Frage zum Wasserwechsel

Hallo,

ich bräuchte mal ein feedback von Euch zum wöchentlichen Wasserwechsel meins 54L Aq. Da ich beim Wasserwechsel meinen Innenfilter nicht ausschalten möchte, ist meine Technik wie folgt:

6L Wasser aus dem AQ ablassen und AQ mit 6L Frischwasser wieder auffüllen. Diesen Vorgang insgesamt 3x, so dass 18L Wasser gewechselt worden sind.

Das sollte doch den gleichen Zweck erfüllen, wie 18L Wasser ablassen und mit 18L Frischwasser auffüllen oder?
 


Hallo,

warum willst du denn den Filter nicht ausschalten? Den Fischen macht das nichts aus wenn der Filter mal kurz aus ist. Ich hab den Filter auch schon mal nach dem Wasserwechsel vergessen wieder anzuschalten. Auch nach einer Nacht ohne Filter waren alle wohl auf :)

Zu deiner Frage. Du wechselst ja auch das frische Wasser wieder. Das erwischt du ja auch wieder wenn du das Wasser wechselst.

LG anne
 
Moin,

das wäre mir zuviel Aufwand. Warum wechselst du nicht einmal 18 Liter? den Filter kannst du dabei ruhig ausschalten.

Zumal es auch nicht dasselbe ist, da du bei jeder Wasserentnahme auch immer etwas vom vorher zugeführten Frischwasser wieder abnimmst (oder mache ich da gerade selbst einen Denkfehler :?: )
 

mausilibaer

Mitglied
Hi,

ich nehme mal an, daß der TE schon einen Grund hat seinen Filter nicht ausschalten zu wollen wie z.B. Stecker unerreichbar oder die Pumpe ist so verdreckt daß sie nicht mehr anspringt. Man könnte das mit der Wechslerei schon so machen, allerdings wäre mir der Aufwand auch zu hoch.

Die verdreckte Pumpe sollte man sowieso mal reinigen.

Es gibt im Baumarkt kleine Schalter, die man an einer bequem erreichbaren Stelle an das Pumpenkabel anbringen könnte bzw. man nimmt eine Steckerleiste mit Schalter.
 
Hallo,

den Filter will ich deswegen nicht ausschalten, da beim Wiedereinschlaten immer anfangs jede mmenge Mulm ins Becken geschleudert wird.
Von der Denkweise her, müsste doch diese Art von Wasserwechsel genau so effektiv sein oder? Wenn man mal von Nitrit ausgeht, so findet doch die gleiche Verdünnung statt?
 

black-avenger

Mitglied
Hi,

nein ist es nicht ;)

Wie erklär ich das jetzt am besten. Ich nehm am besten mal Teilchen pro Liter, kurz ppl (particles per liter)

Du hast eine Teilchenkonzentration (egal on Nitrit oder whatever) von 1.000ppl

Jetzt entnimmst du aus einem 100l Aquarium 50l. Damit hättest du 50.000 Teilchen aus dem Becken geholt und die Partikeldichte auf 500ppl gedrückt, wenn wir annehmen dass das zugefüllte Frischwasser eine Teilchendichte von 0 an Stoffen hat, die wir mit dem Wasserwechsel rausholen wollen - Nitrit bspw. Das stellt somit gleich den Wechsel von 50% in einem Zug dar.

Jetzt das ganze in 5x 10l

1. Wechsel mit 10l: 10.000 Partikel raus, 10l Frischwasser dazu, ergibt eine neue Teilchendichte im Gesamtaquarium von 900ppl
2. Wechsel mit 10l: 9.000 Partikel raus, 10 Liter Frischwasser dazu, ergibt neue Teilchendichte von 810ppl
3. WW mit 10l: 8.100 Partikel raus, 10l Frischwasser dazu, ergibt neue Teilchendichte von 729ppl
4. WW mit 10l: 7.290 Partikel raus, 10l Frischwasser dazu, neue Teilchendichte: 656ppl
5. WW mit 10l: 6.561 Partikel raus, 10l Frischwasser dazu, neue Teilchendichte: 590ppl

Rechnen wir kurz zusammen: ~40.900 Partikel raus nach 5 Wasserwechseln.
Sind ~22% weniger als beim direkten Wasserwechsel und du hast im Aquarium danach eine 18% höhere Teilchendichte als beim großen Wechsel.

