Guppys-Männer-WG?

Hallo!

Erstmal vorweg: ich bin totaler Aquarien-Neuling. Habe zum Geburstag ein 54l Becken (Komplettset mit Filter usw.) geschenkt bekommen.
Vor ca. 5 Wochen haben wir es mit Bodengrund und Pflanzen ausgestattet und dann erstmal laufen lassen. Ziemlich bald hatten wir die ersten Mitbewohner: Schnecken. :shock: Ich habe immermalwieder welche rausgesammelt, wenn es zu viele wurden, und sichtbaren Schneckenlaich gleich entfernt.
Vorgestern sind wir dann zum Händler um die Wasserwerte testen zu lassen. No2 war 0 und PH ca. 7,5. Die Verkäuferin meinte, da könnte ich bedenkenlos die ersten Fische einsetzen. Wir habe erstmal nur vier mitgenommen. Wir sind halt totale Anfänger und wollen das lieber langsam angehen.
2 Spitzschwanzmakropoden wurden uns empfohlen, da die sich auch mal über die Schnecken hermachen, wenn sie hungrig sind. Dazu habe ich mir zwei Guppys ausgeguckt. Um ungewollten Nachwuchs zu vermeiden haben wir zwei Männchen genommen. Die Verkäuferin meinte, das sei problemlos möglich.
Zu Hause angekommen habe ich sie vorsichtig eingesetzt. Der ertse Eindruck war, dass die Guppys sehr munter und neugierig alles erkundet haben, die Makropoden aber eher dunkle Ecken und Verstecke aufgesucht haben. Deshalb hat mein Freund gestern einen Stein und eine kleine Höhle besorgt, damit sie sich zurückziehen können. Seitdem wirken sie auch ganz zufrieden. :D
Sorgen machen uns jetzt die beiden Guppys. Der eine von beiden schwimmt immer wieder hinter dem anderen her und versucht ihn zu vertreiben. Nicht wahnsinnig agressiv, aber schon beharrlich. Der "Vertriebene" hält sich inzwischen vorwiegend in den Ecken auf, während der "Vertreiber" im Schwimmbereich des Beckens unterwegs ist. :cry:
Meint ihr die arrangieren sich irgendwann miteinander? Oder ist es grundsätzlich keine gute Idee nur Männchen zu halten? Ob es besser wird, wenn noch ein paar Guppy-Männchen dazu kommen, oder geht dann richtiges Gestreite los? Wenn die beiden sich nicht miteinander arrangieren können wäre es besser sie wieder abzugeben, oder? Ob Händler Fische auch zurücknehmen? Bin voll verunsichert grade. Ich möchte doch, dass unsere Schützlinge sich bei uns wohl fühlen!
Wäre echt nett, wenn ihr ein paar Tipps für mich hättet. :?:
 


hey snupe,

erstmal herzlichen Glückwunsch zu eurem neuen Hobby :D

Ich bin auch noch ein relativ blutiger Anfänger. aber 2 Guppy´s fühlen sich nach mehrfacher Recherche einfach nur einsam, es sollten schon um die 5-8 Guppys sein.

Wollte auch erst weniger, hab dann aber hier erstmal im Forum geschaut, und hab es dann gesehen.

Falls ihr euch nicht sicher seid, was für Fische und wieviele in so einem Becken, fragt lieber hier nach als im Laden zu Fragen, weil die wollen nur verkaufen, mußte ich leider auch schon feststellen, denn im Laden wollten sie mir Fische verkaufen, wovor sie mir hier im Forum abgeraten haben.

Sicherlich gibt es hier zum Besatz im AQ verschiedene Meinungen, kann euch daher nur meine Erfahrung mitteilen.

Achso falls ihr wissen wollt, wieviele Fische von einer ARt sich zusammen wohl fühlen und wie groß mindestens das AQ sein sollte, findet ihr unter dem hilfreichen Link www.zierfischverzeichnis.de

Da solltet ihr auch was zu euren anderen Fischen finden, weil die kenne ich nun persönlich nicht.

Auf deine Schnecken zu kommen, ab und zu hat man das Glück, wenn man sich neue Pflanzen holt, dass man sich Schnecken mit ins AQ einschleppt, passiert halt. Das Glück hatte ich leider noch net.

