Kann mir jemand sagen was ich für einen Plagegeist habe?

Hallo,
Ich habe im Netz schon viel gelesen und viel danach gehandelt. Ich hoffe hier kann mir jemand Hilfestellung geben.

Also folgende Vorgeschichte:
Mein Becken lief 2 Jahre ohne Problem und am Besatz hatte sich nie etwas gravierendes geändert...
Becken: Juwel Rio 240, Kiesboden mit Bodenfluter, Eheim Außenfilter (2222/ Material Keramikröhrchen, 2 versch. Filtermatten), Stabheizer
Besatz: ne Handvoll Guppies (6Pärchen), 1Pärchen Purpurprachtbuntbarsche, etwas 15 Glühlichtsalmler, 1 L333, ca 65% Bepflanzt (unter Anderen: vallisnerien, Tigerlotus, versch. Cryptocoryne, Anubias, Haarnixe)
Ich hatte immer einen recht guten Pflanzen wuchs, so dass ich alle 2-3 Wochen einen 5L Eimer voll Pflanzen entfernen konnte.
Kontrolliert habe ich ab und zu Eisen und Phosphat mit nem Tröpfchentest + Nitrit und Nitrat mit nem Ratestäbchen.
Zusätzlich habe ich ab und an mal einen Wasserprobe von nem Labor machen lassen (Ich arbeite in der Chemie und wir leiten unsere Abwässer in nen Fluss ein).

Im Zeitraum März-Mai fing dann auf den langsamwachsenden Arten so schleimig Grüne Algen zu wachsen. Mit der Zeit dann auch auf den Vallisnerien. Im späteren Verlauf gab es dann "grüne Teppiche" auf dem Kies.

Dann habe ich angefangen was sich von Hand entfernen lies raus zu holen, Filtermaterial einmal auszuwaschen und durch das Kiessaugen auch ne Wasserwechsel von 25-30% gemacht.
Anschließen den Fachhändler meines Vertrauens konsultiert.
- Zu wenig Eisen im Wasser (5L Sera Florena) und mehr Algenfresser (5 otocinclus, 3 Welse (kann ICH nicht genauer definieren) und ne Paar Pflanzen hatte ich meine ich auch noch gekauft.

Ergebnis war das 4 Otto´s und 2 der neuen Wels nach und nach in den Algen Tod aufzufinden waren. Natürlich nicht mit mal. Es sah aber so aus als hätten sich die Fische in den Algen verhäddert und wäre in ihn gestorben, dann von ihn überdeckt worden.

Also musste Dr Google ran.
Dunkelkur... OK Geld genug hatte ich ja eh schon rausgeschmissen also wenn der Restliche Besatz drauf gehen würde wäre es eben Pech.
Aqurium nochmal versucht von allen Algen zu befreien, Befallene Pflanzenblätter raus (teilweise ganze Pflanzen), Durchlüfter installiert, Wasserwechsel glaub ich und dann hab ich das Becken Lichtundurchlässig Abgeklebt.
Nach 10 Tagen finsternis und spärlicher fütterung, war das Algenchaos komplett weg. Die Pflanzen hatte helle Triebe und es gab keine Todesfälle.
Hat mich auch gefreut.
WW etwa 80% und dann den Filter nochmal ausgespült.
Damit es zu soetwas nicht wieder kommt hatte ich noch eine längere Verabredung mit Dr Google, anschließend mit Herrn Amazon, Mister Ebay und dem Fachhändler.
Zusammengetragen ergab es:
- ca.20Kg Dennerle DepointMix Classic
- Dennerle TurboFilterChips
- Dennerle TurboFilterPerlen
- Dennerle Quantum 600
- Dennerle CO² Nachtabschaltung Comfort
- Dennerle CO² pH-Controller Evolution Deluxe
- 4 neue otocinclus
- Sera Aqua-Test Box
- Reichlich neue Pflanzen:
*Rotala Indica
*Hygrophila Polysperma
*Heternathera Zosterfolia
*Echinodorus Bleheri
*Bacopa Monnieri
*Cabomba Caroliniana grün
*Alternanthera Reineckii
*Ludwigia Repens
*Nomaphila Siamensis
*Bacopa Amplexicaulis
*Hygrophila Difformis
*Mayaca Vendelii
(weiß ich aber nur weil ich die Schildchen alle aufgehoben habe)
- und ne großes Loch im Sparstrumpf

Beim Neueinrichten habe ich auch gleich diesen fürchterlichen Innenfilterkasten entfernt und alle Wurzeln usw abgekocht/geschrubbt. Und etwa 100L von meinem alten Wasser verwendet.

