Beilbauchsalmler - Quarantänebecken groß genug?

Guten Abend.
Bei mir zieht demnächst eine Gruppe von 10 Marmor-Beilbauchsalmlern, Carnegiella strigata, ein. Da ich schon Corydoras im Becken halte möchte ich ungern auf eine Quarantäne verzichten, habe aber nur einen 30l Nano-Cube zur Verfügung und frage mich jetzt, ob der mit seinen 30x30 nicht zu klein ist, die Tiere für 4 Wochen zu halten.
Oder denkt ihr, dass das noch vertretbar ist bzw habt Ihr damit schon Erfahrung gehabt?

Mit freundlichen Grüßen
Janosch
 


G

Gelöschtes Mitglied 43263

Guest
Hallo Janosch,

vorweg für deine Einschätzung: Ich nutze nie Quarantänebecken (keine Erfahrung). Ich habe meistens auch nur reine Artaquarien (Populationsaquarien).

Ich würde die Beilbäuche nicht in ein 30l Cube für 4 Wochen zur Quarantäne einsetzen. Ich denke das Cube ist zu klein (zu kurze Kantenlänge) und wenn der Filter oder das Cube noch nicht eingelaufen ist zudem noch riskant.

Gerade wenn nur eine andere Art im Becken ist (wie viele Corydoras? 10 Individuen?) ist das Risiko überschaubar, meiner Meinung nach.

Ich weiß aber das manche gestandene Aquarianer auf Quarantänebecken schwören und es auch in sich logisch begründen können. Vielleicht schreibt ja einer noch was dazu.

Für mich käme ein Quarantänebecken nur in Frage, wenn die neu einzusetzenden Fische in der Anzahl erheblich geringer als die Bestandsfische wären (zum Beispiel 10 auf 100) oder ich eine seltene Art für die Erhaltungszucht zu pflegen hätte.

Ich bin aber bisher noch nie von Fischkrankheiten geplagt worden. Bei mir sind äußerst selten mal Fische erfolgreich infektiös krank gewesen. Vielleicht Glück, aber zum Teil liegt es auch an einer geringen Besatzdichte, gutem Futter und "biologisch gesundem" Wasser (Keime werden gefressen).
Trotzdem könnte mir mal durch Pech oder Fehler mal was hochinfektiöses den Bestand wegraffen. Da ist keiner vor gefeilt.
 
Ich würde die Beilbäuche nicht in ein 30l Cube für 4 Wochen zur Quarantäne einsetzen. Ich denke das Cube ist zu klein (zu kurze Kantenlänge) und wenn der Filter oder das Cube noch nicht eingelaufen ist zudem noch riskant.
Danke für die Antwort!
Der Filter läuft seit gut 6 Wochen, hatte das Cube als Quarantäne-Aquarium für Garnelen aufgesetzt und in Anbetracht der vermutlich bald einziehenden Fische weiterlaufen lassen.

Ich hatte zwar auch noch keine Probleme mit Krankheiten, aber ich möchte es ehrlich gesagt lieber nicht riskieren.
Es sind tatsächlich 10 Corydoras im Becken.
 
G

Gelöschtes Mitglied 43263

Guest
Hallo Janosch,

wenn der Filter und das Cube schon eingelaufen ist dann sinkt selbstverständlich dadurch das Risiko einer Nitrit- oder Ammoniakvergiftung.
Das Cube müsste aber dringend gegen Herausspringen der Beilbäuche gesichert werden, besonders bei so einem kleinen Becken erschrecken die sich schneller und intensiver. Rechtlich sind die 30l kein Problem da es nur eine vorübergehende und nicht dauerhafte Haltung wäre.

Ich denke aber weiterhin das man weniger Risiko hätte die 10 Beilbäuche gleich zu den 10 Corydoras ins 125l Becken zu setzten als sie im Quarantänebecken wochenlang zu hältern. Also meine Vermutung ist das wenn man das in 100 Durchgängen praktizieren würde man statistisch (in diesem Setting) besser fährt sie sofort einzusetzen. Ist aber nur meine Meinung.
Ich kann dir noch raten auf Huminstoffe im Wasser, gesundes artgerechtes Fischfutter und eine gute Mikroflora und Mikrofauna zu achten und dir die Beilbäuche vor dem Kauf genau anzusehen, am besten auch mehrmals (2 mal innerhalb von wenigen Tagen). Zudem auf für die Fischarten passenden (möglichst) optimalen Wasserwerte einzustellen.

Ich finde es übrigens sehr gut von dir das Du dir vor dem Kauf und dem Einsetzen der Fische Gedanken machst um ihnen ein gutes (auch gesundes) Leben zu ermöglichen. Diese Einstellung ist für mich der zentrale Wert in der Aquaristik.
 

Starmbi

Mitglied
Hallo,

Quarantäne ja/nein endet im Glaubenskrieg.
Und wenn "ja", dann stellt sich noch die Frage nach dem "wie".

Wichtiger für die Gesundheit und Krankheitsanfälligkeit der Fische sind hauptsächlich die passenden Wasserwerte.
Weiches saures Wasser wäre optimal.
Wenn diese stimmen, wird das Risiko einer Erkrankung niedriger.

Beilbäuche springen gerne und entkommen selbst durch die kleinsten Ritzen!
Also auf gute Abdeckung achten.

Gruß
Stefan
 
G

Gelöschtes Mitglied 43263

Guest
Hallo Janosch,

Kaiserwetter ist ein schöner, aber leider in Vergessenheit geratender Begriff. Bist Du Österreicher, oder Deutscher?

