Nitrit-Kreislauf

JøMa

Mitglied
Hallo zusammen!
Zum Grundprinzip: Tier-Ausscheidungen bringen Ammonium ins Becken, Bakterien verstoffwechseln das zu Nitrit, weitere Bakterien machen Nitrat draus, und das ist schöner Pflanzendünger, sollte nur nicht überhand nehmen.
Soweit richtig, grob gesagt?

Ich wundere mich ein Bisschen über die Werte in unserem Becken, das seit Januar läuft und viele Pflanzen und diverse Tiere beherbergt: Fische, Schnecken, Garnelen, Frösche.

Die drei genannten Werte sind seit Monaten praktisch konstant, ich messe immer einen Tag vorm Teilwasserwechsel: Ammonium 0,15 ppm, Nitrit nicht nachweisbar, Nitrat 5 ppm. Nitrat war anfangs niedriger und ist nun seit mindestens einem Vierteljahr praktisch konstant.
Mich wundern diese Werte. Ist das sinnvoll und erklärbar?
Wir fügen keinerlei Pflanzendünger hinzu und füttern bewusst sparsam, nur alle zwei Tage. Die Tiere wirken fit und agil.

Der Vollständigkeit halber die übrigen Werte: Gesamthärte konstant 11°dGH, Karbonathärte hat sich bei 5°dKH stabilisiert, pH bei 7,5. Sauerstoff ist rund um 10ppm, CO₂ etwas niedrig, genauen Wert habe ich vergessen. Kupfer und Phosphat nicht nachweisbar, Temperatur zwischen 24°C und 24,5°C.

Ich habe noch nie ein einziges Milligramm Nitrit im Becken nachgewiesen, zwei Profi-Tests (Probe dorthin gebracht) bestätigten das jeweils.
Für mich kann das nur bedeuten, dass die Bakterien ihr volles Werk tun, denn woher käme sonst der stabile Nitratwert? Oder täusche ich mich?

Beste Grüße!
 

Wolf

Moderator
Teammitglied
Hallo,
Im Prinzip hast du ja schon alles erklärt.
Eigentlich solltest du nur noch einwenig mehr füttern, 5mg Nitrat ist schon wenig und durch das Futter sollte dann PO4 auch nachweisbar sein.
Natürlich brauchen die Pflanzen auch Kalium und Spurenelemente. Wenn aber alles gut läuft und du keine Mangelerscheinungen hast, dann würde ich auch nichts ändern.
Ich füttere übrigens viel und deshalb dünge ich auch nur Spurenelemente und Kalium in meinem großen Aquarium.

L. G. Wolf
 

May

Mitglied
Hi,

miss mal bei deinem Leitungswasser Nitrat (oder schau, was der Versorger angibt). Bei mir z.B. kommt schon knapp 10mg/l (10 ppm) aus dem Wasserhahn.

Gruß Astrid
 

JøMa

Mitglied
Danke, Wolf!

Du würdest also annehmen, dass das Becken „eingefahren“ ist? Nie ein Bisschen Nitrit gemessen zu haben, ist nicht ungewöhnlich?

Beste Grüße!
 

cheraxfan2

Mitglied
Ich habe noch nie ein einziges Milligramm Nitrit im Becken nachgewiesen, zwei Profi-Tests (Probe dorthin gebracht) bestätigten das jeweils.
Für mich kann das nur bedeuten, dass die Bakterien ihr volles Werk tun, denn woher käme sonst der stabile Nitratwert? Oder täusche ich mich?
Nein, das Becken läuft hervorragend. Deswegen würde ich auch nichts ändern.
 

May

Mitglied
Nie ein Bisschen Nitrit gemessen zu haben, ist nicht ungewöhnlich?

Das ist nicht ungewöhnlich. Eventuell gab es mal einen kleinen Anstieg, den du nur nicht gemessen hast. Je nachdem wie schnell und wie stark man besetzt kann der unbemerkt, da zu gering, bleiben.
Manchmal reichen tatsächlich schon Topfpflanzen, die schon länger im Laden im Becken standen und daher nen Biofilm haben, aus, um ausreichend ,,Starterbakterien" zu haben. Wenn man dann noch langsam und immer nur wenig auf einmal besetzt, kommt es i.d.R. zu keinem Peak. Außer man ballert ne halbe Dose Futter täglich rein. ;)

Gruß Astrid
 

Wolf

Moderator
Teammitglied
Hallo Astrid
Hi,

miss mal bei deinem Leitungswasser Nitrat (oder schau, was der Versorger angibt). Bei mir z.B. kommt schon knapp 10mg/l (10 ppm) aus dem Wasserhahn.

Gruß Astrid
Meinst du nicht das Nitrat im Leitungswasser schwankt, je nachdem ob nun die Felder gedüngt werden und woher das Wasser kommt?
L. G. Wolf
 

Mescalero

Mitglied
Hi Wolf, dazu habe ich mal einen Artikel in der lokalen Presse gelesen. Hier in der Gegend wird viel Landwirtschaft betrieben und das öffentliche Interesse ist dementsprechend hoch.

Zwar werden in der Dünge- und Güllephase enorme Mengen an Stickstoff aufgebracht, davon kommt aber anscheinend praktisch nichts im Grundwasser an. Das wird alles vorher verstoffwechselt, deshalb ist der NO3 Gehalt des Trinkwassers ziemlich konstant.
 

May

Mitglied
Ich habe in der Güllesaison eher mit erhöhten Phosphatwerten zu tun. Statt nix kommt dann schonmal 1mg/l raus.
 

JøMa

Mitglied
So, ich habe jetzt mal Nitrat (NO₃) in unserem Leitungswasser gemessen – ebenfalls 5 ppm! :oops:
Mitten in Leipzig, keine Landwirtschaft weit und breit …
 

Ago

Mitglied
Hallo!

Um Leipzig gibt es doch reichlich Landwirtschaft. Euer Wasser kommt ja nicht aus der Innenstadt.

Womit misst Du? Kannst Du Messfehler ausschließen? Ich will nichts unterstellen, aber wenn immer das gleiche Ergebnis rauskommt, würde ich das kurz in Betracht ziehen.
 

mike84

Mitglied
Sei froh zwecks nitrit, ich hab aus irgendwelchen Gründen irgendwie immer 0.05 ok ich mach mir da nicht unbedingt gedanken, ist beim jbl test der erste wert nach nicht nachweisbar aber trotzdem seltsam. Phosphat sollte wohl 1:100 zu nitrat sein. Hab aber auch ständig nur so nitrat 1 . Hab jetzt mehr Besatz, vielleicht wird es dann mal mehr
 
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