Interessante Verhaltensweisen bei Fischen

A

Anonymous

Guest
Moin allerseits,

geht's Euch nicht auch manchmal so, dass Ihr etwas bei Euren Tieren beobachtet, es eigentlich gern mitteilen wollt, es Euch aber albern vorkommt, nur um diese Beobachtung kund einen eigenen Thread aufzumachen?

Mir jedenfalls geht's manchmal so wenn ich lachend oder staunend etwas im AQ wahrnehme und es eigentlich teilen möchte mit Leuten, die's verstehen. :mrgreen:
Auf der anderen Seite könnte ich mir vorstellen, dass die ein oder andere Beobachtung von Verhaltensweisen anderen wiederum auch helfen könnte, wenn Besatzentscheidungen anstehen, auch konkrete Beispiele für das Sozialverhalten zu bekommen.
Ausserdem denke ich manchmal auch, wenn mehr über das tatsächliche Verhalten geschrieben wird, dass man selbst auch eher einschätzen kann, ob sich die eigenen Tiere normal verhalten oder nicht.
Vielleicht könnte man daher diesen Thread dazu nutzen, eben solche Verhaltensweisen, die einem besonders auffallen, ohne, dass dahinter ein Problem stecken muss, anderen mitzuteilen.

Und um mal den Anfang zu machen ;-) :

Wir haben in unserem 576er einen Schwerpunkt bei Regenbogenfischen.
Das erste, was uns aufgefallen war, war, dass die unterschiedlichen Arten alle zusammen einen Schwarm bilden.
Nicht ständig, aber sobald man ans Becken trifft, rottet sich die Meute zusammen, völlig egal, ob boesemani, praecox oder macculochi...sind alle eine grosse Familie, die entweder in Futtererwartung oder bei vermeindlichen Gefahrensituation alle einen engen Verbund bilden.
Manchmal stehen auch nur alle Kerle in bunter Mischung einfach in einer Gruppe zusammen, alle in gleicher Blickrichtung.

Bei unserem letzten Praecox-Erwerb hatte sich ein Boesemani-Kerl mit reingemogelt und nach einiger Überlegung hatten wir beschlossen, dass er bleiben darf und noch 2 Damen an die Seite bekommt.
Die sind nun gestern abend eingezogen und ich fand es völlig faszinierend zu beobachten, dass sich tatsächlich ALLE Regenbogendamen (sowohl Praecox als auch Maccullochi) zu den beiden neuen gesellten und es kam mir so vor, als würden diese begrüsst werden.
Die Kerle haben sich das ganz entspannt aus etwas Entfernung angesehen, aber es hat sich keiner weiter genähert.
Die Situation hatte nichts Bedrohliches, sondern wirkte einfach wie ein lockeres "Hallo, schön, dass Ihr auch da seid", wenn Ihr versteht, was ich meine. :hm:

Wir haben ja nu inzwischen einige Fische angesammelt, aber bisher war keiner mit einer so ausgeprägt sichtbaren Interaktion dabei wie die Regenbogenfische!

Gruss,
Britta
 


mausilibaer

Mitglied
Hallo miteinander,

dann will ich doch auch mal einen kleinen Bericht abgeben.

Es geht hier auch um Neuankömmlinge, allerdings handelt es sich hier um total verschiedene Arten.

Normalerweise ist es dem Altbestand ziemlich wurscht wenn Neuankömmlinge ins Becken geworfen werden. Bei unseren Bitterlingsbarben sah das allerdings etwas anders aus. Denen wurde ein Schwarm Keilfleckbärblinge dazugesetzt, die anfangs natürlich ganz verstört in einem Eck des Aquariums herumhingen. Nach nicht einmal einer Minute kamen die Bitterlingsbarben zu den Keilfleckbärblingen und stupsten ganz sanft jeden einzelnen Neuankömmling an. Kurz nach dieser Aktion konnte man beobachten wie hinter jeder Bitterlingsbarbe ein paar Keilflecken hinterherschwammen und gemeinsam das Aquarium erkundeten.