Pflanzenwachstum war super. Schien alles i.O..Wassertest waren auch gut. Ab und an mal den Flüssigdünger wenn der Eisentest richtung 0,1mg/L ging.
Dann fingen einige Pflanzen aufzuhören zu wachsen, eine von den Ersten war die Amazonas Schwertpflanze (Echinodorus Bleheri), der vorher richtig schöne neue Blätter bekommen hatte. Ok dachte ich mir. Der eine oder andere Pflanzentyp kann ja mal kaputt gehen. So entfernte ich nach und nach die eine oder andere Kaputte Pflanze um keine Algen zu "provozieren".
Übrig waren dann noch:
*Rotala Indica
*Hygrophila Polysperma
*Heternathera Zosterfolia
*Nomaphila Siamensis
*Hygrophila Difformis
*Mayaca Vendelii
+ ein Paar Reste von den Bacopa sowie mein Altbesatz.

Ab und an habe ich mal auf Pflanzenblättern anfänge von Algen gefunden, diese habe ich immer sofort entfernt. WW ca. 25% die Woche durch das Mulmsaugen, alle 2 Wochen etwas Flüssigdünger.

Ich bin vor 3 Wochen in Urlaub geflogen und habe meine Mutter auf den Eisentest eingewiesen. Sie hat in der Zeit meine Fische betreut und gefüttert.

Samstag (15.09) Nacht bin ich zurückgekommen und nun fängt der Ganze Sch*** von neuem an.
Alles voller grüner Algen die ich ja mal gerade vor kurzer Zeit losgeworden bin.
Auffällig ist das sich 80% davon im Oberen Drittel des Beckens befinden (also in Lampennähe), 1 Wurzel ist leicht betroffen sowie ein paar stellen vom Kies. Kann mir mal bitte jemand nen Rat geben was ich nun tun soll?
Wieder alle Pflanzen etc raus? Ich habe bewusst noch nichts unternommen. Das heißt alle Algen befinden sich noch im Becken, kein TWW oder ähnliches. Ich werde nochmal die Wasserwerte bestimmen und hier preisgeben.

Gut es ist viel Text aber ich dachte mir je Genauer ich das Problem erörter um so besser sind die Antworten.
Bei Bedarf kann ich auch nochmal ein Bild vom derzeitigen Zustand posten.

PS: bevor nach Wasserwerten geschrien wird, ich bin schon auf der Suche nach dennen die ich vor meinem Urlaub gemacht habe. Und die Aktuellen werde ich posten sobald ich sie gemacht habe.


Ich danke euch schonmal für eure Hilfe
MfG Thomas
 

fischolli

R.I.P.
Moin Thomas,

ja, sowas kann einem das Hobby glatt verleiden. Wichtig wäre, erstmal rauszubekommen, ob das wieder Blaualgen (Cyanos) sind oder eine andere Algenart. Also, kannst du die ganz leicht mit den Fingern von den betroffenen Stellen abstreifen und riecht es so komisch, wenn du die Nase übers Becken hältst? Beides ja- ziemlich sicher Blaualgen. Wenn die richtig fest sitzen, hast du andere Algen, dann am besten Fotos machen zwecks Identifikation.

Wenn es Blaualgen sind, kannst du noch einmal eine Dunkelkur machen. Geh dazu genau wie auf http://www.aquamax.de/Algen/AlgenAQ_Blaualgen.aspx beschreiben vor. Neu einrichten brauchst du das Becken nicht gleich wieder und 7 Tage reichen auch für die Dunkelkur.

