Blutiger Anfänger braucht Hilfe beim "einfahren"

Zuerst einmal ein herzliches Hallo!

Wir haben uns vor 4 Tagen ein 54l Aquarium in einem Fachmarkt gekauft und auch Deko (Mangrovenwurzel, Lochstein) und Planzen (je eine Anubias Barteri var. Nana, Lilaeopsis Novaezelandiae, Limnophila Heterophylla, Alternanthera Sessilis, Micranthernum Micranthemoides und Vallisneria Torta). Die Beleuchtungszeit ist von 7 - 11 Uhr und von 15 - 22 Uhr. Gestern habe ich mir auch einen Tröpfchentestset von JBL gekauft und folgende Werte ermittelt: KH 4, PH 7, GH 7,5, NO2 0,05, NO3 nichts und Fe 0,1. Die Temperatur beträgt 25°C. Bis eben dachte ich das es ganz gut anläuft, doch dann entdeckte ich an der Anubias eine Art milchige Blase (ca. 1 cm Ø); ist das irgendeine Larvenblase? Bis jetzt kann ich noch keine Bewegung darin feststellen! Die Anubias haben ich übrigens mit Angelschnur auf der Wurzel befestigt. Und mein zweites Problem besteht darin, dass bei der Vallisneria einzelne Halme absterben und bei anderen die Spitzen durchsichtig werden; auch bei der Micranthernum habe ich den gleichen Eindruck. Die anderen Pflanzen sind noch nicht auffällig, bzw. die Limnophila ist auch schon gewachsen.
Es wäre prima, wenn mir jemand weiterhelfen kann und wäre auch für Besatzvorschläge offen. Meine Kids hätten gerne Dornaugen und Scheibenknutscher (welche Welse sind das ???). Wäre das ok?
Vielen Dank schon mal im voraus!

Trixi
 


A

Anonymous

Guest
Hallo,
einzelne kleine Punkte oder Kugeln sind in der Blase nicht zufällig zu erkennen? Dann wäre es nämlich Schneckenleich. Das ist gut, dann hast du direkt Algen- und Pflanzenrestverwerter im Becken.
Es kann sein, dass manche Pflanzen erst neue Blätter bilden müssen die dem neuen Aquarienwasser besser angepasst sind. Wenn die Menge neuer Blätter größer ist als die der absterbenden, behaupte ich mal, es ist ok für den Anfang. Um Beleuchtungsmangel vorzubeugen solltest du einen Reflektor installiert haben. Die "Knutschwelse" sind Antennenwelse und die meisten davon werden zu groß für eine 54l Becken. Wenn, dann würde ich eine kleinbleibende Art suchen. Die Wasserwerte sind schon mal optimal z.B. für ein Südamerikabecken. Nach 1 1/2 Wochen würde ich damit beginnen das Nitrit zu beobachten und alle zwei Tage messen. Wenn der Peak vorbei ist, kannst du die Fische einsetzen. Ich empfehle 1cm Fisch auf 3l Wasser. Dabei ist die größe der ausgewachsenen Fische gemeint und nicht der kleinen Jungfische wie du sie im Laden bekommst.

Der Sinn der Beleuchtungspause ist das Algenwachstum zu drosseln. Dazu ist aber eine komplette Abdunklung während der min. 4h notwendig, weil die Pflanzen auch bei wenig Licht nicht in einen Ruhezustand übergehen, sondern einfach nicht mehr richtig Arbeiten und durch den ständigen Wechsel geschwächt werden. Den Algen wird also bei "falscher" Anwendung ein Vorteil verschafft.
In den Tropen bzw. in der nähe der Äquatorlinie ist es meistens Vollsonnig und die Leuchstärke auch bei bewölktem Himmel immer noch höher als man es mit normaler Aquarienbeleuchtung erreichen könnte. Damit zu arumentieren, dass es in der Natur auch Dunkelphasen gäbe ist dementsprechend blödsinn.
Auch allein wegen des unnatürlichen Rhythmusses würde ich so eine Bleuchtungspause den Fischen nie antun. Die 11h Beleuchtungszeit sind knapp und könnten auf lange Sicht in Kümmerwuchs enden. 12h sind angebrachter.

Gruß
premois
 
Hallo Trixi;

Herzlich Willkommen im Forum

Es kann sein, dass manche Pflanzen erst neue Blätter bilden müssen die dem neuen Aquarienwasser besser angepasst sind.

Es ist eine Anpassungsphase vom emersen Wachstum zum submersen Wachstum. Das gilt natürlich insbesondere für Wurzelpflanzen. Stengelpflanzen und Schwimmpflanzen mit freien Wurzeln im Wasser betrifft das nicht.

einzelne kleine Punkte oder Kugeln sind in der Blase nicht zufällig zu erkennen? Dann wäre es nämlich Schneckenleich.

