Schneckenkauf mit Fisch

Henny schrieb:
sollte ich mit dem Umsiedeln noch warten oder nicht?
wenn er später in weicheres Wasser soll, musst du das eh langsam machen ("tröpfeln"). Immer dran denken: von "hart" in "weich" IMMER langsam. Ansdersherum hat der Organismus weniger Probleme.
Groß genug ist es dafür jedenfalls. Es ist also egal ob jetzt oder später.
 


FKS schrieb:
Henny schrieb:
sollte ich mit dem Umsiedeln noch warten oder nicht?
wenn er später in weicheres Wasser soll, musst du das eh langsam machen ("tröpfeln"). Immer dran denken: von "hart" in "weich" IMMER langsam. Ansdersherum hat der Organismus weniger Probleme.
Groß genug ist es dafür jedenfalls. Es ist also egal ob jetzt oder später.

Weil......? Also warum ist von hart in weich schwieriger? Wenn es ein Weichwasserfisch ist, denkt der Laie, dass das neue Wasser ihm doch nur gut tut?

LG Alora
 
Alora schrieb:
Weil......? Also warum ist von hart in weich schwieriger? Wenn es ein Weichwasserfisch ist, denkt der Laie, dass das neue Wasser ihm doch nur gut tut?
das ist ein komplexeres Thema, das man hier nicht mal eben in 1-2 Sätzen erklären kann. Ganz kurz: Weichwasser ist fischphysiologisch im Grunde kein gutes Wasser. Die Tiere kämpfen ständig dagegen an Ionen an das Umgebungswasser zu verlieren. Ein Fisch, der in einem Ionen-reichen Wasser schwimmt ("hartes Wasser") bekommt demnach massive Probleme wenn ich ihn zu schnell in ein Ionen-armes Wasser ("Weichwasser") werfe. Er verliert zu schnell zu viele Ionen und kann sich nicht anpassen. Das kann so ein Tier umlegen.

ps:
Wenn es ein Weichwasserfisch ist, denkt der Laie, dass das neue Wasser ihm doch nur gut tut?
das ist das Problem. Die Leute "denken" bzw- glauben irgendwas, haben aber keine Ahnung, und machen es komplett falsch. Deswegen verlieren "wir" auch so viele Fische/Tiere.
 
Hallo,
Alora schrieb:
FKS schrieb:
Henny schrieb:
sollte ich mit dem Umsiedeln noch warten oder nicht?
wenn er später in weicheres Wasser soll, musst du das eh langsam machen ("tröpfeln"). Immer dran denken: von "hart" in "weich" IMMER langsam. Ansdersherum hat der Organismus weniger Probleme.
Groß genug ist es dafür jedenfalls. Es ist also egal ob jetzt oder später.

Weil......? Also warum ist von hart in weich schwieriger? Wenn es ein Weichwasserfisch ist, denkt der Laie, dass das neue Wasser ihm doch nur gut tut?

LG Alora

dass das schwieriger ist hat was mit dem osmotischen Ausgleich (Regulation) im Fisch zu tun. Das das weichere Wasser Weichwasserfischen auch eher zugute kommt ist klar, aber der Übergang sollte schonend erfolgen.
Man wegen diesem osmotischen Austauch auch eher Weichwasserfische in härterem Wasser halten als andersum.

Der Vergleich hinkt zwar etwas aber so ähnlich kann man es sich vorstellen: Ein Mensch aus grosser Höhenlage kann auch eher auf Meerespiegelniveau umsiedeln als einer der nur auf Meeresspiegelniveau lebt auf 4000 Höhe. Ist wie gesagt nicht eins-zu-eins vergleichbar.

Gruss Klaus
 

fischolli

R.I.P.
Hi Alora,

langfristig ist das wahrscheinlich auch so, dass es für das Wohlbefinden des Fisches besser ist. Aber, Fische sind unglaublich anpassungsfähige Tiere, die sich (natürlich mit Ausnahmen) auf ein sehr breites Spektrum an Wasserverhältnissen einstellen können. Dabei spielt der osmotische Druck ein grosse Rolle. Hier ist das ganz gut erklärt: http://www.drta-archiv.de/wiki/pmwiki.p ... regulation

Gruß
 


Danke, Frank, Klaus und Olli.

Das habt Ihr doch leicht verständlich erklärt.
Und wieder was gelernt (freu).

Wenn ich also das nächste Mal einen Fisch kaufe, ist es für mich auch ganz wichtig zu wissen, in welchem Wasser er bisher herumgeschwommen ist und nicht nur, in welchem Wasser er schwimmen sollte.

LG Alora
 
Alora schrieb:
Wenn ich also das nächste Mal einen Fisch kaufe, ist es für mich auch ganz wichtig zu wissen, in welchem Wasser er bisher herumgeschwommen ist und nicht nur, in welchem Wasser er schwimmen sollte.
ja, klar. Das ist enorm wichtig.
 

Starmbi

Mitglied
Hallo!

