Geht es auch ohne Dünger?!

Hallo,
ich will gerade nach einjähriger Pause mein Aquarium wieder in Betrieb nehmen und habe mir dieses Mal vorgenommen „ alles“ richtig zu machen. Vor allem da ich mich davor doch nicht so sehr viel damit beschäftigt hatte.
Ich habe ein 60 Liter Aquarium mit Außenfilter, Stab- und Bodenheizung und wollte mich, dem rat eines Fachbuchs folgend, mit allem was es an Düngern und Aufbesserungsmitteln gibt eindecken.
Da dies aber ein großer Kostenfaktor ist und ich der ganzen Sache nicht so recht traue wollte ich um euren rat bitten.
Ich hatte vor mein Aquarium mit Cryptocoryne Arten (Wasserkelchen) und Anubias bepflanzen, da mir diese als anspruchslos und langsam wachsend empfohlen wurden. Ich hoffe dadurch C02 Düngung und auch jegliche andere form vom Düngung vermeiden zu können, da dies nach rat von einem bekannten nur zu Algenwuchs führt und genügend Nährstoffe auch so vorhanden seien sollten (durch Fütterung, Ausscheidung, etc.).
Also meine Fragen :
Muss Düngung bei Einschränkung auf eine oder zwei anspruchslose, langsam wachsend Pflanzenarten wirklich sein?
Reicht es aus nur gegebenen falls Mangelzeichen zu bekämpfen?
Ist Wasseraufbereiter wirklich nötig?

Hoffe ihr könnt mir da mit Erfahrungen und Tipps helfen.

Vielen Dank im Voraus!!!
 


aaaaaaaaaalso, in meinem ersten becken hatte ich irgendwann mal bodendünger drin, der is aber schon voll lange komplett aufgelöst. trotzdem wachsen meine pflanzen ohne ende. habe wasserpest drin und die kann ich alle 2 wochen stutzen genau wie eine andere feinblättrige pflanze. ich würd ja mal sagen, das musst du ausprobieren, wie es bei dir wächst. ansonsten wären düngekugeln ganz gut, wenn nicht von alleine klappt, da kannst du schnäppchen bei e*ay machen :)
 
Hallo,

Ich denke es ist keine gute Idee ein Becken neu aufzurichten mit nur ein paar Sorten langsam wachsender Pflanzen. Schnell wachsende Pflanzen sind gerade am Anfang sehr wichtig um Algen zu verhindern, da sie die Nährstoff aus dem Wasser entziehen.

Ich finde es ist auch wichtig zu düngen, wenn man wirklich schöne Pflanzen will und so teuer ist das auch nicht. Ich habe es bei unseren Pflanzen richtig gemerkt, bevor wir damit angefangen haben sind sie nur sehr langsam gewachsen und sahen nicht so toll aus, jetzt wo wir täglich düngen wachsen sie sehr schnell und sehen auch sehr gesund aus.

Wasseraufbereiter ist nicht nötig.
 
A

Anonymous

Guest
Hi!

Ich habe ein 60 Liter Aquarium mit Außenfilter, Stab- und Bodenheizung und wollte mich, dem rat eines Fachbuchs folgend, mit allem was es an Düngern und Aufbesserungsmitteln gibt eindecken.

Außenfilter - ok, aber bitte nicht überfiltern ;-) 1-2mal die Stunde den Beckeninhalt ist ok.
Bodenheizung kannst du weg lassen - die bringt nicht viel.
Dünger brauchst du nur einen. Aufbereitungsmittel keine.

Ich hatte vor mein Aquarium mit Cryptocoryne Arten (Wasserkelchen) und Anubias bepflanzen, da mir diese als anspruchslos und langsam wachsend empfohlen wurden.

Schnellwachsende Pflanzen sind für den Anfang besser (Schutz vor Algen) - eine Liste findest du im Forum...

Ich hoffe dadurch C02 Düngung und auch jegliche andere form vom Düngung vermeiden zu können, da dies nach rat von einem bekannten nur zu Algenwuchs führt und genügend Nährstoffe auch so vorhanden seien sollten (durch Fütterung, Ausscheidung, etc.).

Das hängt von deinen Wasserwerten ab - wie stark die Beleuchtung ist usw. - Algen verschwinden eher durch ausreichend CO2.


Muss Düngung bei Einschränkung auf eine oder zwei anspruchslose, langsam wachsend Pflanzenarten wirklich sein?

siehe oben... :wink:

Reicht es aus nur gegebenen falls Mangelzeichen zu bekämpfen?

Wenn du die genau zuordnen kannst...ich würde düngen - die Pflanzne brauchen Nährstoffe.

Ist Wasseraufbereiter wirklich nötig?

Nein, den kannst du weg lassen!

