Schwarze kleine Algen mit Büschel

Dalawaschek

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Hallo aus Österreich !
Habe ein Problem mit Algen: Sie beginnen als kleine scharze Pünktchen (siehe Foto) und stecken wahrscheinlich auch die Pflanzen an, die man am zweiten Foto sieht, indem die Blätter einen schwarzen Überzug bekommen und dann etwas herabhängen . Habe desgleichen schon bei der Wasserpest gehabt, die ich alle schon entfernt habe. Interessanterweise sind die relativ frischen Triebe nicht sofort befallen.
Kann mir wer sagen, welche Algen das sind und wie dem abgeholfen werden kann ?
Liebe Grüße Dalawaschek
 

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Dalawaschek

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Hallo Astrid, hier die Fotos, wo du, hoffe ich, besser erkennen kannst ob es Pinselalgen sind.
Grüße Josef
 

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May

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Hallo Josef,

ich bin mir ziemlich sicher, dass es Bartalgen sind. Vielleicht sind auch Pinselalgen dazwischen. Kannst ja mal mit Bildern aus dem Netz vergleichen. Bei beidem wird meistens eine Überdüngung oder Ungleichgewicht im Bereich der Mikronährstoffe verantwortlich gemacht.

Erzähl mal ein bisschen über dein Becken. Wie oft wechselst du Wasser und wieviel? Düngst du und wenn ja was und wieviel?

Gruß Astrid
 

Dalawaschek

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Hallo Astrid, danke für deine Antworten. Habe ein 240 er Becken mit 2Scalar, 8 neon, 7 corydoras sterbai und 5 "Turmdeckelfresser"(verzeih den unfachmännischen Ausdruck) die ausgewachsen ca.5-7 cm sind. (Du siehst einen davon wenn du ein Foto von den letzten geschickten anklickst und es zur Vergrösserung kommt. Bei einen Foto siehst du diesen. Das sind alle meine Fische.
düngen nach Vorschrift mit JBL Dünger und flüssiges CO2, da ich mit Co2 Flaschen oder die Flaschen der ehemaligen Firma Aquarichtig mit Wasser-Zucker +Trockenhefe auch nicht das gelbe vom Ei war.
Aber habe auch selbstgemachte Tonkügelchen mit jeweils 2.3 biologischen Blaukorn im Bodengrund. Nicht zu wenige - sage es so einmal.
Bei den Wasserwerten schaue ich auf das richtige Verhätnis Nitrat -Phosphat, das sogenannte Redfieldverhätnis - Schau ! was ich alles weiss . Es liegt , bzw. stelle es durch -+Nitrat, Phosphatzugabe her.
Wasserwechsel -jetzt kommt wahrscheinlich die Schelte- alle 4 Wochen da wir hier nödl. von Wien einen KH Wert von 24 haben und die Osmoserei vom Keller schon etwas umständlich bzw. mühsam ist.
Meine Frage ist jetzt natürlich wie ich weitergehen soll:
1. Alle befallenen Pflanzen oder insgesamt alle heraus ?
2.Filter Totalreinigung , natürlich ohne voll ständigenWasserwechsel sinnvoll ?
3.Beleuchtung ist mimimal -6 stunden.
4. Auf jeden fall schnellwachsende Pflanzen. Solche habe ich. Aber befallen, komischerweise oft im mittleren Teil der Pflanze, darüber oft schön grün.
5. Dachte schon an eine Radikallösung : Keine Pflanzen und nur schöne Wurzeln und Äste damit das Aquarium nett aussieht. Natürlich wahrscheinlich nicht fischgerecht ?! und daher nicht durchführbar-oder ?
So nun alles erzählt und hoffe auf eine nicht zu schimpfliche Antwort
Gruss Josef
 

May

Mitglied
Hallo Josef,

Habe ein 240 er Becken mit 2Scalar, 8 neon, 7 corydoras sterbai und 5 "Turmdeckelfresser"(verzeih den unfachmännischen Ausdruck) die ausgewachsen ca.5-7 cm sind. (Du siehst einen davon wenn du ein Foto von den letzten geschickten anklickst und es zur Vergrösserung kommt. Bei einen Foto siehst du diesen. Das sind alle meine Fische.

