Planarien mit Flubenol bekämpfen - Mein Erfahrungsbericht

Hallo zusammen,

mit Euch möchte ich einfach mal meinen Erfahrungsbericht zu Flubenol zur Bekämpfung gegen Planarien teilen.

Vorgeschichte:
Mein Aquarium ist ein 530l Becken, gut bepflanzt mit relativ vielen Minifischen, Caridina, Neocaridina, Neritina Pulligera.
Als ich damals etwas von einem seltenen Moos abgegeben habe, wurde ich auf Planarien aufmerksam gemacht, die sich in dem Moos versteckten.
Zwar hatte ich keinerlei Nachteile durch die Planarien feststellen können - Fische, Garnelen vermehrten sich hervorragend - Jedoch wollte ich die Planarien loswerden, die ich mir wahrscheinlich mit einer Wasserpflanze einschleppte.
Eine Planarienfalle hat einen relativ starken Planarienbefall ergeben, ca. 50 Planarien haben sich über eine Nacht in der Falle gesammelt.

Da ich definitiv alle loswerden wollte, habe ich mich für Chemie entschieden. Eine Falle oder Großarmgarnelen halten die Planarien ja maximal im Zaum und ich hätte zumindest mit der Falle einen ständigen Aufwand, den ich so nicht haben möchte.

Vorbereitung:
Also wurden alle Neritina Pulligera herausgesammelt und verschenkt.
Ein Wasserwechsel 80% wurde durchgeführt.

Anleitung:
Nach der Anleitung
habe ich 10mg/100l die Paste vorher in lauwarmen Wasser aufgelöst und ins Aquarium gegeben.

Wirkung:
Eine Wirksamkeit hat sich schon relativ schnell eingestellt, zwei Schnecken, die ich leider vergessen hatte waren am nächsten Tag auf dem Rücken liegend am Bodengrund. Eine Umsiedlung in ein Rettungsbecken hat nicht mehr geholfen.
Nach zwei Wochen habe ich zu 50% einen Wasserwechsel durchgeführt und für das gewechselte Volumen nochmal Flubenol nachgegeben.
Fische und Garnelen haben keinerlei Problemanzeichen gezeigt.

Da nach 6 Wochen und 2 weiteren Nachdosierungen noch immer am Abend Planarien zu sehen waren, musste ich in Summe 10 Wochen die Kur durchführen.
In Woche 8 hatte ich keine Planarien mehr sehen können, auch eine Falle hat keine Planarien mehr anlocken können.

Jetzt das Problem:
Trotz Absaugen mit der Mulmglocke hat sich das Flubenol anscheinen relativ stark in dem Bodengrund und in der großen Mangroven-Wurzel angesammelt.
Die 10. Dosierung hat dann die Verdauungssysteme der Garnelen auf einen Schlag kippen lassen. Die Garnelen waren appetitlos, keinerlei Fressverhalten war mehr zu beobachten. Nitritwerte waren praktisch nicht vorhanden, einen Einfluss der üblichen Wasserchemie schließe ich aus.
Trotz sofortigen Wasserwechsels starben Tag für Tag etliche Garnelen (Amanos, Neocaridina). Der Bestand (>200 Tiere) wurde über die nächsten Wochen fast komplett ausgelöscht. Ein Rettungsbecken hat auch nicht geholfen.
Den Fischen war weiterhin nichts anzumerken, alles optimal.

Durch die häufigen Wasserwechsel auch nach der Kur, mittlerweile bei Woche 20 und nach 15 großen Wasserwechseln (10 davon nach Kur), und den fehlenden Algenfressfeinden hat sich ein ziemliches Problem mit Kieselalgen eingestellt.
Trotz 10 Wasserwechseln in 10 Wochen und anschließend 2 Wochen Kohlefilter, hat sich beim Wiedereinsatz von Neritina Pulligera gezeigt, dass binnen einer Woche alle Tiere verendet sind. Hier ist anscheinend noch immer eine Restmenge von Flubenol irgendwo vorhanden.
Das Kieselalgenproblem konnte ich weitestgehend eindämmen durch Wiedereinsatz von Amanogarnelen, Neocaridina und Otocinclus

Und was machen die Planarien?
Jetzt, ca. Woche 30, habe ich wieder Planarien im Moos entdecken können. Obwohl ich keinerlei neue Einrichtungen für das Aquarium gekauft habe, müssen es einige von denen doch noch geschafft haben.

Wie jetzt weiter?
Ich lasse die Planarien jetzt im Aquarium. Nochmal diese Behandlung möchte ich nicht.
Wer von mir Wasserpflanzen oder Schnecken haben möchte, bekommt entsprechend einen Hinweis auf Planarienbefall.
Ich überlege mir Macrobrachium peguense ins Aquarium zu holen. Da ist vielleicht Eure Meinung gefragt, inwiefern diese Neocaridina dezimieren könnten.

Viele Grüße
Thomas
 

FischeFischer

Mitglied
Hallo Thomas, ich möchte mal meine Erfahrungen mit Plenarien schildern.
Mir erging es ähnlich und die ständige Absammelei und Fallenstellung wurde mir irgendwann zu blöd, sodass ich auf Panacur kam. Direkt vom Tierarzt.
Ich habe es dann wie hier https://www.garnelenhaus.de/wiki/panacur-im-aquarium beschrieben angewendet und ich bin diese Plagegeister ein für alle mal losgeworden.

Zu Macrobrachium kann sagen, die dezimierten alles. Die haben sich einen kränkelnden Neon gepackt, Posthornschnecken und eben auch andere Garnelen wenn diese nicht schnell genug waren. Nur Plenarien standen scheinbar nicht auf dem Speiseplan, zumindest habe das nie gesehen. Solange es schmackhafteres Futter im Becken gibt, geht wohl keiner an die Plenarien. Aber das ist lediglich meine Meinung. ( ich habe erst vor kurzem gelesen, das knurrende Zwergguramis Plenarien fressen sollen, das halte ich allerdings für puren Humbug)
 
Hallo FischeFischer,

da wäre ich der Meinung, dass Panacur weniger aggressiv gegen Planarien wirkt als Flubenol? Zudem angeblich Resistenzen gegen Panacur auftreten können?
Daher würde ich mehrmals überlegen das ganze nochmal mit Panacur zu wiederholen, mit der Gefahr von Resistenzen.
 

FischeFischer

Mitglied
Hallo Thomas, der Einsatz von Medikamenten muss wohl überlegt sein. Bei Flubenol sollen aber auch Blasen/Posthorn/Turmdeckekschnecken dran glauben, wobei sie Panacur aushalten können…

Pro und Kontra sind ggf. abzuwägen
 
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