% gegen 30% durch, so erhalten wir:
15-vs-30-png.75164

Hier pendelt sich der maximale Nitratwert auf ca. 32 mg/l ein.

Zur Begrenzung der maximalen Schadstoffmenge ist also nur die Wechselwassermenge (pro Zeit) entscheident.
Auf wieviele Portionen sie verteilt wird, ist völlig egal.
So könnte man im letzten Beispiel auch 2% täglich wechseln ohne die 32mg/l Nitrat zu überschreiten.

Gruß
Stefan
 

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fischolli

R.I.P.
Ha, ich wusste, dass Stefan es drauf hat. Vielen Dank.

Ich mache trotzdem lieber große Wechsel, weil ich das Gefühl habe,dass die Fische danach viel lebhafter sind und oft dadurch auch Laichaktivitäten ausgelöst werden.

Gruß
 

Wolf

Moderator
Teammitglied
Hallo ihr zwei,
Wo bleibt nun der verbrauch meiner vielen schnell wachsenden pflanzen.
Kann ich das auch berechnen? Und was ist mit unserem leitungswasser, dass darf ja 50mg nitrat enthalten.
Es soll leute geben, die nitrat nachdüngen müssen. Wie damals unser guter robert miehle, falls ihr euch an ihn noch erinnern könnt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Anleitung zum wasser wechseln gibt, die bei allen Becken funktioniert. Das ist maximal eine grobe Empfehlung und jeder muss es am Ende selbst herausfinden wie sein Aquarium am besten läuft.
Solche Diagramme zu mal sehen find schon interessant, aber deshalb würde trotzdem nichts ändern.
L.g. Wolf
 

Z-Jörg

Mitglied
Wolf denk dran das wir Anfänger beraten,
wenn es bei dir läuft wie du es machst, ist doch alles gut.
Never change a running system...
Aber mit einem Wasserwechsel verringert man nicht nur Schadstoffe, sondern auch Krankheitskeime, Sporen, Schwärmer aus.
 

Wolf

Moderator
Teammitglied
Hallo Jörg,
Schon klar. Die Frage war doch ob 30%pro woche reichen. Ich sagte ja, was meiner Meinung nach durchaus reicht, bei ihrem Besatz. Stimmt das nicht?
Bisher hat man nur über meine Antwort diskutiert und keiner von euch ist wirklich auf ihre frage eingegangen.
Olli war mit seinen 40-50% alle zwei Wochen noch am nächsten an einer Antwort.

L.g. Wolf
 
Hallo,
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Anleitung zum wasser wechseln gibt, die bei allen Becken funktioniert. Das ist maximal eine grobe Empfehlung und jeder muss es am Ende selbst herausfinden wie sein Aquarium am besten läuft.
so seh ich das auch.
Gut ist was funktioniert und das kann bei jedem anders sein, da hilft nur ausprobieren und Wasserwerte im Auge behalten. Irgendwann weiß man dann was/wann wie viel. Denke aber auch das es für einen Anfänger sicherer ist öfter und mehr zu wechseln
Ich gehöre übrigens auch zu denen die Nitrat zudüngen müssen.
Gruß,
Svenja

P. S. : Krass, hab grad festgestellt das ich mich nicht mehr für einen Anfänger halte....
 

Starmbi

Mitglied
Hallo,
Wo bleibt nun der verbrauch meiner vielen schnell wachsenden pflanzen.
Kann ich das auch berechnen? Und was ist mit unserem leitungswasser, dass darf ja 50mg nitrat enthalten.
Beide Faktoren kannst Du genau berechnen!
Du vergleichst einfach die Differenz des Nitrat-Wertes über eine Woche.
Da ist dein Pflanzenverbrauch ja schon drin.
Nimmt der Nitrat-Wert zu, wirst Du irgendwann das Wasser wechseln müssen.
Kommst Du also auf die 5mg/l Zunahme pro Woche, so sind 25% Wechsel pro Woche ideal.
Sinkt NO3, wirst Du zudüngen müssen.
Bleibt NO3 immer in einem guten Bereich (z.B. bei 20 mg/l) musst Du nie, nie mehr das Wasser wechseln.;)

Und was ist mit unserem leitungswasser, dass darf ja 50mg nitrat enthalten.
Darum schrieb ich ja auch in meinem Beispiel: Das Wechselwasser ist Nitrat-frei.
Es ist aber kein Problem, den Nitrat-Eintrag durch belastetes Wasser in der Berechnung zu berücksichtigen.

Wolf denk dran das wir Anfänger beraten,
Also für Fortgeschrittene:

Wenn ich mein Becken gärtnere, entferne ich ca. 50 % Pflanzenmasse.
Da die Fütterung konstant bleibt, werde ich in den nächsten Tagen einen höheren Schadstoffgehalt feststellen können, bis meine Pflanzen wieder gewachsen sind.
Also sollte man die Nitrat-Bilanz von einem Gärtnern, bis zum nächsen Gärtnern berechnen.

