Glaswelse(Kryptopterus vitreous)

cheraxfan2

Mitglied
Hi,
das neue Artbecken für die Halbschnabelhechte läuft gerade ein. Dadurch wird das große Asienbecken bis auf 2 Mosaikfadenfische und ein paar Dario und Garnelen, leer und ich bin nicht mehr an dieses extrem weiche Wasser gebunden und bei der Temp. flexibler. Da habe ich gedacht man könnte doch einen Trupp (ca 10 Stück) Zwergschmerlen einsetzen. Das I-net spuckt nicht viel mehr aus als den Namen und die üblichen Allgemeinen Aussagen bringen mir auch nicht viel. Hat von Euch jemand Ahnung von diesem Fisch oder hält gar welche erfolgreich?
 

BeowulfAgate

Mitglied
Hi,
das neue Artbecken für die Halbschnabelhechte läuft gerade ein. Dadurch wird das große Asienbecken bis auf 2 Mosaikfadenfische und ein paar Dario und Garnelen, leer und ich bin nicht mehr an dieses extrem weiche Wasser gebunden und bei der Temp. flexibler. Da habe ich gedacht man könnte doch einen Trupp (ca 10 Stück) Zwergschmerlen einsetzen. Das I-net spuckt nicht viel mehr aus als den Namen und die üblichen Allgemeinen Aussagen bringen mir auch nicht viel. Hat von Euch jemand Ahnung von diesem Fisch oder hält gar welche erfolgreich?
Ich selbst halte sie nicht, finde sie wie alle Schmerlen aber sehr schön und interessant. Im Aquariumforum gibt es eine Userin, Rebekka V, die hält sie und andere Schmerlen auch in ihren sehr schönen Becken. Hab mich mit ihr auch schon unterhalten, nett und sie vermehrt ihre Fische auch erfolgreich. Einen Versuch wärs wert.

Pandabachschmerlen und die verschiedenen Flossensauger hält sie auch erfolgreich.
 

cheraxfan2

Mitglied
Hi,
Ich dachte halt bevor ich im Aquariumforum frage, frage ich hier mal. Pandaschmerlen halte und züchte ich selbst, denke aber das sich die schon unterscheiden. Die Berichte von Rebecca kenne ich. :)
 

cheraxfan2

Mitglied
Hi,
diese Art wird es wohl nicht werden, habe eine gute Beschreibung des Verhaltens bekommen, danach sind sie mir zu lebhaft für dieses Becken. Inzwischen sind dort ja auch die Darios samt Nachwuchs wieder aufgetaucht, die muß ich berücksichtigen. Nun denke ich an Dornaugen, eine genaue Art habe ich noch nicht, so 10-20 Stück sollten es aber schon sein.
 

cheraxfan2

Mitglied
Hi,
Nun ist das Becken voll. Letzte Woche war ich beim Lao in Senden und holte ph-Lösung, als ich nach Hause kam fragte meine Frau was in dem Beutel wäre. Da hatte der mir doch glatt eine Ladung Glaswelse eingepackt und in einem Beutel um die Schulter gehängt, na der kann was erleben. :)
Das ist ein Fischchen über das so unheimlich viel Mist geschrieben ist das ist unglaublich, Frank Schäfer hat den einzigen ernst zu nehmenden Artikel dazu verfasst.
 

Wolf

Moderator
Teammitglied
Hallo Hans,
Zu dem Lao muß ich wohl auch mal, ich war da noch nie.
Bei Glaswelsen geht es mir wie mit den Dornaugen. Ich wollte schon immer mal welche haben, da sie mir gefallen, aber irgendwie hängt die mir keiner um.
L. G. Wolf
 

DaniJeep

Mitglied
Hallo Hans,
da bin ich auch gespannt über einen Haltungsbericht von Dir über die Glaswelse.
Die standen für mein Asienbecken auch auf der Auswahlliste, hab mich dann aber doch für die ganzen Zwergasiaten entschieden.
Bei Besatzwechsel irgendwann mal würde ich sie aber nehmen und Stachelaale dazu.
VG
Dani
 

