Nitritanstieg NACH Wasserwechsel

Hallo Zusammen ,

ich habe ein eingefahrenes 450l Becken (ca. 3 Jahre alt).
Ich wechsel in regelmäßigen Intervallen (alle ein bis zwei Wochen) ca. 40%-50% des Wassers.

Mir ist es nun schon häufiger passiert, dass ich nach dem Wasserwechsel am nächten Morgen einen starken Anstieg des Nitrits im Becken erkennen kann (ca. 0,6 mg/l).

Wenn ich Wasserwechsel mache, wühle ich nicht groß den Boden auf und lassen den Aussenfilter auch so wie er ist. Lediglich meinen Aquaball reinige ich, der dazu dient die aufgewühlten Schwebeteile von den Prachtschmerlen rauszufiltern, da hier kaum noch ein Durchfluß zu verzeichnen ist.

Wenn ich nach dem Anstieg ein bis zwei Mal noch einen Wasserwechsel gemacht habe, hat die Sache sich beruhigt. In dem Leitungswasser ist auch kein Nitirit nachweisbar.

Irgendwie kann ich mir keinen Reim darauf machen. Ich habe eigentlich nur eine Theorie und die finde ich eigentlich an den Haaren herbeigezogen. Ich könnte mir ggf. vorstellen, auch wenn man immer dem Wasser nicht so starke Eigenschaften zuweisst, dass die verringerte Anzahl an Bakterien im Wasser dafür sorgt, dass es zu diesem Anstieg kommt?!

Restliche Werte:

KH: 9
PH: 7
GH: 11
No3: 1
PO4: 0,5
FE: 0,2

Vielen Dank für Euer Feedback im Voraus.

Gruß

Dominik
 


A

Anonymous

Guest
Hallo Dominik,

auffällig ist auch dein niedriger No3-Wert, der müsste eigentlich bei einem einigermaßen besetzten und schon 3 jahre laufenden Aquarium höher sein, sofern du nicht eine spezielle Filtereinlage hast, die das rausfiltert. No3 ist schließlich ein Abbauprodukt von No2.

Das deutet wohl darauf hin, dass deine Wasserwechsel viel zu groß sind. Dadurch werden zu viele Bakterien aus dem Wasser entfernt, wodurch das No2 nicht mehr vollständig zu No3 umgewandelt werden kann und du den Nitritanstieg bemerkst. Durch die reduzierte Bakterienzahl bleibt der No3-Wert dann auch so tief, schließlich machst du eine Woche später den nächsten Wasserwechsel. Die Bakterien befinden sich nicht alle im Filter, viele schwimmen einfach frei im Wasser herum.

Ich würde dir dringend dazu raten, immer höchstens 1/3 des Wassers zu wechseln.
Auch wenn ich schon oft gehört habe, dass größere Wasserwechsel nicht schaden, wäre dies nicht der einzige Beweis dafür, dass sie es tun können ;)

Eventuell hast du auch einen zu hohen Besatz, bei dem die Pumpe nicht mehr hinterherkommt. Welche Tiere (und wie viele) hast du momentan im Becken? Welchen Filter benutzt du?

Gruß
Martin
 
Hi,
inspire schrieb:
Dadurch werden zu viele Bakterien aus dem Wasser entfernt
und ich dachte man wäre sich ziemlich einig, dass man die (in eingefahrenen Becken) nicht im freien Wasser findet. Oder hab ich was verpasst? :?:
 
A

Anonymous

Guest
Ich hab noch keine Bakterien gesehen, die sich panisch am Filter festgehalten haben, weil sie nicht hinausgespült werden wollten ;)

FKS, du kannst ja mal einen kleinen Test machen. Mach einfach die nächsten Wochen mal 100%igen kompletten Wasserwechsel und berichte, was passiert ;)
 

elchi07

Moderator
Teammitglied
Hallo Dominik,

im freien Wasser befinden sich mit Sicherheit die wenigsten Bakterien, da sie substratgebunden sind. Das heisst sie siedeln sich an den Oberflächen von Bodengrund, Deko, Pflanzen und Filtermaterial an. Und da ist evtl. ein Ansatzpunkt: Über welche Medien filterst du?

Viele Grüße
Roman
 

MOOSKUGEL

Moderator
Teammitglied
Hallo,
Lediglich meinen Aquaball reinige ich, der dazu dient die aufgewühlten Schwebeteile von den Prachtschmerlen rauszufiltern
hier würde ich eher ansetzen.