Wenn jemand irgendwo 'nen Rechenfehler entdeckt - immer her damit.

Aber ganz anbei - dass danach wieder Mulm ins Becken fliegt macht überhaupt nichts ;)

Oder ganz allgemein als Formel: [Anfangs ppl] * [nach Wasserentnahme verbliebenes Wasser im Becken als Bruch, in meinem Fall 9/10]^[Anzahl an Wasserwechseln] = [End ppl nach [Anzahl an Wasserwechseln]]

Hier für mein Beispiel also 1.000ppl * (9/10)^5 = 590ppl

Grüße
Thomas
 

mausilibaer

Mitglied
christoph192 schrieb:
den Filter will ich deswegen nicht ausschalten, da beim Wiedereinschlaten immer anfangs jede mmenge Mulm ins Becken geschleudert wird.
Dann dürfte eigentlich nicht passieren. Vielleicht solltest du mal an eine Filterreinigung denken. Hier wird ab Seite 2 über den Unterschied von kleinen zu großen Wasserwechsel durchgekaut.
 


black-avenger schrieb:
Hi,

nein ist es nicht ;)

Wie erklär ich das jetzt am besten. Ich nehm am besten mal Teilchen pro Liter, kurz ppl (particles per liter)

Du hast eine Teilchenkonzentration (egal on Nitrit oder whatever) von 1.000ppl

Jetzt entnimmst du aus einem 100l Aquarium 50l. Damit hättest du 50.000 Teilchen aus dem Becken geholt und die Partikeldichte auf 500ppl gedrückt, wenn wir annehmen dass das zugefüllte Frischwasser eine Teilchendichte von 0 an Stoffen hat, die wir mit dem Wasserwechsel rausholen wollen - Nitrit bspw. Das stellt somit gleich den Wechsel von 50% in einem Zug dar.

Jetzt das ganze in 5x 10l

1. Wechsel mit 10l: 10.000 Partikel raus, 10l Frischwasser dazu, ergibt eine neue Teilchendichte im Gesamtaquarium von 900ppl
2. Wechsel mit 10l: 9.000 Partikel raus, 10 Liter Frischwasser dazu, ergibt neue Teilchendichte von 810ppl
3. WW mit 10l: 8.100 Partikel raus, 10l Frischwasser dazu, ergibt neue Teilchendichte von 729ppl
4. WW mit 10l: 7.290 Partikel raus, 10l Frischwasser dazu, neue Teilchendichte: 656ppl
5. WW mit 10l: 6.561 Partikel raus, 10l Frischwasser dazu, neue Teilchendichte: 590ppl

Rechnen wir kurz zusammen: ~40.900 Partikel raus nach 5 Wasserwechseln.
Sind ~22% weniger als beim direkten Wasserwechsel und du hast im Aquarium danach eine 18% höhere Teilchendichte als beim großen Wechsel.

Wenn jemand irgendwo 'nen Rechenfehler entdeckt - immer her damit.

Aber ganz anbei - dass danach wieder Mulm ins Becken fliegt macht überhaupt nichts ;)

Oder ganz allgemein als Formel: [Anfangs ppl] * [nach Wasserentnahme verbliebenes Wasser im Becken als Bruch, in meinem Fall 9/10]^[Anzahl an Wasserwechseln] = [End ppl nach [Anzahl an Wasserwechseln]]

Hier für mein Beispiel also 1.000ppl * (9/10)^5 = 590ppl

Grüße
Thomas

Danke für die ausführliche Erklärung! :D Dann werden ab jetzt immer 18L direkt gewechselt.