Das scheint ne Schmerle zu sein. Hätte jetzt auf Netzschmerle getippt, aber mit 5-7cm Endgröße müsste es vielleicht eher eine Sternchenschmerle sein? Bin da kein Experte, für mich sehen die alle gleich aus. ;)
Das ist ein sehr überschaubarer Besatz. Bei Skalaren in 240l Becken (Standardmaß?) scheiden sich die Geister. Für Altums wäre es definitiv zu knapp, bei den ,,kleineren" Zuchtformen kann es gehen, aber auch da...ich bin kein Skalarexperte. Die Neons würde ich wohl aufstocken. Kann mir vorstellen, dass bei nur 8 Exemplaren deren Sicherheitsbedürfnis nicht ausreichend gestillt ist.

düngen nach Vorschrift mit JBL Dünger

Und welcher Dünger genau? Von JBL gibt es viele Dünger.

und flüssiges CO2, da ich mit Co2 Flaschen oder die Flaschen der ehemaligen Firma Aquarichtig mit Wasser-Zucker +Trockenhefe auch nicht das gelbe vom Ei war.

Je nach Beleuchtung braucht es gar nicht zwingend CO2. ,,Flüssiges CO2" ist erst recht nicht das gelbe vom Ei. :( Mit CO2-Düngung hat das nichts zu tun. Dann lieber ohne.

Aber habe auch selbstgemachte Tonkügelchen mit jeweils 2.3 biologischen Blaukorn im Bodengrund. Nicht zu wenige - sage es so einmal.

Vielleicht liegt da schon eine Ursache deines Problems. Blaukorn ist nicht gleich Blaukorn. Weißt du was in deinem Blaukorn enthalten ist?

Bei den Wasserwerten schaue ich auf das richtige Verhätnis Nitrat -Phosphat, das sogenannte Redfieldverhätnis - Schau ! was ich alles weiss . Es liegt , bzw. stelle es durch -+Nitrat, Phosphatzugabe her.

Wie überprüfst du das? Welchen Dünger nimmst du da? -+Nitrat sagt mir nix.

Wasserwechsel -jetzt kommt wahrscheinlich die Schelte- alle 4 Wochen da wir hier nödl. von Wien einen KH Wert von 24 haben und die Osmoserei vom Keller schon etwas umständlich bzw. mühsam ist.

Wieviel Wasser wechselst du? Bei kleinen Wasserwechseln alle 4 Wochen bei starker Düngung kann sich schon einiges anreichern.
Bezüglich Osmosewasser...hast du da ein Herstellungsproblem oder ein Transportproblem? Bei ersterem hilft nur eine leistungsstärkere Anlage, bei zweiterem wären ein großes Fass, ein langer Schlauch und eine Förderpumpe hilfreich.

Meine Frage ist jetzt natürlich wie ich weitergehen soll:

So ganz sicher bin ich mir da auch nicht, da mir noch nicht klar ist was du da alles in dein Becken kippst.

1. Alle befallenen Pflanzen oder insgesamt alle heraus ?

Stark befallene Blätter würde ich abschneiden.

2.Filter Totalreinigung , natürlich ohne voll ständigenWasserwechsel sinnvoll ?

Wie lange läuft das Aquarium schon? Wenn sich viel Filterschlamm angesammelt hat, würde ich das tun, ggf. etappenweise.

3.Beleuchtung ist mimimal -6 stunden.

Das ist schon wenig, vermutlich zu wenig für die zugeführten Düngermengen.

4. Auf jeden fall schnellwachsende Pflanzen. Solche habe ich. Aber befallen, komischerweise oft im mittleren Teil der Pflanze, darüber oft schön grün.

Dann das befallene ab und die Kopfstecklinge behalten.

5. Dachte schon an eine Radikallösung : Keine Pflanzen und nur schöne Wurzeln und Äste damit das Aquarium nett aussieht. Natürlich wahrscheinlich nicht fischgerecht ?! und daher nicht durchführbar-oder ?