Nochmal zum Thema als Ergänzung:
In deinem Fall sinkt das Risiko etwas für die Corydoras und steigt etwas für die Beilbäuche. Bei 10 zu 10 Stück neutralisiert sich das fast, wobei ich dabei bleibe das das Risiko stärker für die Beilbäuche steigt als für die Corydoras sinkt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Humimstoffe
Kaiserwetter ist ein schöner, aber leider in Vergessenheit geratender Begriff. Bist Du Österreicher, oder Deutscher?
Tatsächlich beides


Beilbäuche springen gerne und entkommen selbst durch die kleinsten Ritzen!
Also auf gute Abdeckung achten.
Hallo Stefan,
eine Abdeckung ist vorhanden.
Ebenso fahre ich weiches Wasser im Zielaquarium, das Quarantänebecken läuft seit 6 Wochen und verfügt über die gleichen Wasserwerte.


Ist aber nur meine Meinung.
Ich kann dir noch raten auf Huminstoffe im Wasser, gesundes artgerechtes Fischfutter und eine gute Mikroflora und Mikrofauna zu achten
Laub und Erlenzapfen sind schon im Becken, ebenso einige PHS.
Als Pflanzen hab ich Hornkraut und Froschbiss eingebracht.
 


Nein, es ist zu klein. Vorallem weil die Cubes nur eine sehr kleine Wasseroberfläche haben. Und dazu noch für 10 Beilbäuche: NEIN. Für drei würde es gehen ( natürlich sind drei Tierquälerei, es wären ja viel zu wenige).
 

Moderlieschen

Moderator
Teammitglied
Hi Janosch,

wenn ich mir mein 30 L-Nano so ansehe, würde ich da keinesfalls 10 Beilbäuche für 4 Wochen reinsetzen. Ist meiner Meinung nach viel zu klein.
Das ist Stress für die Tiere, und Stress führt in vielen Fällen wiederum zu Krankheiten.
Im Übrigen hab ich mit Quarantäne keine guten Erfahrungen gemacht. Fische, die einige Wochen in Quarantäne waren, sind dann im Endbecken direkt nach dem Einsetzen krank geworden.
Seit diesem Vorfall hab ich das nie mehr gemacht und es ist nie etwas passiert.
Aber wie Stefan schon sagte, das ist ein Glaubenskrieg unter Aquarianern.

Wenn du vorhast, alle zukünftigen Fische erst in Quarantäne zu setzen, würde ich mir wenigstens ein 54 l Standardbecken zulegen. Kostet nicht die Welt und hat bestimmt noch irgendwo Platz. Das wäre dann vertretbar.
 

Mezzomixen

Mitglied
Hallo

Ganz kurz meine Meinung:

Wenn ich über Quarantäne nachdenke, dann muss ich auch eine zumutbare Situation schaffen. Ein 30l Cube ist für c.strigata nicht angemessen(auch nicht für 4Wochen). Die Chance, dass eine solche Situation den Fischen eher schadet als eine eventuelle Krankheit zu erkennen ist hoch. Es wäre wahrscheinlicher, dass eine solche Haltung stressbedingt eher zu Krankheiten führt, die dann fälschlicherweise auch noch die Quarantäne rechtfertigen würden.
Es gibt andere,größere und kostengünstige Möglichkeiten für eine Quarantäne als ein Garnelenbecken.

Grüße
Mezzo
 

fischolli

R.I.P.
Moin,

ich finde einen 30er Cube auch zu klein, selbst für die Quarantäne. Um nicht ein teures zusätzliche Aquarium zu kaufen, kannst du so eine Plastikbox mit DEckel nehmen, die es in vielen Supermärkten oder Einrichtungshäusern gibt. Ich habe so eine z.B. mit 80 cm Kantenlänge und ca. 35 cm Höhe, da habe ich ganze Aquatienbesatzungen über Monate drin gehalten.

In den Deckel kannst ein kleines Loch schneiden für die Technik und die sind auch durchsichtig genug, dass man sehen kann, ob alles ok ist.
 
Guten Abend,
vielen Dank für die Antworten. Ich hatte tatsächlich noch eine lebensmittelechte, große Plastikbox von Obi mit knapp 80cm Kantenlänge, die werde ich dann einfach benutzen, muss sie halt auf dem Boden stehen ¯\_(ツ)_/¯

Einen guten Rutsch ins neue Jahr wünsche ich Euch.
 
Guten Abend,
mittlerweile sind wir 9 Beilbauchsalmler eingezogen. Wie es der Zufall so wollte habe ich über einen Bekannten erfahren, dass sein Nachbar welche loswerden will, ich habe sie mMn aus einem sehr unpassend besetzten Becken "gerettet".

Jetzt schwimmen die Kleinen hier herum und machen schon einen besseren Eindruck als noch heute morgen, umgeben von Dutzenden Guppies.
Ob das aber wirklich alles C. strigata sind weiß ich nicht. Bei dreien bin ich mir ganz sicher, bei zweien einigermaßen. Die anderen 4 könnten C. marthae sein, das muss ich dann aber mal beurteilen, wenn ich sie durch Glas besser sehen kann.

An Trockenfutter sind sie gegangen, auch wenn die meisten recht oft Flocken wieder ausgespuckt haben.
Einen Drosophila-melanogaster-Ansatz habe ich noch heute im Laden besorgt, bisher aber noch keine vernünftige Möglichkeit gefunden sie zu verfüttern. Der Brei ist ein wenig zu flüssig. Vllt sollte ich den flüssigeren Teil noch abschütten.

Einen Guten Rutsch wünsche ich Euch ansonsten
Janosch

Verzeiht die nicht so gelungen Fotos, durch das Plastik und die braunfärbung des Wassers ist das gar nicht so einfach.
 

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