Wie wichtig sind die Wasserwerte?

Hallo alle zusammen,

also auf die Gefahr hin, eine Sturmwelle der Entrüstung zu entfachen, stelle ich hier mal eine (möglicherweise dumme) Frage zu Wasserwerten, in Bezug auf das Wohlbefinden der Fische.

Das jeder Fisch andere Wasserwerte braucht, um sich wohl zu fühlen, ist für mich keine Frage. Da ich ein Becken neu besetzen möchte, habe ich mir in letzter Zeit viele Gedanken gemacht und viel im Zierfischverzeichnis gelesen.
Mit unserem harten Wasser kommt vieles nicht in Frage und ich würde auch nie auf die Idee kommen, einen Fisch einzusetzen, der weiches wasser braucht.
Aber wenn ein Fisch zum Beispiel eine Gesamtwasserhärte von bis zu 12 verträgt, ist es dann nicht auch noch möglich ihn in einer Gesamtwasserhärte von 14 zu pflegen? Der Unterschied scheint ja nicht groß zu sein, oder?
Wie seht ihr das?

Viele Grüße
Sylvia
 
A

Anonymous

Guest
Hallo,

Aber wenn ein Fisch zum Beispiel eine Gesamtwasserhärte von bis zu 12 verträgt, ist es dann nicht auch noch möglich ihn in einer Gesamtwasserhärte von 14 zu pflegen?
Einfache Antwort: - kein Problem.
:wink:
 
A

Anonymous

Guest
Hallo,

naturefighter schrieb:
Aber wenn ein Fisch zum Beispiel eine Gesamtwasserhärte von bis zu 12 verträgt, ist es dann nicht auch noch möglich ihn in einer Gesamtwasserhärte von 14 zu pflegen?
Einfache Antwort: - kein Problem.
:wink:

Yupp! Sehe ich aus so! :wink:

P.S.:
also auf die Gefahr hin, eine Sturmwelle der Entrüstung zu entfachen,
Keine Sorge, auf Leute die auf solche eine Frage mit so einem guten und präzisem Beispiel mit Entrüstung reagieren brauchst Du eh nicht hören.
Die gibt es aber! :lol:
 
Sylvia schrieb:
Aber wenn ein Fisch zum Beispiel eine Gesamtwasserhärte von bis zu 12 verträgt, ist es dann nicht auch noch möglich ihn in einer Gesamtwasserhärte von 14 zu pflegen? Der Unterschied scheint ja nicht groß zu sein, oder?

Was ich an solchen Fragestellungen immer so spannend finde: Wer hat eigentlich den Grenzwert von GH 14 festgelegt ?

Ich sehe das exakt so wie Thomas und Frank.

Wichtiger für die Fische ist eine gleichbleibend hohe Qualität des Wassers, eine ausgwogene Fütterung und eine ausreichendes Platzangebot, die Werte sind dann zweitrangig.

Spannend werden die Werte für mich immer, wenn die Fische nicht das tun was ich von Ihnen erwarte (Wachsen und fortpflanzen). Dann muß man Ursachenforschung betreiben und schauen woran es liegen kann, dann kommen auch die Wasserwerte wieder ins Spiel.
 
A

Anonymous

Guest
Hallo Frank,

fluethke schrieb:
Was ich an solchen Fragestellungen immer so spannend finde: Wer hat eigentlich den Grenzwert von GH 14 festgelegt ?

:wink: mhhhh, wohl noch spannender ist das es wohl eigentlich grobe Richtlinien sind, die viele mit Grenzwerten verwechseln!
 
A

Anonymous

Guest
@Frank + Frank: wie sieht es mit Fische aus Nachzuchten aus, die sowieso schon andere Wasserwerte gewöhnt sind? Wo seht ihr die Grenze? Bei Abweichungen von 5-10 °gh?
 
Lebenserwartung?

Hallo,

da stellt sich mir aber die Frage, wie weit die Werte abweichen dürfen.

Im Zoogeschäft hat mir vor kurzem ein Händler eine klein bleibende Barschart (Namen weiß ich nicht mehr) angeboten, die ich mit der Begründung ablehnte, dass der ja eine GH von 10 braucht. Der Händler meinte daraufhin, er würde die Fische ja auch nur im Leitungswasser halten und von daher würde das gehen.