Klar geht das. Mit schön viel Laub und gebräuntem Wasser, so sehen die meisten Fischhabitate aus. :)

So nun alles erzählt und hoffe auf eine nicht zu schimpfliche Antwort

Ich vermeide es in der Regel zu schimpfen. Wenn mir was auffällt, dann gebe ich gerne einen Ratschlag, aber ich kann niemanden ,,entmündigen".
Am Ende ist jeder selbst für sich verantwortlich, ob er sich entsprechend informiert, lernt und danach handelt.

Gruß Astrid
 

Dalawaschek

Mitglied
Hallo Astrid !
Erstmals ein herzliches Danke für Deine Antworten. Eine davon mit dem Laub finde ich ganz interessant. Dazu habe ich auch gleich eine Frage: Welches Laub soll man da verwenden und was ist mit gebräunten Wasser gemeint ? Dies finde ich eine ganz vernünftige Lösung für mich , wenn es machbar ist.

So nun zu deinen Fragen :
1. Aquarium ist 80cm lang, 40 tief und 65 hoch. Also relativ hoch ! Für Skalar ageblich nicht so schlecht.
Die Gestreiften sind Sterchenschmerlen, eingefallen wie du sie erwähnt hast.
Neon kann ich ja evtl etwas aufstocken.
2. Der JBL Dünger heisst Flora Ferropol -ist aber ein Auslaufmodel und verwende demnächst Mibo Pflanzendünger -laut beigefügten Foto.
3. Die "Blaukornkügelchen" heissen nicht Blaukorn sondern Grünkorn , sind,habe ich mir sagen lassen, umweltfreundlich. Inhaltstoffe NPK (Mg.+S) im Verhältnis 10+5+7(+3+22) wie du siehst Schwefel relativ hoch - keine Ahnung ob dies der Hauptgrund für das Algenwachstum ist. Dann eher die Menge der Kugeln. Sind bestimmt mind. 10 -12 Tonkügelchen drinnen im Aquarium mit 2-3 Grünkorn.
4. Richtiges Redfieldverhältnis sagt dass im Wasser zwischen Nitrat und Phosphat ein Verhältnis von ca. 10 -15 sein soll. Bei diesen Verhätniss bilden sich sehr sehr wenige Grünalgen ,was bei meinen langen Wasserwechselzeitraum wichtig ist. Um dieses Verhältnis herzustellen muss man immer wieder - meist Nitrat dazugeben, dass ist mit + gemeint oder mit Phosphatentferner Phosphat entfernen (-) um auf das halbwegs ideale Verhältnis zu kommen. Natürlich hat das Spiel ein Grenze. Kann nicht z.b.100 oder/ 4 Phosphatwert haben - um es übertrieben auszudrücken.
5. Wasser wechsle ich alle 4 Wochen ca. die Hälfte.
Die Osmoseanlage schafft in 7 Stunden in ein 80 l Fass daher kein Problem, aber den Schlauch vom Keller durch die verschiedenen Zimmer laufen zu lassen ist mir zu mühsam, mit Bandscheibenvorfall, um es in kürzeren Abständen zu machen.
6. Totalreinigung ,auf ganz sauber mache ich ja den Filter nie ,auch nicht die Matten und Körner , eher abspülen gut mit Aquariumwasser. Dasjenige aber schon alle 4 Wochen. Absolut keine Nititprobleme weil ich ja nicht synchron Wasserwechsel und Filterreinigung mache.
7. Pflanzen habe ich nur diese 2 Arten drinnen die du am Foto siehst. Am ersten Foto sch anzusehen und die sehr stark gefiederten sind glaube ich Limnophila sessiliflora. Diese sind hübsch anzusehen und sehr schnell wachsbar. Die Wasserpest habe ich wegen der Befallenheit von den Algen schon komplett entfernt.
Bei den 2 Foto handelt es sich um die bekannte Cryptocoryne petchii.
Würde aber zum Schluss sagen : Wenn es für mich mit den Blättern (was ich ja nicht anzweifle) und dem gebräunten Wasser (was auch immer das ist?) einzurichten gelingt wäre das ein Superhit, da ich ja selbst genug Wurzelauswahl habe und mir so etwas auch gut gefällt.
Natürlich will ich nicht die Bartalgen oder evtl. Pinselalgen im Aquarium haben, aber das schaue ich mir dann mit den von dir empfohlenen Ratschlägen samt CO 2 eleminierung und Lichtausdehnung einmal an.
Natürlich hätte ich auch von dir eine Meinung über das Grünkorn - was aber falls das mit Laub und gebräunten Wasser klappt sowieso hinfällig wäre - aber trotzdem hätte ich gerne gewusst ob die Inhaltstoffe wirklich zum Maleur beigetragen haben können. Die Menge könnte ich mir evtl schon vorstellen. Aber was solls.
Also in Erwartung deiner ,wie ich schon mitbekommen habe, kompetenten Antworten,
verbleibe ich am heutigen Feiertag( in Österreich Maria Empfängnis)
mit lieben Grüßen Josef
 