Mütter und Aquarien funktioniert eigentlich nie, selbst wenn du fertige Portionen für jeden Tag hinstellst. Bettelnden Fischen einfach mal nichts geben - bekommen die nie hin. :lol:

Insofern würde ich mal eher Nitrat und Phosphat messen lassen und wenn es eben keine Blaualgen sind, einen wirklich grossen Wasserwechsel machen und gründlich Mulm absaugen. 3 Tage später dann mal ordentlich den Filter reinigen.

Stell mal ein Foto vom Becken hier rien.

Gruß
 
Moin Thomas,

ja, sowas kann einem das Hobby glatt verleiden.

Damit könntest du Recht haben. Vor allem wenn man sich viel Mühe gibt und reichlich Geld in Technik investiert damit sowas eben nicht passiert.

Ich habe folgende Wasserwerte ermittelt (Sera Tröpfchentest):

Temperatur: 25°C
PH: 7,5 (Sera Tröpchentest) / 7,3 (pH-Elektrode)
KH: 8°dH
GH: 11°dH
NO2: <0,5 mg/l
NO3: <10 mg/l
PO4: <0.1 mg/l
FE: 0.1-0,25 mg/l (nur minimaler Rot-Stich)
NH4: <0,5 mg/l
Cu: <0,1 mg/l
CO2: Dennerle Ei (Dauertest) OK

Hab meine Ergebnisse von vor dem Urlaub gefunden und sie unterscheiden sich nur im Eisengehalt. Ist ja auch logisch und hängt sicherlich vom Zeitraum des letzten Düngens ab. Alle anderen Werte sich Identisch.

Wie lange wird das Aquarium beleuchtet: 9:00-12:00 Uhr/ 2 Std. Mittagspause / 14:00 - 22:00
Welche Leuchtmittel werden verwendet (Hersteller, Watt): Juwel T5 High-Lite 2x54W (2 versch. Lichtfarben sind Standartmäßig)
 
Ich hoffe ihr könnt mit den Bildern etwas anfangen.

Was soll ich nun tun? Die Befallenen Pflanzen entfernen, dann ist mein AQ wieder fast leer...
Von Hand entfernen und Mulmsaugen bzw Algensaugen was sich so entfernen lässt?
Düngen (FE-Gehalt)?

Und ich hätte da noch ne Frage. Was sind das für Gase die in den Algen eingeschlossen sind?

LG Thomas
 

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Da ich leider noch keine Antwort bekommen habe,
habe ich folgendes gemacht:
- Algen zum größten Teil entfernt, in vielen Fällen mit befallenen Pflanzenteilen
- Mulm gesaugt, Algen lassen sich vom Kies NICHT absaugen da diese am Kies haften und zu zu schwer sind
- WW 50-60%
- pH-Elektrode neu Kalibiert (war sowieso fällig)
- Filtermaterial mit klarem kaltem Wasser ausgespült (nicht steril gereinigt)
- Sera Florena Flüssigdünner zugesetzt (ca.60ml)

Kann die Plage an verbrauchten T5 Röhren liegen? Eigendlich nicht oder? Wenn es Cyanos sind müsste das Wachstum durch mehr Licht ja noch schlimmer werden oder?

LG
 
Hallo Thomas,
es sieht mir nicht nach Cyanos aus, weil die die ich kenne anders aussehen und vorallem meist etwas dunkler sind (Phycocyanin ist ein Farbstoff den Cyanos und Rotalgen beinhalten und der ist blau).
Ich würde auf eine ziemlich stark wuchernde Grünalge tippen. So welche hab ich schon in den Seen, bei hohen Temperaturen und Eutrophierung gesehen.
Ich glaube mit Absaugen bist du da ganz gut dabei. Die Gasblasen sind Sauerstoff der von den Algen produziert wird und aus den "Algen-Kissen nicht rauskommt".
Der Eisengehalt in deinem Wasser ist auch ziemlich hoch im Vergleich zu den anderen Nährstoffen. Eisen ist ein Spurenelement und wird nur in geringen Mengen benötigt. Du hat genauso viel Eisen wie Phosphat im Wasser!!!
Viele Grüße
Christina
 
