Hi,
Der erste Monat mit den Glaswelsen ist nun um, Zeit für einen Zwischenbericht. Die Tiere haben sich gut eingelebt. Im Gegensatz zu vielen Veröffentlichungen habe ich nicht den Eindruck das Glaswelse überhaupt irgendwas jagen. Dabei beziehe ich mich hauptsächlich auf die anderen Tiere im Becken, die Darios schwimmen direkt unter den Welsen herum ebenso diverse Garnelen. Das würden beide nicht machen, wenn die Glaswelse auch nur einmal nach einem Dario oder einer Garnele geschnappt hätten. Dafür mussten die Mosaikfadenfische ausziehen, weil sie zu lebhaft sind. Meine beiden sind 2 Männchen, wenn es mal wieder ans Herumjagen geht rasen die auch durch den Schwarm Glaswelse, was diese in alle Richtungen auseinanderstieben lässt.
Bereits nach dem Einsetzen bemerkte ich an einem Tier eine weißliche Verfärbung an der Afterflosse, die ich in Folge mißtrauisch beäugte. Zuerst habe ich nichts unternommen da derlei Infekte oft bei schlechten Haltungsbedingungen auftreten und bei Verbesserung derselben von selbst verschwinden. Es verschwand aber nicht, sondern wurde ganz langsam größer. Handeln war angesagt aber welches Mittel. Auf keinen Fall wollte ich dieses Becken, in das ich soviel Aufwand gesteckt hatte um eine naturnahe Beckenchemie/biologie zu schaffen, mit Medikamenten vergiften. So kam ich auf den Seemandelbaum, Erlenzapfen, Zimtrinde Einsatz, vorher drückte ich mein Wasser auf ~100µS mittels eines größeren Wasserwechsels mit Zugabe von reinem Osmosewasser, der ph-Wert fiel in Folge auf knapp unter 6. So wollte ich es haben, so ungemütlich wie möglich für Bakterien gleichzeitig eine Steigerung des Immunsystems meiner Fische. Es wirkt, die Infektions-Wunde des betreffenden Fisches verheilt langsam, ein zweiter der nur eine weiße Stelle hatte ist nicht mehr zu finden (es sind aber alle da). Dann hatten welche kleine weiße Stellen am Maul, das ist auch ganz weg. Inzwischen habe ich durch einen weiteren Wasserwechsel mein Wasser wieder auf knapp über 200µS angehoben, den Garnelen zuliebe.

Hier der erkrankte Fisch, mein Verdacht geht in Richtung Columnaris. Links vor der Behandlung, rechts heute.
Glaswelse fressen fast alles was schwimmt, vieles von dem was vorbeischwimmt wird probiert. Bisher wurde jede Art Lebend-, Frost- und Trockenfutter zumindest probiert, es muß halt schwimmen. Teilweise wird auch Futter vom Boden aufgenommen, von der Wasseroberfläche bei mir nicht aber da ist bei mir kein Futter. Sie sind auch bei Nacht unterwegs, da jedoch nicht als enger Schwarm, sondern eher einzeln im Dickicht. Wenn Abends noch weiße MüLa im Becken rumschwimmen sind die morgens immer weg. Auch nach dem Füttern löst sich der Schwarm teilweise auf, einige Tiere verschwinden in Grüppchen im Dickicht.
Gut vollgefressen.
Wenn man über Glaswelse liest, stößt man immer auf das Thema Bartel-Verlust. Bei meinen Tieren hat 1 Tier von Anfang nur einen sehr kurzen Stummel (ca. 5mm) links, rechts gar keine, bisher ist nichts nachgewachsen. Alle anderen Tiere haben ihre Barteln noch unverändert.
Die verschmähten Mosaikfadensiche kamen in ein anderes Becken, das sich in letzte Zeit immer mehr zum Sammelsurium wandelt. Weil der Nachwuchs der El Tigre, dort nun gar keine Chance mehr hat denke ich daran diese zu den Glaswelsen zusetzen, diese kleinen Kerle könnten da gut passen. Normale Guppys würde ich da nicht rein lassen, zuviel Gewusel.