cheraxfan2

Mitglied
Hi,
glasw1.jpgglasw2.jpg
Zum Anfang 2 Bilder. Eigentlich wollte ich nur 10, als die gekeschert waren kam die Frage:"Es sind nicht mehr viele, wenn Du alle nimmst mach ich dir nen guten Preis". Was soll man da machen, jetzt sind es 19. Anfangs dachte ich ojeoje habe ich wieder Mist gebaut. Eingewöhnt, umgesetzt und weg gegangen (mache ich immer so). So nach einer knappen Stunde schaute ich mal vorsichtig ums Eck, da war schon ziemliche Ruhe. Am selben Abend konnte ich schon füttern, eine Portion Artemianauplien (kriegen und fressen alle Fische) fand ihren Weg in die Mägen. Bei solchen Fischen sieht man auch in dieser Größe noch was sie gefressen haben. Bereits nach 2 Tagen nahmen sie es gelassen hin meine Beine vorbeilaufen zu sehen. Im Gegensatz zu dem was ich gelesen habe interessieren sie sich nicht die Bohne für Garnelen oder die Darios. Sie nehmen ihr Futter aus dem freien Wasser und teilweise vom Boden, bisher haben sie alles angenommen (Artemia, FrostPlankton, FrostMüLa, Wasserflöhe, Muschelkrebse, sMüLa) auch Teile des Garnelenfutters werden gefressen. Das es 19 Tiere sind fällt gar nicht so auf, der größte Teil (10-12) steht immer an dem Platz auf dem 1. Bild, der Rest treibt sich im Becken herum, kommt dann wieder zum Schwarm, andere verlassen den Schwarm, immer in einer ruhigen, gleitenden Bewegung.
 

cheraxfan2

Mitglied
Hi,
Der erste Monat mit den Glaswelsen ist nun um, Zeit für einen Zwischenbericht. Die Tiere haben sich gut eingelebt. Im Gegensatz zu vielen Veröffentlichungen habe ich nicht den Eindruck das Glaswelse überhaupt irgendwas jagen. Dabei beziehe ich mich hauptsächlich auf die anderen Tiere im Becken, die Darios schwimmen direkt unter den Welsen herum ebenso diverse Garnelen. Das würden beide nicht machen, wenn die Glaswelse auch nur einmal nach einem Dario oder einer Garnele geschnappt hätten. Dafür mussten die Mosaikfadenfische ausziehen, weil sie zu lebhaft sind. Meine beiden sind 2 Männchen, wenn es mal wieder ans Herumjagen geht rasen die auch durch den Schwarm Glaswelse, was diese in alle Richtungen auseinanderstieben lässt.
Bereits nach dem Einsetzen bemerkte ich an einem Tier eine weißliche Verfärbung an der Afterflosse, die ich in Folge mißtrauisch beäugte. Zuerst habe ich nichts unternommen da derlei Infekte oft bei schlechten Haltungsbedingungen auftreten und bei Verbesserung derselben von selbst verschwinden. Es verschwand aber nicht, sondern wurde ganz langsam größer. Handeln war angesagt aber welches Mittel. Auf keinen Fall wollte ich dieses Becken, in das ich soviel Aufwand gesteckt hatte um eine naturnahe Beckenchemie/biologie zu schaffen, mit Medikamenten vergiften. So kam ich auf den Seemandelbaum, Erlenzapfen, Zimtrinde Einsatz, vorher drückte ich mein Wasser auf ~100µS mittels eines größeren Wasserwechsels mit Zugabe von reinem Osmosewasser, der ph-Wert fiel in Folge auf knapp unter 6. So wollte ich es haben, so ungemütlich wie möglich für Bakterien gleichzeitig eine Steigerung des Immunsystems meiner Fische. Es wirkt, die Infektions-Wunde des betreffenden Fisches verheilt langsam, ein zweiter der nur eine weiße Stelle hatte ist nicht mehr zu finden (es sind aber alle da). Dann hatten welche kleine weiße Stellen am Maul, das ist auch ganz weg. Inzwischen habe ich durch einen weiteren Wasserwechsel mein Wasser wieder auf knapp über 200µS angehoben, den Garnelen zuliebe.
gw.jpggw3.jpg
Hier der erkrankte Fisch, mein Verdacht geht in Richtung Columnaris. Links vor der Behandlung, rechts heute.