Ago

Mitglied
Hallo,

auch Aquarien ohne oder mit wenig Pflanzen und stattdessen vielen Wurzeln können sehr schön aussehen und den Bewohnern eine tiergerechte Einrichtung bieten. Aber bitte beachten, auch in einem solchen Aquarium können sich Algen bilden.
 

Dalawaschek

Mitglied
Schon richtig, aber das ist dann nicht so mühsam als mit Pflanzen,aber abgesehen davon, wusste nur nicht dass so etwas überhaupt machbar.
Hätte für diese Fälle schöne Wurzeln, kleine Äste und sonstiges Dekor, die ich besser reinigen kann in diesen Fall. Warte aber May auf die entscheidende Frage "welches Laub und was gebräuntes Wasser ist.
 

May

Mitglied
Hallo Josef,

ich selber habe noch nicht mit Blaukorn oder, wie in deinem Fall, mit Grünkorn gedüngt. Ich dünge lieber mit Flüssigdünger (also über die Wassersäule), da ich so die Nährstoffe kontrolliert zuführen kann.
Ich habe mit Bodendünger (Masterline Root Caps, Tropica Nutrition Capsules, Dennerle Nutriballs, Substralstäbchen für Grünpflanzen) immer das Problem, dass Anfangs die Nährstoffe im Wasser extrem nach oben schießen.

Der JBL Ferropol ist sehr reichhaltig. Soweit ich weiß reicht bei dem locker nur die Hälfte zu düngen. Auch hat er viel Kalium. In Kombination mit wenig Wasserwechsel kann sich dies anreichern und in bestimmten Fällen den Stoffwechsel der Pflanzen beeinträchtigen.

Als Akutmaßnahme würde ich jetzt einmal einen richtig großen (min. 80%) Wasserwechsel machen und den Eisendünger erstmal aussetzen. Wenn die Pflanzen in ein paar Wochen Eisenmangel zeigen (heller oder gar weißer Neuaustrieb), dann mit halber Dosis düngen.
Den Mibo Eisendünger kenne ich nicht, konnte dazu im Netz auf die Schnelle auch nicht finden, wie gehaltvoll der ist.

Filterschlamm hat die unangenehme Angewohnheit Nährstoffe zu binden und dann wieder unkontrolliert abzugeben. Eisen und Phosphat seien hier im Wesentlichen genannt. Bei Algenproblemen ist es daher sinnvoll diesen aus Bodengrund und Filter zu entfernen. Filtermaterialien dazu in einem Eimer mit Aquarienwasser ordentlich auswaschen. Die nitrifizierenden Bakterien am Substrat entfernst du damit nicht. Bei grobkörnigem Bodengrund diesen mit einer Mulmglocke bearbeiten. Wasserwechsel dabei ist kein Problem, die Bakterien sind auf allen Oberflächen und nicht frei im Wasser. Zur Sicherheit kannst du danach zwei Tage die Fütterung aussetzen. In einem gut eingefahrenen Becken solltest du aber keine Probleme bekommen.