P. S.
vielleicht ist das ja auch der Grund, warum ich seit einiger Zeit Bartalgen habe?
 

black-avenger

Mitglied
mausilibaer schrieb:
christoph192 schrieb:
den Filter will ich deswegen nicht ausschalten, da beim Wiedereinschlaten immer anfangs jede mmenge Mulm ins Becken geschleudert wird.
Dann dürfte eigentlich nicht passieren. Vielleicht solltest du mal an eine Filterreinigung denken. Hier wird ab Seite 2 über den Unterschied von kleinen zu großen Wasserwechsel durchgekaut.

Hi,

hui - da wurde ja gut diskutiert. Aber ich glaub nicht, dass das für den Fragesteller so relevant ist, dort wurde ja eher mit kleinen Wasserwechseln in kürzeren Intervallen vs. große in etwas längeren Intervallen diskutiert. Hier gehts ja eher um 3x6L in 30 Minuten vs 1x18 in 30 Minuten. Aber der Thread ist mit den darin geführten Diskussionen trotzdem sehr, sehr gut :)

Zur Sache mit den Bartalgen - hast du die Möglichkeit mal deine Wasserwerte zu messen und ein Bild von deinem Becken zu machen? Wieviele Pflanzen hast du drin, hast du eine CO2 Anlage installiert, usw usf. Also eine kleine Beckenbeschreibung halt.

Grüße
Thomas
 
Hallo,

mein Becken ist auf dem Foto zu sehen. Da ich nur die Tetra "Ratestäbchen" habe: Nitrat 25 mg/l
Das Becken ist bisher 3 Monate eingefahren. Bartalgen sind überwiegend nur direkt unter der Wasserobefläche im "sonnigen" Bereich vorhanden. Gedüngt wurde bisher mit ProFito Dünger (0,4ml/Beckeninhalt). Seit 1 Woche dünge ich zudem noch mit Easy Carbo (1ml/Beckeninhalt).
 

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black-avenger

Mitglied
Hi,

dein Tetra Ratestäbchen wird doch wohl trotzdem etwas mehr Werte als nur Nitrat liefern, oder? Der hatte mich ausnahmsweise nämlich so gut wie garnicht interessiert ;)

Aber jetzt mal ehrlich? Wo hast du in dem Becken ein 'Problem' mit Algen? Das schaut soweit doch absolut anständig aus?

Grüße
Thomas
 
black-avenger schrieb:
Hi,

dein Tetra Ratestäbchen wird doch wohl trotzdem etwas mehr Werte als nur Nitrat liefern, oder? Der hatte mich ausnahmsweise nämlich so gut wie garnicht interessiert ;)

Aber jetzt mal ehrlich? Wo hast du in dem Becken ein 'Problem' mit Algen? Das schaut soweit doch absolut anständig aus?

Grüße
Thomas

Die weiteren Werte: ph 7,2, GH 15°, Nitrit 0. Beleuchtung 2x5 Stunden mit 3,5 Stunden Mittagspause. Beleuchtung dabei 15w Osram 840 Röhre

Die Algen sind auf diesem Foto schwer zu erkennen. Diese befinden sich nur auf den obersten Blättern des indischen Wasserfreunds (mitte) und teilweise verteilt im Pfennigkraut (rechts). Ich zupfe nun so gut wie es geht die Algen mit einer Pinzette weg und dünge täglich mit Easy Carbo, dabei direkt auf die Algen aufgebracht.
Habe mir noch weitere Ludwigia Repens Stecklinge bestellt. Diese werde ich dann noch als weiteren Algenkiller einsetzen...

Kann es sein, dass wenige Bartalgen auch normal sind und keinen Grund zur Sorge bereiten müssen?
 

black-avenger

Mitglied
Hi,

hast mir noch die KH, damit ich mal den CO2 Gehalt deines Wassers ausrechnen kann ;)
Algen sind in 'nem gewissen Rahmen immer normal. Solange es sich nicht ausbreitet und anfängt die Pflanzen regelrecht zu überwuchern würd ich mir keine Sorgen machen.

Grüße
Thomas
 


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