Nach ein paar Stunden legte sich dieses Verhalten aber wieder und beide Arten gehen seitdem ihren geregelten Lebensablauf nach. Nur beim kollektiven Gruppenbetteln treten sie wieder gemeinsam auf, aber das gilt wohl artübergreifend bei jedem Aquariumfisch :wink:
 
Braxa schrieb:
... geht's Euch nicht auch manchmal so, dass Ihr etwas bei Euren Tieren beobachtet, es eigentlich gern mitteilen wollt, es Euch aber albern vorkommt, ...

Ich hatte vor Jahren mal zwei Weißstirnmesserfische. Wunderschöne Tierchen und entgegen vieler Schriften, problemlos und friedlich.

Jedesmal wenn die Abdeckung aufging, kamen sie und drehten ihre Kreise, schwammen vorwärts oder rückwärts - erinnerten mich an Delphine. Sah aus wie eine Show im Sea Life.
Das besondere war, das man die Messerfische streicheln konnte - sie waren samtig weich. Dabei "lehnten" sie sich im Wasser gegen die Hand oder den Finger.
Aus der Hand haben sie auch gefressen, aber das war weniger spektakulär :)

Ich fand das immer toll und es beeindruckte mich damals sehr- ist aber schon 10 Jahre her.

Stefan
 

Mudskipper

Mitglied
Moin,

ich hatte ja schonmal die Apistogramma spec. "Wangenflecken" erwähnt, die minutenlang stumpf in Gruppen Schnecken beobachten.
Oder Microrasbora die mit Corydoras hastatus zusammengehalten werden. So ein Cory schiesst ja schonmal gerne zur Wasseroberfläche, geil wenn die kleinen Bärblinge sinnlos hinterherjagen und dann garnicht wissen was sie da Oben sollen :D !
Fische können schon lustig sein, aber zu deinen Regenbögen:

Vor allem die maccus ind praecöxe sind recht nah verwandt - es könnte durchaus passieren das die beiden Arten zusammen ablaichen und Hybriden produzieren - wobei in dem becken wohl eh nüscht durchkommt :wink: .

Lg Markus
 
A

Anonymous

Guest
Hallo Markus,

*lach* das, was Du von den Corys und den Micros geschrieben hast, kennen wir von den Regenbögen und den kleinen Honigguramis auch!
Zur Tarnung wird dann auch schonmal ein Schnipsel Grünzeugs ins Maul genommen, damit's offenbar nicht ganz so dämlich aussieht, wenn man eigentlich unverrichteter Dinge wieder runter kommt :mrgreen:

Sehr witzig sind auch unsere Leuchtaugenbärblinge, wenn's rote MüLas gibt, die sie sich gegenseitig aus dem Maul klauen und dann Marke "Staffettenlauf" durch's Aquarium jagen.
Da kann so'ne MüLa schonmal 5 oder 6 mal den Besitzer wechseln ;-)

Das mit den Praecox und Maccus wissen wir, züchten wollen wir eh nicht und wenn dann doch mal 'ne Hybride durchkommen sollte, dann hoffe ich, dass sie wenigstens hübsch aussieht! ;-)
Das Boesemännchen mischt aber auch ganz ordentlich mit und ist ziemlich wahllos, was das Anbaggern betrifft...Hauptsache, es steht "Regenbogen" auf der Stirn, der Nachname scheint dem völlig wumpe zu sein.

Gruss,
Britta
 

Mudskipper

Mitglied
Braxa schrieb:
Hallo Markus,

Das Boesemännchen mischt aber auch ganz ordentlich mit und ist ziemlich wahllos, was das Anbaggern betrifft...Hauptsache, es steht "Regenbogen" auf der Stirn, der Nachname scheint dem völlig wumpe zu sein.