So ich hoffe, dass ich euch erstmal nen Stück weiterhelfen konnte.

Gruß an alle Aquarianer

Euer Joker1704
 
Hallo,

reine Guppymännchen-Gruppen sind kein Problem und werden hier auch von vielen Forumsmitgliedern gepflegt. Du solltest aber, wie schon beschrieben, die Gruppe auf mindestens fünf Tiere vergrößern.

Bei den Spitzschwanzmakropoden gibt es mehrere Unterarten. Zumindest eine gilt als schwierig zu ernähren (nur Lebendfutter), eine weitere frisst nicht gern Flockenfutter (bevor sie verhungert aber doch), die dritte ist unproblematisch. Wichtig ist für alle drei Arten (wie bei allen Labyrinthfischen) eine dichte Bepflanzung, Versteckmöglichkeiten und Schwimmpflanzen zur Erleichterung des Schaumnestbaus.

Neu ist für mich allerdings, dass Labyrinthfische Schnecken fressen, aber ich lasse mich bei den Makropodenarten gern eines besseren belehren. Zur Not frisst der Fisch auch alles, wenn der Verkäufer ihn nur verkaufen kann. Für die Fachkenntnis Deiner Verkäuferin spricht ja schon, dass sie Dir zwei einzelne Guppys verkauft hat! * Sarkasmus aus *

Viele Grüße

Timo
 
Hallo,
vielen Dank schon mal für Eure Antworten. Also ihr meint, wenn ich noch ein paar Guppy Männchen dazu nehme dann fühlen sie sich wohler, ja? Nicht das sie dann noch mehr streiten.
Dass die Makropoden Versteckmöglichkeiten brauchen haben sie uns direkt deutlich gezeigt. Seitdem sie ihre Höhle und den Stein haben sehen sie ganz zufrieden aus. Das mit den Schnecken scheint nicht ganz erfunden zu sein, denn ich hab schon gesehen, wie einer der Fische eine Schnecke probiert hat. Und es scheinen auch weniger zu werden. :D
Wenn ich dann den Guppy Bestand auf fünf Tiere erhöhe, was meint ihr, wieviele Fische ich dann noch dazu nehmen kann? Etwas Bodenbewohnendes müsste doch eine gute Ergänzung bieten, oder? Kann man in so einem kleinen Becken eine Gruppe von z.B. 5 Zwergwelsen und 5 Garnelen halten? Brauchen Welse unbedingt Sandboden oder geht auch Kies?
Kann ich noch mehr frei schwimmende Arten mit rein nehmen? Habe im Laden noch knurrende Guramis entdeckt, die ich sehr schön fand. Oder vielleicht Salmler?
Es gibt so viele schöne Fische, am liebsten hätte ich von allem etwas :roll:
 
Hey,

schön, dass ich dir helfen konnte, vielleicht solltest Dir doch, auch wenn nicht Nachwuchs geplant ist, Guppy Mädels einsetzen, oder würdest du ständig nur unter deines gleichen Geschlechts sein? Vor allem wenn ein paar Weibchen da bei sind, hebt sich die Farbenpracht deiner Männchen noch hervor. Aber bevor Du jetzt los rennst, und dir Weibchen holst, es gibt auch genug Beispiele hier im Forum, bei denen sich die Männchen alle zusammen vertragen (vielleicht schwul?).

Das gerne etwas von allen hättest kann ich schon verstehen, bräuchte man nur ein großes Becken, hier nur mal der Traum eines Aquarianers unter Aquarium-Fotos.de mit direktem Link :-> http://aquarium-fotos.de/img581.htm
Unter Aquarium-Fotos.de sind aber auch noch weiter schöne Fotos zu finden.

Zu deiner Frage zu weiteren Bewohnern in deinem AQ, solltest Du daran denken, dass Du "nur" nen 54 Becken hast und Dir das nicht überbesetzt.
Salmler gehen auf jedenfall, hab Blaue Neons, weiss aber auch durch nen Kumpel, dass sich Guppys mit Roten Neons versteht.
Irgendwo hatte ich auch von Dirk Werner gelesen, dass alle Salmler, oder war es nicht doch nur ne bestimmte Art. Hm mein Kurzzeitgedächnis läßt nach, hab ich heute doch erst gelesen, vielleicht meldet er sich ja auch noch hier zu Woret und kann Dir helfen.