Hmmm...
Problem ist ja halt nur, dass sie sich nicht absaugen lassen. Und selbst wenn habe ich den Auslöser dafür ja noch nicht gefunden.
Zu den Wasserwerten kann ich nur sagen, dass sie alle unterhalb der Nachweisgrenze ( < ) liegen und das soll bei den meisten ja auch genau richtig zu sein. Je weniger desto besser... Nur Eisen hat man mir gesagt müsste so um 0,25-0,5mg/l liegen...
Wenn ich da Falsch liege bitte ich um korrektur.

LG Thomas
 
Hallo Thomas,
wenn du zu weinig Phosphat und Nitrat hast können die Pflanzen das Eisen auch nciht gebrauchen weil sie dann nicht so viel wachsen können. Bei deinem Algenwuchs muss da aber irgendwas ganz schief gelaufen sein.
Vielleicht hilft bei dir auch eine Dunkelkur, die einfach gebaute Plfanzen wie Algen nicht so gut vertragen wie höhre Pflanzen.
Absaugen geht ob schwierig bei festgewachsenen Algen. Ich winkle mein "Algenproblem" um einen Holzschaschlik Spies und zieht sie so damit raus...ist Fieselarbeit aber funzt.
Viele Grüße
Christina
 
Also ich habe nun
- die Wurzel abgeschrubt
- Mulm gesaugt
- Abgestorbene Pflanzen entfernt

- neu T5 Röhren eingesetzt (Juwel Day/Natur)
- 2 Bund Wasserpest + 3 Töpfe Cryptocoryne eingesetzt
- Sera FlorePlus eingesetzt
- pH Wert auf 7,2 herrabgesenkt

Desweiteren habe ich den Fischbesatz umgestellt...
- Purpurprachtbuntbarsch Pärchen + Nachwuchs
- 10 Keilfleckbarben
- 3 Ottos
- 1 L333
- 1 L unbekannt
- 3 Guppy´s
 
Die neuen Keilfleckbarben zeigen nun weiße Flecken und die Algen wachsen nu schneller als vorher.
Und nu?
Ich hab langsam keine Lust mehr auf diese Sch**** ...
 

fischolli

R.I.P.
Moin,

das neue Fische schnell erkranken nach dem Umsetzen in das neue Becken ist ja keine grosse Neuheit. Wenn es Ichtio ist, was es meistens in solchen Fällen ist, da typische Stresskrankheit, mit entsprechendem Medikament behandlen. Fertig, keine grosse Geschichte.

Deine Algenprophylaxe in Form von neuen Pflanzen ist eher homöopatisch. Du kaufst zwei Bund schnellwachsende, und damit algen.komkurierende, Pflanzen und den Rest langsam wachsende Cryptos. So wird as nix m.E. Pack da mal richtig viel schnellwachsendes Krautrein, das muß den Algen richtig die Nährstoffe "wegfressen" Gut geeignet sind dafür auch Hornkraut oder Nixkraut, die man einfach schwimmen lassen kann und schnell verringern, wenn e dann besser wird.

Gruß
 
Hi,
garnelen-freund schrieb:
Das sieht mir nach Grünalgen aus.
Eventuell passt da irgendwas mit den wasserwerten nicht.

Hast du die zur Hand?

Tombox schrieb:
Ich habe folgende Wasserwerte ermittelt (Sera Tröpfchentest):

Temperatur: 25°C
PH: 7,5 (Sera Tröpchentest) / 7,3 (pH-Elektrode)
KH: 8°dH
GH: 11°dH
NO2: <0,5 mg/l
NO3: <10 mg/l
PO4: <0.1 mg/l
FE: 0.1-0,25 mg/l (nur minimaler Rot-Stich)
NH4: <0,5 mg/l
Cu: <0,1 mg/l
CO2: Dennerle Ei (Dauertest) OK
 
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