FKS schrieb:
Weichwasser ist fischphysiologisch im Grunde kein gutes Wasser. Die Tiere kämpfen ständig dagegen an Ionen an das Umgebungswasser zu verlieren.
Bei der Osmose wandert nur das Wasser, deshalb kämpfen die Fische nicht darum, Ionen abzugeben, sondern darum, das aufgenommene Wasser möglichst schnell wieder abzugeben.

Fischolli schrieb:
Auf der DRA-Seite steht:
... und ob deshalb die Umstellung auf weicheres Wasser riskanter ist, als auf härteres Wasser, ist ungeklärt.
Tja, jetzt bin ich genauso schlau wie vorher. :?

FKS schrieb:
Immer dran denken: von "hart" in "weich" IMMER langsam. Ansdersherum hat der Organismus weniger Probleme.
OK, übertrieben gesagt: von "hart in weich", schwillt der Fisch an, von "weich in hart", trocknet er aus.

Also hat der Fisch mit dem Austrockenen weniger Probleme?

Gruß
Stefan
 
Bei der Osmose wandert nur das Wasser, deshalb kämpfen die Fische nicht darum, Ionen abzugeben, sondern darum, das aufgenommene Wasser möglichst schnell wieder abzugeben.
ja, oder so. Das passiert, so wie ich das verstanden habe, zum gewissen Teil über die Kiemen, also im Grunde als "Pinkeln". Dabei wird ne Menge wichtiger Stoffe ausgeschieden. Die sind dann also Mangelware.
Also hat der Fisch mit dem Austrockenen weniger Probleme?
wenn man es so sieht: ja. Ich bin kein Experte auf dem Gebiet (wie alle anderen hier auch), aber ich habe Praxis. Und die bestätigt das.
Tja, jetzt bin ich genauso schlau wie vorher
ne. Dir fehlt nur die praktische Erfahrung. Was genau da abläuft kann uns erst mal egal sein. Wir lernen von dem, was wir beobachten.

ps: ich bezweifle, dass Osmose alleine das Problem beim Umsetzen in weiches Wasser ist. Da passieren noch anderen Dinge. Die Fische, die es bei so was dahin rafft, sterben mit Syptomen einer schnellen Vergiftung. Äußerlich ist quasi nix erkennbar.
 

Starmbi

Mitglied
Hallo Frank!

ne. Dir fehlt nur die praktische Erfahrung.
In diesem Falle möchte ich die auch gar nicht machen.
Darum ist es ja schön, daß Du von Deinen (schlechten) Erfahrungen berichtest.

Was genau da abläuft kann uns erst mal egal sein.
Ne, finde ich nicht.

ps: ich bezweifle, dass Osmose alleine das Problem beim Umsetzen in weiches Wasser ist. Da passieren noch anderen Dinge. Die Fische, die es bei so was dahin rafft, sterben mit Syptomen einer schnellen Vergiftung. Äußerlich ist quasi nix erkennbar.
Genau so stelle ich mir ein Sterben an Dehydration vor.


Gruß
Stefan
 

Henny

Mitglied
Hi,

vom Hörensagen/Lesen war mir schon klar, dass 'hart' auf 'weich' sehr heikel ist, aber trotzdem danke für Eure expliziten Warnungen. :thumright:
Selber habe ich diesbezüglich damit bei meinem harten Wasser bislang noch keine Erfahrung machen könne/müssen - wenn ich Tiere dazukaufe, war das nur 'hart auf hart' oder 'weich auf hart'. Das Ringlerbecken ist mein einziges 'gepanschtes' Becken.

Die Diskussion, die hier entstanden ist, finden ich sehr interessant. Also gerne weiter damit.... Ihr kennt mich ja inzwischen ein bisschen :wink: - ich liiiiebe auch theoretisches Wissen (man nennt mich in vertrauten Kreisen auch die 'Paragraphenpisserin' :lol: ).

Die kleine Ringelsocke habe ich über 24 Stunden in einer Schüssel umgewöhnt, ich denke, mehr kann man nicht machen.
Allerdings war ich recht überrrascht, dass das Männchen dieses Kleinteil sofort nach dem Umsetzen immer wieder angegriffen und verscheucht hat. Klar, ist der Jüngling erstmal ein Fremdling, aber so eine extreme Agression hätte ich bei der Größe/Kleine nicht erwartet....

Bei genauer Betrachtung im 20er ist der vermutlich auch gar nicht kleiner, als meine Anfangsfische, als ich sie gekauft hatte...

Schreibpause....

Der Kleine traut sich immer mehr hervor, wird zwar 'angemacht', hält aber gut Stand und schnappt sich Artemia-Nauplien weg :dance: !
Der Kerl akzeptiert ihn immer mehr, die Mädels reagieren eh entspannter.
Auch das Männchen scheint den kleinen neuen Genossen immer mehr zu tolerieren.
Hey, der Kleinling ist gerade in der Artemiawolke neben dem Männchen geschwommen und hat den in die Seite gepickt! Geh weg - hier fresse ich :twisted: !- Wie cool ist das denn bitte!? :lol:

Dieser Jüngling sieht also recht zukunftsverspreched aus - aber wie kriege ich das bitte künftig hin, dass meine Ringler ohne Umwege über Hartwasser-Zufallsgarnelenbecken und Co. Nachwuchs produzieren????

