Hallo Josef,
ich selber habe noch nicht mit Blaukorn oder, wie in deinem Fall, mit Grünkorn gedüngt. Ich dünge lieber mit Flüssigdünger (also über die Wassersäule), da ich so die Nährstoffe kontrolliert zuführen kann.
Ich habe mit Bodendünger (Masterline Root Caps, Tropica Nutrition Capsules, Dennerle Nutriballs, Substralstäbchen für Grünpflanzen) immer das Problem, dass Anfangs die Nährstoffe im Wasser extrem nach oben schießen.
Der JBL Ferropol ist sehr reichhaltig. Soweit ich weiß reicht bei dem locker nur die Hälfte zu düngen. Auch hat er viel Kalium. In Kombination mit wenig Wasserwechsel kann sich dies anreichern und in bestimmten Fällen den Stoffwechsel der Pflanzen beeinträchtigen.
Als Akutmaßnahme würde ich jetzt einmal einen richtig großen (min. 80%) Wasserwechsel machen und den Eisendünger erstmal aussetzen. Wenn die Pflanzen in ein paar Wochen Eisenmangel zeigen (heller oder gar weißer Neuaustrieb), dann mit halber Dosis düngen.
Den Mibo Eisendünger kenne ich nicht, konnte dazu im Netz auf die Schnelle auch nicht finden, wie gehaltvoll der ist.
Filterschlamm hat die unangenehme Angewohnheit Nährstoffe zu binden und dann wieder unkontrolliert abzugeben. Eisen und Phosphat seien hier im Wesentlichen genannt. Bei Algenproblemen ist es daher sinnvoll diesen aus Bodengrund und Filter zu entfernen. Filtermaterialien dazu in einem Eimer mit Aquarienwasser ordentlich auswaschen. Die nitrifizierenden Bakterien am Substrat entfernst du damit nicht. Bei grobkörnigem Bodengrund diesen mit einer Mulmglocke bearbeiten. Wasserwechsel dabei ist kein Problem, die Bakterien sind auf allen Oberflächen und nicht frei im Wasser. Zur Sicherheit kannst du danach zwei Tage die Fütterung aussetzen. In einem gut eingefahrenen Becken solltest du aber keine Probleme bekommen.
Zum Thema Laub und gebräuntes Wasser. Im Bereich der Schwarzwasseraquaristik besteht die Einrichtung hauptsächlich aus Wurzeln, Zweigen und Laub. Das Wasser ist weich (optimal keine nachweisbare Wasserhärte), sauer (pH <6) und durch Huminstoffe dunkel gefärbt. Jetzt möchte (oder kann) nicht jeder diese Extremwerte fahren, die Optik lässt sich aber auch mit härterem Wasser umsetzen.
Die Braunfärbung erreicht man z.B. mit Torf, Erlenzäpfchen, Laub, Roibostee, aber auch Produkten aus dem Handel. Letztere sind m.M.n. nur bedingt geeignet, da sie teilweise mit richtigen Huminstoffen wenig gemein haben.
Einen Huminsud stellt man sich am besten (und nahezu kostenlos) selbst her. Alles was man benötigt findet man im Wald. Laub von Eiche, Buche, Walnuss, Ahorn, Birke, Haselnuss, Erle (und hier vor allem die Zäpfchen), Weide geht alles. Wichtig ist nur, dass die Blätter braun sind. Kein gelb, kein grün, richtig braun müssen die sein. Der Herbst ist also für Aquarianer Sammelzeit.

Wenn die Blätter braun vom Baum fallen ist der optimale Zeitpunkt. Als Notbehelf kann man aber auch Herbstlaub vom Vorjahr sammeln.
Je nachdem wie stark man sein Wasser einfärbt und wie stark die Beleuchtung ist, haben die meisten Pflanzen keine Chance mehr Fotosynthese zu betreiben. Je nach Setup können einige genügsame Pflanzen aber durchaus gepflegt werden. Javafarn, Anubias und auch manche Cryptocorynen können funktionieren und natürlich Schwimmpflanzen.
Im Internet einfach mal nach Schwarzwasseraquarium suchen und sich inspirieren lassen.
Gruß Astrid