Kampffisch-Neuling hat noch einige Fragen offen

Guten Abend alle zusammen :)

Erstmal vorweg: Momentan besitze ich noch keinen einzigen Fisch, also ist noch alles offen.

Als Kind hatte ich ein 112l Becken mit Guppys USW (typisches Kinderzimmerbecken eben) und hatte bei einem Zoohandlungsbesuch einen blauen KaFi ins Herz geschlossen. Auf Anraten der Verkäuferin setzte ich in das viel zu große Guppybecken also den blauen Mann und zwei Weibchen. Heute kann ich darüber nur den Kopf schütteln... Und, oh Wunder, der arme Kerl hat ziemlich schnell das zeitliche gesegnet. Inzwischen ist das Aquarium einem Umzug zum Opfer gefallen und im Freundeskreis weiter gewandert.
Allerdings hat die Faszination für diese wunderschönen Fische immer noch nicht aufgehört. ;)
Jetzt lese ich schon seit einigen Tagen viele viele viele Beiträge im Internet und habe mich für eine nette hübsche Einzelhaltung ohne anderen Besatz entschieden. Aus meinen Tagen als ehemalige Aquarianerin besitze ich noch ein normales 12l-Becken, welches ich gerne benutzen würde (muss aber nicht). Ohne Filter und jetzt im Sommer auch erstmal ohne Heizstab.
Das Ganze soll mit dunklem Kies und vielen Pflanzen ausgestattet werden. 1-2cm nach oben werden frei gelassen (geschlossen wird es mit einer Glasscheibe, damit der neue Mitbewohner nicht (un)freiwillig mal die restliche Wohnung besichtigt und die Luft zum Atmen schön warm bleibt.)
So weit so gut.
Jetzt meine Frage zu den WWs: Täglich nur wenig (also so 2-2,5l) oder lieber alle 3 Tage 4-5l? Und dann mit reinem Leitungswasser oder mit aufbereitetem Wasser? Becken soll in der Küche stehen, da wäre selbst mehrmals täglich kein Problem.
Dann habe ich öfter das Wort Seemandelbaumblatt gelesen... Aber oft im Zusammenhang mit kaputten Flossen. Müssen die also nur dann ins Becken oder kann man die dauerhaft reingeben? Und wenn ja, wie viel. 12l sind ja nun mal nicht viel - nicht dass ich dem Fischchen mehr schade als Gutes tue.
Und als letztes das Futter:
Einige sagen täglich mehrmals, andere wieder sind für 1-2 Fastentage pro Woche. Und dann natürlich das WAS... Flocken, lebendig oder doch gefroren? Da bin ich leider ein bisschen verwirrt. Wäre zu allem bereit (außer vielleicht täglich zu irgendwelchen Sümpfen zu pilgern und dort irgendwas rauszufangen.)

Das wäre es erstmal mit den Fragen. Ich danke schon mal im Voraus.

Eure Maja
 
Moin.

Ich rate dir zu einem 30 Liter Cube. Auch wenn diese Hochzucht-Bettas nicht unbedingt die besten Schwimmer sind, kann man ihnen trotzdem den Platz gönnen. Zumal verzeiht es ein 30er Cube auch besser, wenn mal etwas zuviel Futter ins Becken kommt und nicht gleich gefressen oder abgesaugt wird. Auch lässt sich ein größerer Cube schöner gestalten :wink:

Bei einem 30er Cube würde ich dann wöchentlich 50% des Wassers wechseln. Bei einem einzelnen Betta kannst du den Filter weglassen. Ein kleiner Nano-Eckfilter schadet aber auch nicht und ist vielleicht für einen Anfänger auch nicht verkehrt.

Füttern kannst du ruhig einmal täglich, soviel wie in wenigen Minuten weggefressen wird. Wenn Futter liegen bleibt wird es wieder abgesaugt. Irgendwann hat man raus wieviel man füttern kann. Geben würde ich gefrorene Mückenlarven (weiß/schwarz), Daphnien, Cyclops, Tubifex, Artemia. Einfach mal ausprobieren, was so genommen wird. Flockenfutter würde ich mir sparen. Lebendfutter musst du nicht unbedingt geben.
 
Hallo :)

Danke für die Antwort! :)

Ist ein 30er Cube nicht zu hoch für einen KaFi? Meine irgendwo gelesen zu haben, dass selbst das auf der Stelle schwimmen schon anstrengend für so nen Burschen sein kann. Wenn ich mir jetzt vorstelle dass er's nicht mehr ganz hoch schafft... Hilfe. Oder bin ich da auf dem Holzweg?
Wie gesagt... Einen hab ich schon zu Grunde gerichtet :( da halte ich mich lieber ganz an eure Angaben. :) 30er Cube wär auf jeden Fall machbar.
 
Also mein Langflossen-Betta hatte in seinem 54 Liter Becken nie Probleme an die Wasseroberfläche zu schwimmen.
 