So das war´s erstmal wieder von meiner Seite

Gruß an alle Aquarianer

Euer Joker1704
 
Hallo Snupe,

das geht am Anfang allen so. Irgendwann fängt man dann an, weniger Arten zu halten pro Aquarium, dafür aber mehrere Aquarien :wink:.

In das Becken passen auf jeden Fall noch Bodenfische rein - denkbar wäre eine Gruppe Panzerwelse (bitte nicht die groß werdenden Arten), mindestens 5 Tiere, besser sieben (z. B. corydoras panda) oder eine Gruppe Ohrgitterharnischwelse oder eine Gruppe Pitbullplecos (LDA 25), eine klein bleibende Saugwelsart.
Auch wenn er Anfängern sehr gern verkauft wird, braune Antennenwelse gehören meiner Meinung an in etwas größere Becken als Deines. Prachtschmerlen werden ebenfalls gegen Schnecken gern verkauft, werden ebenfalls viel zu groß.
Wenn Du keinen scharfkantigen Kies hast, geht das mit den Panzerwelsen, sonst drohen Verletzungen der empfindlichen Barteln. Optimaler ist wohl Sand.

Zusätzlich denkbar sind auch Garnelen, würde auf die kleinen Arten zurückgreifen wie Bienengarnele, Redfire, etc. Sie werden hier im Wirbellosenteil des Forums vorgestellt (Garnelensteckbriefe). Es sollten mindestens 10 Tiere sein und nur eine Art.

Dass es weniger Schnecken werden ist ganz normal, sie passen sich dem Futternangebot an. Da jetzt Nahrungskonkurrenz im Becken herrscht und Du nicht zu viel fütterst also ganz normal, auch ohne Makropoden. Die Regel ist ganz einfach: Zu viel Futter = zu viele Schnecken.

Die Agressivität der Guppys, wenn man das überhaupt so nennen kann, verteilt sich in der Gruppe besser. Bei Dir unterdrückt das stärkere das schwächere Tier, bei mehr Tieren wird es insgesamt friedlicher, da ein Guppy nicht stark genug ist, eine ganze Gruppe zu beherrschen.
Entschließt Du dich tatsächlich zu Guppyweibchen, kauf keine Männchen mehr sondern eher fünf Weibchen. Allerdings bekommst Du dann Nachwuchs am laufenden Band und Deine Makropoden freuen sich über Lebendfutter.

Ich persönlich würde, auch wenn es schwer fällt, darüber hinaus auf weitere Fischarten verzichten. Die angesprochenen Salmler brauchen werden im Schwarm gehalten, so dass es mindestens sieben sein sollten, was dann schon eng wird. Zudem werden die Labyrinthfische, wenn sie Nachwuchs erwarten recht dominant und verjagen die anderen Arten (wenn sie es schaffen).

Knurrende Guramis werden zu groß für Dein Becken, knurrende Zwergguramis würden von der Größe her gehen, sollen aber auch in der Gruppe gehalten werden und daher ist Dein Becken zu voll.

So, ich hoffe, dass hilft Dir ein bisschen weiter.

Viele Grüße

Timo
 
hey.
snupe siehst du man hilft und mir sogar auch, weil ich gerade aus den Antworten von Schtoni auch lerne.
Dann ist ja gar nicht so schlimm, wenn so nach und nach meine blauen Neons hops gegangen sind, weil sie nach und nach in den Innenfilter gekommen sind, leider hab ich erst Internet als ich schon den Besatz hatte.

Versuch Dich weiter an dieses Forum zu halten, hab hier bisher die meiste Hilfe erhalten.

Falls einer Erfahrung mit Quarzsand hat, könnte mir verraten, ob ich noch unter dem Sand für die PFlanzen Bodengrund brauche.