Glaswelse fressen fast alles was schwimmt, vieles von dem was vorbeischwimmt wird probiert. Bisher wurde jede Art Lebend-, Frost- und Trockenfutter zumindest probiert, es muß halt schwimmen. Teilweise wird auch Futter vom Boden aufgenommen, von der Wasseroberfläche bei mir nicht aber da ist bei mir kein Futter. Sie sind auch bei Nacht unterwegs, da jedoch nicht als enger Schwarm, sondern eher einzeln im Dickicht. Wenn Abends noch weiße MüLa im Becken rumschwimmen sind die morgens immer weg. Auch nach dem Füttern löst sich der Schwarm teilweise auf, einige Tiere verschwinden in Grüppchen im Dickicht.
gw2.jpg
Gut vollgefressen.

Wenn man über Glaswelse liest, stößt man immer auf das Thema Bartel-Verlust. Bei meinen Tieren hat 1 Tier von Anfang nur einen sehr kurzen Stummel (ca. 5mm) links, rechts gar keine, bisher ist nichts nachgewachsen. Alle anderen Tiere haben ihre Barteln noch unverändert.
Die verschmähten Mosaikfadensiche kamen in ein anderes Becken, das sich in letzte Zeit immer mehr zum Sammelsurium wandelt. Weil der Nachwuchs der El Tigre, dort nun gar keine Chance mehr hat denke ich daran diese zu den Glaswelsen zusetzen, diese kleinen Kerle könnten da gut passen. Normale Guppys würde ich da nicht rein lassen, zuviel Gewusel.
 

cheraxfan2

Mitglied
Hi,
Die Mosaikfadenfische sind wieder zurück. 3 Tage nach dem die MFF raus waren, waren die Glaswelse weg, morgens komme ich zum Becken, kein Fisch zu sehen. Die standen alle verteilt in den Pflanzen rum??? Das habe ich mir ein paar Tage angeschaut, alles mögliche ausprobiert ohne Erfolg. Dann habe ich die MFF wieder eingesetzt, 2 Stunden später waren die Glaswelse wieder da.
Es ist nicht das erstemal das ich erlebe wie sich Fische an anderen Arten orientieren, vor Jahren hatte ich dasselbe mit Perlhühnern erlebt, die einfach nicht zu sehen waren wenn sie alleine im Becken waren, 5 junge Guppys lösten das Problem.
 

cheraxfan2

Mitglied
was inzwischen geschehen ist.
Von den Mosaikfadenfischen ist einer verschwunden, mein Verdacht legt sich auf den anderen, den Rest erledigten die Schnecken. Einen der Glaswelse hatte ich zeitgleich morgens vorgefunden, er war am ganzen Körper weiß, bis auf dem Kopf, die Schnecken saßen schon dran aber der Fisch atmete noch, erlöst. Kein anderer Glaswels zeigt irgendwas, ich nehme an der Tote hatte den toten Mosaikfadenfisch gefunden. Es ist natürlich möglich das sich diese Infektion langsam entwickelt hat und ich was übersehen habe, mein Bauch sagt der Fisch hatte am Tag vorher noch nichts. Es ist bekannt das solche Infektionen bei Glaswelsen rasend schnell verlaufen können.
In dem Becken sind alle Garnelen verschwunden, als es mir auffiel konnte ich noch ein paar retten. Auch da habe ich die Glaswelse im Verdacht, sie sind etwas gewachsen, die größten haben vielleicht 7-8 cm. Das Verschwinden fällt zeitlich mit der größten Lebendfutter Knappheit zusammen, da hat dieses Becken wenig Lebendfutter gesehen, dann haben sich die Welse daran erinnert das man Garnelen auch fressen kann. Schade, ich hätte gerne mehr Destruenten in dem Becken gehabt, jetzt sind nur noch die Schnecken übrig. Der bartelamputierte Glaswels hat sich nicht groß verändert, links ist nun eine kurze (5-7mm) Bartel zu sehen, rechts immer noch nichts. So easy wie oft getan wird wachsen die Barteln dann doch nicht nach.
be.jpg
 

cheraxfan2

Mitglied
Hi,
pünktlich zum Neuen Jahr habe ich bei den Glaswelsen Oodinium festgestellt, der Mosaikfadenfisch hat es auch, die anderen Fische nicht. Also habe ich gestern erstmal 230 Gramm Meersalz ins Becken gegeben und heute Protazol beschafft. Es würde mich schon interessieren wo das herkommt, in dem Becken ist nichts neu dazu gekommen. Als muß das Oodinium entweder schon da gewesen sein oder ich habe es mir beim Tümpeln geholt.
 