Als fleißige Aquaristik-live Leserin glaube ich Händlern ja nicht mehr alles, und lag diesmal wohl falsch?

Ich hatte bis heute immer angenommen Wohlbefinden und Lebenserwartung hingen mit der Erfüllung der Wasserwerte zusammen. Aber wenn ich Euch richtig verstehe, dürfen die Werte nur nicht extrem abweichen?

Viele Grüße
Sylvia
 
A

Anonymous

Guest
Hallo Thomas,

ich persönlich mache zwischen Nachzuchten und Wildfängen keinerlei unterschiede.

Ich gehe davon aus das diese Fische sich Organisch keineswegs von einander unterscheiden, also warum sollte man dann Unterschiede machen?

Einzigst die Eingewöhnung kann man etwas als Unterschied nehmen.

Wo seht ihr die Grenze? Bei Abweichungen von 5-10 °gh?

Da kann ich keine Aussage abgeben. Es gibt Fische bei denen ich meine sie vertragen weniger, aber auch andere die vertragen mehr.

Letztendlich ist da Frank´s Aussage schon ziemlich gut:

Wichtiger für die Fische ist eine gleichbleibend hohe Qualität des Wassers, eine ausgwogene Fütterung und eine ausreichendes Platzangebot, die Werte sind dann zweitrangig.

Wenn man dafür überhaupt eine allgemeine Antwort geben kann!
 
A

Anonymous

Guest
Hallo nochmal,

hier mal ein kleiner Einblick in die Sache WF und hartes Wasser.

Die Bilder zeigen den Fisch von meinem Avatar.

Das ist ein Diskuswildfang der jetzt ca. etwas über ein Jahr bei mir rum schwimmt. 80% dieser Zeit schwamm er in einem Leitungswasser von ca. 500-600er Leitwert.

Das erste Bild zeigt den Fische in den Anfängen bei mir, und das zweite Bild ist nur wenige Wochen alt.
 

Anhänge

  • Wildfang.JPG
    Wildfang.JPG
    40,1 KB · Aufrufe: 476
  • Wildfang jung.JPG
    Wildfang jung.JPG
    33,7 KB · Aufrufe: 478
A

Anonymous

Guest
Einzigst die Eingewöhnung kann man etwas als Unterschied nehmen.
Das meinte ich auch. Das organisch kein Unterschied feststellbar ist, scheint logisch.

Es sind sowieso immer nur die testbaren Werte, an denen man den Toleranzbereich festmachen will. Es bleibt also: fleißig TWW und u.U. entsprechende Aufbereitung...
 
Hi,

das mit den Nachzuchten und WF habe ich für mich noch nicht ganz klar.
Bei den Nachzuchten liegen einfach domestizierte Stämme vor, die ein meinen Augen durch die jahrelange Anpassung an die heimischen Wasserwerte über Generationen sich den veränderten Werten angepaßt haben.

Das haben die Wildfänge noch vor sich.

Natürlich ist der Organismus des Fisches gleich, ich bin aber noch der Meinung, dass Wildfänge heikler sind was Wasserwerte angeht als Nachzuchten (...und kann es nicht begründen)

Sylvia schrieb:
Ich hatte bis heute immer angenommen Wohlbefinden und Lebenserwartung hingen mit der Erfüllung der Wasserwerte zusammen. Aber wenn ich Euch richtig verstehe, dürfen die Werte nur nicht extrem abweichen?
Und genau so sehe ich das mittlerweile. Aber du wirst von mir keine Spannweite bekommen, wie weit die Werte abweichen dürfen, die gibt es einfach nicht.

Und noch was, es gibt sehr wohl Fische, die das furchtbar übel nehmen, wenn von den Werten der Herkunftsgewässer abgewischen wird. Die arktische Aalmutter geht ja was die Temperatur (-1,8 Grad) angeht gerade durch die Presse, 1 Grad mehr und die lebt nicht lange.

Aber bei dem Standardsortiment des Handels bin ich da sehr entspannt.

EDIT:
@Frank: Pack den Fisch ein, der sieht ja mördermäßig gut aus, ich bin gleich da. :D
 
A

Anonymous

Guest
Hallo Frank,

nenene, den geb ich nicht her! :lol:
Das ist mein ganzer Stolz. Hätte mir ja auch im Traum nie denken können das der sich mal zu solch einer Bombe entwickelt.
Ist auch mein bester Fresser und macht mir riesig viel Spaß der Kerl.

