Hallo,
Knut schrieb:
15 Minuten nach Beginn der Beleuchtungspause stieg der CO2 Gehalt (kann auch sein, dass er den pH gemessen hat) wieder leicht an un am Ende der Beleuchtungspause fiel die CO2 Konzentration wieder langsam ab.
unter Laborbedingungen glaube ich das gern, aber im durchschnittlichen Wohnzimmer wird es zu den üblichen Zeiten der MP noch hell genug sein, dass die Photosynthese zwar stark gedrosselt wird, aber es nicht zu diesem Effekt kommt.
daniel_1980 schrieb:
Dann schrieb Alderan sinngemäß "Algen kommen mit der Mittagspause besser klar wie höhere Pflanzen". Darüber dachte ich nach, und mir fiel auf, dass die Cabomba sich in Richtung Frontscheibe zu neigen schien, also dahin, wo auch in der Mittagspause Licht ist. Genau so verhalten sich auch meine Kakteen auf der Fensterbank, sie wachsen in Richtung des Lichts, d.h. sie neigen sich zum Fenster hin.
Deswegen beleuchte ich seit 3 Tagen von 10- 22Uhr nonstop. Ich habe das Gefühl, dass die Cabomba a) sich langsam aufzurichten scheint, und b) dass sie scheinbar wesentlich schneller wächst, und zwar nach oben.
Ich werde das weiter beobachten, aber das wäre ein klares Argument gegen die Mittagspause.
Mich würde an diesem Punkt interessieren wie sich die Fische überhaupt verhalten? Passen die sich daran an und erzeugen durch weniger Aktivität auch weniger CO2?
Aber zurück, im Prinzip hätte man dann mit 12h Beleuchtung und dazwischen 4h MP über 16h Photosynthesezeit. Vielleicht sogar länger, wegen vorläufigem Lichteinfall morgens oder abends, je nach Jahreszeit. Das wäre an sich auch noch nicht so schlimm, wenn nicht unsere heimischen Algenarten wahrscheinlich besser an einen 16h Tag angepasst wären als z.B. aus dem Amazonas stammende Echinodoren. Die bessere Anpassung an 16h unserer Algenarten habe ich aus einer Quelle die ich gerade nicht mehr finde, aber mir nicht ausgedacht habe.
Letztendlich kann man vermuten, dass die Algen dann den reich gedeckten Nährstofftisch die letzten 2h zunehmend für sich allein haben, während die äquatorialen Pflanzen mit ihrem Stoffwechsel langsam schlapp machen. Wahrscheinlich gibt es dazu eher keine Erfahrungswerte, weil die wenigsten so was in Betracht ziehen bei der Algenbekämpfung.
Und auch wenn dieser Vorteil marginal ausfällt, könnte die lange Photosyntheseperiode den Pflanzen auf lange sicht schaden. Was passiert wenn man Landpflanzen zu lange beleuchtet? Dazu gibt es doch sicher Erkenntnisse. Stichling meinte 16h zu Beleuchten, leider ohne Angabe des Zeitraums.
Viele werden die Beleuchtungszeit wegen der MP auch nur 8h laufen lassen, so dass sie unbewusst auf empfehlenswerte 12h kommen.
Kann es aber auf lange Sicht gut sein, wenn die Pflanzen jeden Tag ihre Produktivität für 4h herunterfahren müssen?
Nach C. Kasselmann trat erst nach einem Jahr unzureichender zehnstündiger Beleuchtung Kümmerwuchs bzw. ein langsames Absterben der Pflanzen auf. Ich muss noch mal das Kapitel Beleuchtung lesen, aber so habe ich es noch in Erinnerung.
Als Fazit würde ich ziehen, dass die MP vielleicht ein Jahr lang gut geht, dann aber wahrscheinlicher zu Wachstumsdefiziten führt, egal ob kurze oder lange Hauptbeleuchtungszeit.
Was die Empfehlung einer großen deutschen Pflanzengärtnerei über die MP betrifft, könnte deren Ansicht auch auf langfristige Absatzprognosen zurückzuführen sein. Nicht anders wird beim zu hoch angesetzen Empfohlenen CO2 Gehalt verfahren oder bei Landpflanzen, die als bis zu einem Jahr haltbare Zierpflanzen für das AQ beworben werden.
Ein kleiner eShop aus dem ich meine Pflanzen habe und von dem so eine Vorgehensweise nicht zu erwarten ist, empfiehlt Gegenteiliges. Spricht sogar auf deren „Hinweisblatt“ die MP an und kommentiert energisch dagegen.
Bei Berufstätigkeit, könnte man wie von Pfannenschwinger77 vorgeschlagen, die Beleuchtungszeit in die Abendstunden verschieben. Dann bliebe zwar in Bezug auf die Algen das Problem, dass man auch Vormittags einen schwachen Lichteinfall hätte, dies aber nur halbjährlich und die Hauptbeleuchtungszeit wäre ohne Unterbrechungen und deshalb mit weniger „Risiken“.
alderan schrieb:
Wenn man sich die Mühe macht und wirklich mal die Fundierten "Pro-MP" Seiten liest, wo auch belegt wird warum und wieso eine MP gegen Algen wirken soll, so ist dort von 4 Std. und mehr die Rede die nötig sind um Algen wirklich zu Schädigen also können MPs unter 4 Std. schonmal eh nichts bringen in Bezug auf Algen!
Die schönen Belege sind ebenfalls Wertlos, wenn die meisten einfach nur das Licht abschalten und eben nicht beachten, dass dabei die Photosynthese wegen des Tageslichts trotzdem weiter läuft.
Die wenigsten machen die sich die Aquaristik zum Studium um alles richtig zu machen, was aber fast nötig wäre damit die MP so funktioniert wie auf diesen Seiten analysiert wird.
alderan schrieb:
Wenn man sich wirklich mal die Mühe macht, und nur liest, stellt man fest, dass bei 98% es überhaupt nichts gebracht hat!
Gruß
premois