Hallo Hans,
Als muß das Oodinium entweder schon da gewesen sein oder ich habe es mir beim Tümpeln geholt.
sind nicht sehr viele Krankheitserreger eigentlich immer in der Umgebung vorhanden?
Und wenn dann irgendwas die Fische schwächt ( was auch immer, manchmal kommt man ja einfach nicht dahinter) dann bricht die Krankheit aus.
Ich drück die Daumen das alle es gut überstehen.
 

May

Mitglied
Hi,

heißt es nicht, dass diese Parasiten, genau wie Ichthyo, abgekapselt in der Fischschleimhaut überleben können?
Solange der Fisch gesund und damit die Schleimhaut dick genug ist, kann der Parasit nichts ausrichten.

Aber frag mich nicht, wo ich das gelesen habe.

Gruß Astrid
 

cheraxfan2

Mitglied
Hi,
wenn ich künftig einem was Böses wünschen müsste..... Das ist vielleicht ein ekelhaftes Zeug, noch dazu bei Glaswelsen.
Das Protazol hat nicht geholfen. Also 80% Wasserwechsel und Einsatz von Costapur, kein Erfolg. 80%Wasserwechsel, 1 Tag AktivKohle, Einsatz von Contralck, kein Erfolg. Das war vergangenen Samstag, danach 80% Wasserwechsel, 3 Gramm Meersalz pro Liter, Temp um 1,5° auf knapp 25° erhöht. Walnusslaub, 5-6 große SMB-Blätter, ca. 15 Erlenzapfen. Das hatte es am Anfang leicht aufgehalten, die Salzdosis habe ich verdoppelt, Die Fische sahen inzwischen richtig krank aus. Das Mittel der Wahl heißt Kupfer, es war von Anfang an klar das kupferhaltige Mittel helfen aber auch hoch problematisch sind. Zumal es heißt das Welse kein Kupfer vertragen. Am Montag früh mußte ich einen Glaswels töten, er hatte eine schlimme Sekundärinfektion und fällte die Entscheidung Kupfer einzusetzen oder ich würde alle Fische verlieren. Am Montag gegen 15.00 setzte ich JBL Odinol ein, wegen meiner geringen KH nur mit 75% Dosis, um 16.00 Uhr sah ich die ersten Verbesserungen. Heute gegen 15.00 dann die 2. Behandlung nur mit der Hälfte und wieder sah ich innerhalb von 2 Stunden weitere Verbesserungen. Diese Behandlung dauert 10 Tage und ich muß noch 2.mal nachdosieren. Jetzt bin ich hin und her gerissen von dem schnellen Erfolg und der Aussicht mein Becken noch 8 Tage lang vergiften zu müssen. Am liebsten würde ich weitermachen bis die Fische optisch gesund sind und dann diese Brühe mit 2-mal 80% Wasswechsel in 1 Tag Abstand ablassen.
 
Zuletzt bearbeitet:

May

Mitglied
Hi Hans,

das freut mich, dass es den Welsen besser geht.
Bei Kupfer bin ich auch immer ängstlich. Vor allem, weil man nie weiß, was trotz Kohlefilterung im Bodengrund etc. verbleibt.

Gruß Astrid
 

cheraxfan2

Mitglied
Sodele,
im Moment läuft gerade das neue Wasser ein. Die Behandlung mit Oodinol hat weit weniger geschadet als befürchtet, sogar BS und PHS scheinen es überstanden zu haben. Allerdings bin ich vom Behandlungsplan insofern abgewichen, das ich am 1.,2., 3. und 5. Tag nach Vorschrift behandelt habe, am 7. Tag habe ich zusätzlich nochmal eine Normaldosis gegeben, danach waren mein Fische frei von Anzeichen. Die letzten Tage hatte ich nun auch das Licht wieder normal an und habe kräftig gefüttert.
Bei den ganzen Wasserwechseln der letzten Wochen hat sich gezeigt, das 2 Liter Leitungswasser und 11 Liter Osmosewasser eine gute Mischung für das Becken ist, damit komme ich auf KH ~1° und GH 3-4° dh, der ph bleibt über 6, el. Leitfähigkeit bei 130-140µS. Das wird beibehalten. Einen Glaswels habe ich dabei verloren, weit weniger als befürchtet. Insgesamt scheint es glimpflich ausgegangen zu sein.
 
Oben