Ein kleines Gedankenspiel von mir:
Die Popukation an Bakterien kann ja nur so gross sein, wie "Futter" für sie da ist.
Jetzt dezimierst du diese Population durch deine Aquaballsäuberung und es dauert dann halt wieder eine gewisse Zeit, bis sich die übrig gebliebenen Bakterien wieder vermehren und ihre Arbeit verrichten.

So in diese Richtung würde ich es mir erklären.

Gruss Heiko
 


Hallo Erstmal,

danke für die Antworten.

Ich denke, den Aquaball lassen wir mal aussen vor, da er nur zum rausfiltern von Schwebteilchen dient.
Am Aquarium hängt noch ein normaler Eheim Aussenfilter (2128), den ich während des Wasserwechsels nicht anpacke.
Der Filter ist mit Substrat, Tonröhrchen, grober und feiner Filterwatte bepackt.

Bestand:
4 x Skalare
15 x Cory. Sterbai
13 x Pachtschmerlen
2 x blaue Fadenfische
2 x Meekis
10 x Ottos

Ich kann gerne mal versuchen, weniger Wasser zu wechseln, aber auch ich zweifel wirklich daran, dass die von mir selber aufgestellte Theorie irgendwelche Grundlagen hat.

Gruß

Dominik
 

elchi07

Moderator
Teammitglied
Hallo,
dascrip schrieb:
Ich denke, den Aquaball lassen wir mal aussen vor, da er nur zum rausfiltern von Schwebteilchen dient.
Das, was Heiko zum Aquaball geschrieben hat, ist nicht so abwägig.

dascrip schrieb:
Am Aquarium hängt noch ein normaler Eheim Aussenfilter (2128), den ich während des Wasserwechsels nicht anpacke.
Der Filter ist mit Substrat, Tonröhrchen, grober und feiner Filterwatte bepackt.
was meinst du mit Substrat?

Viele Grüße
Roman
 
Hallo Roman,

hast Du Dir mal die Eckdaten von meinen Filtern angeschaut?

Der 2128 hat wesentlich mehr Fläche, als der Aquaball. Hier können sich viel mehr Bakterien ansiedeln. Wenn ich den jedes Mal sauber machen würde, könnte ich der Argumentation folgen, so jedoch eher nicht.

Ausserdem gehe ich nicht hin und brühe den kompleten Filter ab. Ich drücke lediglich zwei Schwämme in Aquarienwasser aus.

Ich habe als Substrat "Eheim Substrat Pro" in zwei Körben drin.

Ich habe schon überlegt, ob es irgendwas mit meinem Bodengrund zu tun hat. Ich hatte damals den Langzeitdünger von Tetra mit verbaut. Über die Pro und Con's möchte ich mich jetzt hier nicht streiten, überlege aber, ob dem seine Halbwertzeit vielleicht abgelaufen ist, und dass es deshalb zu diesen Reaktionen kommt. Schliesslich pflanze ich auch die eine oder andere Pflanze ein, die ggf. rausgerupft wurde.
Bevor die Frage kommt, nein, es steigen keine Bläßchen aus meinem Boden. Ich denke also, dass da nix fault.

Gruß

Dominik
 

bierteufel

Mitglied
Hi

Vorab: Ich denke mal nur laut. Ich möchte nicht behaupten das das was dran ist.

Leider weiss man die Wasserwerte nicht, wie das Wasser aus dem Hahn kommt. Hat es dort deutlich mehr als 1,0 mg/g NO3 / Liter?

Wäre dies der Fall, wäre es nicht möglich, daß der große Filter so zugesetzt its, daß er dann spontan auf Nitratatmung umstellt. Haette das nicht zur Folge, daß NO3 sinkt und NO2 steigt?
Wäre dann nicht eine option, den Aquaball mal ne Woche nicht anzufassen, dafür aber dem großen Filter mal etwas "organische Substanz" zu entziehen?
Wenn ein Filter 1 Jahr Standzeit hat, so heisst das noch lange nicht, daß man Ihn 1 Jahr lang nicht reinigen soll/darf.

Naja wie gesagt nur laut gedacht.

