Ichthyo und dann?

A

Anonymous

Guest
Ich bin absoluter Aqurienanfänger und habe vor ca. 6 Wochen folgendes Becken eingerichtet:
112L
Fluval 104-Außenfilter

Besatz:
5 x Ohrgitter-Harischwels
2 x Schmetterlingsbuntbarsch
2 x Zwergfadenfisch
3 x Platy
15 x Blauer Neon

Meine Wasserwerte waren - nach einer gewissen Einlaufzeit - wie folgt:
GH: 6
KH: 6
PH: 7,0 - 7,2
Nitrit: 0
Nitrat: 5mg

Natürlich habe ich den Besatz erst Zug um Zug eingesetzt - über die Dauer von ca. 2 Wochen. Als letztes habe ich die Neons eingesetzt und für ca. 1 Woche war die Welt in Ordnung. Dann bekamen von einem Abend zum nächsten Morgen alle Neon Ichthyo. Ich habe im Forum und an anderen Stellen im Internet recherchiert und meinen Zoohändler gefragt. Schließich habe ich eine Behandlung der Fische mit Sera costa... vorgenommen, die ich exakt nach Anweisung gemacht habe, also 1 Tag anwenden, 1 Tag Pause (bis jetzt insgesamt 3x) inkl. leichter Temperaturerhöhung und Ausschalten der Beleuchtung. Leider hat das alles nichts genutzt. Keiner der Neons hat die Krankheit überlebt. Gestern morgen war auch der letzt tot - besser gesagt spurlos verschwunden. Außerdem lagen ein Zwergfadenfisch und ein Wels tot im Becken. Trauer! Keiner der anderen Fische zeigte aber während der ganzen und auch jetzt weiße Pünktchen, weder die beide gestorbenen noch die lebendigen. Woran die Neons gestorben sind, kann ich mir denken. Aber hat jemand eine Ahnung, was mit den anderen beiden war? Stress? Zuviele tote Neons gefressen?

Die Wasserwerte haben sich während der Behandlung kaum geändert, lediglich der PH-Wert war auf ca. 7,5 leicht erhöht.

Seit gestern morgen ist Ruhe eingekehrt. Die verbliebenen Fische haben - für meinen laienhaftes Verständnis - keinerlei Krankheitsanzeichen, schwimmen munter herum und fressen normal. Wer kann mir jetzt sagen, wie ich am besten weitermache? Wann ist die Krankheit aus dem Becken? OK, so ganz wahrscheinlich nie. Aber wozu ratet Ihr mir? Ich habe jetzt erst einmal nichts gemacht, also Reste des Medikaments sind sicherlich noch im Becken. Wielange sollte ich die darin lassen, das Becken so lassen wie es ist? Soll ich noch einmal das Medikament dosieren? Reicht anschließend ein (oder mehrere) WW. Soll ich mit Kohle filtern oder nicht? Was mache ich mit dem Filter? Filtermatten und/oder Granulat reinigen? Muss ich mir anschließend wieder Sorgen machen, dass der Bakterienhaushalt im Becken aus dem Gleichgewicht gerät und was tue ich dagegen? Ich weiß, Fragen über Fragen, aber ich bin tatsächlich ziemlich ratlos.

Über Ichthyo ist in diesem und in anderen Foren schon viel geschrieben worden. Natürlich interessiert es mich, wie ich in der Zukunft diese Krankheit so weit wie möglich aus dem Becken fernhalten und ggf. auch behandeln kann. Vorrangig interessiert mich aber im Moment, was ich tun muss, dass ich nach dem anfänglich Rückschlag keine weiteren Fehler mache.

Danke für eure Tipps!
 
Also die Behandlung musst du defenitiv zuende führen. Sprich, bis zum 7. Tag. Wenn danach keine Anzeichen der Ichthyo da sind, kannst du mit der Behandlung aufhören. Die Erreger von Ichthyo hat jeder Fisch in sich. Bei schwachen oder gestressten Fischen wird der Erreger freigesetzt. Wenn man die Möglichkeit hat, rechtzeitig zu handeln. reicht meist schon eine Behandlung. Neons sind im Bezug auf Ichthyo sehr empfindlich, da sich die Pünktchen auch in die Kiemen setzen und da Neons kaum eine Chance haben.