Gruß an alle Aquarianer

Euer Joker1704
 


Hallo Joker,

das ist Geschmackssache. Du kannst natürlich den Bodengrund (ist ja im Prinzip auch nur Dünger) mit dem Sand einbringen. Theorethisch müsstest Du einen Teil des Sandes einbringen, dann das Bodensubstrat und anschließend eine weitere Schicht Sand. Im Wasser nützt das Substrat nämlich nix. Unbedingt erforderlich ist es nicht. Das Wachstum wird aber schon gefördert, solange auch die anderen Bedingungen wie Licht und CO2-Gehalt stimmen.
Wichtiger ist, dass Du den Sand so einfüllst, dass keine Luft eingeschlossen wird und dass der Sand nicht mit Kies gemischt wird. In beiden Fällen kann es nämlich zu Fäulnisprozessen im Boden kommen, die dann das Leben bzw. die Gesundheit der Fische gefährden könnten. Da die oben beschriebene Schichtung schwer möglich ist, wenn Du den Sand durchrührst im geringen Wasserstand um Lufteinschlüsse zu verhindern, ist es je nach Deiner Geschicklichkeit vielleicht einfacher gleich beim Einsetzen der Pflanzen, die von vielen hier beschworenen Düngekugeln oder Düngetabletten mit an die Wurzeln zu drücken. Der Effekt ist der gleiche.

Viele Grüße

Timo
 
Die WG wächst :D

So, seit gestern sind die Guppys nicht mehr zu zweit, sondern zu viert. Habe noch zwei sehr schöne Männchen entdeckt und gleich mitgenommen. Sie erscheinen jetzt auch eigentlich ganz zufrieden. Schwimmen mal hier mal da, keiner verkriecht sich dauernd irgendwo. Also ich denke ich werde die Guppy-Anzahl noch etwas erhöhen und ein paar Bodenbewohner dazu nehmen. Vertragen sich Welse und Garnelen, oder sollte ich mich aufgrund der Beckengröße lieber für eins entscheiden?
Vielen Dank für eure Tipps!
 
Hallo,
das kommt darauf an, welche Arten Du nimmst. Ich habe z. B. Pandapanzerwelse und Amanogarnelen - das klappt ganz gut. Wenn Du eine der klein bleibenden Garnelenarten nimmst und Panzerwelse dazu, sollte das immer funktionieren. Beides aber in Gruppen halten (Garnelen > 10, Panzerwelse > 6) Probleme könnte es z. B. mit Ringelhandgarnelen geben. Davor würde ich dringend warnen, da auch Deine Guppys nachts nicht mehr sicher wären. Es gibt übrigens auch sehr schöne Zwergpanzerwelsarten, da könntest Du die Zahl noch mehr erhöhen (z. B. Corydoras Habrosus). Eine Übersicht über die verschiedenenArten findest Du z. B. auf www.coryforum.de

Saugwelse (also LDA 25 oder z. B. Otocinclus) werden den Garnelen nicht gefährlich. Allerdings könnte es sein, dass die Guppys den Garnelennachwuchs etwas dezimieren. Ist das Becken dicht bepflanzt, sollten genug überleben. Die ausgewachsenen Garnelen sind zu groß für die Guppys.

Probleme könnte es geben, wenn Du Dir Schmerlen aussuchst. Bei Deiner Beckengröße scheiden die meisten Arten aber sowieso aus. Schmerlen freuen sich nämlich auch über größeres Lebendfutter (Schnecken und eben auch mal eine Garnele).

Schön, dass Deine Guppys jetzt friedlicher sind. Das können aber, wenn Du magst und abhängig von der Zahl der Welse evtl. auch noch ein paar mehr werden.

Ein schönes Wochenende

Timo
 
Schtoni schrieb:
Neu ist für mich allerdings, dass Labyrinthfische Schnecken fressen, aber ich lasse mich bei den Makropodenarten gern eines besseren belehren.

Also seitdem ich in meinem 120er blutrote Honigguramis habe, habe ich auch keine Blasenschnecken mehr! :?: Ich seh die beiden auch ständig daran rumpicken, daher vermute ich, dass die meine Blasenschnecken weitgehend ausgerottet haben. Posthornschnecken habe ich jedoch noch einige. Glaube also nicht unbedingt, dass es etwas mit Labyrinthfisch oder nicht zu tun hat. :wink:

LG Luci
 


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