In diesem Beispiel wurde Nitrat als Stellvertreter für Schadstoffe herangezogen.
Aber selbst wenn wir ohne Wasserwechsel einen optimalen Nitratwert halten können, so werden sich andere Wasserparameter ändern:
Die Karbonathärte wird sinken, der Salzgehalt/Leitfähigkeit wird steigen usw..
Diese Vorgänge werden aber vom Mulm als Ionenaustauscher teilweise kompensiert.
Es ist also beliebig kompliziert.

Nun für Wolf eine verbindliche Aussage:
Die Wasserwechselmenge richtet sich nach der Schadstoffanreicherung pro Zeit.
Bei wenig Fischen und vielen Pflanzen sind kleine Wasserwechsel ausreichend.
In Zuchtbecken ohne Pflanzen wird man evtl. tägliche Wasserwechsel durchführen.

Ohne Marisas NO3/Schadstoffbilanz, werden wir keine Empfehlung für Wasserwechsel aussprechen können.

Ich für mich, mache das aber am Besatz, Fütterung und Bepflanzung fest, oder aber an meiner kh, die immer etwas absinkt.
Damit ist eigentlich alles gesagt!

Gruß
Stefan
 

Moderlieschen

Moderator
Teammitglied
Hi,

ich find Stefans Erklärung auf jeden Fall super.
In meinen unsicheren Anfängerzeiten hätte ich mich über so eine genaue Beschreibung gefreut.
Damals las man noch Bücher (ihr wisst, was ich meine, diese Papierdinger:D). Da stand dann bei mir drin, dass man wöchentlich 10% Wasser wechseln sollte. Das hab ich jahrelang so gemacht, 2 Eimer bei 200l...und siehe da, es hat funktioniert. Jahrelang! Keine Krankheiten, keine Algen, gut wachsende Pflanzen.
Was will man mehr.
Inzwischen hab ich meine Wasserwechselmethoden x-mal geändert, verursacht durch mehr Becken, oder mal mehr, mal weniger Zeit, Krankheiten, Knochenbrüche und alles mögliche. Und alles hat funktioniert.
1-wöchig, 2-wöchig, 3-wöchig...30%, 50%, 60%, egal.
Mit der Zeit kriegt man das von selbst raus, wird gelassener.

Aber für Neueinsteiger ist Stefans Beispiel erstmal ein Super-Anhaltspunkt, der auf keinen Fall verkehrt ist.
ebensowenig verkehrt wie Wolfs 30% wöchentlich:D
 
Hallo, danke an alle Profis!

Ich werde mit 5 Tieren mehr im Becken nun den wöchentlichen Wasserwechsel etwas großzügiger durchführen.

Eine andere Frage: Mein ph Wert liegt bei 8,0. Kann Zimt da helfen? Erlen Zäpfchen und Seemandelbaumblatt sind schon im Einsatz.

Grüße,
Marisa
 

Wolf

Moderator
Teammitglied
Hallo marisa,
Zimt im Aquarium? Hab ich noch nicht gehört und bin auch auf die Antworten gespannt.
Mich würde mal die kh interessieren, den die puffert den ph wert ab.
L.g. Wolf
 
G

Gelöschtes Mitglied 39171

Guest
Moin Marisa.

Zimt kann bei bakteriellen Infektionen und Verpilzungen unterstützend im Aquarium eingesetzt werden. Dazu wird eine Zimtstange ins Becken gelegt.
Den PH-Wert wirst du damit nicht senken können. Da wirst du auf Dauer nur Erfolg mit dem Verschneiden mit Osmosewasser haben.
Von den Erlenzapfen und Seemandelbaumblättern müsstest du schon regelmäßig große Mengen ins Becken geben, um da eine Absenkung zu erreichen.
 
Hallo wolf,

bei meinem Händler sind auch zimtstangen in den Aquarien.

Ich habe mich zu Beginn gegen den verschnitt mit osmosewasser entschieden. Die Fische stammen alle aus Berliner Leitungswasser. Dazu hatte ich das forum auch schon befragt. Vielleicht wird das nächste Becken ein Becken mit Schneckenbuntbarschen...

Mein aktueller kh Wert liegt bei 10-15.

Viele Grüße, Marisa
 

Wolf

Moderator
Teammitglied
Hallo wolf

Mein aktueller kh Wert liegt bei 10-15.

Viele Grüße, Marisa

Ui das ist schon fast flüssiger Beton. Lol. Bei der kh ist der hohe ph normal. Selbst wenn du torf nehmen würdest, wird das auf längere zeit nichts bringen. Zu viel erlenzäpfchen können auch giftig werden.
Sind das wirklich zimptstangen? Denn ich habe noch seemandelbaumrinde im Schrank, die sieht nämlich sehr ähnlich aus.
L.g. Wolf
 

adler5

Mitglied
Hallo
ich habe hier mal fleißig über Wasserwechsel und Schadstoffreduzierung mitgelesen.
und zu meiner frage. Was ist mit den Mineralien und Spurenelemente die von
Pflanzen und Tieren verbraucht werden, und durch Wasserwechsel wieder erneuert
werden. Also darüber hat wohl noch keiner nachgedacht. Ist da jetzt der große oder der
kleine Wasserwechsel sinnvoll.
VG Günter
 
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