Hi,

ich hatte ja auch mal länger regenbögen, sehr hübsche Tiere, aber ein bisschen dumpf :wink: .
Ich hoffe Dein Aquarium bekommt mal kurz Sonnenlicht ab, in diesem Licht kommen die Australier erst so richtig zur geltung, da schillert und brilliert es das es ein Fest ist!

Lg Markus
 
A

Anonymous

Guest
Hallo Markus,

wenn wir es wollen, dann haben wir 2 Fenster, durch die wir nacheinander den ganzen Nachmittag Sonne hätten...Süd- und Westseite. :)

Und da wir ein bisschen mit der Beleuchtung "spielen" (mal 2, mal 4, mal gar keine T5-Röhre), sehen sie jedes Mal anders aus!

Sooo dumm finde ich die Regenbogen übrigens nicht...im Moment stehen sie demonstrativ abgekehrt vom staubsaugenden Bernd unter dem Motto: "Mach Du mal, WIR haben damit nix zu tun!" :mrgreen:

Gruss,
Britta
 


Hi,

interessant wie sich doch manche Fische verhalten.
Ich grübel immer was wohl meinen Leiocassis siamensis (jetzt ca.22cm)dazu verleitet immer an meinem kleinen Wabenschilderwels zu "hängen".
Seit der Zwerg, also die Wabe da eingezogen ist (er hat ca.10cm mittlerweile) hängt der Leiocassis wie eine Klette an den kleinen.
Egal wohin er schiwmmt, wie an einer Schnur gezogen geht der große hinter ihm her.
Wenn er unter ner Wurzel hängt bemüht sich der große wie ein Depp wild mit den Flossen wedelnd auch darunter hängen zu bleiben, was ja schwer fällt ohne das Saugmaul.
Das geht jetzt schon seit Monaten so und kein Ende in sicht. Wenn ichs nicht besser wüsste würde ich sagen er hat den kleinen adoptiert :wink:
Alle anderen Fische bei mir werden von ihm übrigens total ignoriert. Ist ihm total wurscht was da grad seine Bahn kreuzt er ist nur focussiert auf den kleenen :roll:

LG
Karin
 
Hallo,

vor der großen Besatzänderung hat mein Mann im 460L Malawibarsche gehalten und ich pflegte eine schöne Gruppe Rote Neon. Die Becken standen ca. 1,50m auseinander. Wenn den Barschen der "Magen knurrte" standen sie alle an der Scheibe und starrten kollegtiv zu den Neon rüber. Da waren alle Revierstreitigkeiten vergessen. Das spricht wohl auch für die guten Augen der Barsche - da es egal war, ob die Beckenbeleuchtungen an oder aus waren.
Sehr interessant zu beobachten, war auch die Nimbochromis livingstonii-Dame. Oder besser ausgedrückt, dass die Lady uns beobachtete, war interessant. Der Fisch war besonders auf unseren 7-jährigen Sohn fixiert (der mit der Pflege des Beckens nichts zu tun hatte). Wenn er am Tisch saß (der neben dem AQ steht) und malte/bastelte starrte der Fisch ihn an. Das konnte 1-2 Std dauern - die Lady lies ihn nicht aus den Augen.

Katja
 
Hi zusammen,

dieser Thread ist ne gute Idee! Ich glaube, wir alle sitzen hin und wieder vorm Aquarium und lachen uns scheckig.

Wenn meinen Celestichthys-Männchen die Hormone durchgehen und grade zufällig kein Weibchen des Weges kommt, wird durchaus auch mal eine Red-Fire-Garnele angebalzt - die damit so überhaupt gar nix anfangen kann und entsprechend verständnislos reagiert.

Sehr lustig ist auch, wenn sich die Amanos um das Futter kloppen und solange die Fische und Red-Fire-Garnelen den Tisch leerfressen.

Liebe Grüße
Ulli
 


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