Beste Grüße von Andrea
 
Starmbi schrieb:
ps: ich bezweifle, dass Osmose alleine das Problem beim Umsetzen in weiches Wasser ist. Da passieren noch anderen Dinge. Die Fische, die es bei so was dahin rafft, sterben mit Syptomen einer schnellen Vergiftung. Äußerlich ist quasi nix erkennbar.
Genau so stelle ich mir ein Sterben an Dehydration vor.
hab dann doch noch mal den Biologen gefragt: das starke Ungleichgewicht aus schwacher und konzentrierter Lösung sorgt für eine Belastung der Zellen, insbesondere der Nieren. Bei starkem Gefälle können diese nekrotisch werden oder sogar kollabieren. In härterem Wasser besteht eher kein oder nur kaum Gefälle, und der Fisch muss nicht groß "arbeiten". Ich vermute, es gibt Wasserwerte-technisch irgendwo einen Idealpunkt für das Tier (bzgl. pH-Wert liegt der bei 7,2).

Starmbi schrieb:
Was genau da abläuft kann uns erst mal egal sein.
Ne, finde ich nicht.
ja, doch. Sollte es zumindest. Ohne entsprechendes Hintergrundwissen darüber zu diskutieren, was da genau abläuft, macht keinen Sinn. Zu wissen, dass man einen Fisch eher nicht von 800µS in 100µS schmeißen sollte aber schon.

Allerdings war ich recht überrrascht, dass das Männchen dieses Kleinteil sofort nach dem Umsetzen immer wieder angegriffen und verscheucht hat. Klar, ist der Jüngling erstmal ein Fremdling, aber so eine extreme Agression hätte ich bei der Größe/Kleine nicht erwartet....
das ist normal. Da kommt ja erst mal ein fremder Fisch ins eigene Revier.
 
Hallo,

ich würde mich hier gerne einmal kurz mit einer konkreten Frage einklinken:

ich stehe nämlich gerade vor einem ähnlichen Problem - habe neue Fische, die bisher in härterem Wasser (GH11) lebten.
Mein Wasser hat ~GH6.
Wie schnell darf denn der Umgewöhnungsprozess nun vollzogen werden?
Was ich bisher dazu gefunden habe, bewegt sich zwischen wenigen Stunden und mehreren Wochen....

Ich bin normalerweise ja geduldig und würde die Tiere wenn nötig auch wochenlang in ihrem Übergangsheim belassen, aber es sind einige Jungfische dabei, bei denen ich nicht sicher bin, ob sie genügend Futter abbekommen.

Im Endbecken sollte genügend Kleinstfutter rumschwimmen - da sind in den letzen Wochen auch schon völlig ungeplant und ohne mein Zutun einige Killilarven durchgekommen.

Viele Grüße,
Claudia
 

Starmbi

Mitglied
Hallo!

Wenn es in einen Killi-Tümpel regnet, wird die Härte ja auch ziemlich schnell reduziert.
Da würde ich mir nicht so große Sorgen machen.
Tage oder Wochen sind also übertrieben.

Gruß
Stefan
 
Hallo Stefan,

Danke, dann werde ich das mal etwas vorantreiben!
(die umzugewöhnenden Fische sind übrigens in meinem Fall Rhinogobius - macht das einen Unterschied?)

Mit meiner bisherigen Methode habe ich in drei Tagen gerade einmal einen Härtegrad geschafft. 8)

Beste Grüße,
Claudia
 

Starmbi

Mitglied
Hallo!

Ach, so, es geht gar nicht um die Killis. :oops:
die umzugewöhnenden Fische sind übrigens in meinem Fall Rhinogobius
Sorry, die kenne ich nicht.

Einige Aquarianer kippen die Fische direkt ins andere Becken, weil sie der Ansicht sind, daß der Stress der Umgewöhnung größer ist, als der Nutzen der Anpassung.

Ich habe noch nie länger als 2 Stunden angepasst.

Gruß
Stefan
 
O.k. Stefan - nochmal Danke.

Ich denke, ich werde das Ganze dann etwas beschleunigen, aber nicht übertreiben.
Vielleicht nochmal zwei bis drei Tage für die restlichen Härtegrade...

Sollte ich das Gefühl haben, die zwei Minis, die mir im Moment etwas Sorgen machen nehmen stark ab, werde ich es einfach riskieren und diese separat noch etwas schneller umgewöhnen.

Gestresst wirken die Grundeln allesamt überhaupt nicht. Sind schon vorwitzige kleine Gesellen :D

Grüßle,
Claudia
 


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