Gruß Arne
 

elchi07

Moderator
Teammitglied
Hallo Domonik,
dascrip schrieb:
Der 2128 hat wesentlich mehr Fläche, als der Aquaball. Hier können sich viel mehr Bakterien ansiedeln.
nur mal so zum Nachdenken: Die Besiedlungsfläche wird nicht ausschließlich durch das Filtervolumen bestimmt. Zum Beispiel hat ein dm³ (= 1 Liter) Filtermatte eine größere Oberfläche als ein dm³ Tonröhrchen. Also sind in der Filtermatte mehr Bakterien enthalten als in den Tonröhrchen.

Und im Filterschlamm, sind auch Bakterien vorhanden. Wenn der Aquaball als "Schnellfilter" die Schwebstoffe in großem Maße ansaugt und dein 2128 eher als langsamer "Biofilter" läuft, ist je nach Standzeit im 2128 weniger Filterschlamm. Dann hast du mit dem Ausspülen des Aquaball-Filterschwamm auch eine große Menge Bakterien entfernt.

Ich frage mich auch, warum dein Nitratwert so niedrig ist. Die Gedanken von Arne - auch eine Möglichkeit.

Welche Ausgangswerte hat denn dein Wechselwasser (vor allem Nitrat) ?
Wie ist dein AQ bepflanzt (Bild?) ?
Welchen Besatz hast du im AQ ?
Was und wieviel fütterst du ?

Viele Grüße
Roman
 

JoKo

Mitglied
inspire schrieb:
auffällig ist auch dein niedriger No3-Wert, der müsste eigentlich bei einem einigermaßen besetzten und schon 3 jahre laufenden Aquarium höher sein, sofern du nicht eine spezielle Filtereinlage hast, die das rausfiltert.

... oder so viele Pflanzen im Aquarium sind die das Nitrat verbrauchen.
 
Hallo,

nur mal so zum Nachdenken: Die Besiedlungsfläche wird nicht ausschließlich durch das Filtervolumen bestimmt. Zum Beispiel hat ein dm³ (= 1 Liter) Filtermatte eine größere Oberfläche als ein dm³ Tonröhrchen. Also sind in der Filtermatte mehr Bakterien enthalten als in den Tonröhrchen.
Bestimmt richtig, aber den Aquaball kann ich mindestens 6-7 Mal in den Filter stellen. Darauf schliesse ich, dass der Aussenfilter da doch mehr zu bieten hat Fläche ist. Alleine die blaue grobe Matte im Filter würde ich nicht in den Aquaball vom Volumen her gestopft bekommen. Ich gehe aber auch gerne der Theorie nach und versuche WW und Säuberung des Aquaballs asynchron durchzuführen.

Welche Ausgangswerte hat denn dein Wechselwasser (vor allem Nitrat) ?
Muss ich morgen mal testen.

Wie ist dein AQ bepflanzt (Bild?) ?
Üppig, Fotos folgen mal, wenn wieder die Sonne aufgegangen ist.

Welchen Besatz hast du im AQ ?
S. oben

Was und wieviel fütterst du ?
Verschiedenes Futter über trocken, gefriertrocken, gefroren, lebend in Abständen von zwei bis drei Tagen. Ich denke aber, dass wir das Futter aussen vorlassen, da sich das aufgezeigte Verhalten unabhängig von der Fütterung einstellt.

Ich werde mich zum Thema "Nitratatmung" mal einlesen, obwohl ich da auf den ersten Blick wohl noch meinen Chemiemeister machen muss. Aber vielleicht ist ja da der Hunde begraben.

Danke schonmal für die interssanten Posts.

Dominik
 

bierteufel

Mitglied
Hi Dominik.

Das von mir ist blose Spekulation.

Wir wissen deine Wasserwerte. Würdest du die Werte des Wechselwasser, was immer du da nimmst, nennen so hätten wir nicht einen Wert sondern viel mehr eine Tendenz. Ist Nitrat wirklich so niedrig oder nimmt das rapide ab. Verändert sich die Karbonhaerte oder gibt es da eigentlich keine "merkwuerdigen" Entwicklungen.

Und noch was. Wenn Nitrit nach dem Wasserwechsel ansteigt, so schlimm wird das nicht sein. Wenn du das weisst, stellst du deine Fütterung so um, daß die ersten 1-2 Tage nach Wasserwechsel eben knapp gefüttert wird. Ein erkanntes Problem ist ein halbes Problem :)

Gruß Arne
 


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