Natürlich ist der Organismus des Fisches gleich, ich bin aber noch der Meinung, dass Wildfänge heikler sind was Wasserwerte angeht als Nachzuchten (...und kann es nicht begründen)

Ich kann auch nichts begründen... :roll: Man könnte hier viel spekulieren.
Ich muss auch gestehen, das ich da bisher echt von Glück gesegnet bin.
Mir sind durchaus auch Fälle bekannt bei denen WF sich nicht so gut machen.

Aber vielleicht liegt es auch daran sich überhaupt an das AQ zu gewöhnen? Und dann kommt noch hinzu das halt manche Fische von der Art her eh sehr sensibel sind.
Dann ist natürlich die Bombe gezündet.

Ich weis es nicht.

Bei mir schwimmen mom 3 Arten Südamerikanische Weichwasserfische in dem besagten Leitungswasser.
- Diskus WF & NZ
- Rio Negro Altum WF
- Biotodoma Cupido WF
Bei keiner dieser Art gibt es bisher Probleme wegen dem Wasser.

Wie immer: Nur eigene Erfahrung und keine Empfehlung oder Freifahrtsschein für Andere. :wink:
 
Hallo!

GH und KH sehe ich auch nicht als sooo dramatisch. Einzig der PH-Wert ist schon interessant, da er ja z. T. auch etwas über die bakterielle Belastung aussagt. Ein Bekannter von mir, der seit Jahrzehnten auch schwierige Arten hält und züchtet, meinte, es sei kein Problem Neons in GH 15 und PH 7,2 erfolgreich zu halten, wenn man einen UV-Klärer angeschlossen hat.

Bezüglich Wildfänge kommt es da ja auch auf die Art an. Z.B. hat sich bei L-Welsen ja auch gezeigt, dass diese nicht so Mimosen sind, wie immer dargestellt und sich auch bei GH 12 nachziehen lassen. Wenn man überlegt, wo einzelne Arten überleben, ist das wohl nicht wirklich wild für sie.

Bei Fischen aus besonders saurem Wasser wie Diskus würde ich aus o.g. Gründen eben vorsichtiger sein.
Ob sich Arten innerhalb weniger Generationen so einfach "anpassen" können, sehe ich immer etwas kritisch.

Viele Grüße,

Bäbs
 
Und die Temperatur?

Hallo alle zusammen,

wo wir schon einmal bei abweichenden Wasserwerten sind, habe ich auch gleich noch eine Frage zur (empfohlenen) Temperatur.
Klar, die Fische, die man zusammen hält, sollten ähnliche Temperaturansprüche haben.
Allerdings habe ich festgestellt, dass Temperaturangaben zu den einzelnen Fischarten, je nach Quelle, sich auch mal um 4 Grad oder mehr unterscheiden.
Wenn man jetzt mal von besonders wärmebedürftigen Arten absieht, macht es einen Unterschied, ob Fische bei empfohlenen 22 oder nur bei 20 Grad gehalten werden? Oder kommt es auf den Versuch an? Fische sind ja keine Versuchstiere, deshalb mag ich es nicht einfach probieren, aber wenn man eine Toleranz der Fische bei Gh annimmt, dann auch bei der Temperatur?

Ich hoffe, das war jetzt verständlich gefragt, kommt mir selber etwas chaotisch vor.

Viele Grüße
Sylvia
 
Hallo Sylvia,

das interessiert mich zur Zeit auch mächtig:
Ich hatte bisher in meinem 300l Becken eine Temperatur von 25 Grad.
U.a. Corydoras panda (empfohlen 21-25 Grad) und Corydoras aeneus "black" (wie C. panda)
Jetzt habe ich mein neues Becken und möchte Rotrückenskalare halten, empf. Temperatur 27-30 Grad.

Die Skalare sollen lt. Literatur diese Temp unbedingt haben, da sie sonst krankheitsanfällig sind. Die C. panda können 27 Grad wohl auch ab, laichen dann aber nicht mehr. Bei den C. aeneus habe ich noch nicts gefunden.