Zum Thema Laub und gebräuntes Wasser. Im Bereich der Schwarzwasseraquaristik besteht die Einrichtung hauptsächlich aus Wurzeln, Zweigen und Laub. Das Wasser ist weich (optimal keine nachweisbare Wasserhärte), sauer (pH <6) und durch Huminstoffe dunkel gefärbt. Jetzt möchte (oder kann) nicht jeder diese Extremwerte fahren, die Optik lässt sich aber auch mit härterem Wasser umsetzen.
Die Braunfärbung erreicht man z.B. mit Torf, Erlenzäpfchen, Laub, Roibostee, aber auch Produkten aus dem Handel. Letztere sind m.M.n. nur bedingt geeignet, da sie teilweise mit richtigen Huminstoffen wenig gemein haben.
Einen Huminsud stellt man sich am besten (und nahezu kostenlos) selbst her. Alles was man benötigt findet man im Wald. Laub von Eiche, Buche, Walnuss, Ahorn, Birke, Haselnuss, Erle (und hier vor allem die Zäpfchen), Weide geht alles. Wichtig ist nur, dass die Blätter braun sind. Kein gelb, kein grün, richtig braun müssen die sein. Der Herbst ist also für Aquarianer Sammelzeit. ;) Wenn die Blätter braun vom Baum fallen ist der optimale Zeitpunkt. Als Notbehelf kann man aber auch Herbstlaub vom Vorjahr sammeln.
Je nachdem wie stark man sein Wasser einfärbt und wie stark die Beleuchtung ist, haben die meisten Pflanzen keine Chance mehr Fotosynthese zu betreiben. Je nach Setup können einige genügsame Pflanzen aber durchaus gepflegt werden. Javafarn, Anubias und auch manche Cryptocorynen können funktionieren und natürlich Schwimmpflanzen.
Im Internet einfach mal nach Schwarzwasseraquarium suchen und sich inspirieren lassen. :)

Gruß Astrid
 

Shai

Mitglied
Hey
welches Laub und was gebräuntes Wasser ist.
Laub geht vieles, so lange es braun und trocken ist.
Selbst gesammelt zum Beispiel: Eiche, Buche, Walnuss, Haselnuss, Brombeere, Himbeere, etc..

Gekauft: Seemandelbaumblätter, Guave,...


Gebräuntes Wasser ist eigentlich eher bernsteinfarben. Die Färbung kommt durch Stoffe (Humine, Tanine, etc...) aus Holz, Laub, Erlenzapfen, Torf, etc..
Die Farbe schluckt Licht, d.h. nicht jede Pflanze wird funktionieren, aber viele Fische kommen aus solchen Gewässern.

Du kannst ja mal auf die letzten Seiten meines 450l Becken werfen (link in der Signatur) - da siehst Du wie so etwas aussehen kann.
Algen habe ich trotzdem (vor allem aktuell Pinselalgen) - aber mich interessieren diese nicht, mir ist das Wohlbefinden der Tiere lieber als besonders hübsch gestylte Becken (auch wenn ich die trotzdem teilweise gerne anschaue

Hier zum Beispiel
https://www.aquaristik-live.de/threads/450l-aus-klein-wird-groß.120418/page-61#post-973839

Grüße
Lars
 

Moderlieschen

Moderator
Teammitglied
Hi Josef,
ich habe längere Zeit mein 870 l Becken mit der Kombination Wurzeln-Äste-Steine-Laub-und- sonst- nix gefahren.
Das hat sehr gut funktioniert.
Algen gab's zu dieser Zeit absolut keine.
Ich muss dazusagen, dass es ein (überwiegend) Welsbecken war. Es wurde, da es pflanzenlos war, ordentlich Sauerstoff durch die Filterung mit Diffusoren zugeführt.
Es gab keinerlei Probleme in diesem Aquarium.
Man muss bedenken, dass man solche Becken im Allgemeinen nur relativ schwach beleuchtet, sonst wäre ja auch der Sinn des naturnahen Beckens verloren. Dünger braucht's auch nicht.
Somit werden sich auch selten Algen breitmachen.

