Wie wichtig sind die Wasserwerte?

Hallo zusammen;

Der Frank hat es schön zusammengefaßt und der Frank Winter hat es gut und abschließend eingeschätzt. Ein gelungener Beitrag ohne Entgleisungen und mit sehr viel sachlichen Wahrheiten.
Das was Frank (Fluethge) sagt ist eigentlich nur um einen winzigen Aspekt zu ergänzen.

Man sollte neben demGestalten eines möglichst optimalen Zusammenspiels aller Komponenten an einem Aquarium eines besonders tun:

Seine Unterwasserwelt beobachten und auf angezeigte Veränderungen frühzeitig und möglichst richtig reagieren

Wenn man dann, weil man meint damit einen Verdacht zu bestätigen oder auszuschließen zum Wassertest greift ist das ok. Ansonsten denk ich sind Beckenhygiene und Artenkombination wichtiger als die Einzelbetrachtung der Standardfische. Zu den Spezialisten ist schon eine Menge gesagt worden. Daher mag ich auch den Begriff "Anfängerfisch" nicht. Er ist falsch belegt und jeder Fisch ist für Anfänger geeignet außer die, die in der Signatur von Frank Winter stehen. (Ausnahmen) , die gibt es eben auch.

Hat Spaß gemacht, das hier zu lesen, gute "Allgemeines"-Lektüre für den frühen Abend. :lol:

Gruß Dirk-Werner
 

Pagan

Mitglied
fluethke schrieb:
Sylvia schrieb:
Aber wenn ein Fisch zum Beispiel eine Gesamtwasserhärte von bis zu 12 verträgt, ist es dann nicht auch noch möglich ihn in einer Gesamtwasserhärte von 14 zu pflegen? Der Unterschied scheint ja nicht groß zu sein, oder?

Was ich an solchen Fragestellungen immer so spannend finde: Wer hat eigentlich den Grenzwert von GH 14 festgelegt ?

Ich sehe das exakt so wie Thomas und Frank.

Wichtiger für die Fische ist eine gleichbleibend hohe Qualität des Wassers, eine ausgwogene Fütterung und eine ausreichendes Platzangebot, die Werte sind dann zweitrangig.

Spannend werden die Werte für mich immer, wenn die Fische nicht das tun was ich von Ihnen erwarte (Wachsen und fortpflanzen). Dann muß man Ursachenforschung betreiben und schauen woran es liegen kann, dann kommen auch die Wasserwerte wieder ins Spiel.
Ich würde das eher so sehen: Bestimmte Fische vertragen einen GH von (sagen wir mal) angegebenen 5-10° dGH. Das ist ja schon ein ziemlich großer Spielraum. Sehr pingelig sind die nicht. Wird die Obergrenze um sagen wir mal 2-3-4 Grad überschritten ist es wohl nicht zu schlimm, jedoch fühlen sich die Fische dann nicht wirklich wohl, was zu einem verfrühten Ableben führen kann. ich würde nicht sagen das sie leiden.
Ich habe Mollys in sehr weichem Wasser (ca. 7° dGH) und denen scheint es bestens zu gehen. Einer ist auf jeden Fall schon über 3 Jahre alt. Jedoch habe ich nie Nachwuchs gehabt. Das zeigt mir dann auch, dass die Haltungsbedingungen nicht ideal sind.
Mollys z.B. signalisieren dass ihnen das Wasser zu weich ist durch schaukelnde Bewegungen. Ich glaube meine Mollys haben es aufgegeben. :D - Naja... sind sehr genügsame Tierchen.

Die Grenzen verschwimmen wirklich oft. Grade habe ich hier im Forum gelesen das Leute Diskusse bei 12° dGH halten und das bestens klappt.
Bei solchen sachen sollte es einen aber nicht wundern wenn z.B. die Rückenflosse nicht "stehen" will, oder es keinen Nachwuch gibt...

Gruß Sebi :)
 
Hallo,

die Härte, sprich die Konzentration an Erdalkalimetallionen spielt eigentlich keine wichtige Rolle für den Fisch. Viel wichtiger ist die Konzentration von Natrium und Chlorid im Wasser, da diese beiden Ionen wichte Bestandteile des Blutplamas sind. Der Fisch nimmt diese auf, in dem er aktiv Chlorid mit Hilfe der Ionoyten, und den in der Zellwand dieser speziellen Zellen eingebauten Iononenpumpen, auf den Kiemenplättchen, hinenpumpt. Hierdurch wird ein elektrischer Gradient aufgebaut, der Überschuß negativer Ladung zieht die positiv geladenen Natrium Ionen automatisch hinein.

Lediglich hat sich die Messung der GH traditionell in der Aquaristik eingebürgert und dient als Krücke zur Näherung von Gesamsalzgehalt und Osmolarität des Wassers.

Eine leichte Aufzalzung kann bei Arten, die in weichem und damit auch natrium und chlorid armem Wasser schlecht gehen Abhilfe schaffen.

Gruß,
Dennis
 
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