Fazit: Zu hohe Temperaturen verkürzen durch den gesteigerten Stoffwechsel wohl die Lebenserwartung und zu niedrige Temperaturen können die Fisch anfälliger für Krankheiten machen. Ob aber die angegeben Spannen immer stimmen ist eine andere Frage.
 
temperatur niedriger

Hallo,

ich überlege halt eher, ob sich Fische in etwas kälterem Wasser als empfohlen halten lassen. Aber nicht sooo viel weniger, nur so 2 Grad.
Der Unterschied scheint ja gering, aber ist er das auch? Ich möchte ja nicht, dass die Fische sich "erkälten".

Ich bin davon ausgegangen, dass höhere Temperaturen nur zu einer verkürzten Lebenserwartung beitragen, oder? Im Sommer ist es doch auch oft wärmer, als es die Fische mögen, stört die das?


Grüße
Sylvia
 
A

Anonymous

Guest
Hallo Sylvia,

ich denke das kommt auch wieder auf den Fisch an.
Und auch welche Endthemperatur Du meinst.

In meinen Becken mit den Altums und Biotodoma läuft keine Heizung.
Jedoch ist der Raum auch recht warm. Das ist für mich billiger als die 28-30°C Diskus Themperur alleine durch die Heizer herzustellen.

In den unbeheizten Becken liege ich mom so bei 25°C. Im Sommer geht die Themperatur dann ja eh von selbt hoch, wo ich wieder durch TWW kühlen werden muss.

Warum willst Du denn die Themperatur absenken?
 
Hi,

das hängt auch ein wenig von der Fischart ab. Makropoden decken wohl problemlos ein Temperaturspektrum von 14-30 Grad ab, Diskusse vermutlich nur 26-32 Grad.

Hier ist noch ein Bericht über die oben erwähnte Aalmutter:
http://news.natur.de/scripts/basics/nat ... &r_index=1

Demnach gibt es ein Oprimum und eine Bandbreite in der Temperatur. Ich halte ein Unterschreiten des Optimums in den meisten Fällen für unkritischer als ein Überschreiten. Was du mit den Sommermonaten erwähnst ist meist nicht problematisch, da es sich nur um Spitzen, aber nicht um eine dauerhafte Haltung bei hohen Temperaturen handelt, das können die meisten Fische problemlos ab.
 
Temperstur nicht absenken,

Hallo,

zu der Frage warum ich die Temperatur absenken möchte:
Ich habe vor ein 160l Becken einzufahren und zu besetzen. Rein kommen auf jeden Fall marmorierte Panzerwelse und Rotflossensalmler, möglicherweise Neonsalmler und ein blauer Antennenwels. Das ganze bei 20 Grad.

Jetzt suche ich noch einen schönen Paarfisch, der zu meinen Werten passt, möchte aber die Temperatur auch nicht unbedingt erhöhen, da die Umgebungstemperatur im Winter eher niedriger ist.

Von der Idee Makropoden zu halten, bin ich mittlerweile abgekommen und denke jetzt über klein bleibende Barsch- oder Fadenfischarten nach. Bei den Fadenfischen habe ich aber immer eine Mindesttemperatur von 22 Grad gefunden und frage mich, ob die auch mit 20 zufrieden wären.

Muss aber auch alles nicht unbedingt sein, aber könnte.

Viele Grüße
Sylvia
 
A

Anonymous

Guest
Hallo Frank,

ich habe gerade das erst gelesen mit Deinen Rotrücken.

Mein Mail hatte gestern Abend gesponnen, und so kommen die Benachrichtigungen gerade etwas willkürlich und auch doppelt ins Haus. :|

Das mit Deinen Skalaren würde ich einfach mal versuchen. Hochfahren kannst Du die Temperatur immer noch.
Gerade diese Fische bieten sich für so einen Versuch m.E. sehr gut an, da die Farbgebung hier auch wieder ein großes Inditz für das Wohlbefinden der Fische ist. Und wenn es nicht so läuft wie Du es Dir vorstellst wird es den Fischen auch nicht so schlecht gehen das man sich moralische Gedanken machen müsste. Dann wie gesagt Temperatur nach oben.

P.S.: Meine C. Panda schaffen ~29°C durchgehend ohne Probleme. Aber ob sie laichen ist mir unbekannt. In meinem GB ist es auch sehr unwahrscheinlich Eier zu endecken oder irgendwas durch zu bekommen.

Edit: Achso: Meine Rio Negro dürften von den Ansprüchen auch nicht viel unterschiedlich sein. Oder weist Du da mehr?
 
Oben