An Laub verwende ich (auch heute noch in allen anderen Becken) hauptsächlich Walnuss, Buche, Eiche, Birke und was sonst noch so im Garten anfällt. Die leichte Braunfärbung gibt sich meist von selbst durch Wurzeln/Äste/Seemandelbaumrinde und das Laub (+ dem Sud vom kurzen Überbrühen) und Erlenzäpfchen.
Falls du mehr zum Thema Laub im Aquarium lesen möchtest, findest du hier und hier Interessantes.

Momentan kann ich an meinem großen Becken nicht viel verändern, aber irgendwann hab ich vor, wieder ein vollkommen pflanzenfreies Biotop-Aquarium zu pflegen.
Ich freu mich schon drauf.
 

Dalawaschek

Mitglied
Hallo Josef,

ich selber habe noch nicht mit Blaukorn oder, wie in deinem Fall, mit Grünkorn gedüngt. Ich dünge lieber mit Flüssigdünger (also über die Wassersäule), da ich so die Nährstoffe kontrolliert zuführen kann.
Ich habe mit Bodendünger (Masterline Root Caps, Tropica Nutrition Capsules, Dennerle Nutriballs, Substralstäbchen für Grünpflanzen) immer das Problem, dass Anfangs die Nährstoffe im Wasser extrem nach oben schießen.

Der JBL Ferropol ist sehr reichhaltig. Soweit ich weiß reicht bei dem locker nur die Hälfte zu düngen. Auch hat er viel Kalium. In Kombination mit wenig Wasserwechsel kann sich dies anreichern und in bestimmten Fällen den Stoffwechsel der Pflanzen beeinträchtigen.

Als Akutmaßnahme würde ich jetzt einmal einen richtig großen (min. 80%) Wasserwechsel machen und den Eisendünger erstmal aussetzen. Wenn die Pflanzen in ein paar Wochen Eisenmangel zeigen (heller oder gar weißer Neuaustrieb), dann mit halber Dosis düngen.
Den Mibo Eisendünger kenne ich nicht, konnte dazu im Netz auf die Schnelle auch nicht finden, wie gehaltvoll der ist.

Filterschlamm hat die unangenehme Angewohnheit Nährstoffe zu binden und dann wieder unkontrolliert abzugeben. Eisen und Phosphat seien hier im Wesentlichen genannt. Bei Algenproblemen ist es daher sinnvoll diesen aus Bodengrund und Filter zu entfernen. Filtermaterialien dazu in einem Eimer mit Aquarienwasser ordentlich auswaschen. Die nitrifizierenden Bakterien am Substrat entfernst du damit nicht. Bei grobkörnigem Bodengrund diesen mit einer Mulmglocke bearbeiten. Wasserwechsel dabei ist kein Problem, die Bakterien sind auf allen Oberflächen und nicht frei im Wasser. Zur Sicherheit kannst du danach zwei Tage die Fütterung aussetzen. In einem gut eingefahrenen Becken solltest du aber keine Probleme bekommen.

Zum Thema Laub und gebräuntes Wasser. Im Bereich der Schwarzwasseraquaristik besteht die Einrichtung hauptsächlich aus Wurzeln, Zweigen und Laub. Das Wasser ist weich (optimal keine nachweisbare Wasserhärte), sauer (pH <6) und durch Huminstoffe dunkel gefärbt. Jetzt möchte (oder kann) nicht jeder diese Extremwerte fahren, die Optik lässt sich aber auch mit härterem Wasser umsetzen.
Die Braunfärbung erreicht man z.B. mit Torf, Erlenzäpfchen, Laub, Roibostee, aber auch Produkten aus dem Handel. Letztere sind m.M.n. nur bedingt geeignet, da sie teilweise mit richtigen Huminstoffen wenig gemein haben.
Einen Huminsud stellt man sich am besten (und nahezu kostenlos) selbst her. Alles was man benötigt findet man im Wald. Laub von Eiche, Buche, Walnuss, Ahorn, Birke, Haselnuss, Erle (und hier vor allem die Zäpfchen), Weide geht alles. Wichtig ist nur, dass die Blätter braun sind. Kein gelb, kein grün, richtig braun müssen die sein. Der Herbst ist also für Aquarianer Sammelzeit. ;) Wenn die Blätter braun vom Baum fallen ist der optimale Zeitpunkt. Als Notbehelf kann man aber auch Herbstlaub vom Vorjahr sammeln.
Je nachdem wie stark man sein Wasser einfärbt und wie stark die Beleuchtung ist, haben die meisten Pflanzen keine Chance mehr Fotosynthese zu betreiben. Je nach Setup können einige genügsame Pflanzen aber durchaus gepflegt werden. Javafarn, Anubias und auch manche Cryptocorynen können funktionieren und natürlich Schwimmpflanzen.
Im Internet einfach mal nach Schwarzwasseraquarium suchen und sich inspirieren lassen. :)