Zwefafi´s sind ansich auch recht empfindliche Fische. Wenn Kranke Fische im Becken sind, sind die Zwefafi´s auch recht schnell gestresst...Dies kann auch zum Tode führen.

Ansich haben aber Labyrinthfische wie Zwefafi´s und Bettas einen entscheidenen Vorteil. Durch das Labyrinthorgan sind sie nicht auf die Kiemen angewiesen.

Zwefafi´s hält man im Harem. Wenn dein Weibchen gestorben ist, kann es auch sein, dass es durch die Balzattacken des Männchens schon geschwächt war und Ichthyo ihr den Rest gegeben hat. Stock sie dann bitte als Harem wieder auf. Den Weibchen zuliebe :wink:

Vorbeuegen gegen Ichthyo kann man kaum. Defenitiv würde ich dir Raten, beim Einsetzen von neuen Fischen eine minimale Dosis (1/3) der normalen Dosis einmalig ins Wasser zu geben. Durch Transport etc. sind Fische sehr gestresst und die Gefahr eines Ausbruches ist sehr hoch.


Mfg Micha
 
Hey,

Wer kann mir jetzt sagen, wie ich am besten weitermache?
Ich kann Seemandelbaumblätter nur empfehlen, sie haben eine desinfizierende und beruhigende Wirkung, wenn du nicht weißt wo du sie herbekommen kannst, melde dich ruhig bei mir , da ich sie mir auch regelmäßig bestelle.
Wann ist die Krankheit aus dem Becken?
Solange du keine Anzeichen mehr hast und die Fische nicht unter Streß setzt, dann dürfte die Krankheit nicht mehr auftauchen. Ichthyo ist eine Krankheit die oft von zu viel Streß kommt.
Aber wozu ratet Ihr mir? Ich habe jetzt erst einmal nichts gemacht, also Reste des Medikaments sind sicherlich noch im Becken. Wielange sollte ich die darin lassen, das Becken so lassen wie es ist? Soll ich noch einmal das Medikament dosieren? Ich würde, wie oben schon gesagt, mit Seemandelbaumblättern arbeiten. Von chemischem Zeugs halte ich nicht viel, man kann auch ersteinmal biologisch arbeiten.
Reicht anschließend ein (oder mehrere) WW. Soll ich mit Kohle filtern oder nicht?
Wasserwechsel sind auch Streß für die Fische, ich würde so wechseln wie immer, also nicht öfters. Mit Kohle zu filtern finde ich überflüßig, habe ich noch nie gebraucht.
Was mache ich mit dem Filter? Filtermatten und/oder Granulat reinigen?
Wasserwechsel und Filtereinigung sollten nie gleichzeitig betrieben werden. Den Filter kannst du, sofern du nicht eben einen WW durchgeführt hast, kurz mit nicht zu warmen Wasser auspülen, allerdings nicht komplett reinigen, wegen der Bakterienkultur.
Muss ich mir anschließend wieder Sorgen machen, dass der Bakterienhaushalt im Becken aus dem Gleichgewicht gerät und was tue ich dagegen? Solange du nicht WW und Filterreinigung gleichzeitig betreibst, besteht kein Grund zur Sorge

Tim
 
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Anonymous

Guest
Danke an Micha und Tim!
Ich bin froh, dass sich alles nun tatsächlich stabilisiert hat. Seit einigen Tag sind keine Auffälligkeiten mehr zu erkennen. Die Fische, die die "harten Tage" überlebt haben sind wieder total fit. Ich habe mich entschlossen, Tims Empfehlungen zu folgen und mit möglichst wenig Chemie, dafür aber mit Ruhe und Geduld an das Thema herauzugehen. Ich werde alles so weiterzumachen wie bisher. Keine brutalen Massivwasserwechsel, keine brutalen Filteraktionen. Möglichst viel Normalität - soweit nichts anderes mehr passiert.
In ein paar Wochen werde ich unseren Fischbestand wieder ein wenig aufstocken und dabei 1000mal mehr auf Qualität achten als zuvor- soweit mir das gelingt.

Ich gebe zu, dass ich mich über den einen oder anderen zusätzlichen Kommentar/Tipp/Erfahrungsbericht aus diesem Forum gefreut hätte, aber ich denke, dass es auch extrem schwierig ist, bei diesem heiklen Thema wirklich allgemeingültige Tipps zu einer Situation zu geben, die man nur aus ein paar Zeilen kennt.

Trotzdem: Danke an euch alle!
 
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