In der Größe von ca 1 cm Durchmesser . Wow :!: Wie heißen diese Schnecken :?:

Ich meine es wird dieser Schleim (pilzartige Sporen) sein, wie er in fast allen Becken in den ersten Tagen auftaucht, oft an Wurzeln aber auch an Pflanzen. 1 cm große Schneckeneier hatte ich noch nicht.

Der Sinn der Beleuchtungspause ist das Algenwachstum zu drosseln.

Stimmt eher nur indirekt. Die Pause dient den Pflanzen als Powerbremse und nützt ihnen. Dieser Vorteil und nur der stärkt Pflanzen, die so Algen etwas besser verdrängen könnten. Primär gilt die Lichtpause den Pflanzen.

Bei der hier erwähntenPause ist auch die Länge o.k. und bei ~ 11 Stunden Licht hatte ich noch nie Kümmerwuchsprobleme. Das hat echt andere Ursachen.

Auch allein wegen des unnatürlichen Rhythmusses würde ich so eine Bleuchtungspause den Fischen nie antun.

Mit welchen Folgen sollte man rechnen? In meinen Aquarien blieben die sämtlichen Prophezeiungen von PREMOIS aus.

Soll ich nun nach meheren Jahrzehnten Aquaristik alles falsch gemacht haben?

Was den Besatz angeht, steht da nichts vom Ancistrus. Es könnten auch Ohrgitterharnischwelse gemeint sein und die gehen sehr wohl, zumindest bezogen auf die Beckengröße.
Die Dornaugen würde ich aber weglassen . Ein Schwarm Neonsalmler, Panzerwelse und später event. eine kleinere Buntbarschart sind hier möglich. Von kunstvollen Berechnungstools zur Stärke des Besatzes rate ich ab, weil sowas nicht wirklich hilfreich ist. Es kommt nicht darauf an den Grenzwert beim Besatz auszutaxen und zu verwirklichen, sondern ein moderates abgestimmtes Besetzen mit geeigneten Fischen zu erreichen.

Zum Einfahren und Nitritpeak kann man hier nachlesen: 1Leitfaden und Nitrifikation bzw. Nitritpeak

Gruß Dirk-Werner
 
A

Anonymous

Guest
Hallo,
die Schneckeneier selbst sind natürlich nicht 1cm groß. Sie sind aber in einer Schleimblase verpackt die durchaus, vielleicht nicht 1cm, aber 0,5 cm groß sein kann. Hier haben wir uns sicher nur missverstanden.
Das 11h das Wachstum bremst gilt natürlich nicht für alle Pflanzen und nur bedingt. Ich haben nicht überprüft ob das bei den hier benannten der Fall ist, aber mit 12h ist man auf der sicheren Seite. Aber ich akzeptiere dich hier mal als Authorität.
Ich verstehe unter einem Antennenwels nicht spezifisch den Ancistrus dolchiopterus oder spec. wie auch immer, sonst hätte ich "Blauer/Brauner Antennenwels" gesagt.
Natürlich kann ich auch nicht beweisen, dass die Beleuchtungspause den Fischen etwas ausmacht aber jahrmillionen Anpassung an einen ~12h Tag, ich sage es mal so, würde ich nicht gänzlich missachten.
Gruß
premois
 
Hallo Premois;

Ich will hier nichts vertiefen, gebe aber zu bedenken, daß man einem, wie er sich selbsr nennt, "blutigen Anfänger" nicht nur gehörte, unbegründete Vermutungen aufschreibt, sondern in der Aquaristik als Praxis erlebte Tatsachen. Da ist Dein Beitrag leider ein gutes Ende von weg,... das ist einfach so. Man kann so viel Zeugs lesen wie man will aber die Praxis ist, wie in allen Fachgebieten, doch immer noch das Kriterium der Wahrheit und eben nicht ungesichertes "Internethalbwissen" .

Auch machen wir alle mal Fehler, aber es war hier zu vieles nicht stimmig. :wink:

Gruß Dirk-Werner
 
Erst einmal Danke an Dirk-Werner und Premois!

Werde also erst mal abwarten und beobachten. Es beruhigt mich aber, dass es nichts gravierendes zu sein scheint :)

Es gibt ja noch so viel zu lernen :wink:

Bisher ist die Blase auch noch nicht größer geworden und ich merke allein schon die Einlaufphase birgt schon viele interessante Eindrücke!

@ Dirk-Werner: Gibt es einen besonderen Grund, weshalb vom Dornauge abzuraten ist? Habe extra eine sandige Ecke für sie eingerichtet!

Grüße, Trixi
 

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Hallo Trixi;

Heidschnucke schrieb:
@ Dirk-Werner: Gibt es einen besonderen Grund, weshalb vom Dornauge abzuraten ist? Habe extra eine sandige Ecke für sie eingerichtet!

Nun es sind Schwarmfische. Wenn man davon 10 in einem kleineren Auarium hat, schränkt das weiteren Besatz erheblich ein. Statt dessen Panzerwelse zu nehmen halte ich für günstiger, denn da reicht eine Gruppe von 5 bis 6 Fischen.

Gruß Dirk-Werner
 


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