Gruß Astrid
Hallo Astrid!
Danke einmal für deine umfangreichen Ausführungen !
Nur noch eine Frage: Du schreibst "das Wasser ist weich optimal ,keine nachweisbare Wasserhärte.
Das versteh ich nicht ganz. Keine Wasserhärte (KH) ist ja in meinen Verständnis Osmosewasser ? Kann mir vom Logischen das aber nicht vorstellen ,dass Fische so ein Wasser brauchen können.
Wie schon gesagt ,wir im nördlichen Wiener Raum haben einen KH Wert in der Wasserleitung von +-24-26 da unser Quellwasser durch viel Kalkgestein fließt.
Also sei so nett und klär mich bezüglich .
Wenn das mit 0 Wasserhärte stimmt, wieviel KH wäre dann in so einen Wurzelbecken gerade noch tolerabel ?
Grüße Josef
 

Shai

Mitglied
Keine Wasserhärte (KH) ist ja in meinen Verständnis Osmosewasser ? Kann mir vom Logischen das aber nicht vorstellen ,dass Fische so ein Wasser brauchen können.
Ja und Nein
Osmosewasser pur enthält quasi gar nichts, viele Biotope haben keine messbare KH und GH, und einen sehr niedrigen Leitwert (<50) - trotzdem sind Stoffe vorhanden, u.A. halt die abgesprochen Huminstoffe. So ein Gewässer ist voll mit Laub, Ästen und anderen organischem Material.

"Brauchen" ist schwer zu sagen, natürlich überleben die Tiere auch in etwas härteren Wasser, aber Fische aus nem Biotop mit so einem Wasser würde ich nicht in Becken setzen die ne KH >3-5 haben.
Überleben ist natürlich nur die eine Seite, viele Arten aus Weichwasser-Flüssen können sich in härterem Wasser nicht vermehren, teilweise stellen sie die Vermehrung ein, teilweise überlebt der Laich oder die Larven einfach nicht.


Wenn das mit 0 Wasserhärte stimmt, wieviel KH wäre dann in so einen Wurzelbecken gerade noch tolerabel ?

Je nach Art die du halten willst, aber über den Daumen würde ich max KH3 anstreben, nen PH von 6.5-6.6 (was einer CO2 Zugabe von 20mg/l entspricht).
Niedriger ist natürlich immer "besser", aber da sollte man dann durchaus auch ein Auge drauf haben und sich ein bisschen mit Wasserchemie auseinandersetzen. Besonders KH0 und (zuviel) CO2 kann blöd enden.

Grüße
Lars
 

May

Mitglied
Hallo Josef,

Keine Wasserhärte (KH) ist ja in meinen Verständnis Osmosewasser ?

Ganz genau. In der Regel betreibt man ein Schwarzwasseraquarium mit reinem Osmosewasser, getorftem Regenwasser oder sonstwie enthärtetem Wasser. Aufgrund der fehlenden Karbonathärte sinkt der pH-Wert sehr weit nach unten.

Kann mir vom Logischen das aber nicht vorstellen ,dass Fische so ein Wasser brauchen können.