Henny

Mitglied
Hallo Maja,

12l halte ich für einen Betta auch für zu wenig. Ein 30er-Cube ist von der Höhe gar kein Problem, so lasch sind die Burschen nun auch nicht.
Sehr gut kann man auch ein nacktes 25l-Becken nehmen (kostet nur 10-15 Euro), das ist etwas niedriger, hat aber in der Breite 5cm mehr. Einfach eine Plexiglasplatte mit Lochbohrungen drauf, darüber eine kleine LED- Schreibtischleuchte und gut ist. Bei einem Cube ist natürlich die Beleuchtung inbegriffen.
Du kannst einen Betta splendens filterlos halten, auch ich würde allerdings einen kleinen Eckfilter einsetzen (z.B. von Dennerle). Wasser würde ich wöchtentlich gut 50% wechseln, wie auch Felix schon geschrieben hat.

Das Becken sollte gut zugekrautet sein, da eignet sich z.B. feines Kirschblatt eingepflanzt sehr gut und auch flutendes Hornkraut, das schnell auch nach unten hin fett wird. Beide Pflanzen sind nicht sehr lichtbedürftig.

Ich habe jetzt meinen zweiten Betta splendens. Weder der erste noch der jetzige waren irgendwie an Flockenfutter zu kriegen, da wurde lieber konsequent gehungert.
Lieblingsfutter sind lebende weiße Mülas und Artemien. Auch lebende Daphnien werden genommen. Manchmal gebe ich auch lebende Tubifex in ein Futtersieb, da zupft der Betta dann endlos dran rum.
Weiße Frost-Mülas sind okay, bei anderem Frostfutter ernte ich schon vorwurfsvolle Blicke. :mrgreen:
Zur allergrößten Not gehen auch FD-Daphnien und rote FD-Mülas.
Es mag unkomliziertere Bettas geben, aber meine sind und waren schon sehr speziell, aber ich glaube nicht, dass meine die ganz besondere Ausnahme sind.

Da so ein Betta alleine in so einer Pfütze abhängt, finde ich es gut, wenn der was zu tun hat. Deswegen bekommt meiner fast täglich eine halben Eislöffel voll Lebendfutter. Das Futter verzieht sich zum Teil schnell ins Kraut, so hat der Betta lange zu jagen und zu lauern bis alles aufgefuttert ist, der ist beschäftigt. Und Lebendfutter gammelt eben auch nicht weg, es lebt.
Ich finde meinen Betta nicht zu fett, und wenn ich gerade kein Lebendfutter habe, dann macht dem das auch nichts, wenn es mal ein bis zwei Tage gar kein Futter gibt. Erst dann füttere ich ggf. Frostfutter.

Grundsätzlich würde ich bei einem Kauf von Hochzuchtbettas darauf achten, dass der Flossenbehang nicht zu lang ist. Es gibt auch wunderschöne B. splendens, bei denen die Flossen noch eine gut 'akzeptable' Länge haben.
Mein erster Betta hatte sehr lange Flossen, sowas wollte ich nicht mehr. Mein jetziger hat relativ kurze Flossen und ist farblich ein 'Träumchen'. :)

Beste Grüße von Andrea
 
Guten Morgen Andrea. :)

Wow, was für eine tolle lange Antwort! So ein 25l-Becken würde mir natürlich auch sehr gut gefallen - besser als ein Cube. :) Bin ja echt froh so ein nettes Forum gefunden zu haben. Hab schon echt hitzige Diskussionen mitgelesen, ob 12l nun ausreichen oder nicht. Die eine Hälfte ist meist dafür, die andere dagegen. Aber ich kann mein 12er Becken ja dann als reines Pflanzenbecken nutzen.
Mit den WWs stimmst du zu - also einfach Leitungswasser rein oder lieber immer ein bisschen Aufbereiter dazu?
An die Sache mit dem Futter werde ich mich wohl rantasten müssen. Ist bestimmt toll den Fisch beim Jagen zu beobachten. Meine Katzen bekommen auch von Zeit zu Zeit tiefgefrore Mäuse - die werden dann auch ausgiebig vermöbelt bevor gefressen wird. :D
Und danke für die Pflanzentipps! Habe schon gelesen, dass KaFis es nicht so hell mögen. Reicht für diese Pflanzen dann Tageslicht oder sollte da schon eine kleine Lampe drüber?
 

Henny

Mitglied
Hi Maja,

wie wäre es für das 12er mit Garnelen oder CPOs? Mit ein bisschen Gehölz, Javamoos und Mooskugeln lässt sich da was Schickes einrichten. Dafür brauchst Du nicht mal ne extra Beleuchtung und auch keine Abdeckung. Z.B. Red-Fire-Garnelen sind sehr robust.

Hornkraut ist bei mir auch bei nur Tages-/Zimmerlicht gewuchert, mit Kirschblatt habe ich das noch nicht getestet. Eine kleine LED-Leselampe gibt es schon für 10 Euro, so eine habe ich auch über meiner Garnelenpfütze, weil ich dann optisch einfach mehr von dem Becken und den Bewohnern habe.
Ich nutze in fast allen Becken mein hartes Leitungswasser, Wasseraufbereiter brauchst Du nicht.
Betta splendens und RF-Garnelen sind schon recht tolerant.
Aber poste hier doch mal Deine Wasserwerte, PH, GH, KH und NO3. Die kannst Du bei Deinem Wasserversorger einsehen. Dann kann man sehen, ob es da extreme Werte nach oben oder unten gibt.

Beste Grüße von Andrea
 
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