Ich sehe, Aufklärung tut Not: 1Leitfaden - viel Spaß
 
Also der Dünger kostet nun echt nicht die Welt.
Hab für Düngekugeln 6 Euro bezahlt, damit kommst du bei dem Becken gut 1 Jahr mit aus.
Das entspricht also 50 Cent pro Monat.
Mein EASY LIFE Flüssigdünger hat zwar 13 Euro gekostet, hält bei deinem Becken aber auch 2 Jahre wenn du nach Herstellerangaben dosierst.
Sind dann also 55 Cent je Monat! :D

Ich hab mein erstes 54ger Becken allerdings auch fast 1 Jahr ohne Dünger betrieben und es ging auch.
Pflanzenwuchs war zwar nicht umwerfend aber ausreichend.
Waren aber auch nur anspruchslose Pflanzen drin.
Bin momentan am überlegen ob ich bei meinem Jungfischbecken das Düngen nicht einstellen soll weil ich da alle 2 Woche die Pflanzen zurück schneiden muss.
Sonst wird es zu dunkel für die kleineren Pflanzen.
(oder ich wechsel die Pflanzen, die Wasserpest hat so ein 54ger Becken sehr schnell zugewuchert)

naturefighter schrieb:
Ich habe ein 60 Liter Aquarium mit Außenfilter

Außenfilter - ok, aber bitte nicht überfiltern ;-) 1-2mal die Stunde den Beckeninhalt ist ok.

Dazu hätt ich jetzt auch noch mal ´ne Frage, was spricht dagegen das Becken öfters zu filtern?
Mein Fluval 104 filtert den Beckeninhalt meines 54ger Beckens ca. 5 mal in der Stunde.
(beim Anschluss ausprobiert)
Jetzt wo der Filter eingelaufen ist denk ich mal dass es sicherlich noch 3 - 4 mal ist.
Da die Jungkrebse ziemlich viel koten war ich ganz froh über die Filterleistung.
Was spricht dagegen? Strömung ist nicht zu stark.
 
A

Anonymous

Guest
Dazu hätt ich jetzt auch noch mal ´ne Frage, was spricht dagegen das Becken öfters zu filtern?
Mein Fluval 104 filtert den Beckeninhalt meines 54ger Beckens ca. 5 mal in der Stunde.
(beim Anschluss ausprobiert)
Jetzt wo der Filter eingelaufen ist denk ich mal dass es sicherlich noch 3 - 4 mal ist.
Da die Jungkrebse ziemlich viel koten war ich ganz froh über die Filterleistung.
Was spricht dagegen? Strömung ist nicht zu stark.

Das Problem dabei ist: je schneller das Wasser durch die Filtermedien durch gepumt wird, umso weniger Zeit haben die Stoffe Kontakt mit dem Filtermedium. D.h. die Abbau-Prozesse laufen gar nicht, teilweise oder geringer ab!
Mein Außenfilter schafft gerade so 1mal die Stunde und ich bin sehr zufrieden mit dem Ergbnis.

Von JBL gibt es z.B. ein Filterpad, dass durch Bakterienansiedlung NO3 abbaut. Wenn die Filterleistung zu hoch ist, dann bringt dir das aber nichts, da die Zeit am Medium nicht ausreichend ist.
 
naturefighter schrieb:
Dazu hätt ich jetzt auch noch mal ´ne Frage, was spricht dagegen das Becken öfters zu filtern?
Mein Fluval 104 filtert den Beckeninhalt meines 54ger Beckens ca. 5 mal in der Stunde.
(beim Anschluss ausprobiert)
Jetzt wo der Filter eingelaufen ist denk ich mal dass es sicherlich noch 3 - 4 mal ist.
Da die Jungkrebse ziemlich viel koten war ich ganz froh über die Filterleistung.
Was spricht dagegen? Strömung ist nicht zu stark.

Das Problem dabei ist: je schneller das Wasser durch die Filtermedien durch gepumt wird, umso weniger Zeit haben die Stoffe Kontakt mit dem Filtermedium. D.h. die Abbau-Prozesse laufen gar nicht, teilweise oder geringer ab!
Mein Außenfilter schafft gerade so 1mal die Stunde und ich bin sehr zufrieden mit dem Ergbnis.

Von JBL gibt es z.B. ein Filterpad, dass durch Bakterienansiedlung NO3 abbaut. Wenn die Filterleistung zu hoch ist, dann bringt dir das aber nichts, da die Zeit am Medium nicht ausreichend ist.

Naja, aber das hat ja eher was mit dem Fiterquerschnitt - Fließgeschwindigkeitsverhältniss zu tun und nicht mit Fließgeschwindigkeit - Aquariuminhalt.
Wenn man jetzt z.B. ´n gedrosselten JBL CP 500 an ´nem 54ger Becken zu laufen hat liegt der Filterdurchsatz sicherlich bei 7 - 8 man Beckeninhalt pro Stunde und man hat trotzdem eine hervorragende Filterung. ;)
Was ich damit sagen will: Bei einem entsprechend grtoßem Filter ist nichts gegen eine vielfache Filterung pro Stunde einzuwenden, oder?
Zu langsam darf die Fließgeschwindigkeit ja auch nicht sein
Meinst nich dass die Hersteller sich auch mit der Fließgeschwindigkeit beschäftigen und sich an die rund 7,5 cm/Minute halten?
(mal abgesehen von den "Turbo Innenfiltern"?
Wenn ich mal ganz viel lange Weile hab dann zähl ich mir meinen Filterquerschnitt mal aus und berechne die Fließgeschwindigkeit.
 