Die meisten Schwarzwasserbewohner sind mit einem pH-Wert von 5-6 zufrieden. Extremes Schwarzwasser (pH <5) brauchen tatsächlich nur wenige Fischarten. Diese stammen dann meistens aus Sümpfen mit stark torfgesäuertem Wasser.

Wenn das mit 0 Wasserhärte stimmt, wieviel KH wäre dann in so einen Wurzelbecken gerade noch tolerabel ?

Ein Wurzelbecken kann man auch mit Hartwasser betreiben. Wenn die gepflegten Fische die Wasserwerte tolerieren spricht da nichts gegen.
Möchte man nur die niedrigen pH-Werte erreichen, muss das Wasser komplett enthärtet sein.

Gruß Astrid
 

Ago

Mitglied
Hallo Josef,

jetzt muß ich mal dumm fragen: Du hast doch schon Besatz in Deinem Becken und der soll doch bleiben. Oder habe ich das falsch verstanden?

Wenn ja, verrate doch, um welchen Besatz es geht. (Oder habe ich das überlesen?) Es nützt ja keinem, Schwarzwasser mit KH nicht messbar zu fahren, wenn Du gar nicht die Bewohner dafür hast.
 

Dalawaschek

Mitglied
Ich habe Skalar, Neon,Corydoras sterbei,Sternchenschmerle.
Die Frage ist aber ob es überhaupt sinnvoll ist für die Fische diese Umstellung.Habe derzeit 5KH im Aquarium. Aber die Umstellung auf Schwarzwasser ist ja schon ein gewaltiger Eingriff für die Fische.
 

Magic_Fish

Mitglied
Hallo,

Also da fast alle deine Fische aus Schwarzwasserregionen kommen, wäre das schon sinnvoll. Es muss ja nicht gleich ins Extreme gehen. Du kannst ja auch (erstmal) ein Schwarzwasserbecken ‚light‘ fahren. Mache ich auch schon seit fast 1½ Jahren und es hat super funktioniert. Ich habe, wie du, eine Gruppe Corydoras sterbai und Rote Neons. Damals waren auch noch Prachtflossensauger im Becken, die aber mittlerweile „ausgestorben“ sind. Vorher hatte ich ein sehr gut bepflanztes Becken und ganz normales Wasser. Nach der Umgestaltung ist es jetzt ein bepflanztes Wurzelbecken und alle Fische mögen dieses Layout sehr. Die Corys sind zwar immer noch etwas scheu, aber das ist bei denen ziemlich normal, trotzdem bin ich gerade dabei die Bodenregion für sie mit kleineren Wurzeln besser zu gestalten.

Aktuell fahre ich das Becken mit 25-26°C, einer KH von 4-5 und mit einem pH Wert zwischen 7,3-7,5. Mittlerweile denke ich auch über eine Osmoseanlage nach, um das Wasser noch weicher zu machen und würde es dann aufsalzen, um Schwankungen beim Wasserwechsel zu vermeiden.

So gewaltig muss der Eingriff also gar nicht sein und bringt viel positives für die Fische. Solange die Sternchenschmerle noch da ist, würde ich aber noch etwas Rücksicht auf sie nehmen, was Gestaltung und Wasser angeht.

Hier noch der Link zu meinem Beckenthread: https://www.aquaristik-live.de/threads/mein-180l-schwarzwasser-biotop-light.122607/

LG Marie
 

Dalawaschek

Mitglied
Hallo Marie !
Kannst du mir das mit ,"Rücksicht nehmen was Gestaltung und Wasser angeht" habe diese erst gekauft und haben eine ca. Lebenserwartung von 10-15 Jahren.
Noch etwas: da man ja dann keine Pflanzen hat ist eine Sauerstoffzufuhr wahrscheinlich zwingend ?
Eine CO2 Zufuhr ist ja dann selbstredend nicht mehr notwendig
Aber beleuchtet hätte ich das Aquarium mit den Wurzeln und Laub usw. schon - möglich!? oder nur wenigstens für wenige Stunden - oder überhaupt nicht ?
LG Josef
 
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