Hi,

mal überlegen was im Filter so passiert:

a) Nitrifikation
Bei der Nitrifikation werden organische Materialien über Ammonium/Ammoniak über Nitrit in Nitrat überführt. Die Filterbakterien konkurrieren mit den Pflanzen um das Ammonium. Je stärker die Filterleistung umso schwächer die Ammonium-Versorgung.

b) sonstige Nährstoffe (insbesondere Fe)

Im Filter werden die Chelate des Eisen aufgespalten und das Eisen fällt aus. Dieses sammelt sich insbesondere im Filterschlamm und ist damit für die Pflanzen nicht mehr verfügbar.

Fazit: Gegen ein großes Filtervolumen bei angepasster Durchflussgeschwindigkeit spricht in einem Fischbecken nichts, aber gerade bei dem Ansatz eines düngerlosen Aq. könnte das fatal sein, da viele Nährstoffe für die Pflanzen nicht verfügbar sind.
 

Pagan

Mitglied
Hab nicht alle Beiträge gelesen würde aber raten Wasseraufbereiter wegzulassen.

Düngen kannst du ja zeitweise mit etwas Flüssigdünger oder solchen Tabs (hab ich keine Erfahrung mit). Das dürfte nicht allzuteuer sein.

Machs einfach mit richtiger Einlaufzeit und dünge etwas am Anfang mit Bodengrunddünger.

Wenn ausreichend Fische drin sind dürften die kleinen Würste reichen.

Habe schon lange nichtmehr gedüngt und die Pflanzen wachsen trotzdem, jetzt wo alles richtig "eingependelt" ist.

Ein paar schnellwachsende Pflanzen sind immer gut um den Algen den Nährstoff zu entziehen. Ausserdem produzieren sie glaube ich recht viel Sauerstoff am Tag.

Mit diesen ganzen CO²-Düngegeschichten kenne ich mich nicht aus, habe aber durch dieses Forum das Gefühl bekommen das man sich damit als "Neulig" mehr Probleme einhandeln kann als es von Nutzen ist.

Gebe deinem Becken einfach genug Zeit zum Einlaufen und nimm etwas Bodengrunddünger am Anfang... (btw.: Bodengrunddünger habe ich auch nie verwendet)
 
fluethke schrieb:
b) sonstige Nährstoffe (insbesondere Fe)[/b]
Im Filter werden die Chelate des Eisen aufgespalten und das Eisen fällt aus. Dieses sammelt sich insbesondere im Filterschlamm und ist damit für die Pflanzen nicht mehr verfügbar.

Das wusste ich nicht! :shock:
Ich denke aber das spielt aber nur bei extremer Überdemensionierung eine Rolle, oder?
 
OGWAD schrieb:
Das wusste ich nicht! :shock:
Ich denke aber das spielt aber nur bei extremer Überdemensionierung eine Rolle, oder?

Nein, dass passiert in jedem normalem Filter. Es sollen wohl mehrere Gramm Eisen im Filterschlamm enthalten sein.
 
Hmm....
Hier im Forum wird an vielen Stellen geraten einen etwas größeren Filter zu nehmen.
Dieses Argument spräche wieder für einen knapp bemessenen Filter.
Alles garnich so einfach! :)
 
OGWAD schrieb:
Alles garnich so einfach

:D
genau das ist das Problem. Diana Walstad spricht in ihrem Buch davon, die biologischen Filtermaterialien nahezu komplett aus dem Filter zu entfernen, da ansonsten dem Wasser zu viele Nährstoffe entzogen (bzw. oxidiert) würden.

Auf der anderen Seite stehen die Fische. Habe ich einen zu kleinen Filter, ist evtl. die Leistung für das aufkomkmende Nitrit nicht groß genug und es sammelt sich Nitrit im Wasser an.

Ich tendiere daher auch zu "eine Nummer größer", da ich bei den Fischen dann auf der sicheren Seite bin. Evtl. Nährstoffmangel der Pflanzen kann man durch gezielte Nachdüngung ausgleichen.

Und genau das ist auch das Problem mit dem Net und solchen Threads, wenn jetzt hier nur einer rausliest - kleiner Filter = gut, dann muß das in dem eigenen evtl. überbestzten Becken noch lange nicht stimmen. Womit wir wieder bei dem Thema mit den eigenen Erfahrungen sind... :wink:
 
hi,
also erstmal vielen dank für eure tollen antworten(auch wenn einige etwas vom Thema abgeschweift sind :) ), ich werde sie mir zu herzen nehmen. Habe heute auch mit 2 Fachhändlern von nem Geschäft drüber gesprochen, die euren Theorien weitestgehend zugestimmt haben.
Na ja jetzt heißt es erstmal Aquarium schrubben, kies waschen,...

Also noch mal herzlich dank
Kiki
 


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